Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1852
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- 1852-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1852
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902 !>' 60 Nichtamtlicher Th eil Frankfurt a. M., 21. Juni. Auf der heute Hierselbst im Holländischen Hof stattgehabtcn Zusammenkunft der süddeutschen Buchhändler erweckte der Vorschlag und das Begehren der Stuttgarter, Stuttgart zum Mittelpunkte des süddeutschen Buchhandels, zu einem süddeutschen Leipzig zu erheben, lebhaften Widerspruch und Proteste, sowohl von Seiten der Städte, welche nach den bisherigen Einrich tungen hauptsächlich unter dieser Neuerung leiden würden: Nürn bergs, Augsburgs und Frankfurts, als auch besonders der Schweizer! Anfrage an ältere NerlagSbuchhändler, um deren Beantwortung im Interesse jüngerer College» gebeten wird. Die Eontracle zwischen Verfassern und Verlegern sind auf ver schiedene Weise abgesaßt. — Es gicbt deren, bei welchen der Ver fasser nur für seine Lebensdauer Anspruch auf Honorar für fernere Auflagen macht; es giebt welche, wo cs beim Verfasser heißt: „Für mich und meinenächsten Erben"; endlich heißt es zuweilen: „Für mich und meine Erben." — Nun ist die Frage, wie weit erstreckt sich der Ausdruck „nächste Erben", und wie weit die einfache Bezeichnung: „meine Erben"? Da cs nun bei manchem Buche vorkommt, daß es mehrere Ge nerationen überlebt, so ist es eine wichtige Frage, ob bloß Frau und Kinder mit „Erben" gemeint sind, oder ob sich das Recht, Honorar zu fordern, auch auf Enkel und Urenkel, oder gar auf Scitcn-Vcr- wandtc bezieht. Einsender dieses hat ein besonderes Interesse bei dieser Frage, und da dergleichen Fragen sich wohl zur Beantwortung für das Bör senblatt eignen und auch wohl schon mancher College sich zu denselben veranlaßt fühlte, so wäre cs gewiß im allgemeinen Interesse, dieselben von erfahrenen Verlegern beantwortet zu sehen. S. S. Buchhaltung für Buchhändler. Schon wiederholt und von vielen Seiten ist der Wunsch ausge sprochen worden, daß dazu geeignete Collegen gediegene Lehrbücher zur Heranbildung junger Buchhändler hcrausgebcn möchten. Um so freudiger begrüßen wir deshalb ein Werk, welches, indem cs einen trefflichen Beitrag zur Ausbildung angehender Buchhändler liefert, zugleich auch der Aufmerksamkeit, ja dem Studium vieler älteren Mitglieder unseres Standes mit Recht empfohlen zu werden verdient. Herr Albert Rottner, Buchhalter der Firma: F. A. Brockhaus, hat sich die Aufgabe gestellt, die Absicht seines verstorbenen Vorgängers, A. Hoepstcin, ein neues zeitgemäßes Handbuch der buchhändlerischen Buchführungskunde zu verfassen, auszuführcn. Der erste Theil dieses Handbuchs, unter dem Titel: Lehrbuch der Buchhaltung fürden deutschen Buchhandel von Albert Rottner. Erste Abthcilung: Theoretischer Theil der Buchhaltung. liegt uns bereits vor, und wir sehen mit Vergnügen, daß der Verfasser uns ein Werk liefert, welches, wenn, wie wir nicht zweifeln, der dem nächst erscheinende zweite Theil eben so trefflich ausgcarbeitet wird, in Anlage wie Ausführung nichts zu wünschen übrig läßt. Wir sagten eben, daß dies Buch auch dem Studium älterer Collegen empfohlen zu werden verdient. Und in der That, wir sind der festen Ueberzcugung, daß kein derzeit bestehendes, buchhändlcrisches Geschäft, sei es ein noch so blühendes, noch so intelligent geleitetes, die Zeit und Mühe, welche auf Einführung der doppelten Buchhaltung verwendet werde» würde, zu bereuen haben dürfte. — Schreiber dieses gehört zu Denjenigen, welche nur in dem möglichsten Festhalten an den rein buch händlerischen Institutionen, die eben z. B. unser» Geschäftsbetrieb von dem gänzlich kaufmännisch gewordenen Französischen unterscheiden, die beste Stütze für die Erkaltung und das fernere Ge deihen des deutschen Buchhandels erkennen. Aber so wie die Orga nisation des Buchhandels im Ganzen zu dessen Wohl eine rein buch händlerische sein muß, eben so wohlthucnd, ja so nothwcndig würde es für sehr viele Handlungen sein, ihrer Geschäftsführung im Einzelnen eine mehr kaufmännische Form zu geben, d. h. vom Kaufmannsstande, die eigentliche