Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1860
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- 1860-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1860
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- Deutsch
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2324 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 140, 12. November. N i ch t a m t l i In Sachen des durch dänische Polizeiwillkür zu Grunde gerichteten Herrn vr. Hciberg in Schleswig. Infolge der Aufforderung von Hrn. Hcrm. Eostenoble in Nr. 417. d. Bl., Hrn. vr. Heiberg die Zahlung der vorjährigen und diesjährigen Saldi gänzlich zu erlassen, hat die Redact. ferner nachsteh ende Erklärungen empfangen: 88) Hr. G. B a r n e w i tz in Neustrelitz streicht seine Forderung. 89) Hr. Will,. Engelmannin Leipzig desgl. 90) Hr. Eduard Haynel in Leipzig desgl. 91) Hrn- Henry» Eohen in Bonn streichen den Saldo von >859. 92) Hr. G. Heu bei in Hamburg desgl. 93) Hr. W. L a n g ew i e sch e in Barmen desgl. 94) Hr. F. E. E. Leucka rt in Breslau desgl. 95) Hr. Albert Sa cco in Berlin tritt der Aufforderung bei. 96- Hrn. I. D. Sauecländ cr's Verlag in Frankfurt a. M. desgl. 97) Hr. Gerhard Stalling in Oldenburg desgl. 98) Das Verlags-Eomptoir in Wurzen streicht den Saldo von 1859. Ferner haben sich zu dem noch zu bildenden Verein zur Unter stützung des Hrn. vr. Heiberg weiter angemeldel: Hr. Earl Hübscher in Schlei; mit 1 ^ jährlich. Die Schul ze'sche Buchh in Eelle mit 2 jährlich. Endlich ist von den Hrn. SchuberthLEo. in Leipzig eine Musikaliensendung an Hrn. vr. Hciberg im Betrage von 150 ord. (zur! Grün dung resp. Vervollständigung einer Leihanstalt) zu verzeichnen. Die Erzeugung von Photographien durch Dampf. In diesem Jahrhundert des Dampfes, der Telegraphie und der Photographie, wo die drei feinsten Kräfte der Natur: Licht, Wärme und Elektricilät, vom Menschen unterworfen und seinem Gebote gehorsam gemacht worden sind, sieht man erstaunliche Entwickelun gen und bewundernswerthe Erfindungen in Kunst und Wissenschaft fast als das tägliche Programm in dem großen Schauspiele der Eul- turgeschichte an. Darf man sich dann wundern, wenn der rasche Pankee in seiner Ungeduld über die Langsamkeit dieser schnellfüßigen Zeit den Plan faßt und thatsächlich ausführt, die Dampfkrast auf die Hervorbringung von Lichtbildern anzuwenden, und wenn er diese jetzt mit einer Schnelligkeit erzeugt, welche die vielgerühmtc Raschheit der Druckerprcsse noch übertriffk? Als ein Beweis, daß dies erreicht worden ist, müssen die Pho tographien angesehen werden, welche ein Hr. Babcock bei einer der letzten Zusammenkünfte der Amerikanischen Photographischen Ge sellschaft den Versammelten vorlegte. Unter denselben befand sich. ein Bogen, welcher gegen dreihundert Lichtbilder alle von einem Negativ in dem Maaßc von 12,000 in der Stunde gedruckt enthielt. Ist dies schon eine wunderbare Schnelligkeit, so glaubt man, daß dieselbe noch beträchtlich gesteigert werden kann. Das Mittel, wo mit dies erreicht worden ist, besteht einfach in der Anwendung von Maschinerie auf das Verfahren, durch Entwickelung zu drucken. Dieses Verfahren ist zwar in neuester Zeit wenig angewendet wor den, hat aber sicher mehrere schöne Exemplare geliefert, und sohcrvor- gebrackte Abdrücke haben, wie allgemein zugegeben wird, vor den durch directe Lichlwirkung hervorgebrachten entschieden den Vorzug größerer Haltbarkeit. Die Maschine ist die Erfindung eines Hrn. Fontavne in Ein- cher Theil. cinnali. Babcock sagte darüber: „Ich bin von ihm versichert wor den, daß das Verfahren, durch welches diese Exemplare hervorge bracht wurden, ganz