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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1860
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1860-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1860
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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M 110, 3. September. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1763 Mäßigkeit festhalten, statt den des Rechts- Bei der inneren Ge setzgebung sollte das literarische Eigenthum ganz und gar allen übri gen im Interesse der Nützlichkeit ertheilten Privilegien gleichgestellt werden, und internationale Verträge sollte man wie Handelsver träge betrachten, und ohne allen moralischen Sccupel die gegenseiti gen Vortheile abwägcn und abhandeln. Nicht der Anarchie des Nachdrucks Thür und Thor zu öffnen, aber zur Eroberung dieses freieren Standpunktes etwas beizutragen, das ist mein Streben. O. L- Miscellen. Aus Leipzig. Ueber die vor kurzem stattgefundenc Berei cherung des hiesigen städtischen Museums durch ein großartiges Geschenk von Hrn. Kaufmann Earl Lampe berichtet das Leipziger Journal folgendermaßen: ,,. . . Die 1603 Blätter umfassende Sammlung besteht theils aus Kupferstichen, theils aus Holzschnitten (besonders in den Zeiten des 16. und 17. Jahrhunderts), theils aus Radirungen, Lithographien und Photographien, und liefert demge mäß schon in den Mitteln der äußern Darstellung eine geschichtliche Zusammenstellung zur Entwickelung dieser der Vervielfältigung ma lerischer Kunstwerke gewidmeten Künste. Für jeden Kupferstecher, Lithographen oder Holzschneider ist sie daher ein treffliches Mittel zum Studium und zur Fortbildung, indem sie ihm Gelegen heit gibt, die Leistungen der früheren Zeit mit denen der Gegenwart zu vergleichen und so sich selber zur Erreichung des Höchsten und Besten anzufeuern. Aber noch ungleich bedeutungsvoller und wich tiger wird jene Sammlung dadurch, daß sie eine allgemeine Uc- bersicht über die Leistungen der Malerei vom 13. Jahr hunderte bis zur jüngsten Gegenwart herab gewährt. Sie enthält Proben von der Malerei der Alten und der frühesten christlichen Malerei, und gibt dann in 56 verschiedenen Gruppen Darstellungen von dem, was die Italiener, die Spanier, die Franzosen, die Bel gier, Niederländer, Engländer und Deutschen bis zur Gegenwart in ihren hervorragendsten und selbstständigsten Künstlern geleistet haben. In und mit dieser Sammlung hat unser Museum erst einen wahren kulturgeschichtlichen Werth für unsere Stadt empfangen. Wir dürfen kühn behaupten, daß sich seine günstige Wirkung nicht nur auf Leipzig beschränken, sondern über das gesammle deutsche Vaterland erstrecken werde; denn da Leipzig die Stadt des Buch handels ist, da von hier aus alljährlich Hunderte illustrirter Werke in alle Welt gehen, so wird und muß eine solche auf das Bessere und Edlere hinleitende stumme und doch höchst beredte Belehrung ihre nachhaltige Wirkung auch in den weitesten Kreisen ausüben...." Wir fügen dem Vorstehenden hinzu, daß sämmcliche Blätter der Lampe'schen Stiftung unter Glas und Rahmen an den Wänden angebracht sind, so daß sie jederzeit ohne alle weitere Umstände be trachtet und benutzt werden können, im Gegensätze zu allen andern — wenn auch oft weit reicheren — Kupfcrstichsammlungen. Unseres Wissens ist sie schon deswegen einzig in ihrer Art und wird gewiß auch an andern Orlen bald Nachahmung finden. Ein weiterer Vor zug ist der von dem Stifter selbst dazu ausgearbeitele Katalog u. d. T.: „Die Malerei vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart in Nachbildung ihrer bezeichnendsten Denkmäler andeutungsweise zu- sammengestellc und dem städtischen Museum zu Leipzig gewidmet von Earl Lampe" (XVI u. 168 S. in gr. 8.), welcher zum Preise von 15 Ngr. verkauft wird. Wir wollen durch diese Mittheilungen namentlich unsere auswärtigen Eollegen darauf aufmerksam gemacht haben, bei künftiger Anwesenheit in Leipzig diese interessante Samm lung nicht ungesehen zu lassen, wie wir im allgemeinen wünschen, dadurch auch zu ihrer praktischen Benutzung Anregung geboten zu haben. —v. Dien eueAuer'sche Buchdrucker presse.