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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1851
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1851-05-17
- Erscheinungsdatum
- 17.05.1851
- Sprache
- Deutsch
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562 ^7 43 A n z e i g e b l a t t. (Inscralc von Mitglieder» de« Börse,ivcrein« werde» die drcigespaltene Zeile oder Raum mit i; Pf. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. ^3997.^ Verkauss-Anerbictcn. Ein fast 300 Bogen starkes Verlagswerk in 4., dessen Absatz nicht an Zeit und Umstände gebunden, ist unter sehr vorthcilhaften Bedin gungen auf Zeit oder per comptant zu verkau fen. Herr Fr Fleischer in Leipzig wird die Güte haben, an Reflectircnde nähere Auskunft zu ertheilen. s3998.j Ein hier anwesender College kauft ganze Verlagshandlungen und einzelne Ver- lagswerkc. Versiegelte Adressen unter Chiffre K. 8. nimmt H. C Cnobloch an. Gehilfenstellen, Lehrlings stellen u. s. w. s3999.f „Stelle-Gesuch." Ein Gehilfe, welcher gute Zeugnisse auf- weisen kann, militairfrci ist und sich während der Messe in Leipzig aufhält, sucht, wenn mög lich sogleich oder auch später, ein Engagement in einer Verlags- oder Sortimcntshandlung, und wolle man gefällige Offerten unter Chiffre k. Hi 30 a» die Redaction d. Bl. einsendcn. Vermischte Anzeigen. ftooo.f Zur Nachricht. Herr L. A. Kittlcr in Leipzig wird die Güte haben, wie in früheren Jahren, so auch in dieser Messe für mich auf Liste vollstän dig Zahlung zu leisten. Halberstadt, d. 15. Mai 1851. N. Fraiitz. ftooi/j Z„r gütigen Notiznahme Behufs ordnungsmäßiger Berichtigung der Saldi (ohne Uebcrtrag) übergaben wir so eben unscrm Coinmissionair, Hrn. H e r m. Fr i tzsch e, unsere Liste nebst vollständiger Deckung zur Auszahlung. Leipzig, 15. Mai 1851. Nitsch Grosse aus Brün». Obiges bestätige hiermit. Hcrm. Fritzsche f4002.) Zur Cantateversammluug der Buchhändler in Leipzig Jubilatcmesse 1831. (Als Manuskript gedruckt.) Es war vor einiger Zeit die Rede in den Buchh. Börsenblättern von einem Gegenmittel gegen die Eingriffe des Antiquarhandels; man schlug eine Art Selbsthülfe vor, die man als Gegenmittel zum seit Jahren eingcrisscncn Unfug des Antiquarhandels sich zu ver schaffen gedenkt, cs im Stillen und öffentlichen schon eingeschmuggelt hat; ein Vorschlag, der aber den eigentlichen deutschen Buchhan del in seinem Innern und Wesentlichen die größte Gefahr droht, ihm Ehre und Ansehen durch sich selbst rauben und ihn völlig destruircn und der Willkür anheimgeben muß. Wir meinen die Selbsthilfe, wo eine An zahl von Sortimcntshandlungen sich vereinigen soll, die gleichfalls antiquarische Geschäfte treibt, d h. willkürlich zu verfahren berechtigt ist, hinsichtlich der Preise u. s- w., sei cs nun alt oder neu, im Fache der Literatur jeder Art. Allein durch dieses vermeintliche Gegengift, das gleichsam in Verzweiflung oder im eignen unwürdigen Interesse mit gehöriger Dosis von Gift und Galle verordnet wird, würde das Ue- bel nur ärger und vermehrt, so weit es die Kräfte und der böse Wille erlauben, Andern zu schaden, die noch an der alten einfachen Grund lage des deutschen Buchhandels festhalten, seine Grenzen und Befugnisse kennen und in Ehren halten, so wie seine Stellung zur fort schreitenden Bildung in Wissenschaft und Leben erkennen; ein Buchhandel, der nicht nur sich, sondern auch das Publicum in Auge hat, und cs nicht mit wohlfeil täuschen will, während dasselbe nichts gewinnt, sondern, nur dem Schacher hingcgeben, alle Sicherheit gleicher Preise verliert, folglich durch solche Manipu lation den deutschen Buchhandel in gleiche Lage mit jeder Mode- u. Lrödclbude bringt. Früher war der Antiquarhandel bei allen Ehren in sofern geschieden von dem eigentlichen Buchhandel im Ganzen, daß derselbe selbst un ter dem Schutze und Gesetze des Staats, ge setzlich angewiesen war und ihm verboten, mit ungebundenen sowohl als mit neuen Wer ken und Schriften zu handeln, selbst nicht mit neuen Schul - und Lehrbüchern, gleich den Buchbindern. Es kannte jeder sein Feld, der deutsche Buchhandel durfte nicht schleudern mit eigner oder ihm anvertrautcr Waare, das Pu blicum war gewöhnt und versichert, die Bücher überall für gleiche Preise, wie solche der Verleger bestimmte, zu finden, dabei aber noch das später cingcführtc Zugeständniß eines ver- HLltnißmäßigen Rabatts, der in neueren Zeiten