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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1860
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1860-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1860
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- Deutsch
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M 22, 20. Februar. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 347 Wohler'sche Buchh. in Ulm. 1435. Nagel, C. H., Lehrbuch der ebenen Geometrie zum Gebrauche bei dem Unterricht in Real- u. Gvmnasial - Anstalten. 9. Aust. gr. 8. Geh.*H^ I486. — Materialien zur Sclbstbeschäftigung der Schüler bei dem Unter richt in der ebenen Geometrie. 3. Aufl. gr. 8. Geh. ^ I. A. Wohlgemut!, in Berlin. 1437. Liblioxrspkier tkeologios. Monats - Ueberstcht aller im deutschen Buchhandel neu erschienenen thcolog. Bücher. Red. v. I. A. Wohl- gcmuth. 8. Jahrg. 1860. Nr. 1. gr. 8. pro cplt. ^ ^ I. A. Wohlgcmuth in Berlin ferner, 1438. Biene, die, auf dem Missionsfelde. Hrsg. v. I. D. Prochnow. Jahrg. 1860. Nr. I. u. 2. 4. In Comm. pro cplt. baar ** ^ ^ 1439. Missionsberichtc, Berliner. Red.: Wallmann. Jahrg. 1860. Nr. 1. 8. In Comm. pro cplt. baar ** ^ ^ 1440. Missivnsbkatt aus der Brüdergcmcine. Red.: I. R. Römer. 24. Jahrg. 1860. Nr. 1. gr. 8. In Comm. pro cplt. baar " ^ Z-rnin in Darmsrodt. 1441. Lechler, G. V., die evangelische Kirche in der Gegenwart. Eröff nungsaufsatz bei Uebcrnahme der Micredaction der ,,Allgemeinen Kir chenzeitung". gr. 8. Geh. ' ^ Nichtamtli Lst moäus iu rsdus. Auch einige Worte zu dem in Nr. 16. d. Bl. befindlichen „<juou8gue tanflem?" Es ist richtig, daß schon mehrere Verleger in Süddeutschland ihre Eommissionsplätze dort aufgabc» und nur über Leipzig ver kehren. Ob dies zumNutzen ihres zum Theil gerade im Süden gang baren Verlags geschieht, wäre wohl etwas zu bezweifeln, da cs den Bestellern desselben nicht wohl einleuchten wird, solche Artikel, welche wenige Stunden von ihrem Wohnorte erscheinen, erst nach so viel Tagen im günstigen Falle zu erlangen. Das Publicum sieht heute nur die Eisenbahnen als Maaßstab der Entfernungen an, und läßt sich eine buchhändlerische Geographie, wie sie lange bestand, nicht mehr octroyiren. Zeder intelligente Sortimenter, der zu rechnen versteht, wird daher, wie bisher, den billigen directcn Postbezug in geeigneten Fällen verziehen, und auch mit dem Verlage Derjenigen, welche, obgleich im Süden wohnend, nur über Leipzig verkehren wollen, so fortfahren, was diese Firmen, wie wir schon jetzt aus Erfahrung wissen, ganz gern gestatten. Wir wollen nicht bestreiten, daß sehr viele Sortimenter den noch den alleinigen Verkehr über Leipzig verziehen würden, wenn nicht das Haupthinderniß: Berechnung der Thalerpccise und Bezahlung in denselben, damit verknüpft wäre. Es ist dem süddeutschen Verleger nicht zu verübeln, wenn er seine Frankatur nach Leipzig und seine dortigen, wenn auch gerecht fertigten, sehr thcuren Spesen bei Fixirung seiner Thalerpreise berücksichtigt und letztere demgemäß erhöht, im Gegentheil, wir wür den denjenigen süddeutschen Verleger tadeln, welcher so wenig kauf männisch verführe. Für den Sortimenter und sein Publicum pas sen aber solche erhöhte Preise nicht. Noch weniger paßt ihm aber die Bezahlung in Thalerpreiscn. Bekanntlich ist dieAnnahmc von Thalerscheinen inLeipzig nur an gewisse Sorten derselben geknüpft, welche denn auch im Süden weniger coursircn und beinahe das ganze Jahr Agio kosten, gegen die Leipziger Messe bin aber beinahe immer über pari stehen. Pisto len werden bei der Leipziger Abrechnung erst dann