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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1860
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1860-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1860
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- Deutsch
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- Saxonica
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1928 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. ^ 120, 26. September. In dcr Zeit, wo die Heizung der Locale erforderlich ist, wird nach den bereits mehrfach angcstellte» Versuchen die ausstromende, jetzt unbe nutzte heiße Luft vollständig ausreichend sein, zwei bis drei Tonne» Koh len, die täglich zur Erwärmung dcr Locale gebraucht wurden, vollstän dig zu ersetzen. Auf Wunsch dcr löblichen Maschinenfabrik, mit der ich die Ehre habe seil lange» Jahren in reger Geschäftsverbindung zu stehen, sowie auch um zur weitern Verbreitung dieser so außerordentlich nutz bringenden Erfindung beizutragen, habe ich mich bereit erklärt, Auf träge darauf für dieselbe entgegen zu nehmen und die in Thätigkeit sich befindende Maschine jedem sich dafür Jnteressirenden in meinem Ge schäfte zur Ansicht zu stellen. Etwaige gewünschte nähere Aufschlüsse bin ich auf franco-Anfra- gcn bereit, selbst oder durch die Maschinenfabrik beaniworte» zu lassen. Magdeburg, den 15. Juli 1860. Albert Haenel, in Firma: Haenelsche Hofbuchdruckerei. Halbjährige Rechnungen im Sortimentsbuchhandel. Bisher wurden dem Publikum in der Regel nur zu Neujahr die Rechnungen über das ganze verflossene Jahr ausgezogen, wohl nur wenige Handlungen haben solche auch am 1. Juli versandt, wo es geschah, wird man die bedeutenden Vortheile dieses Verfah rens anerkannt haben. Die Rechnungen vom ersten Semester sind nicht unbedeutend, obgleich im Allgemeinen in dieser Zeit geringere Geschäfte gemacht werden, denn es kommen die im Anfang des Jahres pro complet berechneten Journale hinzu, deren Beträge in jeder Handlung nicht gering sein werden. Ein großer Theil dieser Rechnungen würde schon im Juli bezahlt, während wir sonst oft einen Ercdil von 1 — 2 Jahren geben müssen, selbst auf Journale, deren Betrag wir schon bei Lieferung der ersten Nummer baar be zahlen. Ein Rabatt, den wir leider doch nicht ganz wieder abschaffen können, dürfte dann nur bei halbjähriger Zahlung bewilligt werden. Der Sortimenter wird durch diese Zahlungen in den Stand gesetzt, ohne Opfer im Laufe des Jahres genügende Vorschüsse auf die sich immer mehr häufenden Baacpackere zu leisten, andere vor- theilhaste Baarbezüge zu machen und auch auf vortheilhafte Aner bietungen der Verleger in Betreffs Conto-Zahlungen einzugehen. Zudem wird die Arbeit des Rechnungsschreidens in der so eiligen Zeit zu Neujahr durch die Juli-Rechnungen sehr erleichtert. Beim Publikum wird das Verfahren leicht Eingang finden. Ein Theil der Bücherkäufer wünscht bereits viertel- oder halbjährige Rechnungen, es ist ohnehin nöthig bei denen, die sich nur kürzere oder unbestimmte Zeit in unserem Wirkungskreise aufhalten, und denen, die weniger vermögend sind, um größere Rechnungen auf einmal zahlen zu können. Säumige Zahler können sich darüber nicht beklagen, werden aber gewiß mehr dadurch, wie durch directe Mahnungen zur pünktlichen Zahlung angehalken, ebenso werden die Kunden eher zahlen, die wohl vermögend sind, aber aus reiner Nach lässigkeit nicht zahlen, besonders da letztere trotzdem sehr empfindlich sind und infolge etwaiger Mahnbriefe leicht zum Entziehen der Kundschaft bereit sein würden; die halbjährigen Rechnungen mir Aufführung der früheren Reste können sie nicht als direkte Mahn ungen ansehen. Nur wenige Kunden würden außerdem mit den Juli-Rechnungen nicht zufrieden sein, und diese könnten, soweit sie sonst pünktliche Zahler sind, davon ausgeschlossen bleiben. Jeder weiß aus Erfahrung, daß prompte Zahlung seitens der Kunden auch deren Kauflust mehrt, während andere, sobald sie eine größere Rech nung schulden, entweder das Kaufen ganz einstellcn, oder