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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1873
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- 1873-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1873
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- Deutsch
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3366 Nichtamtlicher Theil. 213, 15. September. Schloeßmann in Gotha. 8811. Lvaäinx«, eLS)' suglisd. Vol. 6—10. 16. Oiych. ^ ^ f? IullLlt: 6. ÄI. Lclgervortd, I^rLnlc 4 LL —8. ^ L^xe.l^q r l Ide little clox ^rust^. Ike okerr^ orodarcl. I'rLnL'. I'dv orLÜK wKL. 5. Schreiber in Eßlingen. si. 6. Thl. Wilde Thiere, all,er Länder 8812. Bilder zum Ansl u. Zonen. Fol. EM d ^ 8813. Hochstetter, F. v., geologische Bilder der Vorwelt u. der Jetztwelt. I. Lfg. Fol. K ^ Vieweg St Sohn in Braunschwcig. 881-H. 8^»lömi1svliz, 0») küsi'stelli^e lo^aritiimisetie n. tri^onometrisedv 2. Lvü. 8, > ^ Wagncr'sche Buchh. in Schwiebus. 8818. Punktir-Buch, neuestes. 3. Ausl. 16. 1 N/ «v,.z ist «--Wz,,. 8816. Winter, G. A., Jugendgarten. II. Allgemeines Lesebuch s. Ober klassen deutscher Volksschulen. 6. Aufl. gr. 8. * ^ Nichtamtlrcher Theil. Heinrich Erhard. Im vorletzten Jahrzehend des 17. Jahrhunderts kam als ehr samer Buchbindergesellc August Metzler (geb. 1654 als Sohn eines sächsischen Pfarrers) nach Stuttgart, nachdem er in Zwickau „das Handwerk erlernt", und trat in das im Jahr 1670 von Joh. Gottfr. Zubrod daselbst gegründete Geschäft, welches ohne Zweifel nach da maliger Sitte Bücher nicht bloß einband, sondern auch verkaufte. Ein Jahr darauf (1682) heirathete jener Metzler eine Schwäbin und betrieb von da an, wohl selbständig, den Buchhandel, erst aber mit einiger Bedeutung nach Zubrod's im Jahr 1690 erfolgtem Tode. Dieser Betrieb dauerte bis zum Jahre 1716, in welchem Metz ler starb und von seinen fünf Söhnen der eine, Johann Benedikt Metzler, geboren 1696 (also gerade 20 Jahre alt), das Geschäft übernahm und zwar in Gemeinschaft mit seinem Schwager, dem Bruder seiner Frau, Hofbuchdrucker Rößlin, dessen Namen der An tiquar heute noch auf vielen größeren und kleineren Werken, nament lich Schul-, Kirchen- und Gesangbüchern jener Zeit findet. Rößlin hatte vom Herzog das Privilegium auf 20 Jahre, von 1718 ab „alleiniger Buchhändler" zu „Stuttgarten" zu sein. Joh. Benedikt Metzler hatte ganz regelrecht von 1713 bis 1716 den Buchhandel erlernt bei dem Bibliothekar und Buchhändler Johann Felix Bielcke in Jena und wurde, nach eben beendigter Lehrzeit, durch den Tod seines Vaters in die Heimath zurückgerufen. Etliche Jahre später, 1720, associirte er sich mit Christof Erhard, geboren 1684 zu Thumm in Sachsen, dem Sohne eines Spitzenhändlers. Dieser war 1704 als Gehilfe zu Metzler's Vater gekommen und in dieser Stellung bis 1718 geblieben, in welchem Jahre er die Gründung eines buchhändlerischen Geschäftes in Heilbronn versuchte, nachdem ihm im Hinblick auf das oben er wähnte Privilegium die Concession in Stuttgart verweigert worden war. Jndeß scheint dies nicht prosperirt zu haben ; denn zwei Jahre später gab er dieses reichsstädtische Geschäft wieder auf, kehrte nach Stuttgart zurück und associirte sich dort mit Joh. Bened. Metzler, nachdem er durch die eheliche Verbindung mit der Tochter des Handelsmanns Christof Metzler zu Frankfurt a/M. in verwandt schaftliche Beziehung zu ihm getreten war. Kinderlos starb jedoch schon 1722 diese Frau in ihrer Heimath. Aus einer zweiten, Ende 1723 geschlossenen Ehe unseres Christof Erhard mit der Tochter des Apotheker Palm zu Schorndorf entsproßten aber zwei Söhne: Johann Christof und Johann Philipp Erhard. Im Jahre 1740 trennte sich deren Vater von Metzler und gründete nach Uebereinkunft mit