tarisirt, nenn es zu spät ist, solche hinzusenden, und andere in Süddeutschlcnd nur zu viel coursirende Goldmünzen würden in Leipzig nur mit wesent lichem Verluste oder gar nicht anzubringen sein. Daß süddeut sches Papiergeld auch sogar von süddeutschen Verlegern in Leipzig nicht oder nur mit Mühe angenommen wird, ist bekannt. An die sen Gründen scheitert der sonst ziemlich vorhandene Wunsch, nur über Leipzig zu verkehren. Stuttgart ist nun, obgleich in den übrigen Eommissicnsplätzen noch ganz artige Summen circulircn, für die Mehrzahl im Süden Abrechnungsplatz, ob zur Annehmlichkeit derjenigen Verleger, die nicht in Stuttgart wohnen, ist eine andere Frage, welche diejenigen zu beantworten vermögen, denen dort, statt der an einem Wechsel cher Theil. platze üblichen Zahlungsmittel in nicht dem Eourse unterworfenem Papiergelde oder groben Münzsorten, die bekannten Zehnguldenrollcn in Sechskreuzerstücken zur Plage werden, übriger Mißstände nicht zu gedenken, sowie uns denn ein nicht gerade unbedeutender Ver leger bekannt ist, der die Abrechnung dort nicht persönlich besucht, und dem sein dortiger Eommissionär die eingegangenen Zahlungen direct per Post in Goldmünzen, weit über pari einsandtc. Trassiren konnte der erstere nicht, da sich an seinem Wohnorte keine Gelegen heit dazu auf einen Nebenplatz findet. Nach des verstorbenen Eol- legen Hoff von Mannheim s. Z. in Stuttgart öffentlich in einer Generalversammlung ausgesprochenen Erklärung seien ihm 100 fl. auf Stuttgart nur 99 fl. baar, eine Erklärung, welcher nicht wi dersprochen wurde und welche auch heute ihre Geltung noch haben möchte. Ueber die Spedition im süddeutschen Buchhandel werden, oft ohne Kennlniß der Praxis, theoretische Urtheile gefällt, diemeist über das Ziel hinausschießen. Gestehen wir doch offen ein, daß eine nicht gerade unbedeutende Anzahl süddeutscher Sortimenter, auch eine Eentralisation in Stuttgart angenommen, nicht hinreichenden Stoff zü wöchentlichen Sendungen an sie darbieten würde; der Li- tcraturbedarf ist unbedingt im Süden geringer, und diese Hand lungen würden noch mehr in Verlegenheit gecathcn, als sie zuweilen jetzt schon sind. Der bekannte Ouousqus rühmt das Stuttgarter Ei senbahnnetz, vergißt aber den Unterschied in der Schnelligkeit der Beförderung. Eine Bestellung rechtzeitig heute in Mainz nach Leipzig aufgcgeben und per Eilzug verlangt, trifft morgen Mittag da ein, von Stuttgart, welches näher liegt, sind dazu bis 3 Tage erforderlich. Die Stuttgarter Verlagslhätigkeit concentrict sich bekanntlich seit den letzten Jahren auf die Monate October bis Dccember, in welche dann, Fortsetzungen ausgenommen, alles hineingepfropft wird; da fehlt cs freilich nicht an Stoff, aber die andern Monate des Jahres bleibt der gleiche fühlbare Mangel. Wir wiederholen: die buchhändlerische Geographie hat seit den Eisenbahnen ein Loch bekommen, und es wird wohl keinem Baseler und Aarauer Sortimenter cinfallen, den Verlag von Zürich und Bern über Stuttgart zu beziehen , ebenso umgekehrt. Gerade wie der Königsberger, Breslauer rc. seinen Bedarf von Berliner Verlag nicht mehr über Leipzig, sondern von Berlin direct bezieht. Im blinden Eifer etwas Neues zu schaffen, was nicht bloß aus Vorliebe für das Althergebrachte, oder aus natürlicher Oppo sition bestritten wird, muß man heutzutage nicht erzwingen wollen. Die Verhältnisse leiten und zwingen zu ganz Anderem, und der Aposteleifcr zieht heutzutage nicht mehr. Es gibt wohl noch Peter von Amiens, aber die Narren scheinen zu fehlen, welche ihnen folgen. 50
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