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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1860
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1860-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1860
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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2480 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. M 147, 28. November. für diesen der Grundsatz, klein anzufangen und ein Geschäft allmäh lich aus sich entwickeln zu lassen, für Beschränktheit, welche die treff liche Organisation des deutschen Buchhandels nur mangelhaft be greift und cs gänzlich verkennt, welche Vorthcilc sich aus ihr ziehen lassen; für ihn besteht die Trefflichkeit der Organisation vorzugs weise in der Qualisication, ihm Banquier zu sein; wozu also eigenes Capital, wozu Prüfung der eigenen Kräfte, wozu die Erwägung un- günstigcrChnncen, welche einkreten können? Mit Hilfe eines gläu bigen Papicrhändlers und Buchdruckers wirft man ein oder zwei Hefte des überaus zeitgemäßen Unternehmens durch Eolportage auf den Markt, crpcdirt die Fortsetzung im Wege des Buchhandels wo möglich unter Vorausberechnung von so und so viel Heften gegen baar, und hat man schlauerweise den Baarbezug nicht im vor aus zur Bedingung gemacht, so gibt man die Lieferungen so lange in Rechnung, bis man den Sortimenter zum Baarbezug zwingen kann. Und selbst rücksichllich des Rabattes wird das Selbstbestim mungsrecht nicht durch ursprüngliche Feststellung der Vortheile be irrt; kommt man auf einen Ealculationsfehler oder zeigt sich der Er folg als ungenügend, wozu sich lange besinnen? DieSache ist ein mal im Gange, der Sortimenter, vom Publicum gedrängt, muß sich fügen, kühn zugegriffen! den Rabatt restringirt! Mißglückt die Sache trotz alledem, so zieht man sich vom Schauplatze einstweilen zurück, man wird Agent oder so etwas und denkt bei sich — hast wenigstens nichts verloren! Die Devise: „Schwindel muß sein" leiht dem Charakter genügende Stärke, um ungebrochen unter an deren Umständen das Glück auf's neue zu versuchen. Und wo liegt die Quelle diesesSchwindels? in denBaarpacke- len! Wären die Baarpackete nicht, so könnte nur Der sich an grö ßere Unternehmen wagen, welcher die Mittel dazu Kat, cs könnte nur DerjenigeVerleger sein, welcher in der Lage ist, den volkswirth- schaftlichen Satz „Credit ist die Seele des Handels" anzuerkennen, und vieles, was im deutschen Buchhandel faul ist, wäre gesund. Aber mit Deklamationen und Jeremiaden wird in der Welt nichts anders; Verleger und Sortimenter müssen sich über eine Reform des Credilwesens verständigen. Die Jahrcsrechnung im Buchhandel ist nicht mehr zeitgemäß, eine, sei es auch nur durch Linien von den s cond.-Bezügen getrennte Buchung der festen Be züge, und eine mehrmalige Saldirung der letzteren im Jahre ist das einzige Mittel, den Widerspruch zu lösen,, in welchem sich die Cre- diteinrichtung im Buchhandel mit der Forderung der Zeit nach ra scherem Capitalumsatz befindet. Unserer Crediteinrichlung kann es nur zugeschrieben werden, daß selbst gut fondirte Verleger den Baar bezug in hohem Grade begünstigen und dadurch der Schleuderei und der Ausbreitung des modernen Antiquariats jedenfalls mehr als sich und dem soliden Sortimenter dienen. Wird eS anders werden? es könnte, wenn man — wollte! * * * Tie Bibliothek des Buchhandlungsgehilfcn-Vercins zu Leipzig. Wenn wir hiermit einen Bericht über die Benutzung dieser Biblio thek seit ihrer Instandsetzung, während des Zeitraumes von einem Jahre geben, so wollen wir damit Zeugnis ablegen von dem Werthc, den so wohl der G.Hilfen - Verein, als überhaupt der Buchhandel Leipzigs in diese Büchersammlung setzt; es soll dies gleichzeitig unser bester Dank sein, den wir den Herren Verlegern zollen können, durch deren uneigen nützige Freigebigkeit, durv deren Hochherzigkeit sie in's Leben geraten ward. Die Bibliothek besteht jetzt aus mehr als 2000 Nummern (Werken), von denen zunächst ca. 1700 Bände mittelst Einbandes und systematischer Aufstellung zugänglich gemacht sind; von diesen wurden vom Septem ber 1858 bis Ende Sevlemoer 1860 847 Bände ausgeliehen, die sich auf die verschiedenen Wissenschaften, wie folgt, vertheilen: Buch handel, Preßgeletzzebung rc. 60 Bänb> , Literaturgeschichte 74, Schöne Wissenschaft tu. i,n Allgemeinen 74, b. Klassiker 7g) 147, c. Romane (im Allgemeinen 131, Hackländer 125, Mühlbach 41, Zschokke 20) 317, Kunst, Musik 25, Geschichte, Culrurgeschichte 100, Geographie, Reisen 60, Naturwissenschaften 23, Philosophie 3, Vermischtes 15, Ausländi sche Literatur (a. in englischer Sprache 11, b. in französischer Sprache 12) 23 Bände. An der Benutzung der Bibliothek nahmen 106 Leser theil, darunter 60 Mitglieder des Gehilfen - Vereins mit 456 Bänden (1 mit 34, 2 je mir 24, 2 je mit 23 u. s. w.); 31 dem Vereine Nichtangebörige, worun ter 5 Principale (einschl. 