Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1860

keikcn zu unterstützen, wodurch jedoch die Aufnahme von College», die dem Gehilfenvereine nicht angehörcn, in keiner Weise beein trächtigt wird. Wir wünschen dem „Aeolus", besten Lebensfähigkeit schon jetzt durch eine rege Theilnahme und vielfache Aufmunterun gen von achtbarer Seite erwiesen ist, ein ferneres glückliches Ge deihen. Aus Oesterreich. Aus den soeben veröffentlichten statisti schen Tabellen über die indirecten Abgaben Oesterreichs erfäbrt man jetzt zum ersten Mal cinegenaue undzusammenhängendeMittheilung über daS Roherträgniß, welches der Zeitungsstempel und die Insertionstaxe inOesterreich abwerfen. Nach denselben wurden im Jahre 1859 im Ganzen 41,713965 Nummern in- und postver einsländische Journale sowie 117612 ausländische Blätter abgestcm- pelt. Diese ergaben einen Bruttoertrag von 500468 Fl. Leider ist das Reinertcägniß aus den ofsiciellen Mittheilungen nicht ebenfalls ersichtlich; dasselbe dürfte sich bei den bedeutenden Regiekosten, welche mit dem Stempeln der Blätter verbunden sind, wahrscheinlich be deutend niedriger stellen und den so oft hervocgehvbenen „rein finan ziellen Charakter" der Zeitungsstempelsteuer auf eine eclatante Weise in Frage stellen. Die Jnsertionsgebühcen belaufen sich auf 105759 Fl- Im Ganzen bezieht der Staat, außer den nicht unerheblichen Einnahmen, welche ihm aus der Versendung der Zeitungen durch die Post erwachsen, 606227 Fl. brutto von der zweifach, durch die Jnscrtionstaxe und den Journalstcmpel, besteuerten Presse. (Presse.) Düsseldorf, 7. Aug. In der heutigen dritten Sitzung der hier tagenden 5. Generalversammlung der deutschen Kunstgenossenschaft wurde über die Gründung eines Or ganes in decPresse verhandelt. Von Prof. E. St einbrück in Berlin war der Antrag gestellt worden, die Gründung eines sol chen Organes, das derselbe in näherer Motivirung als vorzüglich für die Interessen der Genossenschaft und deren Besprechung nvkh- wcndig bezcichncte, in's Auge zu fassen. Die Depulirtencommission hatte der Versammlung vorgeschlagen, die Angelegenheit zu näherer Erwägung an das Berliner Localcomite zu überweisen, indessen ward in der darüber eröffneten Debatte folgender, von A. v. Zahn aus Leipzig beantragter Beschluß mit großer Majorität angenom men- „Die deutsche Kunstgcnossenschaft spricht den Wunsch aus, in der deutschen Presse ein Organ ihrer Interessen gegründet zu sehen, und wendet sich, indem sie ihre Unterstützung dem zu grün denden Unternehmen zusagt, an den deutschen Buchhandel mit dem Ersuchen, deshalb mit dem Localcomite zu Berlin in Verbindung zu treten." Sowohl von dem Antragsteller, wie von mehreren Seilen ward hervorgehoben, daß ein Organ der Kunstgenossenschaft nur dann fruchtbringend wirken könne, wenn es von der Theilnahme des Publikums getragen und in den Händen einer von der Genossen schaft zwar geförderten, aber nicht unmittelbar abhängigen Rcdaction und Verlagshandlung sei, und es steht zu hoffen, daß von geeigneter Seite aus dem Berliner Comite, dessen Vorsitzender Hr. Ewald von einem bereits eingegangcncn Anerbieten berichtete, die Vor schläge gemacht werden, welche die Realisirung des von der Genos senschaft warm befürworteten Entwurfes ermöglichen. München, 3l. Juli. In Artikel 8. des Strafgesetzbuches wird bestimmt, was das St.-G.-B. unter dem Ausdruck „Pr e ß- erzeug nisse" versteht. Da in dem Artikel nur von der „Verviel fältigung auf mechanischem Wege" die Rede ist und die Chemie hierdurch streng genommen ausgeschlossen erscheint, so beantragt der Referent des Gesetzgebungsausschusses der Kammer der Rcichsräthe, Hr. v. Maurer, um nun auch die Vervielfältigungen der Photogra phie, Daguerreotypie und dergleichen in ihrer schon jetzt großartigen Ausdehnung zu treffen, nach den Worten „Vervielfältigung auf mechanischem" beizusctzen: „oder chemischem" sWcge). Eine ähn liche Bestimmung befindet sich in dem Patent des ocstcrreichischcn St.-G.-B. vom'l7. Mai l852. (B. Bl.) Bitte an die Herren Ernst ck Korn in Berlin. — Auf dem Umschlag von „des Ingenieurs Taschenbuch" steht neben dem Preise des Buches in Klammern bemerkt „ohne Rabatt". Die ser Zusatz mag für Orte, wo das Rabattgeben eingerissen und fast allgemein üblich ist, seine Vortheile haben; für andere Gegenden dagegen, wo man den Kundenrabatt gar nicht oder nur ausnahms weise kennt, hat diese Bemerkung ihre bedenkliche Seite; erstens weil der Zusatz die Bedeutung zuläßt, der Rabatt sei von dem Preise noch nicht abgezogen, und zweitens hauptsächlich deshalb, weil er das Pu blikum darauf aufmerksam macht, daß für gewöhnlich ein Rabattab zug gestattet ist. Es wird daher im Interesse allcrDerer, welche ihren Gewinn nicht durch Rabatt zu decimiren gewohnt sind, gebeten, jenen Zusatz wegzulassen- S. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Französische Literatur. öklXVVXl.L'i, H., IVos rapports avec l'^ngieterre, ce gu'elis lut, ce gu'elie est. In 8., 207 p. Paris, ventu. 3 Ir. pl.XxcnLr, p., Ve paust de 6oetl>e expligue d'apres Ies principaux commentaires allemands. In-12., 237 p. Paris, ventu. Ltvoic, iVl, 8tatistigue de la prance cvmparee avec ies autre» Stats de l'purope. 'Powes 1. et 2. In-8., XXV-1113 p. Paris, ckm^ot. Ol-XVLI., Oes Üaces kumaines et leur pari, (laus la civilisstion. In-8., 435 p. Paris, poulet-IVIalassis L <le Lroise. Vuvx iloiiLS; par I'auteur de IVapoleon 111 et SL politigue en Italie. In-8-, 32 p. Paris, ventu. 1 Ir. Vvvxt, iVI. 1., tideel, o» Ilne colonie d'alienss vivant en famille st en liberts. Atude sur >e meiileur mode d'assistance et de trai- tement dsns les maiadies mentales. Orand in-18., 214 p. Paris, 6uillaumin L Oo. Hrvvixxis, les, et Ies femmes du guartier latin en 1860; par un studiant. In-18., 180 p. Paris, lVIarpon. 1 Ir. 6IUXUV, 1., pssai sur Iliuc^dide. In-18 Oliarpentier, 332 p. Paris, tlliarpentier. 3 fr. 50 c. OuvraZe eouronnv par 1'Xeaüemie lraoxsise. voux, d. p., vibert« et nationalite. In 8., 32 p. Paris, ventu. 1 Ir. 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