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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-07-28
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
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ist einstimmig angenommen. Ich werde sic dem Börsenverein zu gängig machen. Wir kommen nun zu Punkt 9, der in der Einladung als Punkt 8 bezeichnet ist: Beratung der Tagesordnung der Hauptversammlung des Börjcn- vcrcins der Tcntjchcn Buchhändler laut Berösfentlichung im Bör scnblatt s. d. D. B. 1917, Nr. 8«. Die Tagesordnung des Börscnvercins ist aus unserer Tages ordnung nur summarisch abgcdruckt; cs liegen aber hier Exemplare vor. Über den Geschästsbcricht über das Bereinsjahr 1916/17 können wir, glaube ich, hinweggehen. Ich rufe weiter auf: 2. Be- richt des Rechnungs-Ausschusses über die Rechnung 1916 — 3. Bericht des Rechnungs-Ausschusses über den Vor anschlag 1917. — 4. Prüfung und Genehmigung des Ber- waltungsbcrichts, des Jahresabschlusses und des Etats der Deutschen Bücherei. —5. Antrag des Vorstandes: Die Haupt Versammlung wolle die Gründung einer Wirtschafts- stellc (Buchhandels- und Werbeamt) beschließen. Wird dazu das Wort gewünscht? — Dann möchte ich solgcndcs bemerken. In der Goslarer Versammlung ist, nachdem der Aussatz im Bör senblatt über die Gründung eines Buchhandels- und Werbeamts er schienen ist, ausführlich darüber diskutiert worden, und die Dis kussion hat das Ergebnis gezeitigt, den Börsenvercinsvorstand zu ersuchen, noch vor der Ostermesse einen kleinen Ausschuß einzubc rufen, der die Richtlinien für die Tätigkeit des Buchhandels- und Werbcamts, bzw. dessen Wirksamkeit seststcllcn soll. Tie Schwierig keit liegt ja darin, vorläusig abzustccken, welche Betätigung die Wirt- schastsstcllc gleich zu Anfang zu pflegen hat. Wir haben uns, damit die. Kosten nicht ins Endlose wachsen, vorläufig sehr beschränken müssen. Ich bin der Meinung gewesen, daß vor allem übrigen das, ivas am meisten im argen liegt, die Statistik — eine buchhändlerischc Statistik — aus eine wissenschaftliche und praktische Grundlage ge stellt werden muß. Bei allen Verhandlungen, die der Börsenverein oder ein anderer buchhändlerischer Verein zu führen haben, hat sich gezeigt, daß uns die statistischen Unterlagen gefehlt haben. Wenn cs sich um die Gehälter der Angestellten, wenn es sich uni den Rein gewinn des Sortimenters, wenn es sich um die Rabattverhältnisse handelt — überall versagt unsere Statistik, überall können wir nur mit großen Zahlen rechnen, die noch dazu wesentlich Schätzungen sind, aber nicht den Anspruch erheben können, Statistik im Sinne der Wissenschaft genannt zu werden. MDer Börsenvereinsvorstand hat nun - wohl mit Rücksicht auf die jetzigen Verhältnisse — daraus verzichtet, vor der Ostcrmessc eine Kommission einzuberufcn, und er wird nunmehr die Versammlung befragen, ob sie dem Vorstand die Ermächtigung erteilen will, einen Ausschuß zur Feststellung dieser Grundlinien einzusctzen. Vielleicht hat der Vorstand des Börsenvereins die Liebenswürdigkeit, zu er klären/ ob meine Ansicht sich mit der scinigcn deckt. Herr Kommerzienrat Arthur Lccinann (Leipzig): Meine Herren! Der Plan einer Wirtschastsstelle ist sehr verlockend und einleuchtend, aber auch sehr vielgestaltig, unbestimmt und daher schwierig auszu- sührcn. Es ist eine ganze Reihe von Vorschlägen gemacht worden, deren Zweckmäßigkeit bei bloßer Nennung ohne weiteres einlsuchtet, neben einer ganzen Reihe anderer, bei denen man sofort schwere Bedenken hat. Ich will mich darüber im einzelnen nicht äußern. Wir sind der Meinung, daß es sehr wünschenswert ist, gerade auf wirtschaftlichem Gebiete zunächst einzuspringen und zu Helsen, wo cs geht. Ob das durch statistische Zusammenstellungen, die sehr um fassend und kostspielig sind, möglich ist, oder ob andere Dinge voraus gehen müssen, z. B. die Frage der Buchführung oder dergleichen: die Frage der Fachbildung, die Frage der Verbindung mit der Presse, ihre Organisation, das weiß ich augenblicklich nicht genau zu sagen, Und ich müßte Ihnen einen sehr langen Bortrag über das Für und Wider halten, wenn ich Sie einigermaßen über meine Ideen orien tieren wollte. Ich möchte nur sagen, daß wir die Sache in die Wege leiten und daß wir geeignete Männer aussuchen, die zunächst zu einem Ausschuß zusammentreten und dort beraten, welche Ausgaben zu allererst ausgenommen werden sollen, welche Aufgaben die wichtigsten sind, damit wir sie ausführen körinen. Wir brauchen dazu, da der Bör- senvcreinsvorstand ja schon unter der Last, die ihm besonders in