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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1860
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1860-10-15
- Erscheinungsdatum
- 15.10.1860
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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128, 15. Oktober. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 2089 Rechnung; endlich, wenn die Rechnung geschlossen wird, ist gnr bald auch das Geschäft geschlossen; wenn jnach und nach die Sor- limenlsgeschäfte geschlossen werden, können die Verleger ihre No vitäten nicht an den Mann dringen und der Buchhandel gestaltet sich bei uns alsdann von selbst so, wie in den gelobten Ländern Eng land, Amerika, Frankreich und Italien, und wir Buchhändler wer den Kauflcute, was ja so viele Buchhändler haben wollen. Es ist Unrecht, wenn die Sortimenter den Verlegern die Schuld aufbür- dcn. Was soll der Verleger machen, wenn Oesterreicher und Rus sen in der Ostermesse nicht zahlen und ec doch angefangcne Werke forlcrscheinen lassen will. Er hält sich an den übrigen deutschen Sortimentsbuchhandel, der muß 'ran und wird so lange mit Baar- packelen, Eontoenlzichung, Wechseln und Klagen bedrängt, bis al les rein saldirt ist und bis es Oesterreichern und Russen beliebt, den Verlegern gerecht zu werden, welche ihrerseits keine Nachsicht gegen die deutschen Sortimenter üben können, da Buchdrucker, Autoren und Papierhändler gleichfalls auf sie eindringen, aber gleichwohl ge gen Ocsterreichcr und Russen sehr ^nachsichtig sind und ihnen das Eonto offen lassen. Es hängt alles im Leben aneinander wie eine Kette. Mil dem Silberagio der Oesterreicher sing die Krankheit an; die Baarpacketc waren eine nolhwcndige Folge, und da Derjenige, der Credit geben muß, nicht existircn kann, ohne selbst Credit zu gemessen, so dürfte das einzige Heilmittel nur darin bestehen, ohne Rücksicht auf das Wohlbehagen der Herren Commissionäre sich zum Zwecke derCrcdil- erlangung in der Art zu associicen, daß man den Verlag derjenigen Buchhändler, welchen die Baarpacketcan'sHerz gewachsen sind, völ lig ignorirt und seineThätigkeitnur aufUntecnehmungcn beschränkt, die in Jahresrechnung geliefert werden. Der vereinzelte Sortimenter vermag nicht durchzudringen; wollten aber die Provincialvereine die Sache in die Hand nehmen und eine Einigung erzielen, so würden manche Verleger bald an dere Saiten aufziehen; denn „Einigkeit macht stark", sagt ein alles Sprichwort. Sowie es erwiesen ist, daß .durch Lieferungswcrkc umfangrei chen complet erscheinenden Werken der Absatz geschmälert wird, wird auch die Solidität des Verlagsbuchhandels untergraben und der Sortimenter, welcher, statt auf den Vertrieb gediegener Werke sein Hauptaugenmerk zu richten, der Existenz halber der Mode fröhnt, ruinirt sich und den soliden Verleger, während die Baacverleger wie der auf den Ruin des ganzen Buchhandels losarbeiten. Möchte das Arcanum bald gefunden werden, unser Geschäft in solide Bahnen zu lenken! ^Einc Einigung sei unser Ziel. Daß eine Abhilfe noth thut, dafür spricht nachstehendes Re- chenexcmpel. Ein Geschäft mit 6000 Thlr. Umsatz har bei einer Entfernung von ca. 60 Meilen von Leipzig nachstehende Unkosten: Mielhe 200 Tblr. Saläre ....... 500 - Steuern und Handlungsspesen, als Licht, Heizung -c 200 - Porto und Fracht 300 - 2^ Proc. für Verluste an Außen- ständen. 150 - Für Feuerversicherung und unvor- hergesehene Unkosten . . . 50 - Commissionsgebühren, Emballage, Jncasso-Provision . . . . 200 - Bei 6000 Thlr. Umsatz ist etwa die HälfteBaarartikel, oder solche mit 33'/z Proc-, also Rabatt . . 1000 Thlr. 3000 Thlr. aber nur mit 25 Proc. 750 - 1750 - bleiben Netto-Gewinn . . 