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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.03.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-03-23
- Erscheinungsdatum
- 23.03.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. N 62. 23. März 1920. Hand vereitelte das Schicksal diesen Lieblingsmunsch: im August 1918 mußte er den an schwerer Verwundung im Felde verstorbenen Sohn in die heimatliche Erde betten. Ten Schlag hat er nie verwinden können, und ans diesen schweren Verlust mag es wohl auch zurückzu- fiihrcn sein, daß er dahinging in einem Alter, dem sonst noch rüstiges Schaffen beschicden ist. —d. Gestorben: ferner am 11. März nach längerem, schwerem Leiden im 64. Le bensjahre Herr Geheimer Kommerzienrat August Richter, Seniorchef der Firma I. M. Richters Verlag in W ii r z b n r g. Der Verstorbene trat, im Besitz einer gediegenen Schulbildung, nach kurzer kaufmännischer Tätigkeit in die väterliche Firma ein. Cr ist diesem Geschäft ein eifriger Förderer gewesen und hat es, gestützt auf Erfahrungen, die er auf Reisen nn In- und Ausland erworben hatte, mit Fleiß und Umsicht geführt. Seine besondere Sorgfalt galt dem im Verlage erscheinenden Würzburger General-Anzeiger, der in einer Auflage von 60 MO allsgegeben wurde; am 10. März nach langem, schwerem Leiden im Alter von 62 Jahren Herr Robert Hach seid, Gründer und Senior chef der Firma Bonneß L Hachseld in Potsda m. Der Verstorbene gründete 1896 mit seinem ihm voraufgegangencn Freunde August Bonneß die vorstehend genannte Firma, die sich na mentlich den Gebieten der altklassischcn und neueren Philologie, sowie der Technologie zngewandt und durch ihre Unterrichtsbriefe siir alle Fächer sich in weiteren Kreisen einen Namen gemacht hat; am 8. März nach langem, schwerem Leiden im 69. Lebensjahre Herr F r a nz Sie m enroth in Berlin, Gründer und In haber der gleichnamigen Firma. Der Verstorbene hatte am 12. Juni 1882 in'Berlin eine Verlags buchhandlung gegründet, die er 1888 mit der gleichgerichteten seilles Freundes Heinrich Worms vereinigte und unter der Firma Sicmcn- roth L Worms weiterführte. Hauptrichtung des Verlags war schon damals Rechts- und Staatswissenschaft, und die Sammlung neuer Gesetze, die herauskam, fand viel Anklang. Als Heinrich Worms am 1. April 1895 ausschied, trat an seine Stelle Herr vr. pkttk. Jnnocenz Troschel, wodurch sich die Firma in Sicmcnroth L Troschel änderte. Seit 1900 hat der Verstorbene, nach dem Austritt Troschels, sein Ge schäft wieder allein geführt, bis schwere Krankheit ihn daran hinderte. Er war eins der ältesten Mitglieder der Korporation der Berliner Buchhändler; am 10. März nach kurzer, schwerer Krankheit im 61. Le bensjahre Herr Ern st Boll, Mitinhaber der Firmen R. Boll und Boll L Pickaröt in Berlin. Der Verstorbene wurde im Jahre 1894 von seinem Vater, Raffael Boll, als Teilhaber in die Firma R. Boll ausgenommen, der er schon eine Reihe von Jahren als Pro kurist mit vorgestanden hatte. Der Schwerpunkt der Firma lag von jeher auf dem Druckereibetrieb, namentlich als im Jahre 1900 die Verlagsvorräte in den Besitz der neugegründeten Firma Boll u. Pickardt übergegangen waren, in die Ernst Boll als Teil haber eintrat. Der im kräftigsten Manncsaltcr dahingeraffte Kollege wird im Andenken seiner Freunde und Kollegen noch lange weiter lebe u. Wilhelm Boussct f. — In Gießen ist Professor I). Wilhelm Boussct im 55. Lebensjahre gestorben. Die wissenschaftliche Arbeit des Vor- storbcncn setzte mit Untersuchungen liber »Das Wesen der Religion«, »Was wissen wir von Jesus«, »Jesus- »sw. ein, denen ein vielbe nutzter »Kommentar über die Offenbarung Johannis« (2. Aufl. 1906) folgte. Mil Friedrich Michael Schiele gab er die »Ncligiousgeschicht- lichcn Volksbücher« heraus, zu denen Boussct ein Bändchen über »Jesus« und »Unser Gottesglaubc« beisteuerte. Von 1897 an gab er mit Heitmüller die »Theologische Rundschau« heraus, während er sich 1903 mit Gunkel zur Herausgabe der »Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments« verbündete. führung der Valutaausglcichvorschriften bereitet große Schwierigkei ten, weil die mit Auslieferung betrauten Personen außerordentlich flüchtig arbeiten oder ungenügend Über die zu beachtende» Einzel heiten in Kenntnis gesetzt sind. Fast alle eingehenden Fakturen sind falsch und erfordern Reklamationen, die deshalb noch ganz besondere Weitläufigkeiten Hervorrufen, weil fast alle Beträge bar nachgeno'.nmcn werden. Abgesehen davon, daß bei der Berechnung des Zuschlages eine ganze Menge Rechenfehler Vorkommen, werden auch die Vorschriften der Valutaordnung in unglaublicher Weise falsch angewendct. Nach der augenblicklich