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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1873
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1873-07-02
- Erscheinungsdatum
- 02.07.1873
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- Deutsch
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2392 Nichtamtlicher Thcil. ^ 150, 2. Juli. achtete Entwurf soll inzwischen im Reichskanzlcramte oder beim preußischen Ministerium längere Zeit vollständig geruht haben, bis vor einigen Monaten eine neue Anregung seitens des Kanzleramts erfolgte. Der demzufolge revidirtc Entwurf ist in dem preußischen Ministerium des Innern und der Justiz von dem Landrath v. Branchitsch und dem Geh. Ober-Justizrath v. Schclling bearbeitet und sodann im preußischen Staatsministerium bcrathen und festge stellt worden. Als Referent des preußischen Ministeriums ist dem zufolge zu den Bcrathungeu des Bundesraths der Landrath v. Branchitsch zugezogcn worden." Die „National- Zeitung" bemerkt lazu: „Hr. v. Branchitsch war nach seinem Asscssorexamen immer nur bei Verwaltungsbehörden, nicht bei richterlichen beschäftigt und pat sich als flotter Saxoboruffe in Heidelberg wohl nur eine sehr mangelhafte juristische Bildung angeeignet, wodurch die aller Juris prudenz spottende Fassung des berüchtigten Entwurfes allerdings genügend erklärt wird, indcß, ohne daß damit seine juristischen Mit- angeschuldigtcn gerechtfertigt würden." Aonunrsnta Uerrnanias llistorioa. — Der „Magd.Ztg." wird geschrieben: „Auch außerhalb der eigentlichen fachwissenschaft lichen Kreiseist es bekannt, daßsichin den letztenJahreneineMenge von meistens leider nur zu begründeten Angriffen gegen die oberste Leitung der itlonnrnknta. Usrrnanias lliotorios, richtete. Erkannte nmn auch willig die großen Verdienste an, welche ihr Herausgeber, Hr. Oberbibliothekar Pcrtz, sich um die Nutzbarmachung der Quellen zur deutschen Geschichte erworben habe, so konnte doch nicht in Abrede gestellt werden, daß nachgerade seine Kraft nicht mehr ausreichte, das große vom Frhrn. v. Stein ins Leben gerufene Nationalunternehmen, dem gegenwärtigen Stande der historischen Forschung entsprechend, durchzuführen. Mancherlei unliebsame persönliche Zwischenfälle trugen außerdem noch dazu bei, eine Aendcrung in der obersten Leitung wünschenswerth zu machen. Nachdem nun Hr. Geh. Rath Pertz sich entschlossen hat, seine Oberbibliothckarstelle niedcrzulegen, welche bis auf Weiteres Hrn. Professor Lepsins übertragen ist, wird die Oberleitung der Herausgabe der Monumente eine andere Gestalt gewinnen. An die Stelle des bisherigen alleinigen Herausgebers tritt eine Commission von drei Mitgliedern derAkadcmie der Wissenschaften, zunächst Pertz selbst, ferner Prof. Droysen und Geh. Rath Duncker; auch Prof. Haupt wird noch genannt. Diese Commission soll das Recht haben, sich zu cooptiren. Wie verlautet, denkt man namentlich sein Augenmerk aus Wattenbach und Waitz, zwei der bedeutendsten Autori täten auf dem Gebiete der mittelalterlichen Historiographie und Diplomatik, zu richten. Außerdem hat man Prof. Sickel in Wien im Auge, den größten Kenner der Urkunden des karolingischen Zeitalters. Prof. Sickel hat vor einiger Zeit eine Broschüre erscheinen lassen, welche die vielfachen Mängel der Herausgabe der Merowingischen Urkunden seitens des jüngern Pertz in scharfer Weise aufgedeckt hat. Durch das neue Arrangement wird das große Nationalwcrkhoffentlich in mehr als einer Weise gewinnen, vor allem wird jedem Cliquen wesen und Nepotismus die Thür verschlossen sein." Im Verlag von I. I. Weber hier ist ein „Deutscher Zeit- schriften-Katalog" erschienen*), der, von Eduard Baldamus bearbeitet, mit Hinweglassung der politischen Zeitungen und Tages blätter, sowie alles auf das Jnseratenwesen Bezüglichen, eine wissen schaftlich geordnete Zusammenstellung von unserem reichen periodi- *) Deutscher Zeitschriften-Katalog. Systematisch geordnetes Verzeich niß der in Deutschland, Oesterreich-Ungarn und der Schweiz erscheinenden wissenschaftlichen und unterhaltenden Zeitschriften, Jahrbücher, Kalender, Abhandlungen