Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1873
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- 1873-01-29
- Erscheinungsdatum
- 29.01.1873
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- Deutsch
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23, 29. Januar. Nichtamtlicher Theil. 359 Jahre 1813 ein neues „kleines Conversationslexikon oder Hülss- Wörterbuch für Diejenigen, welche über die beim Lesen sowohl, als in mündlicher Unterhaltung vorkommenden mannigfachen Gegenstände vorher unterrichtet sein wollen", hcrausgab, welches in vier Banden bei Gerhard Fleischer dem Jüngeren erschien. In der Vorrede dazu sagt er, daß er zu dessen Herausgabe wohl nicht unberufen erscheine, da er vom Anfänge an von dem Heraus geber jenes (des Löbel'schen) Lexikons zur thätigstcn Theilnahme hcrbei- gczogen wurde und später nach dem Tode Löbel's die Herausgabe der letzten Theile, sowie der Supplcmcntbände, allein übernahm. Eine zweite Auflage dieses kleineren Conversationslexikons erschien im Jahre 1829, eine dritte nach dem Tode des Verfassers 1834, eine vierte 1844 bis 1846. — Ist es den: Verfasser gelungen, vor dem Auge seiner Leser ein treues Bild von dem Entstehen eines so bedeutenden Buches, wie es das Brockhaus'sche Conversationslexikon ist, zu entrollen, so bittet er sic, sich im Geiste noch einmal in die oben geschilderte Zeit zurückzuversetzen und dann einen Blick in die Gegenwart zu wersen. Vielleicht steht, lieber Leser, auf Deinem Schreibtisch die neueste oder eine neuere Auflage jenes Buches, welches seinen Weg durch die Welt fand, vor Dir. Dann denke beim Anblick derselben au die bescheidene Ausstattung der oben beschriebenen ersten Aus gabe, denke der unsäglichen Mühen Derer, die sie schusen, versetze Dich mit mir in die erbärmliche, in einem engen und finsteren Gäß- chcn Leipzigs gelegene Geschäftsstube Leupold's und begib Dich dann in die großartigen Werkstätten und Räume des Hauses Brock haus, in denen die vor Dir stehende Auflage geschaffen wurde, — in jene Räume, die wenigstens nicht zum kleinsten Theil ihre Entstehung und Erweiterung der mit Umsicht und Geschick ausgcführten Aus beutung einer glücklichen Idee verdanken. Hermann Francke. Zur Krankencassc des Allgemeinen Deutschen Buchhandiungs- Gehilfenverbandes. VI.*) Auf den letzten Aufsatz gegen unscrn Verband, unterzeichnet „Einige Buchhandlungs-Gehilfen", haben wir beschlossen keine aus führliche Erwiderung folgen zu lassen, da cs uns nicht zweckmäßig scheint, eine Polemik über ein Institut weiter zu führen, über dessen Sein oder Ni chtsein nur die Zeit und die Erfahrung entscheiden können. Nach den uns vorliegenden Erfahrungen anderer lebensfähigen Institute, nach den uns in Aussicht stehenden Mitteln, wobei wir schon hier mit Dank der thatkrästigen Unterstützung der Prinzipale gedenken, glauben wir unser Programm durchführen zu können. Leipzig, 24. Januar 1873. Der Vorstand des Allg. Dtsch. Buchh.-Gehilfenverbandes. I. V. Eduard Baldamus, Vorsitzender. Misccllcn. Leipzig, 27. Jan. Der Strike in den hiesigen Buch- druckereicn ist nunmehr als ausgebrochcn anzusehe». Vorgestern haben in den hiesigen 46 durch Vertrag geeinigten Bnchdrnckereien von den dort bisher noch beschäftigten 910 Gehilfen 316 für Ende dieser Woche gekündigt, sodaß dann noch 594 Gehilfen fortarbciten werden. Die Besitzer der betreffenden Buchdruckercien halten morgen Nachmittag eine Versammlung, um über ihr weiteres Vorgehen dieser Sachlage gegenüber Beschluß zu fassen. (Dtsch. Allg. Ztg.) Zur Abwehr. — Angesichts des namenlosen Elends und Verbrechens, welches aus Unwissenheit in Bezug auf den Gebrauch und Mißbrauch der bedeutungsvollsten Organe des menschlichen Körpers entsteht, hielten wir es für ein verdienstliches Unternehmen, in unfern