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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-07-28
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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WMMdeOMWMllhhllM relaS ^ Di oll-a. N od< Nr. 174. l i^hrttch S«;ch^?»N?lw od^Ä-Nwr«' > DSrseavsrelas Die ganze ^ile omfapt 360viergespalt. -petlkzeilsn. die Seile ? Wari N MttoU-d-r fü "»l-°^-N-°^<PI.. str ^S.^Ä.^UUI ZS in" i . lb b De ^ s 4N«bi IL N de^"^3se'l ^ Stellengesuche werden mUlv^p^. pro k t DeuNcheu Leiche zahl^, füe^jetäs Exemplar 30^Mar>dez-8 des DSrseavererns die viergejpaltene -petitzeile ods^deren HZ 36 MarS sShrlich. Dach dem Nu»l«rrd erfolgt LlefernngN LlaUm 1513.506.26 M..'/, 6.50 M.; für Dicht er über L<^p^ig oder Dur^ Kre^zb^nd. an Dichtwit^Ueder in rj mi^lieder HO <pf.^32 M.. 60^M.. 100^!!.^—- Beilagen werden ^ MAMumd'MWWeÄWNMAWW'ülljWM^rM 84. Jahrgang. Leipzig. Sonnabend den 28. Juli 1917. Redaktioneller Teil. Verband der Kreis- und Drtsvereine im Deutschen Buchhandel. Stenographischer Bericht über die Verhandlungen der 39. Ordentlichen Abgeordneten versammlung. abgehalten am Sonnabend, den 5. Mai 1917 im Deutschen Buchhändlerhause zu Leipzig. Vorsitzender: Herr R. L. Prager-Berlin. (Fortsetzung zu Nr. 172 u. 173.) Vorsitzender: Herr Hillger hat das Wort. Herr Hermann Hillger (Berlin): Meine Herren! Aus den Worten des Herrn Bolckmar haben Sie ja ungefähr schon gehört, wie cs draußen zugeht, und ich kann mich auch nur den Anssührungen des Herrn Nitschmaun rückhaltlos anschlicßen. Das soll nicht heißen, daß ich es nicht warm begrüßen würde, wenn eine Gesellschaft von Sortimentern gegründet werocn iönnte, die den Feldbuchhandel be treibt, weil dadurch endlich einmal auch andere Herren hinanskommcn, die sich überzeugen können, was draußen verkauft wird und verlaust werden kann. Der erste Grund der Unzufriedenheit gegen die Feld- buchhandlungen war doch eigentlich immer der, daß gesagt wurde: es wird draußen Schund verkauft; wir haben das Wort »Schund« in allen Variationen gehört. Und diese Anklagen verdichteten sich eines Tages zu einer Anfrage verschiedener Abgeordneten im Reichs tag an den Reichskanzler. Als ich von dieser Anfrage hörte, habe ich mir gesagt: Na, nun ist doch Gott sei Dank endlich einmal eine Gesellschaft von Männern da, von denen man tatsächliches Material darüber erwarten kann, was »Schund« nach ihrer Meinung ist, die uns sagen können: in welcher Buchhandlung wird welches schlechte Buch verkauft, und welche guten Bücher werden nicht geführt. Ich bin zu dem Prinzen Schocnaich-Carolath gegangen und habe ihm gesagt: »Durchlaucht, Sie kennen mich schon so lange; warum haben Sie, als Sie diese Anfrage Unterzeichneten, mich nicht einmal vorher gefragt, wie die Sache eigentlich liegt; was'haben Sie nun für Be schwerden?« — Da sagte er mir: »Ich weiß nichts Näheres darüber, aber der Rcichstagsabgcordnetc Schultz weiß es«. Ich ging also zu dem Reichstagsabgeordnctcu Schultz, und der sagte nur: »Ich weiß auch nichts Näheres darüber (Heiterkeit); es hat nur in Weimar eins Sitzung sämtlicher Bolksbildungsvereinc Deutschlands stattgesundcn, die einen Zusammenschluß suchen und dann gemeinsam einen wesent lichen Einsluß aus das Bildnngswcsen des Volkes gewinnen wollen, und da sind so haarsträubende Dinge von den Feldbuchhandlungen erzählt worden; danach muß es ja fürchterlich zugehen. Aber ich weiß nichts Näheres; ich weiß nur eines: es soll in einer Fcldbuch- handlung die ,Kinobibliothek' verlaust worden sein.