Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1855

831 1855.^ 7095. Weger in Bripcn. 7096. Wcidinann'schc Buchh. in Berlin. 7097. — — — 7098. — — — 7099. — — — 7100. N. Weigel in Leipzig. 7101. T. O. Weigel in Leip zig- 7102. — — — 7103. — — — 7104. — — — 7105. Weiß in Grünberg. 7106. Weftcrmann in Brnun- schwcig. 7107. Wcychardt in Eßlingen. 7108. — — — 7109. — — — 7110. Wicnbrack'scheBuchh. in Torgau. Turtschenthaler, geognost. Notizen üb. St. Cassian. (Kath. Literaturztg. 18.) Haussen, deutsche Geschichte. (Dtsche. Viertcljahrsschr. 2.) Hegel, Gesch. d. Städteverfafsung von Italien. (Ebend.) Ko pp, Gesch. d. eidgenöss. Bünde. (Ebd.) 2suss, ArunnuLtiea celtiau. (Kath. Lite raturztg. 18.) Hans lick, vom Musikalisch-Schönen. (Die Grcnzboten 19.) Barthold, Gesch. d. Kriegsverfassung. (Liter. Centralbl. 18.) — Gesch. d. dtschn. Städte. (Dtsche. Vier- teljahrsschr. 2.) Jahr, Therapie d. Geisteskrankheiten. (Allg. homdop. Atg. 50. Bd. 2.) Rückert, Culturgesch- d. dtschn. Volkes. (Dtsche. Viertcljahrsschr. 2.) Staupe, method. Lehrbuch d. Rechnens. (Sächs. Schulztg. 18. — A. Allg. Schul- ztg. 51.) Pfasf, deutsche Geschichte. (Dtsche. Vier tcljahrsschr. 2.) Vdlter, Lehrb- d. Geographie. (A. Allg. Schulztg. 50.) — Handatlas. (Ebend.) — d. Kaiserthum Rußland. (Ebend.) Weck, d. christl. Armenpflege. (Z. theol. Litbl. 50.) 7111. Winikcr in Brünn. 7112. C. F. Winter'S B-r- lagSH. in Leipzig. 7113. Wirth Sohn in Mainz. 7114. Witting in Innsbruck. 7115. — — — 7116. Wöll-r in Leipzig. 7117. — 7118. — — — 7119. — — — 7120. — — — 7121. — — — 7122. — — — 7123. — — — 7124. — — — 7125. Zamarski in Wien. Kolenati, Zoologie. (Liter.Centralbl. 18.) Rieckher, zweites Register z. d. Annalen d. Chemie u. Pharm. (N. Jahrb. f. Pharm. 2.) Brühl, Geschichte d. dtschn. Literatur. (I. Allg. Schulztg. 52.) Innsbruck im Jahre 1851. (Kath. Lite raturztg. 18.) Kink, akad. Vorlesungen üb. d. Gesch. Tirols. (Ebend.) Girbert, Lehrb. d. Messung- (Pädag. Blätter 5. — Didaskalia 81. - Z. Allg. Schulztg. 51.) Lehmann's pract. Kochbuch. (Jllustr- landwirthsch. Dorfztg. 15.) Lorenz, allgem. Handelslehre. (Didas kalia 81.) Religionsfricdc, der Augsburger. (Kirchen- u. Schulbl. in Verbindg. 8.) Schulze, kurze Gesch. d. Reformation. (I. theol. Litbl. 51.) Winter, Aufgaben z. Kopfrechnen. (Z. Allg. Schulztg. 51.) — Aufgaben z. Lafelrechnen. (Ebend.) — d. Pianoforte-Schülcr. (Pädag. Blät ter 5.) Würdig, Stadt- u. Dorfgeschichten. (Didaskalia 81.) Vogl, Soldaten-Kalender f. 1855. (Allg. Mil.-Ztg. 33. 34.) Nichtamtlicher Theil. Miscelle. DeutscheWissenschaftundLiteraturinStraßburg. Aus einer Reclamation in der „Allg. Zeitung" vom 9. April Beilage zu Nr. 99 ersehen wir mit Vergnügen, welchen Werth man im heutigen Straßburg noch darauf legt, mit deutscher Literatur und Wissenschaft in organischem Zusammenhänge zu sein, und daß die Leistungen des Elsasses auf diesem Gebiete keineswegs so ganz unerheblich sind, wie man in Deutschland anzunehmcn pflegt. Es ist allerdings nur die protestantisch-theologische Literatur und Wis senschaft, die diesen Zusammenhang mit dem deutschen Mutterlande in ehrenvoller Weise beibehält, wie es denn auch meistens evange lische Prediger