Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1860
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- Band
- 1860-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1860
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- Deutsch
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- Saxonica
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2640 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. »U 155,17. December. kernehmcn zugethan bleiben zu wollen, selbst gegen etwaige Em pfehlungen der genannten Buchhandlung für ähnlicheJournale." Indem wir dieses Factum hiermit zur öffentlichen Kennkniß bringen, erlauben wir uns die Frage aufzuwerfen: ob ein Verleger überhaupt berechtigt sein könne, in dieser Weise gegen eine Sorti- menlshandlung vorzugehen, ganz abgesehen von den Gründen, welche im vorliegenden Falle uns bestimmten, den Verkehr mit dem betreffenden Verleger abzubrechen, und um geneigte Beantwortung derselben in diesem Blatte zu bitten. Noch glauben wir anführen zu sollen, daß wir von der Ber liner Muster- und Modenzeitung pro 1860 nicht mehr als 20 bis 22 Exemplare gebraucht haben, wahrend wir von anderen Mode- zeilungen, z. B. dem „Bazar" mehr als die zehnfache Anzahl ab setzen, und daß wir daher auf die Erhaltung jener 20 bis 22 Abon nenten für erstgenannte Zeitung einen besonderen Werth nicht legen. Gratz, den 7. Decbr. 1860- Aug. Hesse's Buchh. Zur Warnung. Vor Jahresfrist verschrieb ein I. G. Kutzsche aus Ortrand von mir für circa 200 Thlr. Verlag und Sortiment, unter Zusicherung prompter Zahlung u. s. w. Ich traute indessen der ganzen Geschichte nicht sonderlich und sandte ihm nur für einige Thaler Verlag. Da nun weder Zahlung geleistet, noch auch meine Briefe angenommen wurden, reichte ich schließlich gerichtliche Klage ein. auf welche ich nachfolgenden Bescheid empfing: . Es wird dabei im Interesse des Klägers bemerkt, daß der Kutzsche bereits eine große Menge von Buchhandlungen in gleicher Weise beschwindelt hat, daß einzelne von ihm für Bücher ec. über 100 Thlr. zu erhalten haben, und daß jegliche Erecution bisher fruchtlos geblieben ist, da er gar nichts hat und die erhaltenen Bücher sofort losschlägt! Eine Klage würde daher nur Kosten machen u. s. w." Die Klage selbst konnte in Preußen nicht eingeleitet werden, da der Kutzsche inzwischen nach Blochwitz bei Großenhain gezogen ist. Kurz nachher erhielt ich von einem Fr. Lucas, gleichfalls aus Ortrand, einen ähnlichen Bestellungsbrief, mit der Weisung, diversen Verlag ihm zur Post, gegen Nachnahme, zugehen zu lassen. Ich sandle und — erhielt das qu. Packet, welches der Lucas nicht einlbste, zurück. Ich habe auch ihn wegen der mir verursachten Unkosten gerichtlich be langt, welche Klage jetzt im Gang ist. Jenen Collegen gegenüber, welche von dieser Seite bisher noch nicht hinter's Licht geführt wurden, hielt ich es für meine Pflicht, diese Hi storien mitzutheilen. Neuhaldensleben, den 8. Decbr. 1860. C. A. Eyraud. Miscellen. Leipzig, 14. Dec. Sicherem Vernehmen nach wird die kost bare Bibliothek des berühmten Geographen Earl Ritter in Ber lin, welche gegen 25,000 Bände umfaßt, ferner Ritter's gesammte, zum größten Theile ungedruckte Eollectancen, viele Bücher mit hand schriftlichen Noten des Verstorbenen, sein bedeutender wissenschaft licher Briefwechsel, der allein von A. v. Humboldt mehrere hundert Briefe enthält, sowie dessen große Sammlung von Landkarten, Glo- ben u. s. w. in den nächsten Monaten (dafern bis dahin nicht ein Verkauf im Ganzen erfolgt) durch das Auclivnsinstitut des Hrn. T- O- Weigel hier öffentlich versteigert werden. — Durch dasselbe Institut wird demnächst auch die hinterlassene Bibliothek des Hrn. Hofrath Teichmann (Secretär der General-Intendantur der königl. Schauspiele in Berlin) zur Versteigerung gebracht werden. Die Zeitungssteuer, die der preußischen Presse bereits so herbe Wunden geschlagen, bedroht in ihrer weitern Ausführung Hunderte von Familien mit Verderben und den Staat selbst mit directen materiellen Verlusten. Wie wir hören, werden Preßorganc, welche neuerdings zu der lästigen Besteuerung hecangezogen werden sollen, diesen Kampf lheilweise gar nicht weiter zu bestehen suchen, andere, und zwar die bedeutendern, wollen von Preußen nach Sach sen übersiedeln, und werden auf diese Weise der Staalscassc durch das Entziehen der Postprovision directe materielle Verluste verur sachen. Nichts spricht beredter als dieseThatsachen gegen dieZcitungs- steucc. Die finanzielle Eensur im Staate der Intelligenz. (Nat.