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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1873
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1873-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1873
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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die Verhandlungen mit dem Municipium in Florenz, welche, nach Erwägung des von einer besonderen hierzu ernannten Commission (bestehend aus dem Comm. Pros. Villari, Cav. Le Monnier, Cav. Barbera, Cav. Vicusscux, Paggi, dem Bibliothekar Chilovi und G. Ottino, Redacteur der UiblioAialla. Italiana) eingereichten Berichtes, zum Beschluß des Gemeinderathes vom 21.März sührten, wodurch die Stadt Florenz behuss Gründung der buchhändlerischen Ccntralstelle, dem Umporio Ilibrario Ita.1ia.no die dazu erforderlichen Locale un entgeltlich zur Verfügung stellt. Daß das Municipio von Florenz die Anstalt für wichtig genug hält, um sie durch Gewährung des Locals zu unterstützen, beweist, daß nicht allein Buchhändler von Fach den Grundgedanken eines solchen Mittelpunktes zu würdigen wissen. Gelingt das Unternehmen einigermaßen, so wird es Florenz sicher nicht bereuen, durch jenes kleine Opfer das Hanptleben des italienischen Buchhandels in seine Mauern gezogen zu haben. Und diesen Erfolg muß das Institut er reichen, wenn es überhaupt vielleicht in einem Jahrzehend als voll ständig gelungen auf die mühsam geschaffene Bahn zurückschauen will und dann mit Genugthuung eine größere Anzahl unterneh mender Verleger in Florenz um sich versammelt sieht, welchen zu nächst nicht unerhebliche Vortheile daraus erwachsen. Am 16. Februar d. I. konnte nun endlich die formelle Bildung der anonymen Gesellschaft erfolgen; in der Versammlung der Aktio näre wurde das Aufsichtscomitv ernannt, das aus den Herren Cav. Le Monnier, Paggi und de Lucchi besteht. Der Redacteur der Uiblio- Aralla Italiana und Verwalter der L.88ooiarions, Herr Giuseppe Ottino, ein tüchtiger und thätiger junger Buchhändler, war zum Leiter des Lmporio ausersehen. Leider konnte er den ihm zugedachtcn Posten nicht annehmen; eine Berufung nach Mailand ließ ihn den ehren haften Antrag ablehnen und so wird dieser Umstand Veranlassung werden, auch die Redaction des Buchhändlerjournals anderen Händen zu übergeben. Die Ernennung seines Nachfolgers und die Aus stellung des königl. Decrets, welches erforderlich ist, um die Ope rationen der Loeiotä^nonüna beginnen zu können, bedingen jetzt allein die so lange erwünschte Errichtung dieser hoffentlich erfolgreichen Centralstellc. Der gute Wille, die bessere Einsicht in die eigenen Verhältnisse, die bedeutend mit der Zeit gewachsenen Anforderungen werden hoffentlich in den meisten und besten Buchhändlern Italiens die Pflicht wachrufen, in der thätigen Unterstützung des Unternehmens ihr eigenes Interesse am besten zu wahren. DerAnfang ist Nein und bescheiden, aber der Lebenskern ist darin hinreichend vorhanden; die richtige Behandlung von Seiten des zu erwählenden Leiters einerseits, sowie ein entschiedenes Entgegen kommen der Verleger durch Vertrauen andrerseits^ können im Vereine mit der Thätigkeit intelligenter Sortimenter das Wachsthum der Anstalt erheblich fördern, und ihre Dauer für die Zukunft außer Frage stellen. Im Interesse nicht allein des Buchhandels, sondern auch einer reicheren Entwicklung der heutigen italienischen Literatur, welche davon nicht unberührt bleiben kann, wünschen wir dem vom rastlosen Cav. Pomba nun endlich dennoch ins Leben gerufenen Lmporio Glück und Gedeihen. Gelingt das Projekt, so gebührt der Energie des Cav. Pomba dabei das größte Verdienst. Vielleicht liegt in ihm doch der Keim einer friedlichen buchhändlerischen Revo lution gegen den alten Schlendrian. Das Meßagio. I. In Nr. 125 d. Bl. spricht sich „Eine Stimme aus Nord deutschland" (Hr. A. P.) für Beseitigung