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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1862
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1862-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1862
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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24, 24. Februar. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 417 und ob cs fest oder ü cvnd. bezogen wurde. Ob aber der Verleger von einem Buche Disponcndcn gestatten wird oder nicht, kann er dem Buche nicht abschen; wenn er cs ihm aber auch absähe, wäre cs schwer für ihn, es zum Kriterium der Frage zu machen, ob das Buch weiter versendet werden kann oder nicht. Aur Abrechnung muß der Sortimenter sein Eommissionslagcr aus alter Rech nung vollständig zur Hand haben, und ohne Rücksicht darauf, ob der Verleger das Buch disponiren läßt oder nicht, muß es von einem bestimmten Zeitpunkte an dem roulircndcn Ansichtsverkehr entzogen werden. Bei der großen Anzahl neuer Erscheinungen wird nur in AusnahmsfäUen weiterer Verwendung wegen etwas disponirt, und in der Regel geht bis auf 1 oder 2 Exemplare ein Buch zurück, ohne Rücksicht darauf, ob cs der ganze Kreis der sich dafür intcressirendcn Kunden des Geschäfts oder nur ein klei ner Bruchtheil desselben zur Ansicht hatte. In mehrfacher Anzahl zu dem Zwecke weiterer Verwendung könnte er, erste Lieferungen ausgenommen, nur dann ein Buch disponiren, wenn er wüßte, daß der Verleger die Disponcndcn in mehrfacher Anzahl auch gestalten kann und gestatten will. Da er aber dies nicht weiß, so kann er sich nicht der Gefahr aussctzcn, die für ihn entsteht, wenn er das Buch dem roulircnden Ansichtsverkchr wieder zugetheilt hat und mittlerweile der Verleger die Disponcndcn rcstringirt und sein Eigenthum begehrt. Dieses Moment ist es aber nicht allein, welches hier zu berücksichtigen ist, cs ist auch die Frage zu stellen, ob während der Zeit des Remittirens und der zweimaligen Lager-Umstellung das Buch nicht einen großen Theil seiner Absatzfähigkeit eingebüßt hat. In diesem Falle erreicht der Verleger offenbar selbst durch die liberalste Gestattung von Disponcndcn seinen Zweck nicht. Wie die Punkte 3 und 4 in innigem Zusammenhänge mit einander stehen, so dient auch das in Vorstehendem über den dritten Punkt Gesagte zur thcilweisen Beleuchtung des vierten Punktes, soweit er die gegenwärtige Einrichtung der Abrechnung berührt. Bezüglich der Behauptung, daß das Publicum im Winter für die neuen Erscheinungen der Literatur empfänglicher ist, als zu einer andern Jahreszeit, dürfte eine nähere Begründung nicht gefordert werden. Diese Wahrnehmung wird sicher an allen Orten gemacht. Das, um was cs sich handelt, ist: zu beweisen, daß der Buchhandel in seinen Einrichtungen dieser Erfahrung nicht volle Rücksicht schenkt. Dieser Beweis ist bereits geliefert. Der Sortimenter muß sein Augenmerk schon zu einer Zeit auf die Abrechnung lenken und mit deren Vorarbeiten sich befassen, wo er fast ausschließlich sich sollte der Belebung des Geschäfts widmen können. Der Zeitpunkt, an welchem die Nothwcndigkeil cintritt, die Nova aus aller Rechnung dem Ansichtsverkchr zu entziehen, tritt offenbar zu früh ein. Das Versenden zur Ansicht, der nur dem deutschen Buchhandel cigenthümliche Grundpfeiler unseres Geschäfts, ist, ver ständig geübt, erfahrungsgemäß das mächtigste Fördcrungsmittel des Absatzes, und in richtiger Würdigung dieses Umstandes calcu- lircn die Verleger den größten Theil neuer Vcrlagsuntcrnchmungen so, daß ein nicht unbeträchtliches Quantum der Auflage als Vcrtricbsmittcl von ihnen angesehen wird. Wenn sic aber dies thun, so entsteht die Frage, ob cs logisch und praktisch angemessen ist, gerade dieses Mittel zu einer Zeit