Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1860
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- 1860-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1860
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123, 3. October. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1689 Könnt' ich an diesem Hellen Throne Doch schon von heut an Auf ewig wohnen. Der Friedhof zu Coblcnz ist seitab der Verkchrstraßcn traulich still am Fuß des Berges gelegen und steigt in Terrassen aufwärts. Seine Gräber sind wie Blumenbeete, seine Trauerweiden wie das geheimnißvolle Seufzen der Creatur. Da wurde auf einer Terrasse der Sarg in's Grab gesenkt. Und wir standen im weiten Kreis umher unter den Bäumen und Monumenten und waren still; und seiner Freunde einer sprach den letzten Gruß und betete von der Gnade Gottes, der des Sünders sich erbarmt, und von Christo Jesu, welcher die Auferstehung und das Leben ist. Und in der Abendröthe erschien der stille bleiche Mond. Da sprach ich in meinem Herzen Amen; gelobet sei Jesus Christus; denn aus Abend und Morgen wird der andere Tag. Auf stillen Pfaden ging ich zurück, mit einigen Männern, die den Entschlafenen lieb hatten, unter ihnen auch sein Alters- und Reisegcnosse Hans Karl; und wir redeten leise mit einander von ihm wie man pflegt, wenn man von lieben Gräbern kommt. Im Festungsgebüsch der Stadt begegneten wir einem nachdenklichen Jüngling, da er uns sah, kam er und boc dem Chronisten freundlich die Hand zum Gruß. Sieh, es war der Schmiedelcr Bruder Röh- rig. Er sei zum Collcctiren in diese Stadt gesandt, sprach er, und da er den Leichenzug gesehen, und erfahren, wen man zum Friedhof krage, habe er seine Hände gefaltet und sei mit in die Reihe ge treten. So war nun unbewußt und unbestellt und vor den Augen verborgen eine echte Schmiedel-Deputation beim Leichenbcgängniß dieses getreuen Wohlthäters der Anstalt. Da wunderte sich der Chronist, wie Gott die Dinge heimlich fügt, als habe er zu dem Bruder gesagt; hier sollst du jetzt nicht bitten wie vordem, sondern danken, loben und ehren. Also schließt nun der Chronist diesen Trauerbrief an euch. Beherzigt solche Gottesfügung und Gottesstimme. Die Dankbarkeit ist die allerfröhlichstc Tugend. Sie ist ein gar selten Vöglein ge worden in diesem unserem Geschlecht, und hat doch so süßen, lusti gen Gesang. Und vor allem müßt' es sein warm Nestlein haben in den Häusern der Barmherzigkeit. Drum will ich euch einen Vorschlag zu einem schönen Denk mal für euren Wohlthäter, den seligen Herrn Buchhändler Bae deker machen. Nämlich allemal am Tage seines Heimgangs, am 4. October, wenn ihr zur Andacht versammelt seid, singt sein Lieb lingslied „von dem Thron des Herrn, und von den Hellen goldncn Gaffen der Himmels-Stadt". Im Gesangbuch ist's zu finden. Und singt es, wie auch bei der Leichenfeier geschah, nach der Weise; „Wie sie so sanft ruhn." Die ist schön wie ein Regenbogen, Thrä- nen und Licht. — Gott befohlen. Euer Freund Der Chronist. Nachschrift. Noch muß ich euch sagen, daß ihr den Vater des seligen Herrn Baedeker auch kennt. Denn es ist derselbe, von welchem die Chronik im Dccember 1852 erzählt hat: „Wie ein christlicher Hausvater das alte Jahr beschließt." Also, wie es durch der Menschen Ver schulden Erbübel gibt, so gibt es durch Gottes Gnaden auch Erb lugenden. Die sind kostbar und sind Schutzgcister eines Hauses und seiner Geschichte bis zu den späten Nachkommen hinab; haben auch schon manchem gefährdeten Sohn wieder zurückgewinkt zu seines Hauses Ehren. Und wenn ein Mann aus solchem Geschlecht heim- gcht, so hat's ein gar besonder Gewicht und einen festlich fröhlichen Klang; wenn man sagt: er ist zu seinen Vätern versammelt worden. In Sachen des durch dänische Polizeiwillkür zu Grunde gerichteten Herrn vr. Heiberg in Schleswig. Infolge der Aufforderung von Hrn. Herm. Costcnoble in Nr. 117. d. Bl., Hrn. vr. Heiberg die Zahlung der vorjährigen und diesjährigen Saldi gänzlich zu erlassen, hat die Redact. ferner nachsteh ende Erklärungen empfangen: 7) Hrn. Bayrhoffer's Univ.