als lästig wieder bestritten wurde, in frühcrn gar nicht bestand. Das waren solide, geordnete, den Umstän den nach reiflich erwogene Bestimmungen, de nen jeder auch in Rechtlichkeit und Gewissen haftigkeit, und in Sorge für seinen guten Na men sich fügte, Jeden als insolid betrachtete, der denselben zuwidcrhandelte und ihm den Credit entzog. Den ersten Impuls zum Ueberschreiten die ser Grenzen der Antiquare, in welchen diesel ben, wie gesagt, früher und zum Thcil noch gehalten werde» konnten, gaben leider die Ver leger selbst, indem sie erst unter dem Namen von Resten, dann ganze Auflagen alt und neu ihres Verlags jeder Art unüberlegt oder thcils aus Noth, thcils aus Ucberdruß an mißglückten Unternehmungen, um noch zu retten, was zu retten ist und Geld dafür zu schaffen, an solche Antiquare verschleuderten, die Sortimenter ebenso ihre Sortimentslagcr säuberten und den mit voller Börse vor ihnen erscheinenden Anti quaren ihre Vorräthe theils zum Auctions-, theils zum Handverkauf leichter Hand überlie ferten, meist zu Maculaturprciscn. Das war der Hauptübergang und das Ucbergeben in die Hände dieser antiquarischen Spcculantcn, die sich überall einfanden, wo sie Leichengeruch wit- sächs., all- übrigen mil lv Pf. sachs. bcrechii-k.) tcrten, und bereite Arme, sie zu empfangen und in ihre Reihen sie einzuführen, in den eigent lichen deutschen Buchhandel. Nun konnten diese Eroberer überall öffent lich mit ihren prahlenden Verzeichnissen von zum Thcil ganz anständigen Büchern zu Spott preisen hervortreten, und man drängte sich nicht nur, solche angekündigte Artikel, sondern alles Andre dort zu suchen, was man bisher im gewöhnlichen Buchladen suchte, in der Uebcrzeu- gung, hier wenigstens wohlfeiler bedient zu werden, und noch zum Ueberfluß handeln zu können wie im Kramladen. Jetzt erschrickt und klagt man über Ucber- handnehmen dieser Art Geschäfte, und will sich im bisher für sich bestehenden Buchhandel der selben theilhaftig machen, seine Standarte ver lassen und in das so leichtfertige Spiel der Anar chie, der Willkür und schamlosen Freibeuterei sich einlasscn — ein Mitglied einer destruircn- dcn Propaganda werden der bischen Lebsucht wegen, die bei größerer Ausdehnung nur noch dürftiger zu werden droht, je weniger solche Geschäfte kleiner Art im Stande sind, mit den größcrn, länger fundirtcn zu concurriren, wobei dann alle Scham und Scheu verschwinden muß, wie nur zu häufig jetzt. Was dem bis herigen Sortimcntshandcl dann noch übrig bleibt, das sind die schweren Kosten und Lasten, vor denen sich jener sogen. Antiquarhandel bis jetzt wohl zu hüten wußte, indem er vor sichtiger Weise einer weiteren Verbindung mit dem Buchhandel sich enthielt, die Lasten der Novitätenscndungen u. s. w. von sich ablchnte und nur darauf speculirte, was ihm Gewinn zusichertc, Alles auf Kosten und Ehre Anderer, die sich zu solchem Verfahren nicht hergcbcn oder es zuvorkommend ohne Scheu und Rück sicht begünstigen. Der Zweck, die Ehre des deutschen Buchhandels, ein ehrsames Gewerbe zur Fördcruug geistiger Productionen und der Literatur überhaupt, wird verfehlt und gänzlich aus den Augen gelassen, der alte Corporations- verbanb, der bisher trotz aller einzelnen Ausar tungen so friedlich und ungezwungen fortbestand, wird zur Beute gegenseitiger Anfeindungen und schmählicher Gemeinheiten ohne Scham und Scheu, wen» nur die in steter Gefahr schwe bende Existenz gesichert oder gefristet werden kann, so lange nicht ein anderer noch pfiffigerer Concur- rcnt sich aufthut, und dergleichen treten leider immer mehr auf, wie Erfahrung und unsere Blätter leider Zcugniß geben. Wahrlich cs ist Zeit, daß wir unser Ge schäft als würdigen Beruf wieder höher stellen und an dem Würdigen und Tüchtigen festhalten wie unsere Vorder», statt es blos als Handel und Erwerb zu betrachten und ausbcuten zu wollen nach Lust und Gier. Also weg mitsolchenVorschlägen, und streben wir besser wieder darnach, unsere Lage sicher zu stellen, indem wir die Grenzen bewahren und allgemein gesetzlich wie früher bewachen zu lassen suchen, die der dcntsche Buchhandel in Ehren errungen und behauptet hat, so lange Ehren männer bestanden, und nicht jugendlicher Leicht sinn oder rücksichtsloser Spcculationsgeist durch schmähliche Mittel aller Art ihn ehrlos zu machen droht. Heidelberg, d. 14. Mai 1851. Z. C. B. Mohr.
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