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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1855
- Strukturtyp
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- 1855-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1855
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- Deutsch
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1176 88 natürlicher Weise voran — Großbritannien, Frankreich, die Schweiz und — liorribile et »usersbile dictu — einige der deutschen Staa ten — somo ok tke Kermon ststos, wie cs im englischen Texte wört lich lautet. Italien, Dänemark, Holland, Belgien hat man nicht der Mühe werth gehalten in diesem Capitcl anfzuführen. Jetzt aber, wccther Leser, bereiten Sie sich vor, das klon plus ultra zu hören. Aergern Sie sich nicht, lachen Sie lieber über solch' eine barbarische Unkcnntniß über die Verhältnisse eines Volks, dem Sic angchören, und welches, so jungfräulich bescheiden auch der Cha rakter desselben in vieler Beziehung sein mag, sich dennoch mit Stolz das aufgeklärteste Volk des Erdballes nennt. In koter Larle^'s norv Keoxrsplix kor be»inners, erschienen im Jahre des Herrn 1851 bei Huntington L Savage in der Weltstadt New Aork und in Tausen den von Exemplaren über die Vereinigten Staaten verbreitet, wird unscrm geliebten Vaterlandx-^-ob§lerch^>tras niedlich gedruckte Buch 160 Seiten hat, eine, sage eine ganze Seite gewidmet, deren Hälfte noch dazu von einer Illustration eingenommen wird- Es heißt so dann: „Deutschland liegt nördlich von derTürkei; es schließt 39 Staa ten ein, von denen Oesterreich und Preußen die größesten sind. Alle Bewohner Deutschlands sprechen deutsch. Alle Staaten und Königreiche von Deutschland werden von Königen oder Fürsten re giert. Die Deutschen sind sehr sinnreich im Fabricicen; sie sind große Musiker, und man findet viele Gelehrte unter ihnen- In einigen Theilcn sind düstere, dichte Wälder, in denen viel Theer gemacht wird-" Auf jeder Seite befindet sich wenigstens eine Illustration, die irgend etwas Charakteristisches für das Volk, was beschrieben wird, darstellt, und so befindet sich denn auch unter der Rubrik Deutschland ein Bild, auf dem wilde Menschen in einem Walde um einen großen Topf stehen und Theer kochen. In der That sehr charak teristisch für Deutschland! Unter Patagonien befindet sich ein Bild, auf welchem ein Patagonier nach einem Strauße jagt! 0 iAnoronlia! — Bei der Beschreibung der Insel Juan Fernande;, westlich von Chili, befindet sich ein Bild, auf dem Alexander Selkirk sitzt und vor ihm eine aufrecht stehende Ziege abgebildet ist, welcher er Unter richt im Tanzen giebt. Daß es in einem solchen Buche an Gedächtniß-Reimen nicht mangelt, brauche ich wohl kaum hinzuzufügen; die armseligsten Knittelverse, ähnlich wie der Reim, den Goethe aus einem Buche ritirt, welches ihm die Elemente der Erdkunde beibringen sollte, nämlich: Ober-Assel viel Morast, Macht das gute Land verhaßt. Ich führe ein Pröbchen dieser Gedächtnißreime, die review in rd^mes überschrieben sind, an: Ibis >vorld, »n vvlüab vve live, is round, _^s an)> Apple ever ko»n<I; ^nd AS tsse üios o'er Apples erL>v1, 8o inen pass round rliis eArrtilv bsll. ^nd no^v, Icind readers, xreAt And small Uemember, »Kat I teil )>ou, all. Unter Afrika heißt es: Afrika ist ein sehr großes Land und wird zuweilen ein Continent genannt. Hätte nicht irgend ein deutscher Buchhändler Lust, den Versuch zur Einführung eines solch klassischen Opus in Deutschland zu machen ? Außerdem wird in den amerikanischen Schulen der Jugend auf eine unsinnige Weise Hochmuts, auf die Vorzüge der Amerikaner und ihrer Geschäfte eingeimpst. Daß amerikanische Schulbücher alle durch die Bank stereotypirt sind und Verbesserungen in der Regel nicht eher vorgenommcn wer den, als bis die