Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19200313
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192003130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19200313
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1920
- Monat1920-03
- Tag1920-03-13
- Monat1920-03
- Jahr1920
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. KO, iz. März 1920. des Börsenblatts vom 3. Februar scheint daher sehr beachtens- wert und neue gangbare Wege für die Zukunft zu weisen. Tarifverhandlungen. Von den seit der Revolution auf allen Wirtschaftsgebieten entbrannten Lohnkämpfen ist auch der Buchhandel unserer Stadt nicht verschont geblieben. Die durch die unerhörte Preissteigerung zum Teil unhaltbar ge. wordenen Gehaltssätze führten zu der Forderung der im »An- geslelllenverband des Buchhandels, Buch, und Zeitungsgc- werbes« zusammcngeschlosjenen Gehilfenschaft nach Einführung eines Tarifs. Wenn Ihr Vorstand auch heute noch auf dem Standpunkt steht, daß trotz der jetzt allgemein üblichen korpo rativen Verhandlungen von Organisation zu Organisation es im Interesse der bisher erfreulich guten Beziehungen zu unfern Mitarbeitern besser wäre, es würden in jedem einzelnen Falle den Lebensvcrhältnissen und Leistungen entsprechende aus. kömmliche Gehälter gezahlt, weil alle tariflichen Abkommen etwas Nivellierendes an sich haben, so glaubten wir doch, den Wünschen der Gehilfenschaft entsprechen zu sollen. Die mehrfachen Ver> Handlungen führten am 24. Juni 1919 zu einer Einigung, die in dem gedruckten Tarif nicdergelegt wurde, der für alle buch händlerischen Betriebe in Dresden Gültigkeit hatte. Dieser Tarif ist seitens der Gehilfenschaft zum 31. Dezember 1919 ge kündigt worden. Wegen Abschlusses eines neuen Tarifs, welcher der inzwischen noch schlimmer gewordenen allgemeinen Teuerung Rechnung tragen soll, steht die vom Vorstand eingesetzte Tarif- kommission zurzeit in Verhandlungen. Ebenso wie mit der Gehilfenschaft wurde auch mit den Markthelfern ein Tarif abgeschlossen, der bis zum 31. März d. I. Gültigkeit hat. Auch dieser Tarif ist aber bereits vom Trans- portarbeiterverband, Ortsgruppe Dresden, gekündigt worden. Leider mutzten wir feststellcn, datz die Tarife seitens einiger hiesiger Prinzipale nicht innegehalten wurden, sodatz die seitens der Gehilfen eingelaufcncn Beschwerden augenblicklich den Schlichtungsausschuß beschäftigen. Das ist zu bedauern, denn nachdem wir nun einmal einen Tarif abgeschlossen haben, muß unter allen Umständen vermieden werden, daß den Gehilfen Grund zu berechtigten Beschwerden gegeben wird. Der Schaden, der durch solche Unachtsamkeit der Allgemeinheit unseres Standes zUgesügt wird, ist u. U. unabsehbar. Leipziger Bücherwagen. Die Kriegsjahre mit ihren Verkehrsbeschränkungen hatten leider den früher täglich von Leipzig nach Dresden verkehrenden Bücherwagen zu Fall gebracht. Wir haben uns im abgelaufenen Berichtsjahr ernstlich bemüht, diese früher im allgemeinen zur Zufriedenheit unserer Kollegen sich auswirkende Einrichtung wieder neu zu beleben. Es bedurfte dazu recht langwieriger Arbeiten und Verhandlun gen, die noch dadurch erschwert wurden, daß sich nach und nach mehrere hiesige Speditionsfirmen in die Besorgung der Leip ziger Sendungen geteilt hatten und cs zunächst notwendig wurde, alle Leipziger Sendungen in der Hand einer Firma zu vereinen. Wir haben denn mit der Firma »Dresdner Transport- und La gerhaus A.-G. vorm. G. Thamm« ein Abkommen getroffen, wonach zunächst dreimal wöchentlich (Dienstag, Donnerstag, Sonnabend) ein direkter Büchcrwagen von Leipzig nach Dresden verkehrt. Die Güter werden zu dem ermäßigten Frachtsätze von ^ 3.80 für 100 Kilo befördert und werden morgens bis zu einer bestimmten Stunde (je nach der Straßenlage der einzelnen Firmen) abgerollt. Im allgemeinen hat sich diese Neueinrichtung bisher bewährt. Einzelne Unstimmigkeiten in der Weihnachts zeit und bei dem hohen Schneefall sind zwar vorgekommen, wer- den sich aber Wohl nie ganz vermeiden lassen. Die Hauptsache ist. daß wir jetzt wieder rascher und billiger unsere Güter von Leipzig erhallen. Ebenso wurde seit Anfang Dezember ein gemeinsamer Sam meltransport von Dresden nach Leipzig eingerichtet, der Mitt wochs und Sonnabends verkehrt. Von unseren Verlegermit- gliedcrn wird diese Einrichtung Wohl allgemein benutzt. Wir möchten jedoch, namentlich jetzt bei der bevorstehenden Remit- tendcnzcit, auch die Sortimenter nochmals besonders zur Be nutzung dieser raschen und billigen Beförderunasmöglichkeit auf- fordern. 