Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1860
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- 1860-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1860
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- Deutsch
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s10670.j Ein in allen Branchen des Buchhan- Leis routinirkec älterer Gehilfe, welcher gegen wärtig noch in Condition steht und sich der be sten Zeugnisse zu erfreuen hat, sucht zu Michae lis eine entsprechende möglichst dauernde Stelle. Geneigte Offerten bittet man unter der Chiffre O. Hi 3. an Herrn J m m. Müller in Leipzig gelangen zu lassen. Vermischte Anzeigen. (10671.) Heute versandten wir folgendes Cir cular: Zur Verständigung und Abwehr, betreffend Rottcck's allgemeine Weltgeschichte. Stuttgart, den 20. Juni 1860. L. k. Herr Westermann in Braunschweig hat in einem Circular an den Buchhandel, 6. 15. Mai d. I. (welches uns erst jetzt aus befreun deter Hand mitgetheilt wird — sonst hätten wir schon früher darauf geantwortet) das, aus dem F r e i b u rg - H ec der'schen in seinen Ver lag üdergcgangcnc ältere, von Rotteck in den Jahren 1812 bis 1818 geschriebene Werk: ^All gemeine Geschichte : c. von vr. Carl von Rorteck" einerseits angepriesen, anderer seits das in unserem Verlage gegenwärtig in siebenter Auflage erscheinende letzte (auf inliegendem Prospekt näher bezeichnete) Ge- schichtswcrk Rottcck's: „Allgemeine Welt geschichte von vr. Karl von Rot teck", hcrabzusctzen gesucht; ja den edlen Todren, den Verfasser beider Werke, in Bezug auf sein letz tes Gcschichtswerk, das in unserem Verlage er scheint, in seinem sittlichen Charakter, wie in seinem geistigen Werthe verdächtigt und geschmäht. Herr Westermann hat sich nicht ent- blödet, in seinem Prospectus wörtlich also zu sagen: „Eine kleinere Ausgabe in fünf Bänden, die er auf den Wunsch eines anderen Verlegers veranstaltete, behandelte er nicht mit dersel ben Pietät. Unsere „größere Geschichte" war ihm ein Kunstwerk, das nicht übermalt und verunstaltet werden darf; in dem klei neren Auszuge sah er nichts, als einen ge schichtlichen Leitfaden, aus dem man ohne Schaden für das Ganze herausnehmen und in den man ebenso hineintragen darf." Die Verdächtigung, als hätte Rotteck die im Jahre 1831 von ihm begonnene, in unserem Verlage erscheinende, auf dem Höhepunkt sei nes wissenschaftlichen und politischen Ruhmes, seiner Erfahrungen und Einsichten, unter dem mächtigen Hauch der Weltcrcignissc der dreißiger Jahre von ihm geschriebene Werk in fünf Bän den nicht mit derselben „Pietät", wie sein zwanzig Jahre früher erschienenes Werk, behandelt; als wäre es nur eine „Verstüm melung" und „Verunstaltung" des frü heren, „kein Kunstwerk", sondern nur ein „Leitfaden, aus dem man ohne Schaden für das Ganze heraus »eh men und in den man ebenso hineintragen dürfe" (!) — ist eine Herabwürdigung des sittlichen Cha rakters und Geistes Rottcck's; ein Angriff, begangen von einem, der durch das Geisteswerk eben dieses Mannes, an dem er sich versündigt, sich geldlich bereichert. Wirklagen um diese Thar Herrn Westermann im Angesicht der deut schen Nation an. Rotkeck selbst hat im Jahre 1831 in der Vorrede zur 7. Auflage seines g r d ß e r e n Wer kes , eben des im Westcrmann'schen Verlage er scheinenden, ausdrücklich gesagt: „Wenn es mir völlig unmöglich ward, dem Werke diejenige umfassende llcberarbcitung, deren cs nach meinem eigenen Urtheile so sehr bedarf, zu widmen, so konnte ich mich auch nicht zu kleinen und vereinzelten Ver besserungen oder Zusätzen entschließen, welche nämlich fast nur dazu gedient hätten, die Mängel der nicht verbesserten oder vervoll ständigten Partien noch mehr in's Licht zu stellen, und mich dabei des Anspruchs auf eine Bcurtheilung des Buches von dem Standpunkte derjenigen Zeit, wo rin es allererst erschien (1812 bis 1818) zu berauben." Statt am älteren Werke zu bessern, schrieb Rotteck vom Jahre 1831 bis 183g ein neues Werk, in welches er Vieles aus dem älteren hcrübernahm, welches aber als Ganzes ein Werk ist, aus dem gereiften Geist des Histo rikers und Patrioten geboren. Das ist das in unserem Verlage erschei nende Werk „Allgemeine Weltgeschichte von Karl von Rotte ck". In diesem Werke hat er nicdcrgelcgt, was er seit dem Erscheinen des älteren (Westcrmann'schen) Werkes seit zwanzig Jahren gelernt hatte, viele neue, viele modisicirte Anschauungen über geschicht liche Personen und Verhältnisse. Zugleich sollte dieses, sein letztes GeschichtS- werk ein eigentliches Volksbuch sein, eine „Weltgeschichte für alle Stände", wie aus drücklich