letzterem eine zweite Buchhandlung in Stuttgart, starb jedoch bald darauf, 1742. Sein älterer Sohn, Johann Christof, führte nun die Buchhandlung fort und der jüngere eine Buchdruckerei. Aus dieser Zeit stammt wohl die gleichfalls auf vielen guten und schönen Verlagswerken noch zu -findende Firma „Joh. Christ. Erhard L Söhne", sowie „I. Chr. Erhard's Söhne", welche z. B. eine Reihe der schönsten Erzeugnisse württembergischer Theologen, namentlich Bengel's und seiner Schüler tragen. Ueberhaupt scheint die Verlagsthätigkeit der Firma gegen und um die Mitte des vorigen Jahrhunderts eine sehr bedeu tende gewesen zu sein. Joh. Bened. Metzler, sonach von 1740 an wieder alleiniger Besitzer seines Geschäftes, trieb dieses noch eine Reihe von Jahren bis zu seinem am 6. März 1754 erfolgten Tode. Sein Geschästs- local war schon damals Calwer- und Büchsenstraßenecke. Nach dem Hingang des Vaters übernahm dasselbe der 1727 geborene Sohn Johann Benedikt Metzler, gründete 1785, also bedächtig erst nach 31 Jahren der Uebernahme, die erste Leihbibliothek, trat dieselbe je doch, „überhäufter Handlungsgeschäfte wegen", dem vorerwähnten Buchdruckerci-Jnhaber Joh. Philipp Erhard ab. Die Ehe I. B. Metzler's wurde nur mit einer Tochter, Auguste, gesegnet, welche sich 1780 mitC.L.Enßlin verheirathete, 1784 aber schonWittwe wurde. Aus diesem Stande heraus ehelichte sie nun 1795 dcrAdvocat Chri stof Heinrich Erhard, der 1756 geborene Sohn des obengenannten Joh. Philipp Erhard. Diesem seinem Tochtcrmann übergab, viel leicht gegen dessen Neigung, da er ja einen anderen Beruf hatte, I. B. Metzler 1796 seine Handlung, und starb bald darauf im nächst folgenden Jahre. Der einzige Sohn des Advocaten und Buchhändlers Erhard war unser Heinrich Erhard, geboren zu Stuttgart den 16. April 1796. In seiner Jugend wurde ihm eine gute wissenschaftliche Bil dung zu Theil; er durchlief das Gymnasium seiner Vaterstadt, war in den alten Sprachen sehr bewandert, wie er denn selbst im hohen Alter noch liebte, Horaz'sche Verse zu citiren; ebenso trieb er mit großem Gfer Mathematik. Der Vater, der selbst keine sonderliche Neigung zum Buchhandel zu haben schien, bestimmte auch den Sohn nicht für denselben, sondern ließ ihn in dem Handlungshause Stahl L Federer die Handlung erlernen. Nach Vollendung derselben sollte er nach Antwerpen abgehen, als die Rückkehr Napoleon's von Elba diesen Vorsatz Hintertrieb. Er trat nun als Commis in das^ Bankgeschäft von I. B. Metzler sel. Sohn L Konsorten in Frankfurt a. M. ein. Kaum aber hatte er, 1815, zum ersten Male die Heimath verlassen, als Plötzlich der Vater starb. Der junge Mann mußte eilig zurückkehren, es blieb ihm für seinen ferneren Lebensgang, keine Wahl, das verwaiste Geschäft forderte den einzig möglichen Leiter, und so übernahm, noch nicht ganz 20 Jahre alt, und ohne alle specielle Vorbildung dazu, unser Heinrich Erhard am 1. Decem- ber 1815 die Mctzler'sche Buchhandlung. Sie war in ziemlich un geordneten Zuständen, die Uebernahme also die schwierigste, welche sie nur sein konnte. Man darf mit vollem Rechte den Muth, die Ausdauer, den Fleiß und die Reife bewundern, welche den jungen Chef zum glücklichen Ziele gelangen ließen. Für sein ganzes späte res Leben mochten diese Lernjahre im eigenen Geschäft maßgebend geworden sein. Unter anhaltendem Beobachten und Lernen reiste er zu seinen Erfolgen, wie er es sein Leben lang liebte: erst alles zu hören, zu beobachten, still zu prüfen und dann mit Sicherheit sich zu entscheiden. Bald blühte unter Erhard's immer sicherer werdenden Hand die Buchhandlung neu auf. Sie umfaßte alle Zweige. Das Sor- timentsgeschäst war das älteste in Stadt und Land, und auch als
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