Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1852

548 <7 b) in einer Entfernung von 50 bis 300 Meilen 10 Cent. c) „ „ 300 — 1000 „ 15 -I) „ „ 1000 — 2000 „ 20 «) ,, ,, ,, „ 2000 — 4000 „ 25 „ u. k) .. „ ,, über 4000 Meilen 30 „ Einmal monatlich erscheinende Blätter zahlen den vierten Theil, zweimal „ „ „ „ die Hälfte, zweimal wöchentlich „ ,, „ das Doppelte, dreimal „ „ „ „ „ Dreifache rind viermal wöchentlich oder noch öfter erscheinende Blätter zahlen das Fünliache der obigen Sätze. Wiewohl nun diese Sätze bereits ungemein niedrig sind und über dies jede Zeitschrift innerhalb des Count y's, in dem sie gedruckt wird, ganz frei versendet werden darf, so dürften doch bald noch weitere bedeutende Ermäßigungen der vorgenannten Sätze erfolgen, ja «s steht sogar die Ausdehnung der erwähnten Bestimmung, nach welcher alle Zeitungen in ihrem County postfrci sind, auf den Bereich iedes einzelnen Staates mit Sicherheit zu erwarten, so daß dann also alle Zeitschriften innerhalb des ganzen Staates, in dem sie gedruckt sind, völlig freie Versendung haben und nur für die Versendung außerhalb des eignen Staates, von der Grenze desselben ab in die andern Staaten der Union hinein, ein geringes Porto zahlen werden. Wie ungeheuer die Erleichterung ist, welche durch diese Bestim mung der ganzen amerikanischen Tagespresse aufs Neue zu Theil werden wird, läßt sich am besten durch das Beispiel irgend eines Staates der Union darthun. Der Staat New-Pork — und es ist dies kcinesweges einer der größten der Union — hat z. B. einen Flächen-Inhalt von 47,163 (englischen) süMeilen, und es werden sonach künftig alle auf die sem Raume erscheinenden Blätter innerhalb desselben ganz portofrei be fördert werden. — Welche guten Folgen möchte wohl eine solche Maßregel in Deutschland auf die Volksbildung haben?! — Eineandere deutschePreffe als dieZeirungs-Pcesse giebtes in Amerika noch nicht, wenn man nicht etwa das vereinzelt hin und wieder vorkom mende Erscheinen eines deutschen Buches mit diesem Namen bezeichnen will, wohl aber steht hier dem deutschen Buchhandel und der deutschen Presse noch ein ungeheures und ehrenvolles Feld der Thätigkeit offen. Es ist nicht etwa meine Absicht, hiermit zur Vermehrung der bestehenden Sortimentshandlungen anzuregen; diese scheinen mir dem jetzigen Be- dürfniß vollkommen zu genügen; wo sich aber ein weiteres Bcdürfniß herausstellt, da wird es auch an einer geeigneten Persönlichkeit für die Vermittelung zwischen Verlag und Publicum, selbst in dem kleinsten Orte nicht fehlen; es kann daran hier nicht fehlen, hier, wo mehr oder weniger Jeder speculirt und zu erwerben sucht und wo Einer oft zwei, drei, vier Geschäfte betreibt. Ob der, der den Vermittler zwischen Verlag und Publicum macht, in Deutschland den Buchhandel erlernt hat oder nicht, ist dabei ganz gleichzeitig, da es sich nur darum han delt, daß die Literatur, das Mittel zur Volksbildung, ins Volk gebracht werde. Wohl aber glaube ich, daß tüchtige deutsche Verlagshändler, wenn sie mit einigen Mitteln hierher kommen, ein gutes Geschäft machen können- Ich meine aber nicht Männer, welche krämerisch den Buchhandel lediglich als eine milchende Kuh betrachten und sich nicht scheuen, schlechten Samen auf einen guten Boden zu streuen, sondern Männer, welche von der Würde ihres Berufes erfüllt, neben dem Ver folgen ihres Erwerbs-Interesses auch das große Ziel der Volksbildung und Menschheitsentwickelung vor Augen und im Heizen haben. Solche Männer — davon bin ich überzeugt — werden nicht allein Vermögen erwerben, sondern auch der Sache der Menschheit, hier, wo für die Förderung der großen menschlichen Interessen der fruchtbarste Boden ist, die wesentlichsten Dienste leisten. Kann ich deutschen College« von solchem Streben durch Auskunft und Rath hier irgendwo nützen und sie wollen sich deshalb an mich wenden, so werde ich ihnen mit Freuden dienen: mit wahrer Freude, denn ich weiß, daß ich dadurch nicht allein ihnen nütze, sondern daß ich dadurch auch als Deutscher eine Pflicht gegen meine Landsleute in Amerika, so wie als künftiger amerikanischer Bürger eine Pflicht gegen mein neues Heimathland Amerika überhaupt, welches mich gastlich aus genommen und ernährt, erfülle. Denn — deutsche Bildung und deutsche Wissenschaft — und der Buchhandel ist ja der Träger der Wissenschaft — haben in Amerika noch eine erhabene Mission zu erfüllen. — Erst wenn deutsche Wissen schaftlichkeit sich mit dem wunderbar praktischen Sinne des Amerikaners vermählt, — wenn deutsche Bildung das Streben des Vankeethum's nach äußerem Besitz veredelt, — wenn deutsche Sitte ihre Freuden- kcrzen in den öden Häusern der Amerikaner angezüidet, — wenn deutsche wahre Frömmigkeit, —jene reine, echte, kindliche Religion des Herzens — dem kopfhängerischen Pietismus wie dem egoistischen Atheismus, w H sich hier noch um die Herrschaft streiten, die Larve vom Gesicht gcri 1 und die Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen als das eine und e I zige Ziel aller Religion auf den Altar gestellt haben wird; — erst wird die nordamerikanische Union, dieses große, durch seine politii Institutionen, durch seine Lage, durch seine Macht, durch seine artige Natur, durch seinen innerlichen Bodenrcichthum, durck E glänzenden Erwerbsverhältniffc und durch seinen blühenden Handel ,, schon so glückliche Land, das werden, wozu es von der Weisheit d Schöpfers bestimmt zu sein scheint: ein Haus vollkommnen Glück und das Paradies der Erde. Sollte mir die Kunde zukommen, daß meine obigen Mittheilungei im Kreise der College« drüben einiges Interesse gefunden haben, so bi,, ich gern bereit, meine weiteren Beobachtungen, Erfahrungen und An sichten später ebenfalls dem deutschen Buchhandel mitzuthcilcn. Bcaver-Meadow, Carbon County, in Pennsvlvanien, am 5. April 1852. Friedrich Gerhard. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. (Mitgetheilt von W fg. Gerhard.) Französische Literatur. ciu clerge de Trance, pour 1852; par ^lpli. Ilousset. . Lesanpon, üinlot. 5 fr. Xxkkuxiun statistigus, >iistori<>ue et commercial sin departement du ^ Kliin. ^nnes 1852. In-12. 8trassdourg, licvrault. ^anot-o, II, Oonsiderations pratigues sur l'emploi de I'eau Iialsao de 8oultrmatt, dem« >e traitement des atkections cailiarrliales c niguss etc. In-8. 8tras«1>vurg, Hc/inirtt. Knxvic:k>nniu, L. Du k>x, Keclierclies iiistorigues, lriograptiigue» et raires sur Is peintre Ksntara, svec la liste de ses ouvragea portrsit st uns lettre apologdtigue de IVI. 6ouder, peintre d'I,isto>- -Ivec 2 litli. In-8. Paris, Dumaulin. 3 fr. OoivisxlssxiscL des temps ou des Mouvements cdlestes, » pusa^ astronvmes et des Navigateurs, pour pan 1854, pllbliee psr l reau des longitndes. In-8. Paris, Lac/retier. 10 fr. 1,88 0ax«v8 gorps politigues de I'etat. Liogrspliis complete des Irres du Senat, du conseil d'Ktat et du cvrps legislstik; p. ancien deputd. In-I8. Paris, llentu. 2 fr. 1,88 vvrrsus des 5Iorts, dlssertations et recksrclies kistorigues, sopkchues, littdrsires et musicales sur les divers monuments genre gui existent ou gui vnt existe tant en Krance gu' a Petra" paroles d'Kd. Vliierr)', musigue p. 6. Kästner, et d'une sui planckes representant des susets tirds d'anciennes danses des : des XIV°, XV°, XVP et XVII° siecles, la plupart pnlrlid Krance pnurla Premiere sois, avec les flgures d'instruments de mu.- gll'ils contiennent, siusi <;ue d'autres flgures d'instruments du m ägs et de la renaissancs par 6. Kästner. In-4. 4vec 5 t 20 pl. L 44 pages de musigue Paris, ürandus. tlloiinavri, Nouveau 6ours atrrdgd de littersturs, ä l'usage des colle^ I»-I8 Paris, //acüette. 2 kr. 25 c. 1., I'4rt d'dlever et de Multiplier les serlns canaris et Iw landsis. In-12. Paris, Vissot. Xvec 6g. nnires 50 c., coloride» 75 c. Kxnr, Kn , Oritiguv de la raison pratique, precddee des fondements de la metapli^sigue des moeurs. Vraduit de l'sllemand par 1. öarni. In-8. Paris, k-adran^e. 6 fr. Kunoinrin, 1., Ktudes critchues et Iiiograplugues. In-18. pari«, /reres. 3 fr. Hlonoii, 1., Ovnkdrencs de I'alliance evangeligue ä Kondres. 1851. Ooup d'veil sur I'etat reügieux du monde cliretien. In-8. Paris, Ducloua:. 2 kr. lVIvssn-r, ?. Du, 1<e INaitre inconnu. 3 vols. In-8. Paris, potter 13 kr. 50 c. 8u»ü, k'nuo., IVIusde des rvis de Kranes, ou Kollektion de tous I vlsists a^ant appartenu aux sonverains gui ont regnd sur la Kran cröd par vrdre du princs Kvuis - Napoleon, President de la > publigue fran^llise. Ilistoire et description des principaux olijet. gui composent ce musdo. Iu-4. Paris, 8erv. t,e Itliisse 6es roi« Ue prance compreoUrs 100 ä 130 t-irraison«; cliacuoe 5 Ir. 7S c.