Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.08.1873
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1873-08-20
- Erscheinungsdatum
- 20.08.1873
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18730820
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187308202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18730820
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1873
- Monat1873-08
- Tag1873-08-20
- Monat1873-08
- Jahr1873
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3020 Fertige Bücher u. s. w. 1S2, 20. August. A. Hartltbcn's Verlag in Wien. I s3084I,j Soeben erschien in unserm Verlage: Deutsche Mundarten. Anthologie ans den Gebieten mund artlicher Dichtung als ethnographisch-humoristischer Beitrag zur Kenntniß deutschen Volkslebens. Mit einer Einleitung von Friedrich Gichne. 16 Bog. 8. Eleg. ausg. In illust. Umschlag geh. Preis 1-^5 NA. Deutschland ist reicher an Dichtern, als es weiß; es besitzt nämlich auch solche, die sich mundartlicher Formen bedient haben und deshalb nur theilweise zu einem größeren Publicum durchgedruugen sind. Nicht etwa als ob die eine Mundart der andern unverständlich wäre! Nur die sogenannte plattdeutsche, als am weitesten von der Schristsprache abweichend, wird in Süd- und Mitteldeutschland schwer verstanden und will erst einigermaßen studirt sein; das Verständniß der oberdeutschen Mundarten hingegen, aus welchen unsere Schristsprache hervorging, wird durch die gemeinsamen Berührungspunkte mit dieser auch den Bewohnern niederdeutscher Gauen leichter vermittelt und nahcgerückt. An verhält- nißmäßigcr Eingänglichkcit der Sprachformcn also mangelte cs in so weit nicht, wohl aber bauie sich eine gewisse Schranke auf, wenn in Bezug aus mundartliche Literatur beispielsweise der Franke zunächst nur Fränkisches, der Schwabe seinerseits zunächst nur Schwäbisches für sich be stimmt glaubte. Es lag eine Vereinzelung darin. Schon I, P, Hebel übrigens durchbrach diese Schranke mit seinen alemannischen Gedichten; er hatte wohl auch nur an Leser von alemannischem Stamme gedacht, gewann aber ein Publicum weit über diese Gebiete hinaus. Seither haben selbst aus dem Theater deutsche Mundarten sich einen Platz erobert. Wir hören wienerisch oder ber linisch, bayerisch oder obersächsisch reden auf der Bühne, und es geht uns ein; in einem oder dem andern Stücke wird stellenweise „geschwäbelt", und wir verstehen es; von Frankfurt aus ist der „Borgerkapitän" und nach ihm die Charakterfigur „Hampelmanns" über die Bretter geschritten, die sprichwörtlich die Welt bedeuten. Hier deuten sie aus einen der deutsch-nationalen Züge unserer Zeit: man rückt sich gegenseitig näher, indem Einer dem Andern auch in den Spiegel der volksthümlichen Mundart hineinschaut. So wie dem Volke eine eigenartige Tracht besser ansteht, als eine Nachahmung der städtischen, so kleiden sich auch seine Gedanken und Empfin dungen besser ein, wenn es so redet, wie ihm „der Schnabel gewachsen ist". Es ist dies das Unbefangene, das Natürliche, das Charakteristische an ihm. Wer eine Landes- und Volksart so recht kennen lernen und würdigen will, der be kommt erst durch Eingehen auf die mundartliche Sprache den Schlüssel des eigentlichen Verständ nisses in die Hand, Man will ja nicht bloß von Gebirg und Thal einer Oertlichkeit, sondern auch von den Leuten darin ein entsprechendes Bild gewinnen und sich einprägen. In diesem Sinn also ist unsere mundartliche Anthologie ein ethnographischer Beitrag zur Kenntniß eines großen Sprachgebietes, das als solches von politischen Grenzen nicht unter brochen wird; ein humoristischer Beitrag aber ist sie, weil die mundartliche Dichtung weniger aus dem Ernste, als vielmehr aus dem Humor des Lebens ihre Stoffe zu entnehmen pflegt. So wird denn, wer diese Sammlung mundartlicher Sprachproben und Musterstücke in die Hand nimmt, sich einestheils ethnologisch unterrichten, anderntheils aber sich unterhaltend angeregt und mitunter pikant ergötzt finden. Rückblicke und Erinnerungen. Von Hans Kudlich. Mit dem Porträt des Verfassers. 3 Bände. 