« — Es ist ein Zufall, daß ich davon jemals etwas gehört hatte, weil der betreffende Verleger, der als Rittmeister im Felde steht — meine Herren, nicht Herr Stilkc! —, einmal mir den Verlag anbot mit dem Hinweis, daß er schon bekannte Autoren dafür gewonnen hätte. Tatsächlich habe ich mir die Sache angesehen. Aber ich habe nicht geglaubt, daß das gekauft würde. Nachher habe ich einige von diesen Heften zu sehen bekommen und muß allerdings gestehen: es ist Schund der schlimmsten Art. Das habe ich auch dem Herrn Reichstagsabgeorduetcn Schultz gesagt. Ich sagte ihm: -Ich gebe Ihnen ohne weiteres zu, daß cs nicht richtig ist, wenn die Kinobibliothck draußen vcrkanst wird; aber was wissen Sic noch?« — »Ja, weiter weiß ich nichts. - — Ich habe mich nachher sofort mit verschiedenen Armccbuchhand lungcn in Verbindung gesetzt und scstgcstellt, daß die Firma Stilke dieses Buch bestellt und verkauft hat. Ich habe den Geschäftsführer gefragt: »Wie kommt es, daß Sie die »inobibli-thek verkauft haben?« Da sagte er: »Ich habe das gar nicht bestellt, aber es ist hinausgcgangen, weil cs verlangt wurde, und ich habe einen Brief von dem General kommando eines Korps — den Brief hat er mir gezeigt —, worin steht: .Gegen den Verkauf der Kinobibtiothck ist von militärischer Seite nichts cinzuwcndcn.' Infolgedessen habe ich geglaubt, da ich den Inhalt nicht kenne, daß wir das verkaufen könntcn.« Also, meine Herren, das war alles, was mir als -Schund« be zeichnet werden konnte. Ich babe mich dabei nicht beruhigt, sondern habe mich auch noch mit Herrn Tcws, dein Generalsekretär der Ge sellschaft für Volksbildung, in Verbindung gesetzt und ihn gefragt: was ist denn eigentlich in Weimar gegen den Schund in Fcldbuch Handlungen vorgebracht worden? Herr Lews sagte mir: »Ja, ich weist auch nicht: aber Herr Ilr. von Erdberg ist da gewesen, der weiß es.« (Heiterkeit.) Jetzt bin ich zu II,-. von Erdberg gegangen; ver hüllte sich in eisiges Schweigen und sagte: »Der Herr Reichskanzler hat unser Material, wir lassen uns aus irgendwelches Verhandeln gar nicht ein.« Und so steht es heute noch; ich habe bisher nicht er fahren können, was als »Schund« zu bezeichnen ist, und welche guten Bücher unterdrückt sein sollen. Meine Herren, so ist cs auch mit den Angriffen gewesen, die die Münchner Herren, insbesondere Herr Haus von Weber, gegen uns gelichtet haben. Sie werden sich alle erinnern: im vorigen Jahre habe ich hier an dieser Stelle dringend gebeten: -Nennen Sie uns die Fcldbuchhandlung, nennen Sie uns den Ort und den Tag, wo und wann das Buch gelaust worden ist; dann können wir wirklich seststellen, ob cs so ist, wie Sic uns erzählen, oder nicht.« Im allge meinen habe ich damals noch ausgesühri: wir unterstehen alle einer ununterbrochenen scharfen und sehr erheblichen Kontrolle; denn wir schen dein feldgrauen Käufer nicht an, wer der einzelne ist, er kommt hinein und kauft sich das Buch. Und nun frage ich Sie: ist denn das möglich, was tMr von Weber in seinem neuen Aussätze verlangt, ist denn das auch nur in der Heimat durchsührbar, daß die Herren Sortimenter wirklich die geistigen Lehrer und Berater des Käusers sein können und sein dürfen? Halten Sic cs denn für möglich, daß Sie jedem Käufer sagen können: -Was, du willst ein Ullstcinbuch kaufen, so ein seichtes Buch? So etwas kaust man nicht, du mußt ein Dürerbuch kaufen, das ist das allein Richtige!« Da muß man sich den Betrieb einer Fcldbuchhandlung vor- stcllcn, und deshalb begrüße ich cs mit Freude, daß Beaustragte des Börsenvercins draußen selbst gesehen haben, wie der Betrieb dort ist. Zu den leider seltenen Tageseinnahmen von 2000 «K, die sich in der Hauptsache aus 10 oder ü L, zusammcnsetzen, auch mal aus Markstücken, sind schon eine ganze Menge von Käufern nötig. Also ich würde es sehr begrüßen, wenn wir die Möglichkeit hätten, eine solche Sortimentergesellschaft im Felde wirke» zu sehen, weil sich dann ohne weiteres zeigen würde, daß auch diese Feldbuchhand lungen nicht anders aussehcn als die jetzt vorhandenen. Ich muß 89 7
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