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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1873
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1873-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1873
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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2478 Nichtamtlicher Theil. ^ 156, 9. Juli. und Zinsen sind die Unterstützungen zu bemessen. Trotz der Ver schiedenheit der einzelnen Fälle sind gewisse Gesetze und Grundsätze bei der Festsetzung der einzelnen Unterstützung mit gerechtem Sinne zn beobachten. Jede Ausnahme im einzelnen Fall, zu Gunsten eines Einzelnen, kränkt alle übrigen Empsänger in ihren Ansprüchen und Rechten und trübt die ernste Arbeit des Vorstandes. — Mit den Ansprüchen, die an den Verein gestellt werden, muß der Reservefonds wachsen, damit die Summe wachse, die jenen An sprüchen genügt, oder sich ihnen nähert. Mit dem Reservefonds wächst die Ruhe und die Sicherheit des Vereins. — Wer dieses Ding ernstlich erörtern will, der mache sich aus den Veröffentlichungen des Vereins klar, auf welcher Arbeit und Sorge eine jede Zahl beruht, die genannt wird. Dann wird er die An forderung, den Reservefonds zu mindern, nicht erheben, so gern auch ein warmes Gefühl schnell eine Noth heilen möchte. — Weitere Bausteine sind zu bringen, nicht Eck- und Grundsteine zu mindern oder zu lockern! — , Das Meßagio. II.*) Es ist durchaus nöthig, daß die Gesammtheit der Verleger zu dem Gegenstände des Meßagio Stellung nimmt. Nicht das Meßagio hat aufzuhören, — nur die Art, wie dasselbe bei den Meßzahlungen den Verlegern in Abzug gebracht wird, muß entschieden ein Ende haben. Das vor 30 Jahren vorhandene Bedürsniß die verschiedenen Münzwährungcn anszugleichen hat das Meßagio zu Wege gebracht; nachdem diese verschiedenen Münzwährnngen längst verschwunden, ist es geblieben als Disconto für die pünktliche Saldo- Zahlung zur Messe. Dieser Disconto soll bleiben; aber es ist wider sinnig, daß Jedermann, der zur Messe eine Zahlung leistet, von dem gezahlten Betrage den Disconto sich abzicht und vom Empfänger Quittung über den Betrag inclusive des Discontos entgegcn- nimmt. Abgesehen davon, daß solcher Disconto nur von derjenigen Zahlung beansprucht werden kann, welche zu der Höhe des schuldigen Saldos im richtigen Verhältnisse steht, genießt bei der Art, wie ge genwärtig verfahren wird, auch Derjenige den Disconto, welcher erst in der zweiten Ostermesse den schon in der vorigen fälligen Saldo zahlen läßt. Genießt in der kaufmännischen Welt Derjenige einen Disconto, welcher früher zahlt, als er zu zahlen verpflichtet ist, so wird er im Buchhandel auch Demjenigen zutheil, welcher ein Jahr später zahlt, als er zu zahlen hatte, und allen Denjenigen, welche nur einen Theil von dem zur Messe zahlen, was sie zu zahlen verpflichtet sind! Das muß entschieden äufhören! Es genügt, daß eine Anzahl Verleger gemeinschaftlich erklären: den Abzug des Meßagios in der bisherigen Art von der nächsten Ostermesse an sich nicht mehr gefallen zu lassen. Wird solche Erklärung unserem Börsenvorstande unterbreitet mit dem Anträge, hiernach das Geschäft auf der Börse zur Meßzeit zu regeln, so kann sich der Vorstand dem nicht entziehen; die Meßagiotabellen ver schwinden und das ganze Zahlungsgeschäst wird ein glatteres und einfacheres — und was das Wesentliche: ein rationelleres! Sache des einzelnen Verlegers wird es dann sein, die Beding ungen und dieHöhe des dem Consumenten zu gewährenden, resp. ih m gutzuschreibenden Discontos mit diesem zu vereinbaren; der eine wird solchen nur bei Vollzahlung, der andere bei Zweidrittcl- Zahlung des Jahressaldos — der eine