2 auswärtige) und 3 Nichkbuchhändler, mit 153 Bänden (l mit 24, l mit 23 u. s. w.); >5 Lehrlinge mit 238 Bänden (1 mit 41, 1 mir 29, I mit 24 u. s. w.). Der Zuspruch war am stärksten 1859: im Oktober 90 Bände, No vember und Dccember je 75 Bände; 1860: im Januar 103 Bände, März 94 Bände, Juni und September je 76 Bände. Die Absicht, welche die geehrten Geschenkgeber wohl im Auge hal ten , den Belchrungsuchenden unseres Standes einen leicht zugänglichen Anhalt zu bieten, dürfte, nach diesen Zahlen zu urkheilen, sich nicht als eitel erwiesen haben; denn obgleich die Rubrik Romane eine ganz be deutsame Ziffer aufweist , so sind doch die übrigen Lileraturfächer, die mehr oder minder ein Studium beanspruchen, zusammengenommen da gegen weit im Uebergewicht. Es darf dabei nicht unberücksichtigt gelas sen werden, daß ein großer Theil unserer hiesigen BerufSgenoffen strenger, ermüdender Beschäftigung obliegen muß und darum in seinen Freistunden gern nach unterhaltender Lectüre greift; eS hat dies auch weiter nichts auf sich, da aus der zu benutzenden Bibliothek all jene Literatur ge schieden ist, die zu einer Verirrung der Anschauungen führen könnte. Wir erwähnen noch schließlich des Umstandes, daß der Gehilfen- Verein durch private Verwendung bemüht gewesen ist, vor allem die Schriften über Buchhandel und Verwandtes anzusammeln; eS ist ihm dies auch insoweit durch die Unterstützung befreundeter Antiquare und anderer Gönner geglückt, als er jetzt bereits im Besitz von ca. 200 Num mern dieses Faches ist, unter denen sich vieles Wichtige zur Geschichte unseres Standes befindet. Möge ein einstiger zweiter Bericht noch mehr bekräftigen, daß der VerlagSbuchhandel Deutschlands (dem sich auch einige französische Ver leger mit anerkennungSwerthem Gemeinsinnc angeschlossen haben) in der Schaffung dieser Bibliothek ein Werk zum Nutzen und Frommen des GesammtbuchhandelS gestiftet hat. —* Miöcellen Salzburg, 23. Nov. Dieser Tage erhielten wir von einem uns befreundeten Industriellen ein Packet, dessen Inhalt derselbe als von uns ihm eingcsandle Neuigkeiten betrachtet hakte, mit der mündlichen Erklärung zurück, ec kaufe keine Maculatur. Bei näherer Untersuchung zeigte sich, daß die Hrn. LeuchsLCo. in Nürn berg die Einsender waren. Das Packet enthielt I Leuchs, Haus- und Fabrikschatz; der Preis war angegeben vor der Linie mit 7 Fl., in derselben mit „Ihnen" 6 Fl. Die Ociginalfactur der Hrn. Leuchs L Co. haben wir der Red. d. Börsenbl. als Beleg mit eingesandt. Wir berichten unfern Herren Collegen einfach diese Thatsache und dürfen uns füglich jeder Bemerkung dazu enthalten. Mayrischc Buchh. (Th. Ackermann). W o lfen bü tl c l, 19.Nov. Das besteMittel gegen offene Mahnzettel würde unstreitig darin bestehen, wenn jede Hand lung prompt zur Ostermeste saldirle, und, falls sie vom Verleger gestattete Ueberträge stellte, solche ordnungsmäßig zur Michaelismesse und nicht erst im November, December oder Januar ausgliche. Ich bin fest der Ansicht, daß in diesem Falle die offenen Mahnzettel von selbst, auch ohne Zwangsmittel, fortfielen. Der sogenannte Mißbrauch offener Mahnzettel ist sicherlich nur erst eine natürliche Folge des eingerissenen wirklichen Mißbrauches des säumigen Zäh lens so mancher Firma. L. Holle. Verbote. Berlin, 24. Nov. AufVerfügung der König!. Staatsanwalt schaft wurden heule in den hiesigen Musikhandlungen die im Ver lage von F. EC. Leuckart in Breslau erschienenen: Isnre über ßlotive aus Offsiibsek's Orpheus, von bsunvr. mit Beschlag belegt. Die Behörde hatte zu ihrer Assistenz bei Aus führung dieser Maaßregel Sachverständige zugezogen.
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