—JndcmMu- stcrlagcr der Ccnkralstelle in Wien ist gegenwärtig eine neue, sehr interessante Buchdruckerpresse ausgestellt, welche von dem Vorsteher der k. k. Staatsdruckerei daselbst, dem Hofrath Auer, erfunden und von dem Maschinenbauer Sigl construict worden ist. Diese sinn reiche Maschine zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß nicht durch Menschenhand, sondern von der Maschine selbst das Papier einge legt und aufgefangen wird. Zu dem Ende wird auf endloses Papier gedruckt. Auf einer Rolle sind mehrere Ries Papier aufgerollt, wel ches mittels Walzen auf den Druckcylinder geführt wird. Wenn nun die Klappen des letzter« das Papier gefaßt haben, schneidet ein schcrenartig wirkendes, niedergehendes Messer dasselbe genau ab und der Bogen wird dann wie gewöhnlich fortgezogen. Unterdessen hat ein an obigem Messer angebrachtes Lineal das Ende des aufgewickel ten Papiers fcstgehaltcn. Das Messer öffnet sich wieder, das Pa pier wird mittels der Walzen wieder vorgeschoben, von den Klappen gefaßt, abgeschnitten u. s. f. Die zweite sehr sinnreiche Vorrichtung ist der Auffänger, welcher anstatt des Auffangjungen mittels Grei fer den bedruckten Bogen faßt, umwendet und hinlegt. Zu der Druckmaschine gehört auch eine Netzmaschine, durch welche das zu bedruckende Papier vorher befeuchtet wird. Das auf einerRolle auf- gewickelte Papier wird über zwei mit Flanell überzogene Walzen, de ren Inneres hohl und mit Wasser angefüllt ist, geführt und auf die Rolle, welche später an die Presse kommt, aufgewunden. DieVor- thcilc dieser Maschine durch Ersparniß an Arbeitskräften sind augen scheinlich. Erblickt man die Maschine im Gange, so wird man durch ihre vollständige Selbstthätigkeit überrascht. Während bei anderen Maschinen wenigstens zwei Personen, der Punctirer und der Auf- fangjungc, zur Bedienung derselben nöthig sind, thut hier die Ma schine dies selbst, sodaß eine Person mehrere derselben zu gleicher Zeit beaufsichtigen kann. Bei dem Wicderdruck müssen aber natür lich die einzelnen Bogen vom Punctirer aufgelegt werden. Aber das ist eben ein weiterer Vorzug dieser neuen Maschine, daß sie auch ganz wie eine andere benutzt, und ihre Verbesserung auf allen alten Maschinen angebracht werden kann. In der Wiener Slaats- druckerei ist solche in vollem Betriebe. (Glocke.) Mi) ria - Typ e. — Eambricu hat eine Erfindung gemacht, welche in der Buchdruckerkunst zu einer bedeutenden Veränderung Veranlassung geben wird; er nennt sie Myria-Type. Bis jetzt be steht bekanntlich das Metallgemisch zu den Drucklettcrn aus einer Legirung von Blei und Antimon, welches den Namen „ Schriflme- tall" führt. Außerdem daß diese Legirung kostspielig ist, nutzt sie sich wegen ihrer Weichheit sehr bald ab, man wendet sie jedoch an, weil sie sich nach dem Gusse beim Erkalten in der Matritze ausdehnt und deshalb ein sehr scharfes Gepräge gibt. Die Lettern aus die ser Legirung werden einzeln gegossen, und der geübteste Arbeiter ist nicht im Stande, in einemTage mehr als 5000 Buchstaben in rohem Zustande zu gießen, und hierauf erst erhalten sie ihre unter dem Na men des Fertigmachens bekannte genaue Abrichtung, wobei sie durch eine Menge von Händen gehen müssen. Man hat nun zwar Let terngußmaschinen, die im Stande sind, in einem Tage 25—30,000 Buchstaben roh zu gießen, die aber ebenfalls, ihrer Appretur halber, durch viele Hände gehen müssen. Eambrieu's sinnreiche Maschine erzeugt 10,000 Buchstaben auf einmal, und jeder einzelne Buchstabe wird durch einen von ihm erfundenen Säge-Mechanismus von den üb rigen getrennt, und zwarmiteiner solchen mathematischen Regelmäßig keit, daß das weitere Fcrtigmachen ganz wegfällt. Mit dieser Maschine werden also um lOOProcent mehr erzeugt, als bisher ecreichtworden ist, abgesehen von decGenauigkeit undRegelmäßigkeit solcherTypen. Eambrieu ist noch weiter gegangen. Nachdem bisher kein Metall bekannt war, welches außer dem sogenannten Schriftmetall beim Er-
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