geltenden Tabelle sollen z. B. für England jetzt 380°/, auf den Buchhändler-Nettopreis aufgeschlagcn werden. Was geschieht nun? Der eine rechnet fälschlich 510°/» auf den Nettopreis, der andere 510°/, auf den Ordinärpreis, wieder ein anderer 510"/» auf den Ordinärpreis und gibt von dem Resultat 25"/» Rabatt. Der letztere Auslieferer berücksichtigt nicht, daß er, wenn er schon die vom Kommissionär ausgerechneten Nettozuschlagsprozente nicht anwende» will, die 510°/o auf den Nettopreis aufschlagen muß, um nach Abzug von 250/, auf die vom Börscnverein für das Sortiment bewilligte Be teiligung an dem Valutagewinn zu kommen. In mehreren Fällen wurde der Zuschlag von ZOO"/, berechnet, aber übersehen, den eigent lichen Nettopreis hmzuzurechnen. Manche Ausliefcrcr sck-einen irgend eine alte Tabelle als Vorlage zu ihrer Tätigkeit zu benutzen und kön nen natürlich die Änderungen, die die neuen Tabellen bringen, nicht beachten. So rechnete eine Berliner Firma am 28. Februar, als die Tabelle 6 mit 380°/, für England Geltung hatte, nach Tabelle 3, die vom 1. Februar bis 7. Februar zu benutzen war und 425°/, vorschricb. Natürlich kommt es auch vor, daß versehentlich billigere Prozentsätze in Anrechnung kommen, ebenso wie viele Firnreu die Notiz »für Eng land« überhaupt nicht beachten und die gewöhnlichen Nettopreise berech nen, weil sie wahrscheinlich von der ganzen Bewegung noch gar keine Ahnung haben! Ungemein unangenehm für den Sortimenter sind die sprunghaf ten Erhöhungen der Teuerungszuschläge. Im wöchentlichen Verzeich nis 1919, Nr. 52 zeigt eine Heidelberger Firma bei den Preisen ihrer ' Verlagsartikel einen Zuschlag von 30°/« an. Die nach Sieter Aufnahme Anfang Februar erfolgte Bestellung erfolgte mit einem Aufschlag von 50°/, und dann irrtümlich noch mit einem Valutazuschlag von 510°/, auf den Nettopreis. Wie soll man solche Aufschläge rechtfertigen, und wie soll man jemand ein Preisangebot machen, wenn die Anzeigen in den buchhändlcrischen Bibliographien schon nach Tagen keine Gültigkeit mehr haben? Manche Verlagsfirmen vertreten die ganz berechtigte Anschauung, daß auch der Sortimenter, der doch in erster Linie an der .Herbeischaffung der Aufträge mitwirkt, an dem Valutagewinn des ser beteiligt werden muß. Sie geben dieser Meinung durch erhöhten Valutarabatt Ausdruck. So rechnet zum Beispiel die Firma Brnck- mann auf den Nettopreis die Hälfte des Valutaaufschlages, zurzeit also von 510°/o. Dies macht anstatt 380°/, nur 255°/, Aufschlag. Das ist ein sehr dankensivertes Vorgehen. Wir empfehlen diesen Ent schluß zur Nachahmung und möchten im übrigen den Herren Ver legern eine korrektere Ausführung der festgesetzten Bestimmungen ans Herz legen, denn jetzt erfordert jede eingehende Leipziger Sendung stundenlange Schreibereien, nm all die Jrrtümer in Ordnung zu bringen. Emjl Kupfer. Lucicu Poinearö f. — In Paris ist der Physiker Lucie» Poiuearl-, ein Bruder des früheren Präsidenten der Republik, im Alter von 59 Jahre» gestorben. Er hat außer verschiedenen Schriften über Eleltrizitätslehre ein Werk über die Entwicklung der modernen Physik verfaßt. Sprechfaul /Ohne Verannvortung der Redaktion, jedoch unterliegen alle Stnsendunye» Bestimmungen über die Verwaltung deö Börsenblatts.» Sortimenterktaae». Die vom Börsenvereinsvorstande herbeigeführtc Regelung des Palutaansgleiches ist ein sehr dankenswertes Vorgehen, aber die Ans Irrr Papiernot. lVgl. Nr. 42, 49 u. 53.) Im Börsenblatt kamen auf den prächtigen Petersenschen Artikel in Nr. 42 verschiedene Antworten von Zeitungsverlegern, die sich natür lich von ihrem Standpunkt aus der Stellenangebote und Todesanzeigen wärmstens annehmen. Sie vergessen aber, daß es leicht möglich ist, das Publikum an die Kürze dieser Anzeigen zu gewöhnen. Fast jedes Inserat kann halb so lang werden. Wenn man dann den gleichen Preis wie bisher nimmt, braucht man weniger Papier und nimmt das Gleiche ein. So machen es die ausländischen Zeitungen, die Herr Boldt in Rostock nicht zum Muster nehmen will. Aber ivir Deutschen haben cs früher nicht anders gemacht, man sehe sich die Zeitungen aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts an, wie klein dort die Ver- lobungs- und Todesanzeigen sind, und wie vornehm sie wirken. Es gibt hellte noch Zeitungen in Deutschland, die, wie z. B. der Stutt garter »Schwäbische Merkur , in ähnlicher Weise Vorgehen. Wenn die großen Zeitungen zusammenstehen, so müssen die kleinen sollten. Wir bekommen dann wenn auch nicht immer billigeres, aber doch mehr Papier für den Verlag frei, und das ist im Interesse unserer Snltur- aufgabcn dringend nötig. —r. 264
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