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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1862
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1862-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1862
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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532 Börsenblattlfür den deutschen Buchhandel. M-'ZO,'«). März. '.erc Bearbeitungen aus Offenbach's Operette„Orpheus i n auf Denunciation des Hvfmusikhändlers G. Bock , „ o . ^ "-at, ungeachtet das K. Stadtgericht in Breslau, In Ucbcreiust'mmu..^ ^ dortigen Staatsanwaltschaft, die Anträge des -c. Bock zurücr»...;^,, ^nd hiesige A Stadtge richt ein Jahr vorher im ähnliche» ^.„e (Offenbach's Operette „Die Verlobung bei der Laterne") ebenso». ,0. Bock abgc- wiescn hatte. Gegenwärtig ist endlich entschiede», d^ß die Be hauptung des -c. G. Bock, ein Eigenthumsrccht an Ofle^^ch'Z Orpheus zu besitzen, irrig sei. Das Decret des K. Stadtgericht», Abtheilung für Untcrsuchungssachen, d.d. 1. März 1862, lautet, wie folgt: „Das Verfahren in der Untersuchungssache wider Friedländcr, Bahn rc. auf die Denunciation des Hofmusikhänd lers Gustav Bock wegen Nachdrucks von Eomposilionen aus Of fenbachs Orpheu's in der Hölle ist auf Antrag des Staatsanwalts von der Rathskammer des K. Stadtgerichts eingestellt und die Zurückgabe der in Beschlag genommenen Exemplare verfügt wor den." An achtzehn Monate hatte die Voruntersuchung gewährt und war dadurch factisch dem Denuncianlen ein Privilegium oder einMonvpol auf den ausschließlicher Vertrieb seiner Ausgaben eingeräumt worden, ungeachtet die Betheiligten oftmals, jedoch vergeblich, Aufhebung der Beschkgnahme, unter Fortführung der Untersuchung, beantragt Hallen. Jetzt liegt die Rechtsfrage vor: Ist die Klage wegen falsck/r Denunciation und auf Scha denersatz zulässig? Miecellen. Leipzig, 10. März. Ars Freitag den 21. d. Mts. fällt hier ein Bußtag, worauf wegen der dadurch veränderten Haupt expedition der hiesigen Eommissionäre die auswärtigen Handlun gen aufmerksam gemacht werden. Die Nachdrucksfrag: am Deutschen Bunde.- Es ist bereits anderweitig nachgeniesen, daß dcm von der sächsischen Regierung am Bunde eingcbrichten Anträge über eine allgememe deutsche Gesetzgebung in Betreff des Nachdruckes eine spccisisch- localc Nebenbedeutung zu Gründe liege, indem im Königreich Sachsen die Privilegien der namhaftesten deutschen Elassikcc 4 -—6 Jahre später als in Prcußcn erlöschen und damit nament lich der Stadt Leipzig, dcm Sitz des deutschen Buchhandels und Vertriebes, eine gefährliche Eoncurrcnz droht. Es sind nur noch fünf Jahre hin, so hört in Prcußcn die Privilcgienfragc für ei nen Goethe, Schiller, Lessinz, Wieland, Klopstock rc. auf, fast alle ein halbes Jahrhundert im Besitz des I. G. Eotta'schen Ver lags in Stuttgart oder mindestens der Firmen, von denen sie das Verlagsrecht mit bedeutenden Opfern erworben hat. So gaviß die sächsische Regierung von ihrem Standpunkte aus Recht M, die gewerblichen Interessen ihrer Staatsbürger wahrzunchnen, so gewiß hat die preußische, wenn nicht schon andere Materiellen vorlägen, aus gleichen Gründen gleiches Recht. Indessen nuß man sich erinnern, daß schon einmal, im Jahre 1856, der Shutz erloschen war und erst nach Monaten eine neue Vcreinbaring unter den Regierungen zur weiteren Geltung dieser Privilcicn zu Stande kam. Läßt sich ein solches Ercigniß auch nicht nchr für das Jahr 1867 erwarten, so bedarf die Sache doch einer srg- fältigen Erwägung, ob alles, wie man sagt, über Einen Kcnm zu scheinen ist, oder ob nicht Unterschiede und Rücksichten