150 Thlr. Davon soll nun der Sortimenter mit Familie leben und auch Zinsen bezahlen. Um ein solches Resultat zu erzielen, arbeitet der Sortimenter von früh bis spät an Erweiterung seines Geschäfts mit Aufwendung aller seiner Kräfte zum Vortheil der Verleger und Com missionäre, und ist gcnöthigt, nach einigen Jahren, wenn er nicht Privatvermögen hat, sein Geschäft zu einem erbärmlichen Preise zu verkaufen, nachdem er seine Mittel und besten Kräfte zugesetzt, oder um gar, was dem ehrlichen Manne am schwerste» fällt, seine Zah lungen einzustcllen. Darum werde Niemand Sortimenter, der nicht mindestens 10—>5,000 Thlr. disponibles Capital hat. Jeder ist sich selbst der Nächste, und für Andere zu arbeiten ist figürlich ge sagt „Selbstmord". Der hier vorgehallene Spiegel mag Vielen nicht gefallen; aber die Hand auf's Herz, ohne Zusammentreffen anderer glücklicher Um stände, als Erbschaft, reiche Heirath re., nur allein durch Fleiß und Thätigkeit im Sortimcntsbetrieb ist seit zehn Jahren noch kein Sor timenter zu einer behaglichen Existenz gekommen. Es wird und muß ein Mittel geben, einen ehrenwcrlhen Stand wieder in die Höhe zu bringen, und dieses Mittel heißt: Einigkeit im Kampfe gegen das Capital und Selbsthilfe! — n — Miscellen. Aus Fran kfurl a. M. berichtet das Frkf. Jrnl : Das hie sige Criminalamt hat nach dem Manuskript der Militärdenkschrift von P. F. C. bei dem Buchdrucker Reinhold Baist und dem Buch händler B. Auffarth Haussuchung gehalten und die wenigen vorräthigen Exemplare derselben consiscirt, da sie ein Nachdruck einer voin Prinzen Friedrich Carl von Preußen geschriebenen Abhandlung sei. Bei der gerichtlichen Vernehmung von Baist ergab sich, daß die hiesige Staatsanwaltschaft auf Reklamation der preußischen Re gierung und des Prinzen Friedrich Carl von Preußen die Klage er hoben, infolge dessen der Beklagte gegen das ganze Verfahren pro- testirke, da die Behörde hier und in Berlin nichts damit zu schaffen habe und es reine Privatsache des Prinzen selbst sei, seine Autor schaft vor dem betreffenden hiesigen Stadtgericht als solche geltend zu mache». Ob diese Ansicht, welche auch die vieler hiesigen Juri sten ist, die richtige, werden die weiteren Verhandlungen ergeben, und wird der Beklagte, dem Vernehmen nach, gegen die ihm wi derfahrene Behandlung Klage erheben und alle gesetzlichen Mittel ergreifen, die ihn vor weiterem Nachtheil schützen können. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Englische Literatur. 8r.uikLi.t-v, >1. 1., Outline» ol 8ritisk keun^olo^; containinA Oks- raoters os sbove a l'kousand 8pecies ok kkungi, and » cviuplete Inst ol all lkat kave keen described ss diatives ot tke 8,-itisk Isles 8. Oondon, keeve. Olotk, 30 s. Ottmaren, On.. Orei- tke Olilks: a diovel. 2 Vols. kost 8. 1-ondvn, 8mitk .0 8). Olotk, 21 s. b'oirsrrik, 1. 0., I'ke 8urgical Uiseases »1 Okildren. 8. I.vndon, Parker. Olotk, 15 s. Orxvvs tlie 8r^t>rn. 8v tke äutkor vf „8iinplicitx and leasrina- tion". 3 Vols. Post 8 Oondon, 8entle). 31 s. 6 d. Nri.k:i>: a 8oioance ns 8eal Ins«. 8v 8a)inond I,Volke. Post 8. Oon- llon , 8aunders O. Olotk. 7 s. 6 >i. , Iloi.l.iik68NrLv, 1., 0(16 lourne^s ln and Out ok Uondon. Post 8. London, Orvomkrid^e. Olotk, 7 s. 6 d. Nc»w-vit0, 1. N„ iktkletio and Oxmnsstio kxeroioes. Illustrated wirk upvrards ot 70 Lngravinßs. 12. 1-ondon, OonKinan. Olotk, 7 s. 6 d. Oxov ävlZRl-V; oi, VVKst 8ksII 1 1>o? 6)' tke .^utkor vk „kverx Da)'". 2 Vols Post 8. Oondon, 8aunders L O. Olotk, 21 s. INo«LV: s lVvvel. 8)- Oolin Kennagukour. 3 Vols. kost 8. Lon don, Nurst sr 8 Olotk, 31 s. 0 d.
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