Basis eines jeden Thuns und Lassens, die Buchfüh rung, zu adoptiren. Es ist auffallend, daß die Richtigkeit dieser Ansicht im Buchhandel nicht anerkannter ist, oder daß auch da, wo sic Eingang gefunden hat, Lässigkeit oder sonstige, immer aber verhältnißmäßig unwichtige Gründe, die Einführung einer kaufmännischen Buchführung in den meisten Fällen noch nicht zu Stande kommen ließen. Bei den ungemeinen Bortheilen, welche der klare Uebcrblick, den der intelligente Buchhändler durch die doppelte Buchführung gewinnt, für alle seine Unternehmungen, für seinen ganzen Geschäftsbetrieb mit sich führen muß, dürfen wir wirklich alle scheinbaren Hindernisse, welche sich der Einführung derselben cntgcgen- stellcn, als verhältnißmäßig nur sehr unwesentliche bezeichnen. Schreiber dieses kann überhaupt nur zwei Hindernisse auffindcn, den alten Ge schäfts g ebrau ch einer-, die vermehrte Arbeit andererseits. Wenn cs auch oft schwer hält alte Usancen abzustrcifen, so gehört doch blos Willen und einige Thatkraft dazu, um dies Hindcrniß, wenn cs so genannt werden kann, zu beseitigen. Die vermehrte Arbeit ist jedoch in der That nur eine sehr geringe und kann hauptsächlich nur in der ersten Einrichtung der Bücher gefunden werden. Bei einiger Uebung kostet die doppelte Notirung eines jeden Geschäftsvorfalls kaum mehr Arbeit wie die Einfache (denn notirt muß ja doch fast in allen Fällen werden), wenn man die Zeit und Mühe abrcchnet, welche bei versuchter Ermitte lung fast eines jeden Rechnungsverhältniffes ohne doppelte Buchhaltung verloren geht, während, wenn dieselbe cingcführt, sich ein klarer Ucber- blick jederzeit hcrausstcllt. Aber — und das ist wohl hier vorzugsweise zu berücksichtigen — die Arbeit, welche sich mit jeder Buchführung ver knüpft, ist nur eine im Vcrhältniß zum Umfang des betreffenden Ge schäfts stehende, also bei einem kleinen Geschäft eine ebenso geringfügige, wie sie bei einem umfangreichen, selbst wenn sie einen besondern Buch führer erfordern sollte, die Mehrspcscn :c. stets durch ihre Resultate mehr wie ausgleichen wird. Herr Rottner hat, unter Augrundlegung der Buchhaltung eines sehr ausgedehnten, ungemein vielseitigen Geschäfts, alle Fälle, welche bei der Buchführung Vorkommen können, erschöpft, wie dies natürlich seine Aufgabe sein mußte. Er weist jedoch darauf hin, daß Jeder nach seinen Verhältnissen einen Leitfaden in seinem Werke finden könne, und nur die Einrichtung auf das, was er eben nöthig hat, zu reduciren braucht. Und diese Reduktionen werden allerdings für die meisten Geschäfte sehr bedeutende sein. In der Vorrede spricht Herr Rottner die Hoffnung aus, daß „namentlich größere Vcrlagshandlungcn, wenn sic das Werk nicht ganz unbeachtet lassen, durch die klare Einsicht, welche diese Einrichtung der Bücher zu jeder Zeit gewährt, sich veranlaßt finden werden, dieselbe cinzuführen." Schreiber dieses gesteht, daß seine Erwartungen weiter gehen. Er hofft, daß nicht allein viele Verlagshandlungen, sondern auch viele Sortimentshandlungcn, namentlich gerade Handlungen mit ver zweigten Geschäften, sich zur doppelten Buchführung entschließen werden. Er zweifelt nicht, daß zunächst die nähere Einsicht dieses wirklich guten Buches Manche dazu veranlassen wird. k. H. >1. Skizzen nach der Natur. Nr. III. Ich saß mit meinem schätzbaren Freunde in einem Eisenbahn wagen auf der Reise nach der Pleiße, träumte von vergangenen Zeilen und baute Schlösser in die Zukunft, der Pfiff der Locomotivc weckte mich auf, und aus war's mit aller Philosophie und die Träume da vongeflogen. — Wir hielten endlich an, stiegen aus und begaben uns in unser Hotel. Das Erste, was von uns begehrt wurde, war, daß wir unsere ehrlichen Namen ins Fremdenbuch schreiben mußten; ich blätterte in diesem 6oäex sevorn«, fand manche bekannte Namen von Collegen aus Ost und West. Die Herren schreiben sich aber in der Rubrik „Stand und Beruf" nicht Buchhändler, sondern Particulier, Kaufmann, Negotiant rc. Das stach mich in die Nase und ich fragte mich selbst, was ist das für ein Beruf, dessen Jünger sich nicht als solchen nennen wollen? Ist unser Stand und Beruf
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