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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1862
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1862-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1862
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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414 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. »U 24, 24. Februar. für allemal fest eintheilen könne, jeder Arbeit die nöthige Zeit zuwendcn können, und es würden dadurch die vielen Fehler, die durch flüchtige Arbeiten entständen und deren Berichtigung so viele Mühe und Verdruß mache, vermieden werden, so mußte ent gegnet werden, daß diese Fehler meist ganz andere Ursacl^n hätten und bei der jetzigen complicirtcn Bezugswcise kaum ganz zu ver meiden sein würden, daß aber die Beschaffung der nötigen Vorarbeiten, ehe das Rcmittiren anfangen könne, von den erfolgten Abrechnungen mit den Unterhändlern (Buchbindern uno andern kleinen Geschäften, die von größeren Handlungen sortirt werden) abhänge, die jetzt alle nach greifbaren Tagen sich richteten, ein willkürliches Datum aber schwerlich beachten würden; wann Fast nacht sei, wisse Jeder; feste Daten seien schon wegen der wechselnden Wochentage nicht streng durchzuführcn; wie denn auch die Freunde der Fixirung allseitig zugaben, daß die Abrechnung sich an feste Wochentage anschlicßcn und dem Psingstfestc immer aus- weichen müsse. Wenn von den ocsterreichischcn College» die Schwierigkeit dargestellt wurde, die eine frühe Messe ihnen bereite, weil sic vorher die locale und dann noch die allgemeine oesterr. Abrechnung zu bewältigen hätten, so wurde dem mit Grund entgegen gehalten, daß diese ihre Einrichtungen aus neuerer Zeit datirten und also keinen Anspruch darauf machen dürften, die längst bestehenden allgemeinen deutschen Einrichtungen zu alrerircn; dagegen würde cs unbillig sein, Anordnungen zu treffen, welche die süddeutsche Abrechnungswcisc durchkreuzten, nachdem letztere mit Rücksicht auf die Leipziger Ostermcssc eingerichtet worden sei. Es wurde aber besonders noch entgegen gehalten, daß außer der gefährdeten Ordnung durch Verlassen der jetzigen Termine dem Sortimenter eine ernste Gefahr für das rechtzeitige Eingehen der Rechnungen entstehe, sobald das Publicum erfahre, die Buchhändler rechneten nicht mehr zur Ostcrmesse ab, sondern erst später. Jetzt wisse das ganze Publicum, der Buchhändler brauche zu Ostern sein Geld, und nach Ostern könne man ihm anständiger Weise nicht mehr zumuthen, etwas zurückzunehmcn. Daß diese Anschauung ein mächtiger Hebel für viele Büchcrkäufer sei, habe gewiß Jeder Ge legenheit gehabt zu erfahren, und nur evidente Gründe könnten cs räthlich erscheinen lassen, diesen Vortheil aufzugebcn. Die jetzige bessere Ordnung im Buchhandel sei unstreitig dadurch entstanden, daß Jeder wisse, zu Pfingsten müssen alle Saldi bezahlt sein. Auf den persönlichen Besuch der Messe wirken zum Theil dieselben Gründe ein. Ein von der übrigen Zeilcintheilung abgclöstcr Termin wird Vielen Hindernisse bereiten. In der Woche vor oder nach Pfingsten wird cs recht unbequem sein, sich vom Hause oder seiner Familie zu trennen. Der persönliche Verkehr unter den Buchhändlern ist aber die Wurzel, aus welcher unsere Corporation (die einzige wahrhaft deutsche, wie wir beim Jubiläum des Börsengebäudcs zu unserer Genugthuung hervorhcben konnten) ihre Bedeutung erhält, und durch welchen ihr Emporblühen bedingt ist. Der Besuch der Messe