und Jahresberichte gelehrter Gesellschaften und wissenschaft licher Vereine, Ranglisten, Adreß- und Staatshandbüchcr. Ostern 1873. (8. XX u. 216 S.) In elegantem Leinwandband. Preis 3 Mark. sehen Litcraturfelde bietet und somit sich hauptsächlich in den Dienst der Wissenschaft und des Buchhandels stellt. Von den 2019 Titeln, welche der Katalog insgesammt in 23 Fächern verzeichnet, weist das theologische Gebiet am meisten ans, nämlich 262; zunächst folgen dann Staats- und Rechtswissenschaft, Politik und Staatshandbücher, Statistik mit 209; auf Handelswisscnschaft, Gcwcrbsknnde und Mode entfallen 198, auf Pädagogik nndJngendschriften 171,Mcdicin 144, Haus- und Landwirthschaft sowie Untcrhaltungslitcratur je 112, Naturwissenschaften 104 u. s. w., bis endlich die Freimaurerei als die kleinste Rubrik mit 4 Titeln den Reigen der Geister schließt. — Von besonderem Interesse ist die Uebersicht nach Ländergruppen und Städten, indem daraus leicht zu erkennen ist, wie die literarische Production von der geographischen Lage der Stadt, der Beschäfti gung und dem Geiste ihrer Einwohner beeinflußt und bedingt wird. Obenan stehen Preußen mit 730 und Sachsen mit 406 Erscheinun gen, dann folgen Oesterreich-Ungarn mit 287, Bayern mit 152, die Schweiz mit 82, Württemberg mit 70, Hamburg mit 34, Baden mit 31, Hessen mit 26, Rußland, Sachsen-Coburg-Gotha und Sachsen-Weimar-Eisenach mit je 17, Bremen mit 16, Braunschweig und Mecklenburg-Schwerin mit je 12, Oldenburg mit 11, Elsaß mit 9, Reuß mit 6, Sachsen-Meiningen mit 5, Luxemburg und Schwarz- burg-Sondershausen mit je 4, Lübeck mit 3, Schwarzburg-Rudol- stadt, Sachsen-Altenburg und Anhalt mit je 2, und endlich Lippe- Detmold, Waldeck und Mccklenburg-Strelitz mit je 1 Ziffer. Wie man aus dieser Zusammenstellung der Länder nach ihrer geistigen Produktivität ersieht, nimmt das Fürstenthum Bückeburg, wo be kanntlich Bismarck „nix to seggen hat", auch in dieser Hinsicht eine Ausnahmestellung ein und scheint für das heutige Strikeunwcsen nun auch auf geistigem Gebiete einen fatalen Präcedenzfall zu liefern. Von den 203 Städten, aus welche sich die 2019 Schriften vertheilen, gibt es nur 6, die mehr als 50 davon auszuweisen haben, nämlich Berlin 343, Leipzig 300, Wien 203, Dresden 68, Stuttgart 54 und Mün chen 53, während 79 Städte mit je nur 1 Beitrage den Chor davon bilden. — Einen interessanten Einblick in die Thätigkeit der einzelnen Verleger und Verlagsanstalten bietet ferner ein alphabetisches Ver leger-Register, deren dasselbe jenen 2019 Publikationen gegenüber 777 Namen verzeichnet. Darunter nehmen die zwei großen Wiener Häuser Gcrold's Sohn mit 35 und Braumüllcr mit 27 die hervor ragendsten Stellen ein; ihnen folgen dann zunächst von zahlreicher vertretenen Firmen Klein in B. und Trowitzsch L Sohn in B. mit je 18, Th. Grieben mit 17, Dümmler's Verlagsbuchhandlung, Hirschwald, Mittler L Sohn und Perles mit je 15, Franz, Fromme und Hinrichs mit je 14, G. Reimer mit 13, die Beck'sche Univ.- Buchh. in W., v. Decker und Stahel mit je 12, Calve, Naumann in D., Seidel L Sohn, Teubner und Vandenhocck L Ruprecht mit je 11, und endlich Meyer in Hann, und Wiegandt L Hempel mit je 10. — Den Schluß des Ganzen bildet zur schnelleren und bequemeren Orientirung ein alphabetisches Generalregister über sämmtliche ver- zeichnete Titel. So läßt die Sorgfalt des thätigen Verlegers kaum etwas zu wünschen übrig und umsomehr darf man daher hoffen, daß das Unternehmen jetzt eine günstigere Ausnahme, als sein vor nunmehr achtundzwanzig Jahren gemachter erster Versuch, finden und sein angestrcbtes Ziel erreichen möge: ein nützliches und unent behrliches literarisches Hilfsmittel zu werden. Pcrsonalnachrichten. Die Herzoge von Sachsen-Meiningen und Sachsen-Coburg haben Herrn Wilhelm Ritter von Braumüller (Vater) in Wien in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen aus dem Gebiete des Verlagsbuchhandels das Ritterkreuz 1. Classe des Herzog!. Sachsen-Ernestinischen Hausordens, statt des bisher getragenen Rit terkreuzes 2. Classe, verliehen.
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