Platten abgenutzt sind, brauche ich wohl kaum hin zuzufügen. Die Schulbücher kommen sämmtlich gebunden in den Handel und sind größtenteils sehr nett ausgestattet; die Preise sind billig und verhältnißmäßig viel wohlfeiler als deutsche Schul bücher. Es ist nicht gebräuchlich, Freiexemplare zu geben, den Ge brauch 13/12, 27/24 rc. zu geben, kennt man hier zu Lande nicht, dagegen hat man feste Dutzend-, und bei den Elementar-Büchern feste Groß-Preisc. Ich breche hiermit meine Mittheilungen ab und behalte mir vor, in ganz kurzer Zeit weitere Notizen folgen zu lassen. Ein Vorschlag in Nr. 85 d. Bl- ist zeitgemäß und würde die gewünschte Bcreiter- klärung der sämmtlichcn Leipziger Herren Commissionaire gewiß all seitig nur gut ausgenommen werden, daher eine solche wohl zu er warten sein dürfte, um so mehr, als Seitens des Commissionairs die Vcrtheilung von Circulairen rc. in die Zettelkasten oder Fächer der Committenten sicher nicht mehr Zeit erfordert, ob solche mit oder ohne Adresse anlangen! Den Versendern dagegen würde aus dieser Willfährigkeit ein weiterer Vortheil, in Ersparung von Zeit, auch insofern erwachsen, als jeder Commissionair am besten zu beurtheilcn im Stande ist, an welche seiner Committenten die Versendung von Nutzen sein kann, oder an welche sie ganz zwecklos ist, derselbe würde dann überflüssige Circulaire, Prospecte rc. dem Absender remittiren oder oft auch noch weiter nützlich verbreiten können, indem fast jeder Commissionair auch solche, oft gute Committenten hat, die eine recht hübsche indirecte Verbindung unterhalten, und zu denen Versender eines Circulairs od. Prospectus rc- nicht gelangen kann, weil deren Firmen weder im Schulischen Adreßbuche, noch sonst in einem Verzeichnisse stehen. Uebrigens kommen einzelne Fälle wohl bereits vor, wo die Herren Commissionaire ersucht werden, eine Partie Circulaire oder Prospecte nach Gutdünken zu vertheile», und es ist kein Zweifel, daß eine solche Vectheilung jedesmal gewissen haft und pünktlich geschehen ist und auch künftig so geschehen wird; nicht jeder Versender von dergl. glaubt aber eine solche Zumuthung den Commissionaire» machen zu können, und für solch' Bescheidene dürfte eine Erklärung dieser Herren besonders wünschenswerth sein. Die Sache hat für die Herren Commissionaire anscheinend wohl auch den Nutzen in Aussicht, daß die Bestellanstalt viel weniger in Anspruch genommen und die Spesen derselben dadurch möglicher weise mit der Zeit verringert werden könnten. — r. — Erläuterung. In Nr- 80 d- Bl. macht Jemand den Vorschlag aus Süd deutschland, auch von ddrt nur in einer Münze und über einen Commissions-Platz zu rechnen. Das kann nur von einem Verleger herrühren, der zu empfangen hat, nicht von einem Sortimenter, derbezahlen soll. Wenn auch mit diesem Vorschläge nur Leip zig gemeint sein kann, uno vielleicht diese Centralisation für Manche angenehm wäre, so kann doch nicht die Rede davon sein, so lange der Süddeutsche seine Münze und Papier-Werlhzeichen ausgeschlossen findet, so lange noch für ein Werthzeichen, blos weil Thaler, statt Gulden darauf steht, ein Agio von 3 kr. pr. Stück bezahlt werden muß, eine Steuer, die der süddeutsche Sortimenter nicht ertragen kann, nachdem ihm bereits so manches andere, wie z. B- meist 25U statt 33Vs, auferlegt wurde. Wollen die süddeutschen Herten Verleger auch noch auf das Agio specu liren? — das wäre denn doch eine starke Zumuthung für diejenigen, welche Mühe ha ben, sich ehrlich durchzuschlagen und auch auf den kleinen Verlust sehen müssen. Auch ein paar Fragen. Bei dem Gewicht, das gewiß viele Verleger — wie Herr G. Mr. in Nr- 82 des B.-Bl. sagt — auf die Baarbezüge legen, und da' seinen Ausdruck in dem höhernRabatt finden sollte, ist es z
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