-Ztg.) Das Versenden ungehcfteler Broschüren. — So geringfügig es scheint, so ist es in der Thal nicht, daß noch viele Verleger ihre Werke ungeheftet versenden. Büchcrkäufer, die ihre Werke nicht sogleich binden lassen, sondern dies erst thun, nach dem sie selbe in längerem Gebrauche gehabt, beklagen sich häufig über ungeheftete Bücher und zollenden betreffenden Verlegern keine Schmeicheleien. Kaum lohnt es der Mühe, nach den Gründen zu forschen, welche dieVerlegerbestimmen könnten, die Broschüren nicht heften zu lassen; die Mehrkosten sind es wohl nicht, und ebenso we nig läßt sich annehmen, daß der Verleger schon bei Versendung auf die Maculalur speculirt, fürchtend, daß geheftete Bücher ausge schnitten (resp. die Maculatur verschnitten) werde. Am unange nehmsten ist es, bei periodischen Werken auf ungeheftete Broschüren zu stoßen, Werke, die man häufig gezwungen ist, jahrelang aufzu bewahren, und bei denen eS leicht Vorkommen kann, daß aus einem Hefte Blätter von verschiedenen Bogen verloren gehen, die zu ergän zen oft Schwierigkeiten macht. Irgend einen Grund muß der Ver leger wohl haben— diesen zu kennen, wäre Einsender neugierig—, da cs häufig vorkommt, daß die ersten Lieferungen geheftet werden, weitere ungekeftel folgen, z.B. die neue Ausgabe von Jean Paul's Werken; hiervon wurde die erste Lieferung geheftet versandt, schon die zweite ist es nicht mehr. Diese Unannehmlichkeit, ich will sie nicht zu den Uebeln des Buchhandels zählen, könnte sich leicht besei tigen lassen. St- Louis Mohr. Heinrich Heine's Nachlaß. — Der Dlsch. Allg. Ztg. entnehmen wir die nachstehende Erklärung: „Hr. Steinmann in Münster hat kürzlich bei Binger in Amsterdam drei Bände, an geblich „Heinrich Heine's Nachlaß", erscheinen lassen, und kündigt davon noch mehrere Bände an. Obschon fest überzeugt, daß hier nur eine Täuschung vorliege, wandte ich mich doch zuerst an Hrn. Sleinmann in Münster, um von demselben über die Art und Weise, wie er in den Besitz des angeblich von H. Heine hcrrührcnden Nach lasses gelangt sei, Auskunft zu verlangen. Hr. Steinmann hat aber auf meinen dringenden Brief eine ausweichende Antwort erlheilt. Zur Wahrung der literarischen Ehre meines Bruders fühle ich mich daher im Namen meiner Familie und der Wittwe Heinrich Heine's zu folgender Erklärung verpflichtet: Von meinem Bruder existirt weder ein Gedicht noch sonst ein Aufsatz, dec nicht von ihm selbst geschrieben oder wenigstens mit seinem vollen Namen unterschrieben ist. Mein Bruder, Heinrich Heine, hat übrigens nur wenige Ma- nuscripte Hinkerlassen, die sich sämmllich in den Händen seiner Wittwe befinden; die Memoiren Heinrich Heine's befinden sich in meinem Besitz. Der von Hrn Steinmann hecausgegebene Nachlaß kann daher nicht von Heinrich Heine sein, und das Publicum wird inso fern vor dem Ankauf dieser Bücher gewarnt. Ein für allemal wer den zugleich alle angeblich aus dem Nachlasse Heinrich Heine's her rührende Werke, wenn sie nicht von dem rechtmäßigen Besitzer un ter klarem Nachweise der Echtheit herausgegeben werden, für falsch erklärt. Wien, 9. Decbr. 1860. Gustav Heine." Notiz für Verleger. — Jeder Sortimentsbuchhändlec wird zugestehen, daß gedruckte Remittendenfacluren dieses zeitraubende Geschäft bedeutend erleichtern und vereinfachen. Ostern fällt nächstes Jahr sehr frühzeitig, es wäre deshalb mit Dank anzu erkennen, wenn die Verleger diesmal für zeitigere Versendung der Fackuren Sorge tragen wollten. X.
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