54 Bogen Octav. Elegant aus gestattet. Preis 3 Der Name des Oesterreichers Haus Kud lich ist wohl in der ganzen civilisirten Welt be kannt, Als politischer Flüchtling nahm er an den revolutionären Ereignissen ui Sachsen, in der Pfalz und in Baden den lebhaftesten Antheil, in der Schweiz stand er mit den bedeutendsten Flüchtlingen in intimen Beziehungen und gehörte selbst zu den markantesten Erscheinungen der Emigration — in Amerika zählte er zu den hervorragendsten Führern der zahlreichen deut schen Bevölkerung, In Oesterreich selbst aber ist sein Name wohl nicht vergessen in den Palästen — gekannt und geehrt in jeder Hütte, in jedem Bauernhaus, Der Empfang, der ihm 1872 bei seiner Rückkehr zu Theil wurde, bildete eine Ovation, wie sie wohl noch keinem andern „Mann des Volkes" in Oesterreich und Deutschland gebracht worden ist. Sein Name war in 1848—1849 mit allen wich tigen Ereignissen verknüpft — vom 13, März angefangen bis zur Sprengung des Kremsierer Reichstages — er ist überdies der eigentliche Träger der folgenreichsten Reform Oesterreichs, denn aus seinen Antrag wurden von den Schul tern der oesterreichischen Landbevölkerung die letzten Reste der mittelalterlichen Leibeigenschaft entfernt, Hans Kudlich hat im vorliegenden Werke seine Memoiren veröffentlicht. Die vormärzlichen Verhältnisse der oesterreichischen Bauern, die heute schon der Geschichte angehören, die März revolution, die Thätigkeit des oesterreichischen Reichstages, die Octoberkämpse und endlich die Ereignisse in Kremsier, die Flucht des Geächteten nach Deutschland u, s, w,, werden in warm und lebhaft empfundener Schilderung vor unseren Blicken aufgerollt. Ein treues, lebendiges Gemälde interessanter Ereignisse von Einem, „der selbst dabei gewesen ist!" Nicht nur dem Geschichtsforscher, dem Cul- turhistoriker dürfte dies Werk interessant sein — es sollte im Hause keines patriotischen und srei- denkendcn Bürgers fehlen! Bezugsbedingungen: In Rechnung 33ich°ch, baar 40°/o, 11/10 Exemplare. A. Hartlebcn's Verlag in Wien, Oedii'AS-I'oui'istoo. s30842,j IV nltsubsr^sr, I'üttrsr äuroli V orarl- bsrx und VVs^ttirol, 2, ,4uü, 2 ü. 42 irr. oäor 1 18 XA ord. Lmxkoülöns LsvisUunAsn rvercksn in I-eiprlA und Lbnbb^art susAslieteri. Iminpurt L Oo. in LnAvdnre, Verlag von Rud. Hoffman» in Breslau. s30843,j Soeben erschienen! Deutsches Lesebuch für die Oberstufe der Volksschule und die Mittelstufe der Mittel schule, zusammengestcllt nach Maßgabe der Ministerialbestimmungen für die Preußische Volksschule vom 15, October 1872 von W, Böckler, Dircctor, und L. Fritze, Leh rer ani Königl, Schullehrerseminar zu Oranien burg, Octavsormat, XII und 636 Seiten. Preis roh 15 SA ord. Indem dieses Volksschullesebuch aus dem reichen Schatze der deutschen Literatur, der elastischen wie der volksthümlichen, sowie aus mustergültigen Darstellungen realistischer Stoffe das für die oben bezeichnen Bildungsstufe Ge eignete darbietet, soll es nach den Worten und in dem Geiste der neuen Vorschriften deren Absichten ihrer Verwirklichung zuführen helfen und durch tüchtige Ausbildung der Jugend dem Vaterlande wackere Bürger erziehen, Bitte um thätigste Verwendung! Praktischer Lehrgang der Gabelsbrrger'- schcn Stenographie für den Schul-, Pri vat- und Selbstunterricht. Von Adolf Zukertort. Vierte Auflage, durchschossen mit den stenographischen Tafeln. Preis 12sH SA ord. Dieser, in dritter Auflage vollständig ver griffene Leitfaden erscheint erst in einigen Wochen, Disponirte Exemplare erbitte zurück. Für die Handlungen Schleswig- Holsteins. s30844,j Zum Verkauf wurde mir übergeben und ist jetzt nur durch mich zu beziehen: Gesetz betr. die öffentlichen Jmmobiliar - Feuer- Versicherungs-Anstalten in der Provinz Schleswig-Holstein vom 23. März 1872.. Statut für die Verwaltung der provinzialständischen Brandversicherungsanstalten der Provinz Schleswig-Holstein. Reglement für die Classification der bei den provinzial ständischen Brandversicherungsanstalten der Provinz Schleswig-Holstein versicherten Gebäude. 3 Bogen kl. 4. Geh. Preis 6 SA mit Infolge der neuen Organisation des Brand- Versicherungswesens in der Provinz Schleswig- Holstein, sowie der gänzlich veränderten Taxation der Häuser wird es nicht schwer halten, das oben genannte Gesetz in größerer Anzahl abzusetzen. Ich bitte, ü cond, zu verlangen, kann aber in größeren Partien nur bei gleichzeitig fester Bestellung liefern. Kiel, 16, August 1873, Ernst Homann.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder