Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1860
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- 1860-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1860
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- Deutsch
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2280 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 138, 7. November. N i ch t a m t l i AanualVe cle /<» 7,rl>i-ai>ie, cle/'/»iprimecre, kle /« T'npeterie et ä«8 Professions gui 8e rsttsckent s ee8 Inäu8tris8. ^nne« 1860. I. ksrlis' Lranov et 0olonis8. 12. ?sri8, »u Oerels äs In lnbrsirie. krei8 pro oompl. 5 fr. „Der deutsche Buchhandel, wie er ist, mit allen seinen Insti tutionen und seinen Confusionen, er lebe hoch!" — so lautete der Trinkspruch, den vor einigen Jahren bei dem Ostermeß- banket im Leipziger Schützenhause einer der ausgezeichnetsten und der größten, wenn nicht der allergrößte der deutschen Verleger aus brachte, und mit welchem er in wenigen Worten eine vollständige Beschreibung und eine treffende Kritik der großartigen Maschine lieferte, die der deutsche Buchhandel heißt. Es ist wahr, er soll leben, der deucscheBuchhandel, mit allen seinen wunderbaren Institutionen, die das Staunen der Well erregen, aber auch, wie er ist, mit seinen Eonfusionen, mit allen den unzähligen kleinen Verwickelun gen, die nie zu Ende kommen, über die sie Alle klagen und weinen, und bei denen sie sich doch Alle so wohl befinden. Ich will heute nicht von diesen Eonfusionen, den Leiden deS großen Buchhändler bundes sprechen, denn das Börsenblatt enthält darüber schon in hinreichender Menge mehr oder minder gelehrte, und mehr oder minder glückliche Eonsultationen; ich will aber auch nicht von allen seinen Institutionen reden, nicht von der Leipziger Ostermesse, noch von den Remiltenden oder der Zetcelbörse oder den Leipziger Eom- missionären, sondern will nur von einer dieser Institutionen spre chen, die zu den besten gehört, und die soeben wieder eine Nachah mung im Auslande gefunden hat- Ich meine das in jeder Art vortreffliche, in seiner Art einzige Schulische Adreßbuch und seine vor einigen Tagen erschienene Nachahmung, das .4nnuaire äs lg I.ibrsiris sto. Der hiesige Oerels äs >g Oibrsiris, der schon seit vielen Jabren, ungeachtet einer etwas einseitigen Richtung, doch eine sehr aner- kennenswerthe Thätigkeit entfaltet, eincstheils um die Interessen seines Industriezweiges zu vertreten, anderntheils aber auch, und hier dient ihm abermals der deutsche Buchhandel als Vorbild, um in den Buchhändlern Frankreichs wenigstens einen kleinen Tbeil des Gemeingeistes zu wecken, der den Stolz der deutschen Eollegen bildet, dieser Oerels. oder besser, sein Präsident Hr. Jules Delalain hat schon vor einigen Jahren beschlossen, ein Adreßbuch der franzö sischen Buchhändler herauszugebcn, nach dem Muster des Schuli schen bearbeitet. Nachdem man sich seit 3 Jahren unausgesetzt da mit beschäftigt hat, ist jetzt endlich die erste Abtheilung dieser Arbeit erschienen, und in Anbetracht dieser langen Verzögerung dürfte es am Platze sein, die Schwierigkeiten zu-erwähnen, mit denen die Redaction dieses Adreßbuches zu kämpfen hatte. Wie soeben erwähnt, ist bei dem französischen Buchhändler in der Provinz nicht die leiseste Spur von dem S8prit äs corp8 zu finden, der den deutschen Buchbändler bis zum Ueberlaufen anfüllt, And der es diesem unmöglich machen würde, Achtung vor sich selbst zu haben, wenn ec sich nicht in bester Form in Schulz' Adreßbuch ssgurirend wüßte. Den Weg also zu gehen, den s. Z. wahrscheinlich Hr.O. A. Schulz gegangen ist, d. h. sich direct an die Buchhändler zu wenden, und von ihnen die nökhigen Mittheilungen zu erwarten, war der Redaction des-4nnugjrs gänzlich unmöglich; es würden von äOO Buchhändlern kaum 5 die Aufforderung beantwortet haben. Sich an die Pariser Commissionäre zu wenden, war auch nicht zu lässig, denn da im hiesigen Geschäft noch nicht die