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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1873
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1873-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1873
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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1826 Nichtamtlicher Theil. 114, 19. Mai. unbekannten Verfasser jener drei Artikel im Börsenblatt nur der ursprüngliche Statutcnentwurf Vorgelegen haben konnte, und daß inzwischen die meisten Paragraphen bereits die gewünschte Abänderung erfahren haben. Ein weiterer Gegenstand der Tagesordnung war: „Zusam menstellung eines Adreßbuches sämmtlicher Buchhandlungsgchilfen". Der von dem Vorstande gestellte diesbezügliche Antrag fand bei einigen Mitgliedern reges Interesse und eifrige Befürwortung, wurde jedoch, da sich die überwiegend größere Anzahl der Anwesen den ablehnend verhielt, zurückgezogen. Es wurde namentlich der Nutzen, den ein derartiges Adreßbuch haben könnte, sehr in Frage gestellt, auch der bei den jetzigen hohen Druckpreisen sehr theuren Herstellungskosten gedacht, sowie des Risicos und der Auslagen, die es der Casse verursachen würde, so daß die Anfertigung desselben zu unterlassen gerathencr schien. Von den übrigen, außerhalb der Tagesordnung gestellten An trägen braucht nur der des Vorsitzenden: „Den neu eintretenden Mitgliedern soll ein Fragebogen über ihre Aufnahmefähigkeit zur Ausfüllung vorgelegt werden" erwähnt zu werden, da derselbe ein stimmig angenommen wurde. Um 10Z4 Uhr wurde die Versamm lung von dem Vorsitzenden geschlossen. Es wird diese erste Ostermeß - Generalversammlung nicht so wohl wegen der durch dieselbe gefaßten Beschlüsse — denn ein be sonders wichtiger Antrag lag nicht vor —, als vielmehr durch den ruhigen, würdigen Verlauf der Verhandlungen und durch die über die sociale Lage des Gehilfenstandes, namentlich von den anwesenden Herren Berliner Collegen geäußerten Ansichten gewiß auf alle Be theiligte einen guten Eindruck gemacht und eine bleibende Erinne rung zurückgclassen haben. Die sich eines ungetheilten Beifalls erfreuenden, daraus Bezug habenden Reden der Hrn. Weile und Plötz werden den Mit gliedern des Verbandes mit dem detaillirten Protokoll deni Haupt inhalte nach mitgetheilt werden, und mögen die darin ausge sprochenen Ideen allseitige Beherzigung und Beachtung finden. Unserm jungen Verbände steht noch so manches Feld offen, auf dem er seine erfolgreiche Thätigkeit für das allgemeine Wohl des Gehilfenstandes entfalten kann, und bedarf es bloß des guten Vor satzes, des regen Interesses und der beharrlichen Ausdauer jedes einzelnen Mitgliedes, um im Ganzen Ersprießliches wirken zu können. Freilich muß dies alles eine Frage der Zeit sein, und können wir vor der Hand nichts thun als abwarten, bis sich der Verband nach allen Seiten hin gekräftigt und seine Lebensfähigkeit bewiesen haben wird. 4. ?. Misccllen. Und noch einmal das Meßhilfsbuch. — An Herrn Max Klopfer. Die Beantwortung Ihrer Frage: „wer gebraucht denn außer den Leipziger Commissionären ein solches Verzeichniß mit An gabe der Committenten?", beantwortet sich sehr einfach dahin: jeder selbst zahlende Sortimenter. Für diesen ist das diesjährige Meßhilfsbuch vollkommen unbrauchbar. Nun mögen zwar nur wenige Buchhändler, die nur Sortimenter sind, noch selbst zahlen, aber viele eincassirende Verleger haben gleichzeitig für Sortiments bezug zu zahlen und alle diese brauchen ein Verzeichniß der Com- missionäre mit ihren Committenten. Die alphabetische Firmenliste allein aber ist Niemanden unumgänglich nothwendig, da dafür von Hrn. Büchting und Andern längst gesorgt ist. 2. Am 10. Mai fand Hierselbst die alljährliche Generalversamm lung des Deutschen Buchdruckervereins Statt. DerVorsitzende desselben, Hr. vr. E. Brockhaus, eröffnete