des Meßagios aus. Mit vollem Rechte; denn es hat in der gegenwärtigen Form keinen ver nünftigen Sinn mehr und erschwert nur das Abrechnungsgeschäft. Daß es mit Beginn der Markrechnung fallen muß, steht außer allem Zweifel. Ob aber das Agio nur kurzweg zu beseitigen oder in eine rationelle Vergütung an thätige und pünktlich zahlende Sortimenter zu verwandeln sei, darüber wird sich streiten lassen. Der oben eitirte Verfasser nun meint, es werde sich „schwerlich ein allgemeiner Be schluß über eine Aenderung herbeisühren lassen, indem die Inte ressen der Sortimenter und Verleger sich diametral entgegenstehen und es nur sehr wenige Leute gibt, die in Bezug auf rein pecuniäre Interessen gegen ihren Vortheil stimmen, nur nach bester Ucber- zeugung". Der Verfasser hat Recht, wenn er die völlige Abschaffung des Agios im Sinne gehabt, keineswegs aber, wenn es sich nur um eine „Aenderung" handelt; denn für eine solche läßt sich gar wohl ein Modus finden, der den Interessen beider, der Sortimenter und Verleger, in gleicher Weise gerecht wird. Treten wir der Sache einmal näher. Daß das Meßagio in seiner dermaligen Form keinerlei Berechtigung mehr habe und eine lästige Unsitte sei, setze ich als allgemeine Ueberzeugung voraus. Was daran noch festhalten läßt, ist einzig und allein der Vortheil der Sortimenter. Dieser aber kann in anderer Form in vernünftiger Weise gewahrt und mit Rücksicht aus die obwaltenden Verhältnisse sogar erhöht werden, wenn das bisherige Agio verwandelt wird in eine Vergütung für besonders thätige Verwendung und für pünkt liche Zahlung. Und eine solche Umgestaltung scheint mir auch der Zustimmung der Verleger ziemlich sicher zu sein, weil sie dann wenigstens wissen, wofür sie eine Prämie gewähren. Mein Vorschlag, der durchaus nicht maßgebend sein, sondern nur die einzuschlagende Richtung andenten will, geht nun dahin, das Meßagio ohne Weiteres fallen zu lassen, so daß das Abrechnungs geschäft durchaus glatt und minder zeitraubend wird, dafür aber eine Ostcrmcß-Vergütung derart cinzuführen, daß der Verleger für einenSaldovon lOTHlrn. je lONgr., für 25 Thlr. aber 2 Thlr. dem Sortimenter auf neue Rechnung gutschreibt, was einer Vergütung von 1 Ngr. pro Thaler gleichkommt. Wie für Beträge unter einem Thaler schon jetzt kein Agio ge währt wurde, so würde dies fortan für jeden Saldo unter 10 Thlrn. wegfallen. Infolge dessen erspart der Verleger zu Gunsten jener Sortimenter, welche sich für seinen Verlag besonders verwenden, und auch die letzteren würden sich gut dabei stehen. In der angedeuteten Richtung, meine ich, müßte sich ein Modus finden lassen, welcher der Billigkeit und den modernen Zeitvcrhältnisscn, wie den Interessen der Verleger und Sortimenter entspricht. Meine Andeutungen sollen lediglich die weitere Bentilirnng dieser Frage anregen. Weit wichtiger freilich scheint mir die Frage: ob unter obwaltenden Umständen die Gewährung der Novitäten auf ein ganzes Jahr aufrecht erhalten werden kann, da bei ca. 1200 Sortimentern mit einer Auslage von 750—1000 Exemplaren nicht mehr zu wirthschaften ist und Angesichts der Preise für Satz, Druck und Papier die Stärke der Auflage eher vermindert, als vermehrt werden muß. U. Briefe an Herrn A. Disponenden betr. I. Geehrter Herr College! Sie freuen sich in Nr. 126 unsres Börsenblattes, daß die Firina Tcubner schon jetzt ihren Entschluß kundgibt, zur Ostcrmessc 1874 keine Disponenden zu gestatten. Es ist in der That ein sehr loyales Verfahren und von der genannten Firma nicht anders zu erwarten. Wissen Sic aber, worüber ich mich viel mehr freuen würde? Wenn die genannte Firma und eine Reihe anderer großer Verlagshandlnngcn eine Erklärung erließen des Inhalts, daß das Disponiren eine ärgerliche Sache sei, und von ihnen in Zukunst überhaupt nicht mehr gestattet werden solle. Sie 282*
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