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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 60, 13. März 1920. öaS B n ch d r u ck g e w e r b e e r t r ä g l i ch sei, namentlich in Rück sicht ans die Provinz. Mehrere Vertreter des Deutschen Bnchdruck- nnd Zeitungsgeivcrbes hatten am 4. März in Berlin eine Besprechung mit dem ReichsarbcitSminister Schlicke, die aber gleich den Verhand lungen vor dem SchlichtnngSansschutz ergebnislos verlief. Dem Mini ster war n. a. crllärt worden, das; das Buchdruck- und das Zeitnugs- sen. Nach dem Willen des Stifters ist sie der Leitung des Direktors dieses Instituts Prof. 1)r. Al brecht Kossel, von dem die An regung zur Gründung der Forschungsanstalt ansgegangen ist, unterstellt. Ihre Verwaltung steht unter dem Badischen Kultusministerium und wird von einem Kuratorium geführt. gewerbc derart hohe Forderungen nicht bewilligen könne, da die A b - wälzung auf die Kundschaft nicht möglich sei und in den Betrieben mehr Personal beschäftigt werden müsse, als notwendig sei. In der »Zeitschrift« wird des weiteren auf die bittere und drückende Not hingewiesen, gegen die in der Provinz von den Bnch- druckereibetrieben angekämpft werden mutz. Die Kleinbetriebe (bis zu 10 beschäftigte Personen) umfassen zwei Drittel aller Bnchdruckerei- bctriebe; sie drohen mit dem Austritt ans dem Deutschen Bnchdrncker- Verein und aus der Tarifgeineinschaft, wenn ihre Interessen nicht besser berücksichtigt würden. Die geradezu elende Lage der vielen Kleinbetriebe war denn auch in erster Linie mitbestimmend für den Entschlutz der Arbeitgcbervertretcr im Tarifansschnsse, die hohen For derungen der Gehilfen abznlchncn und gleichfalls den Schiedsspruch des SchlichtnngsansschnsseS nicht anzuerkennen. CS ist auch kaum begreiflich, wie die Vertreter der Gehilfenschaft und die Schiedsrichter des Schlichtungsausschnsses es verantworten wollen, als' Ausgleich der Verhältnisse zwischen Grotzstadt und ländlicher Kleinstadt einen Unterschied von 10 ./( für berechtigt zu erachten. Die Gehilfen ver langten eine Erhöhung der Teuerungszulagen von 70, 65 und 60 (je »rach der Grötze des Ortes), während der Schiedsspruch 60, 55 und 50 festsetzte. Mit dieser Differenzierung ist den Kleinbetrieben auf dem Lande nie und nimmer gedient. In der gleichen Nummer der »Zeitschrift macht denn auch ein bayrischer Provinzbuchdrncker seinem Herzen ganz energisch Luft, indem er auf den himmelweiten Unterschied aufmerksam macht, der in wirtschaftlicher Hinsicht zwischen der Millio nenstadt Berlin und einer kleinen bayrischen Stadt mit etwa 5—7000 Einwohnern besteht. Wörtlich heißt es dann weiter: »Wir Provinz drucker verlangen vor allem mehr Rücksicht auf uns und keine solche Diktatur, wie sie zurzeit geübt wird. Nicht nur strangulieren bis aufs Blut will man uns, sondern uns auch noch das Lebenslicht aus blasen . . . Nicht Übermut oder Mangel an Organisationsgeist, son dern die Zwangslage treibt uns ans dem Deutschen Buchdrucker-Ver ein und aus der Tarifgemeinschaft«. Der Gehilfenschaft wurde»» im Fahre 1919 viermal Tencrungsznlagen gewährt, und zwar in» Januar, Mai, Oktober und Dezember. Vom 1. Januar d. F. an wird autzerdem eine besondere Brot- »nid Kartoffelzulage gezahlt, die für Verheiratete 10 .// und für Ledige 5 wöchentlich beträgt. Außer dem tariflichen Mindestlohn war bis 31. März d. I. eine Teuerungszulage von 89 bis 128.50 wöchentlich festgesetzt worden, und zwar je nach den persön lichen und örtlichen Verhältnissen; die höheren Betrüg entfallen ans die Maschinensetzer und aus die Grotzstadt Berlin. Bemerkenswert ist auch die Feststellung der »Zeitschrift«, daß in den seltensten Fällen die Teuerungszulagen durch die Druckpreise voll hereingebracht werden konnten, und daß die meisten Schwierigkeiten zur Er langung angemessener Preise sich noch dazu bei den behördlichen Arbeiten ergeben hä treu. Beklagt wird auch d e r i m in e r mehr zunehmende Rückgang von Ver lag s a n f t r ä ge n , Werbe- soivie Luxusdruckfachcn und das Ein gehen vieler Tageszeitungen und Zeitschriften. Trotzdem die Verhältnisse im deutschen Buchdrnckgewerbe sich aufs äußerste zugespitzt haben und die Entscheidung auf des Messers Schneide steht, hat die »Zeitschrift« die Hoffnung nicht ganz aufgcgeben, »daß es schließlich doch noch zu einer Einigung bzw. zu einer annehmbaren Reduzierung der Sätze des Schiedsspruchs kom men wird«. So »vic die Dinge aber bis zur Stunde liegen, ist eine Einigung kaum denkbar; eine Brücke »vird erst dann vorhanden sein, wenn die Gehilfen die Unmöglichkeit der Durchführung des Schieds spruchs einsehen und namentlich zugunsten der mittleren und kleine ren Drnckorte mit einer wesentlichen Kürzung und Differenzierung der vorgesehenen Zulagen einverstanden sind. Fn Berlin haben die in den Buchbindereien der Buchdrucke reien beschäftigten Buchbinder am 10. März die Arbeit niedergelcgt. Eine Anzahl Zeitschriften konnte ans diesem Grunde nicht rechtzeitig erscheinen. Bekanntmachung über Druckpapierpreise. Vom 27. Februar 192 0.