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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.10.1860
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1860-10-31
- Erscheinungsdatum
- 31.10.1860
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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tigen, wird heute noch von ungefähr der Hälfte der süddeutschen Verleger beibehalten, wodurch dem Sortimenter, der an der Grenze von Süddeulschland wohnt, und der mit der größten Leichtigkeit und billiger seinen Bedarf von süddeutschen Büchern über Leipzig be ziehen könnte, dieser Bezugsweg ganz abgeschnitkcn wird, weil er ein in Süddeutschland mit 1 fl. 30 kr- angekündigtes Buch seinen Kunden, mit denen er in Gulden und Kreuzern rechnet, nicht mit 1 Thlr. oder 1 fl. 45 kr. berechnen kann. Der Einsender dieses hat sich schon längst ein Verzeichnis derjenigen süddeutschen Verleger angeferkigt, die eine gleiche Berechnung für Nord und Süd einge führt haben, und bezieht deren Verlag über Leipzig, von wo er wöchentlich regelmäßig Zusendungen erhält. Den Verlag der übri gen Herren Verleger, die die alle Rcchnungsweise noch immer bei- behaltcn, muß er über Frankfurt oder Stuttgart beziehen, von wo aus ihm nicht regelmäßig jede Woche Sendungen zugehen, und es ist ihm oft nicht möglich, das bestellte Buch vor drei bis vier Wochen zu liefern, während er, könnte er es über Leipzig beziehen, cs sicher in sechs Tagen liefern könnte. Solche Mißstände sollten doch die süddeutschen Herren Verleger, in ihrem eigenen Interesse, beseiti gen und sämmrlich recht bald den Beschluß fassen: den Preis für Nord und Süd gleichzustellen und 1 fl. 45 kr. nur mit 1 Thlr. und nicht höher zu berechnen. Ii. Miscellen München, im Dct. LeoSchöninger, dessen Verdienste um Vervollkommnung der Galvanographie bekannt sind, hat neuerlich nicht bloß dem Verfahren der Verstählung von Kupferplat ten auf galvanischem Weg seine besondere Aufmerksamkeit zugewen det, indem er nicht bloß gestochene, sondern auch galvanographische Platten mit dem Stahlübcrzug versieht, ehe er sie unter die Presse bringt; er hat neuerlich auch mittelst einer von ihm erfundenen Me thode es möglich gemacht, durch fortgesetzten Abdruck abgenützte Stich- platten an ihrer Oberfläche um ein Atom aufzuhöhen, beziebungs- weise den Stich zu verliefen. Ich hatte Gelegenheit, Abzüge derartig behandelter, stark benutzt gewesener Platten zu sehen, und fand durch deren Reinheit und Tiefe meine Erwartungen weil übertroffen. Für Kunsthandlungen, welche sich im Besitz ausgcdruckter Platten befin den, ist Scböninger'S Erfindung unzweifelhaft von der höchsten Be deutung. (Allg. Ztg.) Brüssel, 21.Ocl. G a llai t hat endlich eingewilligl, daß sein berühmtes Gemälde, dieAbdankungCarl'sV., durch den Grabsti chel vervielfältigt werden darf ; es ist der Kupferstecher Balvon Antwer pen, dem die Regierung diese Arbeit für den Preis von 20,000 Fr übertragen hat. Tcnnyson arbeitet nach der Morning Post an einem neuen Gedicht, „Boadicea", welches gegen Anfang des Jahres 1861 erscheinen wird. DieBuchhändler-MesscvonNord-Amerika, welche regelmäßig im Frühjahr und Herbst inNew-Dork stalisindet, ist nach der Organisation des amerikanischen Buchhandels von der deutschen Buchhändler-Messe sehr verschieden. In Amerika verhält sich der Verlaqsbuchhändler zum Sortimenter ganz so, wie der Fabrikant zum Zwischenhändler. Was der Sortimenter von Verlegern ent nimmt. das kauft er auf seine Gefahr, das muß er unterzubringen suchen, wenn er nicht verlieren will; hier ruht also das Risico nicht bloß lediglich auf dem Verleger. Natürlich sind deshalb auch die amerikanischen Sortimenter weit regsamere Leute als in Deutsch land. Eigenthümlich ist aber die Art und Weise, wie in Amerika die Profite