ihren Bedarf aus anderer Quelle meistens gegen baar beziehen, jedoch sofort nach Zahlung wieder zu kaufen anfangen. Sie zögern nur mit Berichtigung dcr Rechnung, weil ihnen der Betrag zu hoch geworden war, was bei halbjährigen Rechnungen nicht der Fall sein wird. Etwaige Fehler und Differenzen, die in keinem Geschäfte, am wenigsten aber in unserem so mannichfaltigen Sortimentshandel, auch bei der größten Pünktlichkeit ausbleiben, lassen sich bei halb jähriger Ordnung der Rechnungen leichter ermitteln, da uns hierbei das Gcdächlniß zu Hilfe kommt, während sich geringfügige Vorfälle nach Jahresfrist leicht vergessen lassen. Es würde gut sein, wenn in Städten, wo mehrere Buchhändler wohnen, in Betreff dcr Einführung eine Einigung stallfände, un bedingt nöthig ist das zwar nicht, denn eine Handlung, die durch pünktliche Besorgung und Rcellilät sich das Vertrauen des Publi kums erworben hat, braucht auch hierin keine Concurrenz zu fürch ten; durch die Praxis selbst habe ich erfahren, daß trotz Concurrenz nach Einführung der Juli-Rechnungen der Absatz, wie die Beträge dcr Rechnungen, im Steigen blieb, nur die so verhaßten Saldoreste verringerten sich mit jedem Jahre. Das Betriebskapital wurde um Umal mehr, nach 2 Jahren doppelt gegen früher umgesctzt. -4- V. Miscellen. Berlin, 18. Sept. Heute ließ das König!. Polizeipräsidium in den hiesigen Musikalienhandlungen nachstehende Verfügung cir- culiren: „Auf Verfügung der König!. Staatsanwaltschaft sind in sämmtlichcn hiesigen Musikalienhandlungen, mit Ausnahme der Mu sikalienhandlung von Gustav Bock, Recherchen nach den bei Ju lius Fried! än dcr und bei M- Bahn erschienenen Musikstücken aus „Orpheus in der Hölle" vorzunehmen und die vorgefun- ! denen Exemplare mit Beschlag zu belegen." A u s B e r l i n, 18. Sept. schreibt man der Allg. Ztg.: Gestern hat die Auction des Humbold t'schen Nachlasses begonnen. Die Bibliothek ist von der Versteigerung ausgeschlossen, da sie be kanntlich schon vor gcraumerZeit von der hiesigen Asher'schen Buch handlung zu dem Preise von 12,000 Thlrn. angekaufl worden ist. Einevonder französischen Regierung gemachte Offerte von70,000Fr. hatte Hr. Seyffert, der Diener des Verstorbenen, der testamentarisch als Eigenthümec des gestimmten Nachlasses eingesetzt ist, ausge schlagen, und sich mit der geringeren Summe begnügen müssen, da die Hoffnung, daß die Regierung die Bibliothek ankaufen werde, nicht in Erfüllung ging. Die Akademie dcrWissenschaflen, welche ein Gutachten über den Werth der Büchersammlung geben mußte, schlug denselben nicht eben hoch an, unterschied aber sorgfältig zwi schen ihrem reellen und literarischen Werth, und dem Werth, den sie als Andenken an ihren unvergeßlichen Eigenthümer besitzt. Die Buchhandlung, welche sie erstanden hat, wird sie wohl in alle Winde j zerstreuen, und man wird noch von Glück sagen können, wenn sie als ein Ganzes vom briktischcn Museum oder einein wissenschaftlichen Institute in Amerika aufgekaust wird. Der übrige Nachlaß, dev seit gestern versteigert wird, enthält viel Werthvolles, das meistens zu schlechten Preisen losgcschlagen wird. Das berühmte Gemälde von Ingres, „der Tod Leonard, da Vinci's", wurde für 515 Thlr., die Originalzeichnung zur Kosmosmedaille von Cornelius, deren ge schnitzte Einfassung allein 150 Thlr. gekostet hat, für 52 Thlr., die in Oel ausgeführten Portraits Humboldc's von Hildebrandt und Mad- Caggiotki für 200, resp. 37 Thlr- verkauft; vier Handzeich nungen von Rugendas, für die Humboldt selbst nach seiner eigenen schriftlichen Bemerkunggcgen lOOOThlr. gezahlt hat, für 120Thlr.; ein Kupferstich, den früh gefallenen Kämpfer in den Befreiungs kriegen, Friesen, darstellend, von dem Eigenthümer mit einer zärt lichen Beischxift versehen, für 22 Thlr. Die große Büste Hum- boldl's von David kommt erst in den nächsten Tagen zur Verstei gerung; der Magistrat von Berlin hatte vergeblich: 2000 Thlr. dafür geboten. (Dieselbe ist mittlerweile von den Hrn. Asher L Co. ange kauft worden.)
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