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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.08.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-08-20
- Erscheinungsdatum
- 20.08.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. Bekanntmachung betreffend Meldungen zum Feldbuchhandel. Rach Vereinbarung mit dem Herrn Generalquariiermetster haben wir und bereit erklärt, den Armee-Oberkommandos Sachverständige aus Buchhändlerkreisen namhaft zu machen, die hilssdienstpflichtig sind und sich als Verkäufer in Feldbuch handlungen und auch, infolge ihrer literarischen Schulung, als Berater derjenigen Offiziere eignen, die den Betrieb der Feldbuchhandlungen im Armeegebiet beaufsichtigen. Wir bitten Hilssdienstpflichtige, sich bei uns zu melden, damit wir ihre Gesuche an diejenigen militärischen Stellen weitergeben können, welche uns um Zuweisung von Hilfsdienstpflichttgen ersucht haben. Nach Mitteilungen der Kriegsamtsstelle in Leipzig können nur Hilfsdienstpflichttge über 48 Jahre in Frage kommen, mit denen ein Dienstvertrag abgeschlossen wird und denen neben freier Unterkunft und Beköstigung ein Tagegeld von 4.— gewährt wird. Leipzig, den 20. August i9i7. Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Artur Seemann. Paul Schumann. Hans Volckmar. Karl SiegiSmund. Otto Paetsch. Oscar Schmorl. Der deutsche Buchhandel und die Heimat pflichten unserer Tage. In Nr. 184 des Bbl. ist eine zeitgemäße Betrachtung unter der Überschrift »Der deutsche Buchhandel und die Friedens frage« abgedruckt, die in ihrer allgemeinen Auffassung der Aufgaben des Buchhandels als eines »Kulturpioniers«, eines Bahnbrechers edlen Menschentums, allen Beifall verdient, jedoch zur Vermeidung irriger Folgerungen über die Stimmungen in Buchhändler- und Volkskreisen nicht ohne Bemerkung bleiben darf. Der Aussatz wendet sich u. a. gegen die von dem Verfasser als schädlich bezeichneten Schriften, »die kriegsverlängernden, völkerverhetzenden und friedensseindlichen Charakter« tragen, somit zu dem versöhnlichen, kulturellen, ausklärenden Wesen des Buchhandels, der die Macht besitzt, »den Boden empfänglich zu machen, Friedensströmungen vorzubereiten«, im schärfsten Widerspruch ständen und daher als eine schädliche Produktion gehemmt werden sollten. Der auf dem Papier ja recht gut ge dachten und gemeinten, aber in der Wirklichkeit recht schwer durchführbaren Anregung wird von vielen nur sehr be dingungsweise zugestimmt werden können. Kein ver nünftig Denkender — Und der Durchschnitts-Deutsche darf dar über beruhigt sein, dah ihm neben dem »kuror teutonieu8« seine geschichtlich überlieferte echte Michels-Lammsgeduld von nie mand ernstlich bestritten werden kann — wird an Kriegshetzereien Geschmack finden. Es ist somit ganz natürlich, daß auch der deutsche Buchhändler von Spekulations-Machwerken ausgesprochen kriegshetzerischen Charakters nichts wissen will lüber welchen sich übrigens in vielen Fällen streiten läßt), noch weniger aber von charakterlosen erbaut ist. Hier aber liegt die echt d e u t s ch e.G e s ah r allzu großer Bedenken und der Rücksichtnehmerei darauf, was die bekannten Leute, die lieben Ausländer, dazu sagen? In einer Zeit, in welcher des Reiches Schicksalsstunde schlägt, in der unser Volk um sein ganzes Sein, nicht zuletzt auf wirtschaftlichem Gebiet, ringsum gegen habgierige Feinde ringt und unser tapferes Volksheer in deutschen Hieben deutsch redet, da gilt es zu nächst, daß auch der Buchhandel in erster Reihe steht, wo die g c i st i g e n S ch l a ch te n fü r un s e r V o l k s - tum geschlagen werden. Für wen ist denn die tat kräftige Verteidigung des Wesens unseres Volkes von größerer Bedeutung als zunächst für das deutsche Buch und da mit für die Zukunft des deutschen Buchhandels? Kriegs schriften, die, wie der Verfasser meint, »mehr oder weniger objektive Darstellungen des Krieges bieten, um die notwendigen Grundlagen späterer Verständigung und historischer Forschung« abgeben zu können, in allen Ehren; mit ihnen allein ist jetzt aber nichts getan, und auch jedes etwaige Erlahmen ist von Übel! Zu den hier ins Feld zu führenden »guten Wehr und Waffen« zählen vor allem jene Schriften, die ohne Hatz und Furcht, d. h. ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, sich in den hehren Dienst der entschiedenen Wahrung der Zickunft des deutschen Volkes, nicht zuletzt der deutsche - Arbeit stellen! »Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr Alles freudig setzt an ihre Ehre!«, und Ehrensache des deutschen Buchhandels ist es gerade jetzt, unbeschadet seiner kulturellen, voll zu würdigen den Bildungsaufgaben, vor allem neben der Pflege des Hei mat-Schrifttums die möglichste Verbreitung aller die Unabhängigkeit des deutschen Volkes wahrenden Kriegs schriften aus seine Fahne zu schreiben, um damit auch an seinem Teil nach dem Rezept des Tatmenschen Hindenburg die Nerven des Volkes zu stärken, sein nationales Gewissen zu schärfen! Nachdem das Friedensangebot und hiermit die Kulturbereitschaft des deutschen Volkes wieder holt von unversöhnlichen Gegnern höhnisch zurückgewiesen wurde, ist es erstes Gebot unserer eisernen Zeit, solchen »lieben Mit-Völkern« und ihren Mammons-Machthabern mit allen ehr lichen, aber auch möglichst scharfen Waffen entgegenzutrcten. 885
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