naturheilkundigen Verlag auch Schriften zum Zweck der Sclbstbclehrung über die geschlechtlichen Beziehungen anszu- nehmen, umsomehr als viele gute physiologische Bücher, welche ebenfalls auf dem Standpunkt der medicamcntenloscn Behandlung stehen, diesen Gegenstand in einer Rühr-mich-uicht-an-Weise be handeln. Zu unserm größten Erstaunen sollen wir durch den Ein sender der Mittheilung „Ein Wort für die öffentliche Moral" im Börsenblatt Nr. 15, der sogar in unseren öffentlichen Ankündigungen ein Vergehen gegen die öffentliche Moral zu erblicken glaubt, eines andern belehrt werden. — Erwägt man nun aber die oben an geführte Thatsache, d. h. den verderblichen und traurigen Einfluß, den die geschlechtlichen Verirrungen auf den sittlichen und gesund heitlichen Zustand des Volkes ausüben, und wie namenlos der Ein zelne wie die Gesammtheit darunter leidet, da sie meistens sowohl von Aerzten der alten (mcdicinischen) Schule, als von gewissenlosen Geheimmittclverkäufern um Gesundheit und Geld gebracht werden, so kann jeder Menschenfreund den fraglichen Schriften nur eine möglichst große Verbreitung wünschen. Wie nämlich schon hin länglich bekannt, gehört unser naturheilkundiger Verlag nicht in die Kategorie der populär-medicinischen Schriften, die meistens darauf berechnet sind, durch offcrirte Geheimmittel dem betreffenden Buchhändler oder einem dahinter stehenden Apotheker eine ergiebige Quelle der Einnahme zu verschaffen, wogegen die Naturheilkunde die Lehre von der Verhütung und Heilung der Krankheiten ohne jede Mcdicin, lediglich durch naturgesetzliche Einflüsse, in sich be greift. Es liegt ans der Hand, daß jenen Einsender nur Mangel au Sachkenntniß zur Abfassung seiner Mitthcilnng veranlaßt haben kann, da die fraglichen Schriften von vr. Caomc auch nicht das Ge ringste mit den unter ähnlichen Titeln ausgebotcnen Schriften ge mein haben, sondern im Gegentheil den gegebenen Stoff in ganz be sonderer Weise behandeln. Man sollte cs kaum für möglich halten, daß ein Angehöriger unseres Standes buchhändlerische Unter nehmungen, welche für den gesundheitlichen und sittlichen Zustand des Volkes von unberechenbarer Tragweite sind, in solcher Weise zu verdächtigen im Stande ist. Schwelm. Fr. Wortmann'sche Buchhandlung. In dir. 289 d. Bl. vom v. I. wird die Klage ausgesprochen, daß Zeitschriften, welche gegen cingcsendete Exemplare die Titel von literarischen Neuigkeiten katalogisircn, die Preise derselben nicht hinzufügen, zum Nachtheile der Verleger sowohl, als des Publieums. Umgekehrt fehlt aber den Rsdactionen meist jegliche Notiz über die Preise zu besprechender Schriften. Ersten Liefe rungen sich sortsetzender Werke liegt oft nicht einmal ein Prospect über das Ganze bei. Einsender, welcher seit fast zwei Jahren die meisten literarischen Referate für den Dresdner Anzeiger verfaßt, hat diese Mängel durch persönliche Erkundigungen auszugleichen gesucht ; denn wenn eine oft nur kurze Besprechung praktischen Werth haben soll, so erscheint die Preisangabe dazu unerläßlich, weil mit entscheidend für die Kauflust des Lesers. Die Herren Verleger wollen daher nicht übersehen, ihren Einsendungen an Redactioncn die benöthigten Notizen beizufügen. Daß dieselben immer geheftet, womöglich beschnitten sein sollten, ist schon oft zur Berücksichtigung empfohlen worden. nä. Ein Notabene. — Die Antiquariatshandlung von Carl v. Lama in Traunstein offerirt in ihrem Antiquarischen Anzeiger Nr. 12 eine Reihe ckssaitios, und fühlt sich dabei zu folgender Vor bemerkung gedrungen: „Da man die Väter der Gesellschaft Jesu aus dem Deutschen Reiche verbannte, so fühle ich mich als Katholik umsomehr verpflichtet, deren Werke energisch zu verbreiten." — Lapisuti sut ! *) V. S. Nr. 9.
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