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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1860
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1860-07-02
- Erscheinungsdatum
- 02.07.1860
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 83, 2. Juli. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1327 Miöcellen. Leipzig, 25. Juni. Die Versteigerung der v. Quandl'- schen Kupferstichsammlung und Kunstbibliothek in Rudolph Weigel's Auctionslocal ward nach beinahe vicrzehnlägiger Dauer am 22. Juni beendet und zeichnete sich bis zum Schluß durch die hohen, in Deutschland bisher unerhörten Preise aus, welche für die kostba ren Kunstschätze bezahlt wurden. Wir heben nächst den neulich be reits erwähntenBlättern (Börsenbl.Nr. 77 ) heraus: zwei Holzschnitte in Elairobscuc von H. Wechtelin 70 und 89 ; Holbein's Bibel bilder, Ausgabe von 1547, 36 Thlr.; Lucas von Leyden's große Passion in neun Blättern, 200Thlr.; der Magdalenentanz ZOOThlr.; die sechs Meisterstücke des Goltzius 48 Thlr.; der Kuhkopf bei dem Baume von P. Potter 46 Thlr.; die Folge des Reinecke Fuchs von Everdingen 150 Thlr.; Edelinck's große heilige Familie Franz I. (vor dem Wappen) 76 Thlr. ;Rembrandl's großes Eccehomo 51 Thlr.; Bürgermeister Sir 59Thlr. Von den überaus zahlreichen und schö nen Blättern des Marc-Antonio nach Rafael erhielten Adam und Eva (Bartsch I) 200 Thlr.; die Segnung Abraham's (B. 3)41 Thlr.; die Geburt Christi (B. 16) 127>/zThlr.; der Kindermord mit dem Tannenbäumchen (B. 18) in zwei Abdrücken 60und50Thlr.; das Abendmahl mit den Füßen (B. 26) 89 Thlr.; die Maria mit dem bedeckten Arme (B. 35) 76Thlr.; die Madonna auf der Treppe (B. 45) 101^ Thlr.; die Madonna aufWolken (B. 53) 91 Thlr.; dieselbe 151 Thlr-; Madonna dell'Jmpannata(B. 60) 90 Thlr.; Ma ria beider Wiege (B. 63) 89 Thlr.; Lucretia (B 192) 170 Thlr.; der Triumph des Titus 99 Thlr.; das Urlheil des Paris 100 Thlr.; u. a. m. Von neuern Stichen wurden bezahlt: Longhi's Büßende Magdalena nach Eorreggio's Dresdener Bild 111 Thlr. (vor aller Schrift); Sposalizio nach Rafael (ebenso) 240 Thlr.; R. Morghen's Abendmahl nach Leonardo 100 Thlr.; Müller's Sixtinische Ma donna nach Rafael, mit einer Zeile Schrift, 416 Thlr.; Woollett's zwei Baucrnscenen nach Dusarl, vor aller Schrift, 72 Thlr. u. a. m. Erfreulich ist es, daß, neben mehreren Ankäufen für Paris und London, doch der größere Tbeil der gesammelten Stiche von hervor ragenden deutschen Sammlern, wie Graf Vork v. Wartenburg, Hc. Stolting in Stettin u. a-, erstanden wurde. Der Gesammterlös der Auction betrug gegen 20,000 Thlr. (Dtsch. Allg. Ztg.) genützt, als sie die von Frankfurt sich abwendende Messe der Buch händler nach Leipzig zu ziehen rechtzeitig verstand, und durch eine entsprechende Gesetzgebung und Verordnungen den Buchhandel zu unterstützen und nachhaltig zu kräftigen unternahm! Was ist Leipzig seither geworden! Als Vorstand des süddeutschen Buchhändlerver- cins wurde» erwählt: die HH. E. Hcffmann Hierselbst, Delloff zu Basel, und Rüttcn zu Frankfurt a- M. (Allg. Ztg.) Stuttgart, 20. Juni. Die Buchhändlermesse (für Süddeukschland)hat in diesen Tagen hier stattgcfunden, und ist, wie wir hören, zu allgemeiner Zufriedenheit ausgefallen. So schwer es war, dieselbe zu einerZcit in's Leben zu rufen, als Stuttgart noch kein Knotenpunkt des süddeutschen Eisenbahnnetzes war, so sehr erleichtern jetzt die hier aus der Schweiz, aus dem Badischen, aus Frankfurt, Bayern und Oesterreich zusammenlaufendcn Schienenwege nicht allein den Besuch unserer Stadt, sondern auch das hier glücklich begrün dete Eommissionsgeschäft. Dieser Vortheil der Lage wird sich noch günstiger gestalten, wenn einst (was nicht lange mehr auf sich war ten lasse» dürfte) die Remsthalbahn uns mit Nürnberg, und die Bahnen durch das Hobenlohen'sche und den Odenwald uns mit dem Main durch die Eisenstraßc in nächste directc Verbindung bringen werden. . . . Vor der Zeit, in welcher König Wilhelm den Thron bestiegen, war Stuttgart