verschieden von jedem andern bekannten ist, aber worin diese Verschiedenheit besteht, wurde mir von ihm nicht erklärt. Ein Negativ wird von ihm mit einem Blatte präparirlen Papieres in ein Kästchen gelegt und das letztere durch automatische Maschinerie dem condensirten Sonnenlicht ausgesetzt, welches durch das Negativ hindurchgeht. Nach jeder solcher Aussetzung wird das Blatt unter dem Negativ weggeschoben, um für den folgenden Druck eine frische Fläche zu haben. Diese Bewegungen, sowie die Zusam mendrückung des Negativs mit dem Papier im Augenblicke der Aus setzung werden alle von dem Operator hervorgcbracht, indem er ganz einfach eine Kurbel dreht. „Die Schnelligkeit bei den verschiedenen Malen, wo ich die Maschine arbeiten sah, betrug 200 Abdrücke in der Minute, bei welcher Eile die Zeit, die der Abdruck der Lichlwirkung ausgesetzt wurde, 0,3 einer Secunde betrug. Da die Eondensirungslinse einen Durchmesser von 7 Zoll und der Kreis des condensirten Lichtes etwa IVs Zoll halte, so kommt die obige Aussetzung etwa 65 einer zwei ten direkten Aussetzung gleich. Wenn also die Maschine zu einer größer» Classe von Bildern als z. B. Bücherillustrationen und Ste reogrammen zu verwenden wäre, so könnte man die Eondensirungs linse weglassen und doch fast 2500 Abdrücke in der Stunde liefern. „Dies eröffnet der Photographie ein Feld, welches bisher we gen der Zeit und Kostspieligkeit des Druckes, wie cr gewöhnlich ge« handhabt wird, nicht benutzt werden konnte. Die Illustrationen für ein Buch können mit all der Feinheit und Vollkommenheit des Photographs durch den Gebrauch dieser Maschine mit einer Schnel ligkeit geliefert werden, von der man sich bisher weder beim Holz plattendruck noch bei der Lithographie etwas träumen ließ Die Ko sten des Holzschnittes oder Stahlstiches fallen weg und die Negati ven kommen direct aus den Händen des Künstlers, werden von ihm auf ein präparirtes Glas gezeichnet und so können im Laufe einiger Stunden die Platten für eine starke Auflage gedruckt werden, jede einzelne ein vollkommenes Duplikat der Originalzcichnung." Als ein Beispiel der Leichtigkeit, mit der dies geschehen kann, zeigte der Vortragende einen Abdruck nach dem gewöhnlichen Am moniak-Nitrat-Prozeß von einer rohen, so präparirlen Skizze vor. Man sah, daß der Zeichnung eine Leichtigkeit, eine Freiheit und ein Leben gegeben war, welchem kein Graveur mit seiner Kunst qleich- zukommen vermöchte. Ist das Negativ von einem erfahrenen Künst ler gehörig präparirt, so läßt sich nichts mebr wünschen für die Jllu- strirung idealer Dinge. Aber für die thatsächlichen Dinge und die Reproduktion der Werke Anderer würde der Zeichner natürlich hin ter der weit genauer malenden Eamera zurückstehen. Aber außer auf Bücherillustrationen undPoclrails fürVisiten- karten, sowie zum Zwecke von Anzeigen läßt sich diese Maschine auch auf die Vervielfältigung von Stereogrammen anwcnden, welche durch den Gebrauch derselben so wohlfeil hergestellt werden können, daß sie in die ärmsten Familien Eingang finden, wo ihre außeror dentliche Schönheit und Treue Geschmack am Schönen wecken und jene elenden Lithographien und Wasserfarbensudeleien verbannen werden, welche gegenwärtig in diesen Kreisen im Gebrauch sind. Ist diese neue Anwendung der Photographie vollständig entwickelt, so wird die letztere sich würdig »eben ihre große ältere Schwesterkunst, die Buchdruckeckunst, stellen und vereint mit ihr die Menschheit wei ter fördern. Die von Babcock vorgezeigten Abdrücke besaßen aber noch ein besonderes Interesse für die photographische Gesellschaft, indem sie
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