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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1873
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1873-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1873
- Sprache
- Deutsch
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^ 92, 23. April. Nichtamtlicher Theil. 1483 nur durch höchst ansehnliche, außergewöhnliche Beiträge der Gönner und Freunde wird Bestand haben können und daß die Berech tigung demnach eine sehr wunde Seite der Sache ist! Irgend ein Mitglied kann kurze Zeit nach seinem Eintritt in den Verband von einer der schwersten Krankheiten betroffen und in der hilflosesten Lage sein; es kann Hilfe vom Verband nicht erhalten und muß sich, wenn ihm kein anderes Mittel übrig bleibt, an den Allgemeinen Unterstützungsverein wenden, dessen Hilfe unter Umständen (wenn der Betreffende z. B. noch nicht Mitglied sein sollte re.) lange aus- bleiben oder auch versagt werden kann! So ist der Aermste, der vielleicht in vielen Jahren nicht wieder krank wird, nach diesen beiden Seiten hilflos! Da loben wir uns die Fürsorge und schnelle Hilfe der Buchdrucker, Lylographen, Mechaniker, sowie jeder ordent lichen rationellen Krankenkasse! Ueber die Höhe des Krankengeldes, Dauer derAuszahlung und Verlust der Ansprüche an solches durch activen Militärdienst können wir uns kurz fassen. Ersteres ist bekanntlich ein Hauptstreitpunkt bis her gewesen und dürfte es wohl vor der Hand bleiben; letzteres ist selbstverständlich. Aber auch zweckwidriges Verhalten während des Krankseins u. dergl. muß den Bezug des Krankengeldes für die jeweilige Krankheit verwirken. — Krankengelder, welche innerhalb einer zu bestimmenden Frist (14 Jahr oder länger) nicht erhoben worden sind, müßten der Kasse verfallen. Zu tz. 21., Ausschluß aus dem Verband wegen betrügerischer Weise erhobenen Krankengeldes, wünschten wir den letzten Satz: „und der Verband behält sich das Recht vor, Schadcnansprüche geltend zu machen", schärfer ausgcdrückt, da gerade wir im Buch handel viel mehr Mittel und Wege haben, solche saubere Gesellen zu fassen und zur Verantwortung zu ziehen, als andere Leute bei ihren Krankenkassen. Es gibt noch mehrere Gründe, die den Aus schluß eines Mitgliedes herbeiführcn können; außer obigem und Uebertrctungen der tztz. 3. 5. und 6., Verlust der bürgerlichen Ehren rechte, Steuer-Rückstände, wissentlich falschen Angaben, Renitenz gegen statutengemäße Beschlüsse re., wollen wir nur liederlichen, öffentlich Anstoß erregenden Lebenswandel nennen. lieber ß. 22., 24. und 25., bctr. das Vermögen (beweglichen Fonds, Reservefonds, Stiftungen), können wir schnell hinweggehen, da ja schon viel Tinte darüber vergossen ist und schließlich die Sache doch einestheils von der Entscheidung des verpflichteten Sach verständigen, andernthcils von dem guten Willen der Gönner und Freunde des Verbandes abhängig und tz. 25. auch selbstverständ lich ist. Auch gegen tz. 23. ist nichts einzuweudcn, derselbe ist den Ver hältnissen beim Leipziger Uuterstützungsvereiu entsprechend. Es bleibt nur recht sehr zu beklagen, daß die Stellung des Vorstandes zu der Deputation der Buchhändler zu Leipzig durch die bekannte Ablehnung des in tz. 16. projeetirten Anfsichtsraths einigermaßen getrübt ist. Wen» wir hiermit unsere Statutenrcvue resp. Ergänzung der selben schließen, betrachten wir deshalb die Sache keineswegs als erschöpfend behandelt, sondern wir wissen, daß sich noch manches Wesentliche sagen ließe; allein Zeit- und Raummangel gebieten, Halt zu machen. Wir sind uns bewußt, die Angelegenheit ganz sachlich und ohne jede Voreingenommenheit behandelt zu haben; wir wissen auch recht wohl, daß „aller Anfang schwer,, und „Tadeln leichter als Bessermachcn" ist. Vor ca. 20 und mehr Jahren hätte man von Seiten der Unternehmer mit größerem Rechte solche Trost- sprüchc für unfern Gegenstand anwcnden können, allein das viele Gute, das inzwischen die Erfahrung gelehrt hat und für unfern Zweck passend war, hätte doch etwas mehr ansgebeutet werden sollen. Wir wollen jedoch, im Bewußtsein unsrer eigenen Schwächen, den Statntcnbcrathcr», resp. deren Entwerfern keine Vorwürfe deshalb machen, daß sie so Manches gar nicht, manches Andere nicht etwas schärfer ins Auge gefaßt haben. Deshalb bitten wir auch für die etwaigen Mängel dieser Arbeit alle Leser um freundliche Nachsicht; wir dürfen hoffen, dieselbe werde für sich selbst zeugen, daß sic nur aus Liebe und Hingabe für die Interessen des Buchhandlungs gehilfenstandes (also auch in gewissem Sinn des ganzen Buch handels) gemacht wurde. Nachwort. — Wir hatten in Nr. 82 d. Bl. versprochen, viel leicht später nochmals auf die neueste, wie es heißt längst vorbereitete That des Wiener Buchhandlungsgehilfenvereins „Buchfink" (die Gründung einer eigenen, den dortigen Verhältnissen angcpaßtcn Kraukcucassc) zurückzukommen und thun dies denn hiermit sehr gern mit wenigen Worten, da wir der Sache, wenn sie Nachahmung finden sollte, wie wir fast glauben und immerhin wünschen, eine nicht geringe Wichtigkeit bcimesscn. Als am Pfiugstscste vorigen Jahres der Hamburg-Altonaer Buchhandlungsgchilfenvcrein „Sphinx" die Gründung eines Nord deutschen Gauverbandcs beabsichtigte, der dieses Jahr in Berlin zur Reife gedeihen sollte, ist gewiß bei so manchen Jüngern des deutschen Buchhandels die Hoffnung erwacht, daß dies, bei gehörigem Maß- Halten hinsichtlich des gesteckten Zieles und richtiger Abschätzung der Mittel zu demselben, der Anfang einer Verbesserung ihrer Lage auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit werden könne. Die ursprüngliche, vielleicht nicht ungesunde Idee wurde, wie bekannt, bald beseitigt durch die derGründung eines AllgemeiucnDeutschcnBuchhandlungs- gehilfen-Verbandes, dessen hochgehende Pläne natürlich etwas Be stechendes hatten und dessen statutenberathende Hauptversammlung am 2. Februar d. I. stattfaud. Sind wir über den Gang und die Art der Verhandlungen recht unterrichtet (und wir wüßten wenigstens keinen Grund, daran zu zweifeln), so hätte sich auf das deutlichste herausgestellt, daß der Statutcn-Eutwurf, der den Interessen und Wünschen aller deut schen Collegen möglichst Rechnung tragen sollte, nicht geeignet war, diesen zu entsprechen. DieHerrenCollegen von derdeutschenMetropole bildeten den übrigen gegenüber eine fest gegliederte und entschiedene Partei, welche sehr unverkennbar darlcgte, daß eben diese Interessen und Wünsche beider ganz bedeutend auseinander ginge», wobei es dann schließlich ans die Zahl der Stimmen, über die man verfügen kann, ankommt, wer durchdringt und wer abfällt. Es ist nun aber an und sür sich ziemlich gleichgültig, welcher Ort oder Kreis (ob Leip zig, Berlin, Wien oder Stuttgart u. s. w., Kreis Sachsen oder Brandenburg u. s. w.) die andern majorisirt, weniger aber, daß es überhaupt geschehen und somit das Ganze und Gute darunter leiden kann! Wenn aber, wie jetzt annähernd Wien auf dem besten Wege, einst auch Berlin, Leipzig, Hamburg, Stuttgart und vielleicht ca. 30—50 andere größere Städte in Deutschland, Deutsch-Oester reich und der Schweiz Vororte von möglichst kleinen Kreisvereineu sein würden, jeder mit den seinen Verhältnissen angepaßten, im klebrigen möglichst gleichartigen Grundgesetzen zur Förderung der Coüegialität und.Fortbildung, mit Kranken- und sonstigen Hilfs- cassen re. rc. ausgestattet, unter einander verbunden durch das Band der Gegenseitigkeit wie bei den Lylographen und Buch druckern und geleitet durch ein allen gemeinsames Ccntral- organ, welches vonZeit zuZeit unter den 6—8 wichtigstenStädteu abwechseltc (wobei durch Wander-Generalversammlungen die Mit glieder auch persönlich einander näher gebracht und befreundet werden können!), und dabei, was die Hauptsache ist, sowohl moralisch als materiell aus's reichste allseitig gehoben und unterstützt, so wird man vielleicht, ja sogar sehr wahr scheinlich, dem ersehnten Ziele näher gerückt, als jetzt durch eine 199*
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