ist in den letzten Jahren in Folge der leichteren Communication gestiegen, durch jede Aendecung wird er ernsthaft in Frage gestellt. Wollte man etwa das bisjetzt Gesagte mehr oder weniger Sache der individuellen Anschauung oder des Gefühls nennen und deshalb kein entscheidendes Gewicht darauf legen, so wird man ein solches der G eldfrage gern oder ungern zugestchcn müssen. Bei der Geldfrage sind Verleger, Sortimenter und Commissionäre in gleicher Weise interessirt. Die enormen Summen, über welche die Commissionäre während der Abrechnungszeit, wenn das Abrechnungsgeschäft mit der Coulance und Raschheit wie gegenwärtig von Statten gehen soll, mit Leichtigkeit müssen verfügen können, stehen denselben zu keiner andern Zeit in gleicher Weise zur Disposition. Dies hat, wie eine berufene Feder in Nr. 52 des Börsenblattes v. 27 April 1861 auseinander gesetzt hat, feinen Grund darin, daß zur Ostermesse große Summen baaren Geldes auf den Platz geführt werde», welche, nachdem sic die ersten Wochen dem Mcßveckehr gedient haben, in der Zahlwoche den Bedürfnissen der Commissionäre zur Verfügung stehen, welche die selben gegen die ihnen zur Deckung der Zahlungslisten übersandten Rimessen eintauschen, und zwar zu Courscn, die gewöhnlich höher als die der Nachbarbörsen sind. Es findet sich im ganzen Jahre kein Zeitpunkt vor, der diese Vorthcilc in gleichem Maße darbietet. Nur wenige Sortimenter sind in der Lage, die zur Deckung ihrer Listen erforderlichen Gelder in iiuluiL nach Leipzig zu bringen oder zu schicken, und auch diese kaufen das nöthige Papiergeld billig von den aus Leipzig eben zurückgckehrten Grossisten. Zum Theil erfolgt die Deckung durch Wechsel auf Leipzig, welche bei herannahendcr Messe überall und leicht ohne Verlust zu kaufen sind, weil die in allen Wcltgegenden zerstreuten Verkäufer, die ihre Waare nach Leipzig bringen, gern im voraus zum Zahltag der Messe, an dem sie ihre Einnahme gemacht haben, auf sich in Leipzig tcassiren lassen. Aber auch die Wechsel, die auf auswärtige Plätze lauten, finden zur Messe in Leipzig die vortheilhafteste Verwendung, während namentlich die Anweisungen auf N e b e n - Plätze außerhalb der Meßzeit nur mit großen Kosten und oft gar nicht rcalisirbar sind. Nicht unbedeutend ist die Zahl der Sorti menter, die in kleinern, von den großen Verkehrsstcaßcn obliegenden Städten wohnend, die Deckung ihrer Listen durch die Gelder bewerkstelligen, welche befreundete Fabrikanten oder Verkäufer ihres Wohnorts zur Messe in Leipzig cinnehmen. Die ocsterrcichischen College» pflegen zur Deckung ihrer Listen Banknoten nach Leipzig zu senden. Ist auch bei gewöhnlichen Zeitverhältnissen dort stets ein Markt für dieses Papiergeld, so sind doch die Messen die alleinigen Zeitpunkte, wo wegen des be deutenden Verkehrs mit Oesterreich enorme Summen ohne Verlust zu dem jeweiligen Course umzusetzen sind. Sollte aber außer den Messen eine so große Summe, als zur Deckung der oesterr. Listen nach Leipzig gesandt zu werden pflegt, sofort gewechselt werden müssen, so würde, weil das Bedürfniß fehlt, der Cours unerhört sinken, ja cs ist wahrscheinlich, daß sie unverkäuflich wären, denn bei der schon 13 Jahre andauernden großen Empfindlichkeit dieser Valuta kauft solche Niemand mehr aus Speculation, sondern nur soweit ein Bedürfniß danach ist. Endlich sei noch erwähnt, wie vielen Verlegern es erwünscht ist, schon vor der Messe über einen Theil ihrer Meßcinnahmen
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