X: 2, 3. Januar 192». Fertige Bücher. M>ssnbl»N >. d. LtM. «»«»ndil. I ÜS Bongs Klassische Bücherei aller Zeiten und Völker Erchendorff, Romantische Novellen Mit einer Einleitung von FelixLorenz Mil Eichnrdvrsfo Bildnis in Gravüre. Titel-und Einbandzeichnung vonHaiinsThaödansHoycc Inhalt: Aus dem Leben eines Taugenichts. Das Marmorbilb. Das SchloßDürande. Die Entführung. Die Glücksritter. Mel Lärmen UN! nichts. Was könnte uns in diesen Tagen, in denen die NIechanisierung des Lebens uns das Herz fast abdrückt, mehr erquicken als der phantastische Überschwang und die selige Sorglosigkeit romantischer Dichtung? Noch heute bezaubert die von unsterblichen Liedern durchklungene Geschichte des jungen Wanderburschen, dessen Tauge- nichtstgkeit nur in seinem fröhlichen, abenteuerlustigen Drausloslebcn, in seiner unbekümmerten Daseinssrcudc besteht, jedes Gemüt durch die Echtheit ihrer Empfindung, die unübertroffene Anmut und Naivität ihres Charakters und wird immer eine der größten, von goldener Harmonie erfüllten Meisterleistungeu deutscher Dichtung bleiben, wenn auch die walddurchranschten Jugendkage jener alten deutschen Wanderseligkeit mit Quellensang und Posthornklang längst vorüber sind. Wie lieben wir ihn doppelt in dieser nüchternen Zeit, den jungen verträumten Taugenichts, der auf der Suche nach Gottes Wundern in Wald und Strom die weite Welt durchfährt! Und wie greift uns noch heute die unheimlich-mystische Gewalt des „Marmorbildes" ans Herz, wie lockt uns in dieser seltsamen Dichtung das Lorelei- und Denusmokiv, das uns aus Eichendorsss Lyrik so wohl vertraut ist! In diesen Erzählungen blüht uns die blaue Blume der Romantik entgegen, und wir lassen uns gern von ihrem zauberhaften Dufte betören. Die kleine, musterhafte Ausgabe, die Eichendorsss schönste romantische Novellen umfaßt, darf als eins der schönsten und sinnvollsten Geschenke gelten und wird sich schnell viele Freunde erwerben. Ludwig, Zwischen Himmel und Erde Die Heiterethei und ihr Widerspiel Herausgegeben und eingeleitet von vr. Arthur Eloesser MitOlto Ludwigs Bildnis in Gravüre. Titel- u. Einbandzeichnung von HannsThaddäusHoyer Die beiden Novellen, die Otto Ludwig, der große deutsche Dichter, uns hinterlassen hat, gehören zu den edelsten Schätzen des deutschen Schrifttums. Die schicksalsvolle Tragik der Erzählung „Zwischen Himmel und Erde" hak im Laufe der Jahre nichts von ihrer bezwingenden Kraft eingebüßk, und heute noch greift das Geschick Fritz Nekkenmeiers mit unwiderstehlicher Kraft an unser Herz. Aus der idyllischen Kleinstadtumwelk, aus den zum Teil leise komisch behandelten Figuren wächst etwas Dämonisches, Unheimlich-Gewaltiges hervor, und eine psychologisch unvergleichlich ausgebaute Geschichte des menschlichen Schuldbewußtseins, die für alle Zeiten Gültigkeit hat, enthüllt sich unseren Blicken. Noch über dieser kiesen mid mächtigen Meisternovelle steht an künstlerischer Reise und Dollendung die heitere Erzählung Ludwigs, die Heiterekhei, die mit ihrer ethno graphischen Treue und den typischen Bolksschilderungen zu den Perlen deutscher Dichtung gehört und deren Kleinstabtschilderungen an innerem Leben ebenbürtig neben Reuter stehen. Der kleine, reizvoll aus gestattete Band mit seinem erhebenden und erquickenden Inhalt sollte auf keinem Gorkimenkslager fehlen. Deutsches Verlagshaus Bong H Co. Berlin —Leipzig