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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1862
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1862-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1862
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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416 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. M 24, 24. Februar. 1) Hat ein fester Abrechnungstermin an und für sich den Vorzug von einem wandelbaren*); ein fester Abrcchnungstcrmin ist aber bei der Abhängigkeit der Messe von dem Osterfeste nicht möglich. 2) Ist die dem Sortimenter durchschnittlich für die Zusammenstellung und das Ausziehen seiner Kundcnrcchnungcn, das Ordnen seiner Buchhändler - Conti und die umständlic! e Abrechnung mit den Buchhändlern zugcmcsscnc Zeit für einen größeren Thcil von Firmen zu knapp, um bei einem bedeutenden Umfange der Commissionslagcr die Remittur und alle damit im Zusammen hänge stehenden Arbeiten unbeschadet der Interessen rn ü Erfordernisse des laufenden Geschäftsganges zu gehöriger Zeit und mit der nöthigcn Umsicht zu erledigen. 3) Ist der Spielraum, der dem Sortimenter für den Vertrieb der gegen Schluß des alten, selbst noch imJanuar des neuen Jahres auf alte Rechnung cingclaufcncn Novitäten gegönnt ist, abgesehen von der Frage, ob die Zeit vorhanden ist, diese Nova gehörig zur Ansicht zu versenden, an und für sich zu kurz; in Jahren mit sehr zeitigem Osterfeste schrumpft er aber auf eine so kurze Spanne zusammen, daß sich die Fracht und die Spesen, welche der Sortimenter aufwcnden muß, als eine nahezu nutzlose Ausgabe erweisen. 4) Ist erfahrungsgemäß die Empfänglichkeit des Publicums für die neuen Erscheinungen der Literatur und Kunst in den Wintermonaten größer, als in jeder andern Jahreszeit; cs liegt daher im Interesse des Buchhandels, Einrichtungen zu schaffen, welche dieser Erfahrung volle Rücksicht schenken. 5) Sind die Vorthcilc, welche in Bezug auf den Geld- und Kostenpunkt aus dem Zusammenfällen der Abrechnung mit der allgemeinen kaufmännischen Messe für den Buchhandel entspringen, nicht erheblich genug, um den Ausschlag in der Frage gebe» zu können. Auf die Berechtigung dieser Gründe näher eingehend, dürfte cs, was den ersten Punkt betrifft, kaum von irgend Jemand in Zweifel gezogen werden, daß das bald längere, bald kürzere Rechnungsjahr im Buchhandel die kaufmännische Ordnung nicht fördern kann. Nicht allein die geregelte Abwickelung der Meßarbeitcn, sondern auch die Ziehung der Bilancc, sowie die regelmäßige Eintheilung der Geschäfte überhaupt wird dadurch wesentlich erschwert. Wenn man sagt, daß die Rcchnungspcriode 12 Monate umfasse, und nie kürzer oder länger sei, so ist dies nur formell richtig, in Wirklichkeit steht die Sache anders: sactisch läuft für den Sortimenter das Rechnungsjahr von einer Remittur bis zur andern. Die Buchhändler-Messe in Leipzig steht durchaus in keiner direkten Beziehung weder zur Leipziger Jubilate-Messe, noch zu andern Messen. Die Gründe, welche die sächsischen Behörden bisher verhindert haben, auf eine vielfach angeregte Fixirung der Ostermesse einzugehen, haben für die besonderen Verhältnisse des deutschen Buchhandels keine Geltung. Was den zweiten Punkt betrifft, so muß man vor allem auf die große Verschiedenheit der Sortimcnlsgcschäftc Rücksicht nehmen. Bei dem Umfange des einen reicht die Hilfe eines Lehrlings aus, bei dem Umfange eines andern ist oft eine größere An zahl von Gehilfen