— Auf Grund der Bekanntmachung über Druckpapier vom 18. April 1910 (Neichs-Gesetzbl. S. 306) und der Bekanntmachung über das Jn- kraftbleibcn kriegswirtschaftlicher Bestimmungen nach Beendigung des Krieges vom 22. Dezember 1919 (Neichs-Gesetzbl. S. 2138) »vird unter Abänderung der Bekanntmachung über Drnckpapicrpreise vom 3l. Ja- nuar 1920 (Neichs-Gesetzbl. S. 134) folgendes bestimmt: 8 1. Für maschinenglattes, holzhaltiges Druckpapier, das für den Druck von Tageszeitungen bestimmt ist, ist, soiveit Lieferung in der Zeit vom 16. Februar bis 29. Februar 1020 erfolgt, der Preis zu zahlen, den der Empfänger für die letzte ihm vor dem 1. Juli 1915 gemachte Lieferung an den damaligen Lieferer zu zahlen hatte, zuzüglich eines Ausschlags n) für Nollenpapier von 202 Mark, d) für Formatpapier von 206 Mark für einhundert Kilogramm. 8 2. In» übrigen bleiben die Bestimmungen der Bekanntmachungen über Druckpapierpreise vom 23. Dezember 1919 (Reichsanzciger Nr. 296) und 31. Januar 1920 (Neichsgesetzbl. S. 134) in Geltung. Berlin, den 27. Februar 1920. Der R e i ch 8 w i r t s ch a f t s m i n i st e r In Vertretung: I)r. Hirsch. (Reichs-Gesetzblatt 1920, Nr. 43 vom 3. März 1920.) Bund für Deutsche Schrift. — Die Geschäftsstelle des Bundes für Deutsche Schrift, die zur Sammlung der Abwehrkräfte alle Gegner der xeinheiz-rechtschreibung« um Angabe ihrer Adresse bittet, befindet sich Berlin-Steglitz, Belfortstr. 13. Persoualnachrichte«. 70. Geburtstag. — Am 10. März d. I. feierte Herr Otto Meist- n e r in H a m bürg in körperlicher und geistiger Frische feinen 70. Ge burtstag. Die Wertschätzung, deren sich Herr Meißner iin Buchhandel erfreut, zeigte der zahlreiche Besuch seiner Hamburger Berufsgenos sen, die sich in seinen blumengeschmückten Geschäftsräumen znc Beglück wünschung cinsanden. Sogar aus Bremen waren zwei Kollegen, die Herren He:mann und Spiegel, zu diesem Zwecke herlibergekommen, und mehrere Glückwunschschreiben waren von auswärts cingclaufen. Auch die Redaktion des Börsenblattes, die Herrn Meißner manche Förde rung und Anregnng verdankt, möchte diesen A»uaß nicht vorllbergehen lassen, ohne ihren herzlichen Wünschen für einen nngctrübten Lebens abend des verdienten Mannes Ausdruck zu geben. 50 Jahre Mitgliedschaft im 'Llörsenverein. — Dieses seltene Jubi läum kann am 13. d. M. Herr Earl Trucker in Firma Kratelli Drucker (vormals Drucker L Tedescht) in Padua begehen. Der Herr Jubilar wurde am 13. März 1870 als Mitinhaber der Firma Drucker K Tedcschi in Verona in den Börsenverein ausgenom men. Drucker und sein Kompagnon, Donato Tedescht, gründeten 1874 in Padua ein Zweiggeschäft, aus dem Tedescht 1888 austrat. Der Herr Jubilar verlegte seinen Wohnsitz nun nach Padua, »vo er noch heute an der Spitze seines Geschäfts wirkt. Seit 50 Jahren hat er den» Börsenverein die Treue gehalten, die er auch durch lebhaften Verkehr mit dem deutschen Buchhandel und energischen Vertrieb deut scher Geisteswerke in Italien betätigt hat. Möge dem verdienten Manne noch ein schöner Lebensabend beschieden sein! Gründung eines Instituts für Eiweitzforschung. Herr Fritz Otto Neit.cl s. — Der Musikschriftstlüler und -Kritiker der »Köl- Behringer in Bielefeld hat der Universität Heidelberg Nischen Zeitung Prof. l)r. Otto Neitzel ist am 10. März im Alter von zur Gründung eines Instituts zur Erforschung der Eiweitzstoffe eine 67 Jahren gestorben. Er war Verfasser von weitverbreiteten Opern halbe Million Mark zur Verfügung gestellt. Die neue Forschungsan- , führern soivie einer vielgelesencn Biographie Saint-Sai-ns' und ist statt trägt den Na,neu »Institut für Eiweitzforschung« und ist zunächst auch als Übersetzer hervorgetretcn Von seinen Kompositionen sind an das Physiologische Institut der Universität Heidelberg angeschlos^ die Opern »Angela«, »Dido , Barbasia« am bekanntesten geworben.
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