284 Gemeinsamer Ladenschluß. Nachdem die acht stündige Arbeitszeit gesetzlich eingefllhrt war, erschien es erfor derlich, für alle Dresdner Sortimente einen gemeinsamen Laden- schlnß zu verabreden. In zwei Mitgliederversammlungen wurde denn auch für die Sommermonate (bis 15. September) ein ge meinsamer Ladenschluß um 6 Uhr, für die Winlecmonate um 6V2 Uhr (Sonnabends 7 Uhr) beschlossen und für alle Mitglieder verbindlich gemacht. Namentlich während der Sommermonats erschien diese Einrichtung besonders notwendig, um de» Ange stellten damit einen Genuß der Nachmittags- und Abendstunden zu ermöglichen. Die Einrichtung hat sich Wohl bewährt, sodaß sic sicher auch für die Zukunst bcibchalten werden dürfte. Zeitschrift« »stelle. Unter den vielen neuen Auf gaben, deren Durchführung der Vorstand in seinem letzten Iah« resbericht als wünschenswert für den Verein erachtete, stand in erster Linie der gemeinsame Bezug der Zeitschrif ten und Bücher, um so die immer mehr steigen den Frachten und Spesen zu vermindern. Aus diesem Bestreben heraus ist die Dresdener Zeilschriftenstelle gegründet worden, um deren Zustandekommen sich in erster Linie Herr Schäder besondere Verdienste erworben hat, der es mit großer Energie und Organisalionsgcwandtheit verstanden hat, die wegen der außerordentlich vielseitigen Kleinarbeit recht schwierige Ausgabe zu bewältigen. Als Vereinsunternehmen konnte diese Zeilschriftenstelle zwar nicht ins Leben gerufen wer- den, es handelt sich vielmehr um die freie Vereinigung einer An zahl von Firmen, die sich zusammengefundcn habe», um das zunächst mit diesem Unternehmen verbundene finanzielle Risiko zu übernehmen. Eine Beitrittserklärung weiterer Firmen kann aber jederzeit erfolgen; Herr Schädel wird gern jedem, der es wünscht, weitere Einzelheiten milteilen. Der Verkehr über Leipzig, ohne den uns früher jeder buchhändlerische Betrieb unmöglich erschien, hat durch die in dem Berichtsjahr zweimal ausgebrochenen Gehilsenstreike in Leipzig und das damit verbundene Aushören jeglicher buch händlerischen Arbeit in Leipzig schwere Erschütterungen er litten. Fast schien es so, als sollte die seit Jahrzehnten tra ditionelle Stellung Leipzigs als Zentralpunkt des deutschen Buch handels den Todesstoß erhalten. Hinzu kamen die hohen Leip ziger Spesen, das Aufhören des Empfohlenen-Verkehrs, die Un zuverlässigkeit in der Besorgung; kurz die Stellung Leipzigs als Buchhandelszentrale, die lediglich auf der billigen und raschen Besorgung beruht, drohte völlig zu versagen. Die Sortimenter gingen immer mehr dazu über, jedes einzelne Buch direkt vom Verleger kommen zu lassen, und bezahlten lieber etwas mehr für Porto, wenn sie nur rasch das Bestellte erhielten. Es scheint sich nun in den letzten Wochen eine Wandlung zum Bessern zu vollziehen, denn es ist Leipzig gelungen, durch Umorientierung in den Bcrechnungssätzcn die Spesen etwas zu verbilligen und vor allem durch Wiedereinführung des Empfohlenen-Verkehrs Bestel lungen wie in früheren Zeilen am Tage des Eingangs auszu führen und zu versenden. Hoffentlich gelingt es im Interesse des ganzen Buchhandels, auf diese Weise die drohende völlige Abwanderung von Leipzig zu verhindern. Valutaordnung des Börsenvereins. Im gan zen abgelaufenen Jahr hat sich der Buchhandel ernstlich bemüht, einer durch die erschreckend gesunkene Valuta bedingten Verschleu derung des deutschen Buches ins Ausland vorzubcugen. Es ist ein unhaltbarer Zustand, daß unsere mit schwerem Geld bezahlten Erzeugnisse im Ausland für einen Pfifferling (war doch die Mark schon auf fast 5 Centimes in der Schweiz gesunken) verschleudert werden. Eine richtige Lösung zu finden, war außerordentlich schwierig, solange es nicht zu verhindern war, daß durch einzelne Sortimenter, Antiquare und Privatpersonen Bücher ins Ausland ohne Ausschlag abgegeben werden. Alle Auslandaufschläge einzelner Verleger schafften nur eine un endliche Preisverwirrung und trafen das übel nicht an der Wurzel. Seit Anfang dieses Jahres ist nun die allgemeinver bindliche Valutaordnung des Börscnvereins eingeführt, und so schwierig es auch im Einzelfalle sein mag, wenn durch diese Ordnung eine gleichmachende Preisverteuerung für alle buch- händlerischen Erzeugnisse bedingt wird, so ist doch damit we-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder