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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1855
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1855-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1855
- Sprache
- Deutsch
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Beiden Anforderungen Frankreichs auf volle Reciprocität, lag bisher eine so große Unbilligkeit hierin, daß wir nicht be greifen, wie hohe deutsche Regierungen bei Abschluß von internatio nalen Vertragen mit Frankreich (abgesehen von manchen anderen, vom deutschen Buchhandel nicht eben ersehnten Punkten) über die sen so nahe liegenden Differenzpunkt hinwegsehen konnten- Leipzig, im März 18S5. Auf die Frage in Nr. 9 dieses Blattes, betreffend die Dispo- ncndcn u. s. w-, heute diese vorläufige Antwort: Es bleibt allcrwärts zu Recht anerkannt, daß, wenn ein Geschäft begonnen hat oder als beendet angesehen werden kann, von keiner Seite nachträgliche Bedingungen aufge stellt werden dürfen. Diesen Grundsatz im Buchhandel angewendet, liegt's auf der Hand, daß der Verleger nicht berechtigt ist, im Verlauf eines Rechnungsjahres Bücher zurückzufordcrn, oder am Schluß, rcsp. bei Einsendung der Rcmittenden-Fattur, sich alles zur - Disposition stellen zu verbitten. Ist eine andere Handhabung dieses Grundsatzes im Gebrauch, so kann sic nur als Mißbrauch betrachtet werden, der sich durch die Länge der Zeit eingenistet hat, aber dem Verleger schadet, und den Sortimenter um Geld, Zeit und Mühe bringt. — So viel von den unverlangten Einsendungen. Anlangend die verlangten Sendungen, so gestaltet sich hier das Rechtsverhältnis! zwischen Verleger u. Sortimenter bestimmter. Der Verleger kann Bedingungen stellen, wie's sein Vortheil heischt, er kann die Zahlungsfrist feststellcn, sich mögliche Verfügungen im Verlauf des Rechnungsjahres frcihaltcn u. s. w. Geht der Sorti menter hierauf ein, und wird später inne, er habe gedankenlos und ohne zu rechnen gehandelt, habe mal wieder Geld, Zeit und Arbeit verloren, so ist das einzig seine Schuld. — — Die andern Ucbel, welche der ehrenwerthe Einsender in Nr- 9 erwähnt, scheinen mir folgerecht aus dem Verfahren der Verleger zu entspringen, welche ohne Weiteres, einzig um ihren Vortheil, dem Sortimenter ihre Bücher cinsenden und so über seinen Geldbeutel, Zeit und Arbeit verfügen. Unmöglich wird der Herr College verlan gen, daß dieses und noch vieles Andere, dessen Tragweite noch weit größer und schädlicher ist, ohne Folgen bleiben sollen? — Das Alles wird ihm gewiß klar werden, wenn wir nur einen Augenblick rück wärts schauen. — Bei dieser Gelegenheit muß ich doch noch Eines erwähnen: wie kommt's, daß man immer so viel über die Willkür der Sortimenter klagt, von der andern Seite aber schweigt? Und doch muß jeder Sortimentshändler ein bedeutendes Material für die innere Geschichte unseres Buchhandels besitzen, vorausgesetzt, er gehe nicht ganz gedankenlos durch sein mühseliges Leben . Kann mir der sehr ehrenwerthe Herr Einsender vielleicht darüber Auskunft geben? I- F. Altendorff, in Firma E. H. Reclam sei,. *) Wir geben diesen Aufsatz, weil sich der geehrte Einsender ge nannt hat, denn mehrere seiner Ansichten könnten wir nicht vertreten. Die Reda ctio n. Zur Charakteristik. Herr N. N. zahlte nach mehrfachen Erinnerungen den O.