erforderlich. Alles paßt im Leben weder für Einen, noch Eines für Alle; gilt cs aber, Einrichtungen zu bcur- theilen, so muß man allen Verhältnissen Rechnung tragen. Sehen wir uns z. B. dieVerhältnisse eines größeren Sortimentsgeschäftcs an. Unmittelbar nach Neujahr beginnt die Zu sammenstellung der Kunden - Conti; dazu sind mindestens 3 Wochen erforderlich, und weitere 3 Wochen vergehen über dem Aus ziehen derselben. Kaum sind die Rechnungen versandt, so müssen auch bereits die bei ausgedehnterem Geschäftsbetriebe und großen Lagern sehr umfangreichen und mühsamen Vorbereitungen zur Remittur beginnen. Die Novitäten des vergangenen Jahres müssen aus den für die Nova bestimmten Regalen entfernt werden, damit sic von den Ansichtsvcrscndungcn ausgeschlossen bleiben; die zur Ansicht ausstchendcn Artikel aus alter Rechnung müssen cingcfordcrl, das Lager muß zum großen Thcilc umgcstclll und schließlich vor der Remittur selbst ein nach Verlegern geordnetes Dcrzeichniß jener Artikel angelegt werden, welche trotz der Mahnung noch micht zurückgckommcn sind. Daneben müssen die Rechnungsauszüge geprüft, die Transporte der Buchhändler-Conti ermittelt und richtig gestellt werden. Es leuchtet ein, daß diese Arbeiten, obgleich sie nicht zu den laufenden gehören, viel Zeit in Anspruch nehmen, und daß es keiner geringen Anstrengung des Chefs und seines Personals bedarf, um die Interessen des laufenden Geschäfts nicht empfindlich darunter leiden zu lassen. Die Remittur selbst und die Aufnahme der Disponcndcn muß entweder der Prinzipal selbst mit einem Gehilfen oder eine seiner besten Kräfte mit gleicher Hilfe besorgen. Unter mehreren Wochen ist cs unmöglich, damit fertig zu werden, denn cs han delt sich bei diesem Geschäfte um gar vieles, was die Interessen der Handlung tief berührt, und jede Flüchtigkeit rächt sich. Das laufende Geschäft kann unter solchen Umständen unmöglich so behandelt werden, wie cs geschehen sollte, und wenn die Messe früh fällt, so liegt auf der Hand, daß ein ordnungsmäßiger Abschluß in vielen Fällen nur mit übermäßigen Anstrengungen erzielt werden kann. Zur Begründung des dritten Punktes bedürfte cs wohl nur einiger Worte. Ein Thcil der Verleger weiß zu gut, daß cS nothwendig sei, im Allgemeinen keine Nova spät im Jahre auf alte Rechnung zu versenden; ein anderer Thcil glaubt aber, daß cs genüge, liberal in der Gewährung von Disponcndcn zu sein. Um indessen eine klare Anschauung von dem zu gewinnen, worauf es in diesem Punkte ankommt, muß man den Gang eines SortimcntsgcschäftS sich veranschaulichen. Wie in jedem andern Geschäfte, so hat auch imSortiment alles seine Zeit. Wie schon in Vorstehendem geschildert, ist der Sortimenter zu Anfang des Jahres vorzugsweise mit der Zusammenstellung seiner Kundcnrcchnungcn beschäftigt ; die Ansichtsvcr- sendungen werden zwar, wo dem Prinzipal genügendes Personal zur Seite steht, fortgesetzt, müssen aber in demselben Verhält nisse beschränkt werden, als die Zeit der Vorbereitungen zur Remittur näher rückt; viele klc irrere Handlungen sind sogar gcnö- thigt, die Ansichtssendungen von Neujahr bis zur Messe gänz li ch zu sistiren. Der Sortimenter kann durch ein verständiges Auszeichncn der Bücher wissen, in welche Rechnung ein Buch gehört, unter welchem Datum, mit welchem Rabatt cs geliefert *) Die achttägige Verschiebung, die allenfalls durch das Pfingstfest entstünde, ist so selten und unbedeutend, daß dieselbe wohl nicht in Betracht kommt.
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