nur eine Stadt der Hof- und Gar nisonsinteressen, seither ist sie nun aber auch eine Handelsstadt ge worden; ja, man darf sagen, daß letztere Interessen immer bedeut ender hervvrtreten. Der Aufschwung des Buchhandels reiht sich erfreulich an dieselben an, und die süddeutsche Buchhändlermessc zählt in nicht ganz unbedeutender Weise mit. Sie war das Werk einer gesunden Voraussicht, und wir können hoffen, daß die Mehrheit unparteiischer Stimmen sic als eine zweckentsprechende Einrichtung bezeichnen dürfte. Wie viel hat die sächsischeRegicrung ihrem Lande Aus dem Schics wigschen, 20. Juni. Gegen De. Hci- berg, den man, wie ich in meinem letzten Briefe bereits bemerkt, systematisch ruiniren zu wollen scheint, ist eine neue Untersuchung im Werke. Der bisher gegen ihn geführte Proceß betrifft bekanntlich die angebliche Verbreitung der von der deutschen Majorität der schleswigschen Ständcversammlung Unterzeichneten Adresse an den König; gegen eine große Zahl von Bürgern, namentlich der Städte Schleswig und Eckernföcde, ist aber außerdem wegen einer von ihnen an die Ständcversammlung gerichteten Petition Anklage er hoben worden. In der Stadt Schleswig allein sind 175 Personen wegen dieser Petition in Anklagestand verseht worden. Nachdem sich der Deputirte Kaufmann Verscck als Verfasser dieser Petition bekannt hatte, ruhte die Angelegenheit längere Zeit. Später er folgte eine Verhaftung auf Grund der Behauptung von Seite des Magistrats, daß Verseck nur seinen Namen zu der von einem andern abgefaßten Adresse hergegeben habe. Infolge dessen begannen die Verhöre. Als Verseck durch dieselben auf den Punkt gebracht worden war, auf den man ihn haben wollte, wurde er durch das Bekennl- niß, daß er Hilfe bei Abfassung derselben gehabt habe, wegen Läug- nens in eine Strafe von dreiTagen bei Wasser und Brod verurlheilt. Dieser Beschluß ging von dem Polizeimeister Jörgensen und den I Senatoren Hensen und Rathgen, also von einem incompetenicn Magistrat aus, da derselbe gesetzlich dreier Stimmen mehr bedarf. ^ Bei dem vorangegangcncn Verhör erklärte Verseck, daß er es aus bestimmten Gründen für ehrlos halte, den Namen des Helfers zu nennen. Darauf ließ man die Frau kommen. Jörgenscn erklärte ihr: „Ihr Mann könne frei und ledig gehen, ihm sollte nichts ge schehen, wenn sie den Namen des Helfers nenne; außerdem sei es der Wunsch ihres Mannes". Sic weigerte sich auf's bestimmteste mit der Bemerkung im Laufe der Verhandlung, daß der König sich glücklich schätzen könne, wenn er eben solche Beamte habe, wie seine schleswiger Bürger ehrcnwcrthe Männer seien. Die Frau hatte während dessen den Advocaten Schäper als Anwalt angenommen, ! dem jedoch verweigert wurde, seinen Elicntcn zu sprechen. Verscck wurde darauf mitgethcilt, daß Schäper sich geweigert habe, sich mit ihm zu unterrcden. Plötzlich wurde jetzt vr. Heibcrg vor Gericht geladen und ihm eröffnet, daß das Publicum wünsche, daß der Helfer sich nenne. Hierauf erklärte vr. Heibecg Folgendes: „Der Deputirte Kaufmann Verseck sei zu ihm gekommen und habe ihn als früher» schleswiger Advocaten um eine Petition an die Stände versammlung gebeten. Er habe dies abgeschlagen. Auf wiederholtes Andrängen habe er Verscck ein Eoncepc mitgetheilc, mir dem Be merken, daß er von der Sache ausgeschlossen zu sein wünsche". Der Magistrat erklärte nun im weitern Verlaufe des Verhörs, daß er einen Zeugen aufwcisen könne, den Hciberg überredet habe, die Adresse zu unterschreiben. Heibcrg verneinte dies und bat um Vor- lassung desselben, worauf jedoch nicht eingegangen wurde. Dann wurde Verseck verhört. Jörgcnsen eröffnete ihm, daß Hciberg sich als Theilnchmer genannt habe. Hierauf gab Verscck nachstehende Erklärung ab: „Die Aussage vr. Hciberg's bestätige er; dock müsse er bemerken, daß Heibcrg nur den Sinn geliefert habe, daß es aber durch die völlige Umarbeitung seine Arbeit geworden und daß er die Verantwortung zu tragen habe". (Wes.-Ztg.)
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