die Versammlung durch Vortrag eines Berichtes über das vergangene Vereinsjahr, der sich über den Buchdruckcrstrike ausführlich verbreitete; er theiltc besonders mit, daß der Vorstand (in seiner Sitzung vom 8. Mai) den von der gemeinsamen Dclegirtenversammlung von Prinzipalen und Ge hilfen vereinbarten Tarif angenommen habe, so daß derselbe jetzt Vereinsgesetz sei. Die von der Dclegirtenversammlung weiter verein barten Vorschläge über das Verfahren bei künftiger Revision des Tarifes (derselbe soll drei Jahre lang unverändert gelten und für Differenzen sollen Schiedsgerichte und ein Einigungsamt eingeführt werden) wurden einstimmig genehmigt. Darauf folgten noch: Neu wahlen von vier Vorstandsmitgliedern; Vortrag des Rechenschafts berichtes für das vergangene und des Budgets für das neue Vcrcins- jahr; Einsetzung einer Commission zur Revision des Statuts, die einer spätestens bis 1. Oct. d. I. einzuberufenden außerordentlichen Generalversammlung zur Beschlußfassung vorzulegen ist; Bericht über die Centralunterstützungscasse rc. In einer am 12. ds. abgehaltenen Versammlung der Leipziger Buchdruckereibesitzer wurde beschlossen, den vom Vorstande des Deutschen Buchdruckervereins Publicirten Allgemeinen Deutschen Buch- druckcrtarif (den von der Deligirtenversammlung vereinbarten) in Leipzig statt des am 31.März d.J.angenommenenTarifs einzusühren und einen Localzuschlag darauf von 16U Proc. zu gewähren. Die gegenseitige Aufkündigungszeit wurde achttägig, statt vierzehntägig, als wöchentlicher Auszahlungstag der Freitag festgesetzt. Da diese Beschlüsse den in einer Tags zuvor stattgehabten Allgemeinen Buch druckerversammlung (Gehilfen) gefaßten entsprechen, so ist damit der Strike in Leipzig nunmehr definitiv erledigt. Vor kurzem hatten wir Veranlassung, die Leser des Börsen blattes aus einen interessanten Artikel von Lindau's „Gegenwart" über die heutige politische Presse Frankreichs aufmerksam zu machen; in Nr. 19 bringt das genannte Blatt jetzt eine ähnliche Schilderung von der englischen Presse, die gleichfalls derBeachtung des Buch handels besonders empfohlen zu werden verdient. Die Buchhandlung Wilson, Hinkle L Co. in Cincinnati hat nach der Straßburger Zeitung die Bestimmung getroffen, daß ihr auf die Wiener Weltausstellung geschickter Verlag, gegen 100 Werke, nach Beendigung derselben als Geschenk an die kaiserliche Universitäts und Landesbibliothek in Straßbnrg gelange. Pcrsonalnachrichten. Am 15. Mai feierte einer unserer gcachtetsten Mitbürger, Herr vr. Wilh. Engelmann, den 50. Jahrestag seines Eintritts in die buchhändlerische Laufbahn. Die (von seinem Vater gegründete) Firma besteht seit 1811 und ist seit September 1839 in seinem Besitz; sie nimmt als Verlagshandlung und als Commissionsgeschäft eine der ehrenvollsten Stellen im deutschen Buchhandel ein. Der Jubilar gehörte mehrmals dem Vorstande des Börsenvereins der deutschen Buchhändler an und ist seit längerer Zeit Mitglied des Vorstandes (der sogenannten Deputation) des Vereins der Leipziger Buchhändler. Im Jahre 1858 verlieh ihm die Universität Jena bei Gelegenheit ihrer dritten Säcularfeier das Ehrendoctorat der Philo sophie. Zu seinen für die Wissenschaft wichtigsten Verlagsartikeln gehören die Geschichtswerke von Gervinus, Weber u. a.; ebenso hat er mit Vorliebe sich dem naturwissenschaftlichen und dem kunstwissen schaftlichen Verlage gewidmet, auch selbst ein verdienstliches Buch über Chodowiecki geschrieben. Dem Jubilar wurden seitens des Börsenvereins der deutschen Buchhändler und der Deputation des Leipziger Buchhändlervereins Glückwünsche dargebracht, vom Per sonal seines Geschäfts aber ein Lorbeerkranz und ein Album mit den photographischen Bildnissen und Autographen aller Autoren der Verlagshandlung überreicht. (Dtsch. Allg. Ztg.)
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