wird einen Disconto von 1U, der andere von 1H A> u. s. w. gewähren. Die soliden Sortimenter werden dabei gegen den gegenwärtigen widersinnigen Zustand nicht zu kurz kommen; im Gegcntheil, solche Disconto-Gutschriften wer den zu einem vollständigen Extra-Rabatt sich gestalten, wie er schon jetzt einzelnen amerikanischen Firmen gewährt wird. Also kurz: die Art der jetzigen Zahlungskürzungen muß aufhören, und diese Zeilen haben den Zweck, die Verleger, zunächst in den großen Städten, aufzufordern, gemeinsam mit der alten, unhaltbaren Art zu brechen und in der erwähnten Weise vor- zugeheu. Ostermesse 1874 darf es kein Meßagio auf der Börse mehr geben! — o — Zur Ausliescrungsfragc. Zweiter Artikel.*) Wenn im ersten Artikel besonders der Beschluß der Stuttgarter Verleger zum Gegenstand der Erörterung gemacht wurde, so möge es uns jetzt vergönnt sein, im Allgemeinen auf die Mittel und Wege aufmerksam zu machen, welche zu ergreifen sind, um dem Sortiments handel möglichst schleunigen Empfang eiliger Bestellungen zu er möglichen. Zunächst wäre zu wünschen, daß der Buchhandel in den Stand gesetzt würde, wenigstens annähernd genau zu wissen, was man in Leipzig ausgeliefert erhalten kann, und was nicht. Das a. in Schulz' Adreßbuch, ebenso die anderen existirenden Listen sind zu ungenau und entsprechen dem Zwecke nicht; es wäre demnach wün- schenswerth, wenn Hr. Schulz in seinem Adreßbuch eine aparte Ab theilung: „Auslieferung in Leipzig" machte, in welcher die Verleger alphabetisch aufzusühren wären mit vier Rubriken: „Hält kein La ger"; „Hält vollständiges Lager"; „Liefert nur sest aus", und in der vierten Rubrik verschiedene Bemerkungen Die betreffenden Notizen würden die Verleger oder die Commissionärc gewiß gern geben, und es würde diese Einrichtung voni Sortimentshandel mit dem größten Dank angenommen werden. Um den unangenehmen Verzögerungen, welche durch das Nicht- ausliefern von Seiten-mancher Commissionäre an bestimmtenTagen entstehen, möglichst zu begegnen, könnte der Vorstand des Sorti- mentervcreins hin und wieder dieListen derCommissionäreveröffcnt- lichen, welche an bestimmten Tagen nicht expediren, ebenso die Liste derjenigen, welche an jedem Tage prompt und cxact auslicfcru. Das nöthige Material würde von den Sortimentern gern zur Dis position gestellt werden, und bei der Wahl resp. Wechsel der Eoiumis- sionäre seitens der Verleger würden derartige Listen nicht ohne Ein fluß sein. Um den Verlag nicht ausliefernder Firmen schnell zu erhalten, gibt es freilich vorläufig kein anderes Mittel, als directcn Bezug, den der Sortimenter wegen der erheblichen Unkosten, die man dem Besteller nur in seltene» Fällen anrcchucn kau», möglichst ver mindert. Eine bedeutende Verbesserung gegen früher ist allerdings durch die Entstehung der Lager gebundener Bücher gegeben, und cs ist hier wohl der Ort, sowohl dem Begründer derselben in Leipzig, Hrn. Louis Zander, wie den jetzigen Firmen für die gute Auswahl, prompte Expedition und große Coulanz in der Geschäftsführung die verdiente Anerkennung auszusprcchen. Einen weiterenSchritt zur Vervollkommnung des geschäftlichen Verkehrs betrat die Firma Volckmar mit der Ausnahme der Schul bücher in ihren Katalog, wodurch einem entschiedenen Bedürsniß der Sortimenter, namentlich was den Verlag nicht auslicscrndcrFirmen betraf, in erfreulicher Weise entgcgengekommen wurde. Dieser Zweig ist noch einer großen Ausdehnung fähig, und cs liegt im Interesse der Verleger, durch coulantcs Entgegenkommen die daukcnswcrthcn Bestrebungen jenes Hauses soviel wie irgend möglich zu unterstützen. *) I. S. Nr. 132. *) Erster Artikel S. Nr. 154.
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