in seiner Anwendbarkeit zu beschränken, in welcher es vorzugsweise Erfolg verspricht. Längstens Anfang März und, fällt die Messe früh, schon Anfang Februar muß in größeren Geschäften, in Rücksicht darauf, daß die Rcmittur selbst, ohne die Vorarbeiten, 4—6 Wochen in Anspruch nimmt, der Sortimenter darauf Bedacht nehmen, Artikel aus aller Rechnung nicht mehr zu versenden- Es ist dies ganz natürlich; Artikel, welche schon in nächster Zeit der Gegenstand kaufmän nischer Vcrrcchnuug werden, kann man nicht aufs unbestimmte aussenden, und am allerwenigsten an auswärtige Kunden, deren Mehrzahl erst nach längerer Zeit rePittirt. Um diese Zeit muß also der Sortimenter eine Ausscheidung aller Nova aus alter Rechnung vornehmen und sich bei einer Versendung zur Ansicht fast nur auf die bereits in neue Rechnung angckommencn und die ersten Lieferungen von Subscriptions werken, von denen er bei der Rcmittur, der Eontinuation wegen, das Absatzvcrhältniß genau überblicken kann, beschränken. Die Artikel, welche zu Anfang des Jahres zur Versendung kommen, stehen aber an Zahl jenen, welche am Schlüsse des Jahres ver sendet werden, bedeutend nach, und so ereignet cs sich, daß, mit Novitäten umringt, es an Material zu Ansichtsversendungen zu einer Zeit gebricht, wo mehr als zu einer andern die Bedingungen des Erfolgs gegeben sind. Selbst jene Handlungen, welche so organisier und mit einem so großen Personal versehen sind, daß keine der Functionen des Geschäfts zu irgend einer Zeit eine Un terbrechung erleidet, sind daher außer Stande, die ersten Monate des Jahres die Versendung von Novitäten ordentlich zu betreiben. Im Interesse des Buchhandels liegt es daher gewiß, eine Einrichtung zu schaffen, welche den Monat Februar und den größcrn Theil des März dem Bereiche der Rcmittendenzcit entzieht. Was den fünften Punkt betrifft, so unterschätzen die Gegner der Mcßverlcgung Leipzigs Bedeutung als Geld- und Wcchsclplatz außer der Messe so sehr, daß sic nur der Bedeutung desselben in der Messe ihre Beachtung schenken. Leipzig hatte früher allerdings seine vorzugsweise Bedeutung als Wcchsclplatz während der Dauer des Mcßverkehrs, sowie dieser aber durch den wesentlich veränderten Geschäftsgang der Neuzeit eine andere Gestaltung angenommen, so hat auch Leipzigs Wcchselverkchr eine ausgedehntere Bedeutung gewonnen und bietet, mit wenigen Ausnahmen, unter dem Einflüsse der Wcltbörse zu allen Zeitab schnitten dieselben Vorlheilc, wie während der Messe selbst. Aber nicht allein in Bezug auf den Wcchsclvcrkehr entgeht dem Buchhandel kein wesentlicher Vortheil durch die Trennung von der kaufmännischen Messe, auch in Bezug auf den Geldumlauf bietet Leipzigs Bedeutung als Gcldplatz volle Garantie gegen eine irgend ncnnenswcrthc Einbuße seither genossener Vorthcilc. Diese Behauptung begründet einerseits der Umstand, daß eine Anziehung der Eoursc durch die Messe weder in Leipzig noch an einem andern Orte nachgcwiesen werden kann, und anderseits die Wahrnehmung, daß der Leipziger Disconl stets ein verhältnißmäßig niedriger bleibt. Was eine Reihe von weitern Einwendungen betrifft, welche man gegen die Meßvcrlegung vernommen, so wurde der über wiegende Theil durch die Aufstellung des Mai-Termins behoben. Bei diesem Termine spielt die Creditfragc eine so untergeord nete Rolle, daß ihr nach keiner Seite hin eine Wichtigkeit mehr beigelegt werden kann. Weder der Papicrfabrikant noch der Buch drucker werden sich gegen eine so mäßige Verlängerung des Ercdits sträuben, und der Ealcul neuer Unternehmungen wird sicherlich von der neuen Einrichtung nicht berührt. Es handelt sich also nur mehr um die Widerlegung jener Einwendungen, welche von einem allgemeinen Gesichtspunkte
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