beiden einzelnen Autoren cxistircn. Diese Rücksicht, behaupten wir,>cr- dicnt Goethe. Während die anderen Genannten, die jünstcn über ein halbes Jahrhundert, die älteren 60, 70, ja 80 Jahreuis dem Kreise der Lebenden geschieden sind, ist Goethe, durchcin hohes Alter gesegnet, gewissermaßen unser Zeitgenosse gcblicen, seine Ausgabe letzter Hand datict vom Jahre 1840; fast nvchju- gendlichc Enkel cxistircn von ihm, während die Anderen nur noch durchdünnc oder gar keine Sprosscnmit der Gegenwartzusammcn- hängen. FernerhatGoethe'sAnerkennung in den größcrenKreisen des gebildeten Publicums sich erst langsam Bahn gebrochen; seine Werke sind mehr besprochen, als gekauft worden, wozu zumTheil der Umfang, sowie der Preis beitrug. In Amerika druckte man ihn in sechs Bänden nach und schmuggelte ihn in Europa ein, dasselbe geschah früher von der Schweiz; die den Bedürfnissen der Zeit Rechnung tragende Verlazshandlung hat nicht allein in der Volksbibliothek eine, jede Eoncurrenz ausschlicßcndc Verviel- fälUziing der Classiker geschaffen, sondern auch speciell im ver gangenen Jihrc einen Goethe in 5 Bänden edirt, der in Bezug auf Ausstattung und Preis die Nachdrucks - Schlauderwerkc bei weitem überflügelte. Mit Schrecken denkt der Bücherfreund an das Ehaos der Ausgaben, an die Willkür der Anordnung, an das Haschen nach Ungedrucktem oder von dcm Dichter selbst Verwor fenem, das sich in diese cindrängcn wird, sobald die Privilegien erlöschen. Das der Gocthe'schcn Werke scheint in der That eines längeren Schutzes wcrrh, Familie und Verlagshandlung haben ein Anrecht darauf; das deutsche Publicum aber wird cs mit Dank aufnehmcn, besonders wenn in popularisirendcmSinn von der Eotta'schen Buchhandlung weiter gehandelt wird. (Mag. f. d. Lit. d. Ausl.) Als der Buchhändler Kanter in Königsberg j.P. bei Fried rich dcm Großen um Verleihung des Titels Eommerzienrath cinkam, schrieb der König an den Rand der Eingabe die Reso lution: „Buchhändler, das ist ein honnetter Titel." (Rodenberg's Dtsch. Mag.) IVeuer Vröüo^ra/i/ire und ürö/wtäelwrssensc/ia/?. Ilsr- susAex. von vr. 1. ketrboldt. .lakrx. 1862. lieft 3. Illärr. Inbslt. Kritiscko Oekeesiekt der naturwissenscbsftlieben Liblio- xrspliie. (kortsolrunx.) — Leitrads ru llrunet und Krasse, (kortselrunx.) — lilteralur und Kisoellen. — XIlxemeine Li- blio§rapbie. Personalnachrichten. Den Herren C. E. Mein hold L Söhne in Dresden ist von dem König von Prcußcn bei Entgegennahme des Dcdica- tions-Excmplares des in ihrem Verlag erschienenen Werkes: „Die deutsche Geschichte in Bildern ic.", die große goldene Me daille als Andenken verliehen worden. Herrn Andreas Haase Edlem von Wranau, Mitbesitzer der Firma Gottlieb Haase Söhne in Prag, ist vom Kaiser von Oesterreich der Titel eines kaiserlichen Raths verliehen worden. Den vielen Freunden von Herrn Immanuel Guttcn- tag in Berlin haben wir die betrübende Nachricht zu geben, daß derselbe am 21. Februar einer nur kurzen Krankheit erlegen ist. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Englische Literatur. NnuiiLi.. — IVleinoir vk tbe Ilse ok 8ir IVIarc Isambard Lrunel. 6^ k. Neamisb. 8. kondon, I-onxma». Llotb, 14 s. Oorinruv 6Livri.k:iv^x, tbe. ,,8cr»tator". 3 Vols. kost 8. Lon don, Nurst li Olotb, 31 s. 6 d. v.^v, 8. kn., vown 8outb; or, an klnxllsbman's experience at tbe Seat of tbe anierican war. 2 Vols. kost 8. k>ondon, Nurst L k. lllvtk, 21 s. dirrs and du^cxs; a tale.N)' autkor ok „Rbe rose and tbe lotus". kost 8. London, Hell. Llotk, 7s. 6 d. t lale ot actual Ute, wirk r moral aittl relizious application.
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