Rotteck es auf dem Titel nannte, und wie er es in dem Vorwort aussprach. Herr Westermann will das in seinen Ver lag übergcgangene ältere Gcschichtswerk Rot tcck's jetzt in neuer Auflage dem Publikum als „erste Volksausgabe" empfehlen. Diejenigen, welche durch diesen doppelsin nigen Ausdruck zu der Voraussetzung sich ver leiten lassen könnten, als sei das Westermann'- sche Werk das von Rotteck beabsichtigte popu läre Gcschichtswerk, das geschichtliche Volks buch, mögen sich dieses Jrrthums entledigen durch Rottcck's eigene Worte in der Vorrrede zur ersten Auflage der in unserem Verlage er scheinenden „Weltgeschichte für alle Stände". — Da sagt er Seite 8: Das neue kleinere Ge schichtswerk sei von ihm bearbeitet worden, daß es „unter Beseitigung der gelehrten Aus führung und des minder wichtigen Details (wie das in dem größeren Werke stehe) dock- alles W c s e n t l i ch c enthalte, und somit dem auf dem Titel ausgesprochenen Zwecke genüge, eineWcltgeschichtc für alle Stände zu sein." Daraus ist klar: das wahre und einzige Volksgeschichtswerk Rottcck's ist das in unserem Verlage erscheinende; das Wester- mann'sche ist das „mit gelehrten Ausführ ungen und mit minder wichtigen Details". Ein Hauptvorzug unseres Verlagswerkes aber ist noch folgender: Das Westermann'schc Geschichtswerk ist von Rotteck selbst nur bis zum Jahre 1815 geschrieben, alles Weitere sind Nachträge, die nur unter Rottcck's Na men in dasselbe ausgenommen wurden, aber von Andern stammen. Dagegen hat in unse rem Verlagswerkc Rottcck selbst den Zeitraum von 1815 bis Ende 1839 geschrieben und zwar so ausführlich, daß dieser Zeitraum einen ganze» Band von vicrundzwanzig Druck bogen füllt. Gerade dieser Zeitraum ist der für unsere Gegenwart bei weitem wichtigste; er enthält diejenigen Fragen, um deren Lösung noch heute der Kampf der Geister und Völker sich dreht, und in diesem Kampfe stand Rottcck selbst handelnd mitten inne, als einer der ersten Vorfechter. Während die neueste Auflage des Wcfier- mann'schen Verlagswerkes nur dis zum Jahre 1856 durch andere Hand fortgesetzt ist, gehl unser Vcrlagswcrk bis 1860. Der Zeitraum von 1840 bis 1860 umfaßt ebenfalls einen gan zen Band, den 6. unseres Werks; und die ser ist nicht von ungenannter Hand, sondern von vr. W. Z i m m erm a n n geschildert, dem Verfasser der als klassisch bekannten „Geschichte des großen Bauernkrieges", der für eine Ge schichtsschreibung im Rotteck 'schen Geiste Bürgschaft leistet. Damit Niemand über den Umfang unse res Werkes im Vcrhältniß zu dem Wcster- mann'schen sich täusche, als wäre das letztere unendlich umfangreicher, geben wir noch folgen de Zahlen: Das Westermann'schc Werk in II Bänden (von denen nur zwei Driltheile des Materials Rottcck's eigener Feder angehören) enthält 253 Druckbogen: unser Werk enthält in sechs Bänden 190 Druckbogen, die bei ihrem compreffercn Druck dem Inhalt der Bogen des Wcstermann'schen Werkes unwesentlich nach- stehcn. Von unserem Werk hat Rocteck selbst — 160 Druckbogen geschrieben, von dem We- stermann'schcn nur — 178 Bogen. (Das nennt Herr Westermann einen Auszug, einen Leitfa den !) Wähle nun die deutsche Nation zwischen unserem Verlagswerke, dem Erzcugniß der höch sten Reife Rottcck's, und dem alteren im Ver lage von Westermann! Kann nach obiger Darlegung über den eigentlichen Zweck des Wcstermann'schen Circulars für Niemand ein Zweifel mehr ob walten , so dürfen wir die Benennung des selben auch dem öffentlichen Urtheile getrost an heimgeben — indem wir uns Vorbehalten, falls Herr Westermann fortfahrcn sollte, auch das Publikum zu einer unbegründeten Beurrheil- ung beider Rotteck'schcn Geschichtswecke zu ver leiten, dasselbe in öffentlichen Blättern aufzu klären. Schließlich freuen wir uns noch, die (Herrn Westermann freilich unangenehm berührende) Versicherung aussprechen zu können, daß schon jetzt, kaum nach Versendung der ersten Liefer ungen, sich eine so zahlreiche Conrinuarion ge bildet hat, daß ein bedeutender Absatz gesichert ist; indem wir zugleich den thätigen College» unfern Dank sagen. — Daß die Bezugsvor theile den Wcstermann'schen nicht nachstehen, vielmehr bei der ungleich größeren Ab- satzfähigkeit unseres Volkswerkes die Thätigkeit des Sortimenters noch bedeutend lohnender machen, ist dem Buchhandel bekannt. Achtungsvoll Riesser'sche Verlagshandlung. (10672.) SI>»rIld8 4»i»U8^ in Vüttick bittet um Offerten von: ^utogrspben berühmter Oomponisten, ?is- nisten und Violinspieler. Lei grossen, bedeutenden 8ammlungen, die Offerten gefälligst direct per Lost.
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