offenkerzige Ge mütlichkeit herrscht, wie in Deutschland fauch eine von den „In stitutionen"!), so würde sich gar mancher Eommissionär gehütet cher Theil. haben, die vollständige Liste seiner Eorrespondenten einzureichen. Es blieb also nichts anders übrig, als sich an die Regierung selbst zu wenden, die ja ohnehin bier die Ursache und den Zweck alles Daseins bildet. Da nämlich in Frankreich nicht nur jeder Buchhändler, son dern auch jeder Antiquar, jeder Buchbinder und jeder Bilderhändler, wenn sie nur ein einziges Buch verkaufen wollen, eine Eoncession (ein llrevel äs Oibrairs. oder wenigstens eine auf Widerruf ver liehene .4»l»ri8!,tion) haben muß, so wird auf dem Ministerium deS Innern eine vollständige Rolle über das Buchhandelsgcwcrbe ge führt, und diese Rolle hat der Redaction des ^nnuairs zur Verfü gung gestanden. Da nun in diesem Verzeichnisse zwar jede Verän derung eingetragen wird, wenn ein Lrevet von einer Person auf eine andere übergeht, aber nicht, wenn eine brevelirle Person stirbt und das krevet nicht weiter benutzt wird, und es ferner viele Per sonen gibt, die sich bei irgend einer vorübergehenden Veranlassung ein Lrsvet ertkeilen ließen, aber seitdem den Buchhandel wieder auf- gaben, was bei der in Frankreich kerrschcuden Gewerbcfreiheik sehr oft vorkommt, so bestand die Hauptschwierigkeit der Redaction darin, das vom Ministerium gelieferte Material zu sichten, die Tobten von den Lebenden und die Buchhändler von der übrigen Gesellschaft zu trennen. Diese Arbeit ist es besonders gewesen, welche die Heraus gabe des ^»nuairs so sehr verzögert hat, und eine praktische Be nutzung des Buches wird erst zeigen, inwieweit es gelungen ist, die Spreu von dem Weizen zu sondern. Jedenfalls ist es dankend an zuerkennen, daß ein erster Versuch gemacht worden ist, und es bleibt nur zu wünschen, daß man sich nicht mir dem Anfänge begnügt, sondern daß, wie es Hr. Delalain in seiner Vorrede verspricht, das Annusirs jedes Jahr neu herausgegeben wird und so nach und nach der Vollkommenheit entgegenschreitet, die das Schulz'sche Adreßbuch für Deutschland bereits erreicht hat. Die vorliegende erste Abtheilung des -4nnusire äs ls I.idrsiri« enthält zuerst als Einleitung einige Personalnachrichten über die Ministerien des Innern und der Justiz, sodann eine kurzgcfaßte Darstellung der den Buchhandel, die Buchdruckcrei und das litera rische Eigenlbumsrecht betreffenden Gesetzgebung, und sodann die Adressen aller Buchhändler, Buchdrucker und Lithogcapben von ganz Frankreich und den Colonien. Wie billig, beginnt Paris den Reigen, und wir sehen aus dem Verzeichnisse, daß die französische Hauptstadt 548 wirklich brevetirle und 317 autorisirte, also im Ganzen 865 Buchhändler zäblt (die 0adinst8 äs besturs und Leih bibliotheken sind einbegriffen). Außerdem gibt es bier85 Buchdrucker, 391 Lithogcapben und 138 Kupferdrucker. Hierauf folgen die Adres sen für die Provinz, und zwar in alphabetischer Reihenfolge der Departements, mit alpbabetischer Unterordnung der Städte. Wir finden darin (die Eolonien einbegriffen) die Namen von 3996 Buch händlern , so daß sich also für ganz Frankreich eine Gesammtzahl von 4861 Buchbändlern ergibt, eine überraschend große Zabl, bei deren Beurtbcilung aber zu beachten ist, was wir oben sagten, nämlich, daß viele Buchbinder, alle Leihbibliotheken u. s. w- ein begriffen sind. Um das ^nnuairs noch nützlicher und seinem Vorbilde ähnlicher zu macken, hat man versucht, die Pariser Eommissionäre anzugeben, was aber nur bei 950 Handlungen hat geschehen könne». Die übri gen sind entweder keine wirklichen Buchhändler, oder baben keine Eommissionäre in Paris, wenigstens keine regelmäßigen, oder auch die betreffenden Eommissionäre haben ihre Listen nicht vollständig hergegcbcn. Diese 950 Handlungen vertheilen sich auf 36 Evm- missionäre. Das Erscheinen der zweiten Abtheilung des ^nnusirs ist für
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