diesen Zeiten auferlegt worden ist — ich kann ruhig sagen: seufzt, einen Mann, der die nötige Arbeit ausführt. Ein bloß rechtskundiger Mann ist dazu nicht geeignet; es muß ein sehr gebildeter Mann sein, der volkswirtschaftlich auch fest im Sattel sitzt und die Statistik kennt. Die Statistik ist eine schwierige Wissenschaft. Carlyle hat gesagt: es ist eine traurige Wissenschaft. Das ist eine Sache für sich. Bei der Statistik kommt es nicht darauf an, daß man Zahlen hat, sondern daß man die Zahlen zu deuten versteht. Die Hauptsache bei der Statistik ist die richtige Deutung der Zahlen. Aber wir begehen bei der Statistik meist den Fehler, daß wir die Zahlen gar nicht prüfen. Es schlt meist an Kritik. Wenn Sic sta- tistische Zusammenstellungen lesen, deren Grundlagen Sic einiger- maßen beurteilen können, so werden Sie vielfach finden, daß die Statistik nicht richtig sein kann. Sic haben das unbestimmte Gcsühl: da kann etwas nicht stimmen. Das ist z. B. der Fall bei den Sta tistiken, die über die Unkosten des Sortiments ausgestellt sind. Sie schwanken von bis zu einer unbestimmten Höhe. Wenn man diese Zahlen liest oder Hort, sagt man sich: es kann doch nicht richtig sein, daß der eine bhh und der andere 3SHH — oder wieviel — Iln- kosten hat; da ist irgendetwas nicht in Ordnung. Diese Unterschiede rühren von der verschiedenartigen Anschauung her. Also eine Statistik, rein mechanisch ausgcführt, hätte keinen Wert; das darauf verwandte Geld wäre weggcworfcn. Eine brauch bare Statistik kann nur ein sehr intelligenter Mann machen, der ähn lich arbeitet wie der Bibliograph: der gründlich und gut arbeitet. Wir müssen diesen Mann gut bezahlen. Da haben wir den Vor schlag zu machen, zunächst einen Mann an diese Stelle zu setzen, der diese Meldestelle zu dirigieren und die eingegebenen Ideen zu verarbeiten hat. Die Voraussetzung dazu ist, daß erst eine Klärung stattfindet. Diese soll der Ausschuß besorgen. Wir werden also morgen bitten, einen Ausschuß cinberufen zu dürfen, d.r darüber zu beraten Hai, welche Ausgaben zunächst ausgenommen werden sollen und welche Kapitalien notwendig sind, um diese Ausgaben zu lösen. Vorsitzender: Im großen und ganzen decken sich ja die An schauungen des Herrn Seemann mit den meinigcn. Ich habe ja darüber auch mit ihm ausführlich korrespondiert. Es war ja auch nur ein Vorschlag. Ich bin vollständig damit einverstanden, daß ein Aus schuß gewählt wird — und ich habe über die Zusammensetzung dieses Ausschusses auch mit Herrn Seemann korrespondiert —, ein Aus schuß, der die verschiedenen Sparten umfaßt, die unter Umständen für das Buchhandels- und Wcrbeamt in Frage kommen. Wünscht noch jemand das Wort dazu? — Das ist nicht der Fall. Ich darf also Wohl annehmen, daß auch Sie dasür eintreten, daß das Buchhandels- und Werbeamt gegründet, und daß morgen deni Vorstand des Börsenvereins die Ermächtigung gegeben wird, einen kleinen Ausschuß — es muß ein kleiner sein, viele Personen dürsen ihm nicht angchören — zu diesem Zwecke einzuberuscn. (Zustimmung.) Das ist der Fall. Wir gehen nun über zu Punkt 6 der Tagesordnung des Börsen- Vereins: Anträge des Herrn Paul Nitschmann in Berlin und Genossen. Wünscht jemand diese Anträge zu vertreten? Herr Paul Nitjchmauu (Berlin): Meine Herren Kollegen! Der Antrag, den die Vorstandsmitglieder der Deutschen Buchhändlcrgilde morgen der Hauptversammlung des Bürsenvereins verlegen werden, ist so kurz und klar gefaßt, daß eine große Begründung sich erübrigt. Wir haben zudem dem Anträge eine kurze Begründung bcigcgcbcn, die, wie wir glauben, ebenfalls der Klarheit und der Kürze nicht entbehrt. Ich kann mich hier in diesem Kreise darauf beschränken, im großen zu sagen, woruni es sich für uns handelt. Das Sortiment glaubt nachgcwiesen zu haben, daß ein Rabatt von 25HH im deutschen Buchhandel unter den jetzigen, gegen früher so gänzlich veränderten Verhältnissen ein Unding ist, daß ein Ge- schäft, das lediglich Artikel vertreiben wollte, die mit 25tzh rabatticrt sind, lebensunfähig sein müßte, und ich glaube, cs ist in diesen! ganzen aal kein einziger, der mich hierin widerlegen könnte oder auch nur den Versuch machen wollte, mich zu widerlegen. Auf der andern Seite, meine Herren, sehen wir, daß der große und wirtschastlich starke wissenschaftliche Verlag, von geringen Aus nahmen abgesehen, sich fortgesetzt und nachdrücklich weigert, diesen Rabatt zugunsten des Sortiments zu ändern, derselbe Verlag, der im Lause des letzten Jahrzehnts nnzähligemal den Forderungen 901
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