sind, deren Muse im Elsaß noch, wie Arndt sagt, Gott im Himmel deutsche Lieder singt; aber gerade das ist ein so lauterer, tief aus dem Herzen kommender Quell, daß wir seine Ver siegung, seine Austrocknung durch das französische Drainir- und Trainir-System wohl nicht so bald zu besorgen haben. Von leben den deutschen Schriftstellern des Elsaß werden folgende genannt: vr. Bruch, dessen theologische und philosophische Schriften: „lieber die Eigenschaften Gottes", „Weisheit der Hebräer" und „Briefe über das Christenthum"; vr. Matter, dessen kirchenhistorische Schriften „über den Gnosticismus", „die Schule von Alexandrien" und mehrere andere theologischen und philosophischen Inhalts; vr. Fritz, dessen „Geschichte der Pädagogik"; vr. Jung, dessen „Geschichte des Beginns der Reformation in Straßburg" und dessen „Geschichte des Reichstages von Speyer" auch in Deutschland viele Anerkennung und Würdigung gefunden- Die „Geschichte der Schriften des Neuen Testaments", von Reuß, hat bereits die zweite Auflage erlebt, und in desselben Verfassers „visloirs äs I» Philologie olirelienne", flncm Meisterwerk in klarer und bündiger Zusammenstellung aller deutschen theologischen Forschungen, ist dem französischen Protestantismus ein wahres Licht aufgcsteckt worden. Außerdem haben sich die Elsässer Karl Schmidt durch seinen „Tauler" und durch eine französisch geschriebene „Geschichte der Al bigenser", B a u m durch seine Geschichte Theodor Beza's und Chri stian Bartholome's durch seine in Paris erschienenen Schriften zur Geschichte der Berliner Akademie und zur Geschichte der franzö sischen Colonie in Berlin, so wie durch sein „Leben Giocdano Bcu- no's", einen in Frankreich, wie in Deutschland bekannten und geach teten Namen erworben. Zu nennen sind ferner der verstorbene Jo seph Willm, als Verfasser einer Geschichte der deutschen Philo sophie von Kant bis Hegel; Timotheus Colani, als Heraus geber der in Straßburg erschienenen „kevus äs IbsoloAio", einer obwohl in französischer Sprache geschriebenen, doch durchweg in deutschem Geiste gehaltenen Zeitschrift, und die „Theologischen Bei träge", welche unter der Leitung von vr. Reuß und Cunitz erschei nen. Mäder's „Neueste Geschichte des Protestantismus in Frank reich" und T. W. Röhrich's kürzlich erschienene „Mittheilungen aus der evangelischen Kirche des Elsasses" werden als sehr beach- tenswerthe Arbeiten gerühmt. Des Letzteren bereits vor Jahren her ausgekommene „ReformakionsgeschichtevonStraßburq" verdientein Deutschland viel bekannter zu werden, als sie ist. Noch mehr aber gewähren jene „Mittheilungen" ganz neue Einblicke in die Ge schichte der deutschen Reformation. Die Franzosen beachteten freilich die in deutscher Sprache ge schriebenen und gedruckten Werke ihrer gelehrten elsassischen Lands leute so gut wie gar nicht. Ja, der Napoleonische Präfect von Straßburg hat sich kürzlich sogar sehr wegwerfend und geringschätzig über das wissenschaftliche Leben der Akademie dieser Stadt geäußert; in Deutschland nehmen wir jedoch solche Mitthcilungen über das wissenschaftliche und literarische Leben der alten deutschen Reichs stadt mit wahrem Vergnügen entgegen. (Magazin f- d. Lit. d. Ausl )