-M. 1854 fälligen Saldo endlich am 31. Januar 1855- Schreiber die ses fügte nun der Transportangabe der Rechnung 1854 nachstehende Worte bei: „Bitte aber diese Oster-Messe um pünktliche Saldirung." Die naive Antwort des geehrten Eollegen lautete darunter: „Wenn Ihnen das nicht convcnirt, so können Sie die „Rechnung schließen." . . . l- Ich enthalte mich jeden Eommenlars über ein solches Verfah ren eines Schuldners dem Gläubiger gegenüber, es beweist aber die ser Fall auf's Neue, daß cs hohe Zeit ist, solchen Herren ganz ent schieden cntgegenzutreten; ein einzelner Verleger kann die Rech nung aufheben, dann ist er aber auch fertig; nur gemeinsames Handeln wird solchem Gebahren ein Ende machen- 6. Mcßgelder und Zahlungslistc». Alle für die Leipziger Ostermcsse bestimmten Meßgel- der und Zahlungslisten müssen in der Woche vor Jubilate, also für 1855 spätestens am 28. April, womöglich aber früher, in den Händen der Commissionäre sein, wenn sie in der nölhigen Ordnung, woran jeder Handlung nothwcndig gelegen sein muß, expedirk wer den sollen. Der technische Gang des Mcßgeschäfts erfordert dies aufs dringendste. Der Eommissionair kann nämlich nicht jede Liste dem einzelnen Verleger zur Quittung einzeln verlegen, sondern che die Abrechnung und Auszahlung vorgcnommen wird, sind sie sämmr- lich — mancher Commissionär hat deren 50 und mehr zu besorgen — erst systematisch durch die Börsen-Zahlungszcttcl, welche wiederum mit den Listen verglichen werden müssen u. s. w-, zu ver einigen. Damit nun diese zeitraubende Vereinigung möglich sei, muß eine jede Handlung dafür sorgen, daß am bemerkten Termine die ! Liste, welche doppelt zusenden ist, wenn derCommittent ein quit- tirtes Exemplar retour wünscht, und die Gelder hier cintreffcn. Gelangt die Liste erst in dieHändc des Eommissionärs, nachdem die Abrechnung auf der Börse bereits begonnen hat, so muß nothwcndig deren Erledigung bis zu den letzten Börsentagen, Mittwoch und Freita g vor Pfingsten, verschoben werden und aus die Mcß- circulation verzichten, ein Umstand, der bekanntlich die größten Stö rungen im Geschäftsverkehr zur Folge haben und die ungünstigsten Ansichten über die Säumigen entwickeln kann. Miücelle. Die kaiserliche öffentliche Bibliothek in Petersburg hat zur Feier des am 12. (24.) Januar d. I. begangenen hundert jährigen Stiftungsfestes der Universität Moskau einen interessanten Facsimile-Abdruck der ersten russischen Zeitung herausgegebcn- Die ses älteste Product der publicistischen Presse Rußlands datirt vom , Jahre 1703, Peter der Große selbst war ihr Herausgeber. Die 39 Nummern, die den Jahrgang bilden, sind durch ihre Beziehung auf die denkwürdige Zeit, in welcher ein neues geistiges und staatliches Leben für Rußland begann, mehr als blos eine literarische Euriosität, sie haben vielmehr als Ergänzung und Berichtigung anderer ge schichtlicher Documente einen hohen historischen Werth. Für Peter den Großen war das Erscheinen der ersten russischen Zeitung ein Ereignis, dessen Wichtigkeit man kaum überschätzen kann; daß er selbst seine Bedeutung fühlte, geht daraus hervor, daß er sich bei der Redaction desBlattspcrsönlich betheiligte, jazuweilcn eigenhändig dieEorrectur desselben besorgte, wie einige noch erhaltene Probcbogen beweisen. Die Original-Exemplare der Zeitung sind natürlich von höchster Seltenheit; man kennt nur noch zwei ganz vollständige, die sich beide in der genannten Biblio thek befinden. Der uns vorliegende, in einer nur geringen Anzahl von Exemplaren veranstaltete neue Abdruck ist diplomatisch genau, er entspricht Buchstabe für Buchstabe dem Original. Die Schrift ist die kirchenslawische, und die Typen, welche zur neuen Ausgabe ge dient haben, wurden eigens zu diesem Zweck in Moskau gegossen. Daneben ist indessen das Bild der Originalschrift durch beigcgebene lithographirte Durchzeichnungen anschaulich gemacht. Eine voraus- geschickte kurze Geschichte der russischen Zeitungsliteratur nebst einer bibliographischen Uebersichl alles Dessen, was darüber geschrieben 85*
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