der Sortimenter, die Rabatte, entstehen. Es geschieht durch halbjährig sich wiederholende öffentliche Versteigerungen, durch die Trade Sales. Zu diesen Auctionen, welche in New-Uork durch die Häuser Bangs, Merwin ckEomp. und George A. keavittLEomp. unter der Aussicht eines Comile's der VerlagSduchhändler erfolgen, senden die Verleger kleine Posten, deren Minimum 25Dollars nach dem Ladenpreis beträgt. Diese Posten, werden nun an die aus allen Theilen des Landes herbei strömenden Sortimenter verauclionirt; um jeden Preis muß jedes Buch losgeschlagen werden, das im Kata loge ausgenommen ist. Außerdem gilt als Gesetz, daß nur Buch händler milbielcn dürfen, und daß alle Käufe unter 300 Dollars so fort baar bezahlt werden müssen; auf größere Beträge wird 4 — 6 Monate Eredil gegeben. Allerdings kommt es vor, daß auf ein Weck, dessen Preis imKatalogcmit l Dollar angegeben ist, nur wenige Eents geboten werden. Sache des Verlegers ist es, ob er zu dem Steigcc- preise noch mehr Exemplare, als eingetragen sind, auf Verlangen abgeben will. In der Regel geschieht es, und die hierdurch für die Sortimenter erzielten Preise übersteigen in derRegel nicht die Hälfte des Ladenpreises. In dieser Weise wird das Verhältniß zwischen Angebot und Nachfrage bestimmt und das Geschäft geregelt. Die Auctionen geben einen fortwährenden Maaßstab des öffentlichen Geschmackes, indem die Bieter so zu sagen eine Jurn bilden, welche den Absatzwertk bestimmt und den Verlegern Anhaltepunkte zurBe- urtheilung der Verkäuflichkeit der ihnen angebolencn Manuscripte gibt. Man betrachtet auch die Lebhaftigkeit der Eoncurrenz für ein Snmptom zur Beurtheilung der Prosperität des Landes. Nach einer guten Ernte ist viel Nachfrage. Denn in Amerika ist der Buch handel nicht auf Lesebibliotheken, sondern auf ein Volk berechnet, welches Bücher kauft. Aeknliche Auctionen finden auch in Phila delphia und Cincinnati Statt. Die Auction währt von Morgens 8t/» bis Abends 10 Uhr; dazwischen findet Mittag - und Abendbcod Statt, wobei der Auktionator seit alten Zeiten die Käufer unentgett lieh bewirthet. Ein Katalog enthält jetzt bis 12,000 Nummer (Lpzgr. Tgbl.) Personalnachrichten. Am 22. Ocl- feierte Herr Cominerzicnralh Carl Duncker (Duncker sc Humblot) in Berlin, nachdem ec bereils vor wenigen Jahren sein Jubiläum als Buchhändler hatte begehen können, das Fest seiner goldenen Hochzeit. Die Feier hatte sich nach dem Wunsch des Jubelpaares auf den engsten Familienkreis beschränkt. Gleich wohl fanden sich am Morgen in der Wohnung desselben zahlreiche Freunde und mehrere glückwünschende Deputationen ein. Zuerst erschien der Vorstand der hiesigen Buchhändlercocporacion, für welche Hr. Guktentag das Wort nahm, demnächst der Oberbürgermeister Krausnick an der Spitze einer Deputation der städtischen Behörden und überreichte mit einer kräftigen Anrede eine beglückwünschende Adresse der Stadl Berlin. Auch eine Deputation des französischen Straßenbezirks, welchen der Jubilar lange Zeit als Stadtverordne ter vertreten hatte und in welchem er gegenwärtig noch als Schieds- mann wirkt, halte sich eingefunden. Alle Anwesenden waren in gleicher Weise erfreut durch die seltene Kraft und geistige Frische des betagten Ehepaares, dem es vergönnt war, dies seltene Fest inmitten eines blühenden Familienkreises von Söhnen und Enkeln zu be gehen. (Volks-Ztg.) Der König von Württemberg hat der Verlagsbuchhandlung S- G. Lieschi» g in Stuttgart bei Uebersendung der von letzterer herausgegebenen „Pracht-Bibel ohne Bilder" in „gnädiger Aner kennung der bei diesem Anlasse aufs neue betätigten verdienstli chen Wirksamkeit für Hebung des vaterländischen Buchhandels" die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen.
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