-Buchh. (Osc. Ehrhardt) in Marburg tritt der Aufforderung bei. 8) Hr. Gust.B osselman n in Berlin verzichtet auf den Saldo aus Rechnung 1859. 9) Hr. Herm. Böhlau in Weimar tritt der Aufforderung bei. 10) Hr. I. Breyer inDresden erläßt den Saldo ausRechnung 1859. 11) Hr. L- Holle in Wolfenbüttel tritt der Aufforderung bei. 12) Hrn. L. Lassar's Buchh. (Ed. Bloch) in Berlin erläßt den Saldo aus Rechnung 1859. 13) Hr. Herm- Luppe in Leipzig verzichtet auf scineForderung. 14) Hr. Otto Meißner in Hamburg tritt der Aufforderung bei. 15) Hr. Fritz Schuberlh in Hamburg desgl. 16) Hr. Oswald Seehagen in Berlin erläßt den Saldo. 17) Hrn. Julius Springer's Verlag in Berlin betrachtet das Conto als saldirt. 18) Hr. Edm. Stoll in Leipzig streicht seine Forderung. Miscellen Dresden, 28. Sepl. So unangenehm cs uns ist, noch ein mal das Wort in Bezug auf die Ungewitter'scheErdbeschrei- bung ergreifen zu müssen, so sind wir dies doch uns selbst schul dig, nachdem man in neuerer Zeit immer mehr uns als Verleger in diese Angelegenheit mit hineingezogen hat. Man vergißt aber bei diesen Bescbuldigungen ganz, wie es bei einem Werke von fast 100 eng gedruckten Bogen dem Verleger bei seinen sonstigen geschäftli chen Arbeiten nicht immer möglich ist, das Manuskript Seile für Seile durchzulesen, >a daß ihm eine solche Controle des Manu skripts nicht einmal zusteht, sobald der Verfasser das Werk mit sei nem Namen vertritt, und wohl schwerlich dürfte ein Autor von Ruf geneigt sein, sich einer derartigen Censur seines Verlegers zu unterwerfen. Anders verhält es sich bei Werken, welche anonym er scheinen und für die der Verleger gewißermaßen die Vertretung übernimmt. Hat nun Hr. vr. Ungewitter den unparteiischen Stand punkt, den er bei den historischen Uebersichten der verschiedenen Län der im Allgemeinen festhält, in der beregten Stelle über Schleswig- Holstein, namentlich in der dritten Auflage, nicht so gewahrt, als es zu wünschen gewesen, so bedauern wir dies mit Rücksicht auf das von uns getbeille deutsche Nationalgefühl; doch kann uns bil ligermaßen eine Verantwortung dafür nicht zugemulher werden. Hr. vr. Ungewitlcr hat übrigens infolge des Anstoßes, den seine Ansicht fand und finden mußte, auf unsere Veranlassung dieselbe in der vierten Auflage mehrfach moderirt, und wenn dies auch in einer unfern Wünschen vollständig entsprechenden Weise nicht geschehen ist, so müssen wir doch beklagen, daß man bei den gegen wärtigen Beschuldigungen immer wieder auf jene bereits seil mehre ren Jahren vergriffene dritte Auflage zurückkommt und nur diese ci- lirt. Jedenfalls werden wir bei einer zukünftigen Auflage durch Verhandlungen mit dem Hrn. Verfasser und sonst dahin zu wirken suchen, daß die beregtc Schilderung von aller in das Werk nicht ge hörigen Polemik entkleidet und durch eine mehr objektive Darstellung ersetzt wird, deren separater Abdruck sich vielleicht schon für die ge genwärtige Auflage, soweit diese nicht vergriffen, ermöglichen läßt. — Nicht minder müssen wir es beklagen, daß eine flüchtige Bemer kung bei Gelegenheit der Zurückweisung eines Verlangzettels der
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