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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-06-19
- Erscheinungsdatum
- 19.06.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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X- 133, 19. Juni 1920. SirdaNionellkl LeU. vürsendtaU s. tz. Dtjchn. vuchhaodrr. 25. d. M. der Steuerabzug in Kraft treten soll, sind erst jetzt die Steuerkarten fertiggestellt und sollen endlich in den näch sten Tagen in den Verkehr kommen. In Leipzig sind Anträge auf Ausstellung der Steuertarten an das Stadtsteueramt zu richten. Da den Arbeitgebern eine ungeheure Mehrarbeit durch die Aufstellung der Listen und die Beschaffung der Steuerkarten erwächst, so soll eine Reihe von grotzen Betrieben den Ausweg wählen wollen, den Steuerabzug noch dadurch einige Zeit hinauszuschieben, daß sie in diesem Monat die Gehaltszahlung bereits am 24. erfolgen lassen. Hierbei bleibt zu be denken, ob nicht die Steuerbehörden doch unter Umständen hierin eine Steuergcfährdung im Sinne des 8 367 der Neichsabgabenordnung sehen würden. — Die Einkommcnsteuermarken werden jetzt von der Neichsdruckerei hergestellt. Sie kommen durch die Postämter demnächst zur Ausgabe. Sie sind 28 mm breit und 2k mm hoch. Zunächst gibt cs Marten in roter Farbe zu kO Pf., braun zu 50 Pf., grau zu 1 braun zu 2 grün zu 5 grün mit hellrot zu 10 und violett mit gelb braun zu 25 Später werden solche zu 50 und 100 ausgegebcu. Das Bild der einzelnen Marke ist verschieden. Der Wert tritt überall in großen Zahlen hervor. Sie haben außerdem sämtlich die Inschrift »Einkommensteuer« in Fraktur. Die Marke zu 1 zeigt den neuen Reichsadler. Bei den Werten zu 2 und 5 ist auch das Wort »zwei« und »fünf« in Buchstaben wiedcrgegebcn. Die Marlen werden in Bunt druck auf weißem Papier mit dem Wasserzeichen »Vierpaß« hergestcllt. Sie werden in Bogen zu 50 Stück geliefert. Für den Ersatz verdor bener Marken und den Umtausch gelten dieselben Vorschriften wie für die Umsatzsteuermarken. Angestclltcnvcrsicherung (vgl. Bbl. Nr. 124). — Im Neichsanzciger vom 14. Juni 1920 wird nunmehr das G e s e tz über weitere Aus dehnung der Vcr sicherungspflicht in der Angestell- tcnversichcrung vom 31. Mai 1920 veröffentlicht, dessen Haupt inhalt — die Erhöhung der Versicherungspflicht bis zu Jahreseinkom men von 15 000 ^ — das Börsenblatt bereits in Nr. 124 mitteilte. Bekannt war damals noch nicht, von wann an diese Erweiterung der Angestclltcnvcrsicherung Geltung haben sollte. Der Schlußparagraph obigen Gesetzes (8 11) bestimmt jetzt: »Dieses Gesetz tritt mit Wirkung vom 1. Mai 1920 in Kraft«. Einfuhrbewilligung für Pakete nach Österreich. — In Ergänzung der Mitteilung im Börsenblatt Nr. 125 vom 10. Juni geben wir eine uns unterm 14. Juni zugegangenc Nachricht des N e i ch s p o st m i n i - st e r s bekannt: »Im Anschluß an mein Telegramm vom 4. Juni be ehre ich mich mitzuteilen, daß nach einem neueren Schreiben der öster reichischen Postverwaltung die freie Einfuhr von Büchern, Musi kalien, Zeitungen und Schriften nach Österreich auch für den Paketverkehr gilt. Paketen nach Österreich mit derartigem Inhalt braucht daher eine österreichische Einfuhrbewilligung nicht bei gefügt zu werden. Die Postanstalten erhalten in den nächsten Tagen entsprechende Anweisungen.« Buchkunstausstcllung. — Im Deutschen Buchgewerbe- Haus zu Leipzig, Dolzstraße 1, Erdgeschoß, wird vom Sonn tag, den 20. Juni, an eine Buchkunstausstellung gezeigt werden: Die Ossenbacher Schreiber. Es handelt sich um handgeschrie bene, vorwiegend handverzicrte, zum Teil auf Pergament geschriebene Schriften und Bücher erwählten Inhalts. Damit ist ein schon ur altes Gebiet graphischer Fertigkeit und kunstgewerblichen Geschmacks wieder in Aufnahme gekommen. Die Ossenbacher Schreiber grup pieren sich um den eigenartigen bekannten Ossenbacher Schriftkünstler Rudolf Koch, aus dessen Schule sie sämtlich hervorgingen. Zur Erhöhung der Fernsprechgebühren teilt die Leipziger Oberpost direktion folgendes mit: Nachdem die Gebühren für Fernsprechan schlüsse durch Gesetz vom 6. Mai ab 1. Juli allgemein um 100 v. H. erhöht worden sind, werden auch die übrigen Fernsprechgebühren (Ge bühren für Nebenanschlüsse, Gebühren für zuschlagpflichtige Leitungs länge bei Anschlüssen außerhalb des 5-l<m-Umkreises, für Nebentele graphen und besondere Telegraphen usw.) zum gleichen Satze und zu demselben Zeitpunkte erhöht werden. Ten Inhabern solcher Fcrn- sprechanlagen, deren Gebühren nach vorstehendem erhöht werden, wird ein außergewöhnliches Kttndigungsrecht bis 25. Juni zum 30. Juni eingeräumt. Ein literarisches Preisausschreiben. — Zu einem eigenartigen Preisausschreiben ladet die »B. Z. am Mittag« ein. Das Blatt wird in der nächsten Zeit je eine Skizze von Earl Bnlckc. Geora n d. Gabe- lentz, Erdmann Graeser, Thea von Harbou, Georg Hirschfeld und Thaddäus Rittner veröffentlichen und danach nochmals sechs Arbeiten > dcr,elben Autoren, ohne jedoch bei dieser -weiten Reihe die Namen der Verfasser einzeln anzugeben. Sie zu erraten oder vielmehr sie auf Grund der Lektüre der ersten Arbeiten herauszufinden, ist die Aufgabe, die an das Stilgefühl der Leser gestellt wird. Aus die richtige Beant wortung der Frage: »Wer ist der Verfasser?« sind Preise von zusam men 2000 (1. Preis 1000, 2. 500, 3. 300 ^ und 10 Trostpreise von- 20 ^() ausgesctzt. Das Preisausschreiben soll das Interesse au der literarischen Gattung der kurzen Skizze und Novellette bei Schriftstel lern und Lesern fördern. PersonalnaLrichteu. Titclocrlrihuny, — Herrn Buchhändler Emil Mönnich i» Wllrzburg, Inhaber der gleichnamigen akademischen Buchhand lung und Mitinhaber der Verlagsbuchhandlung Kabitzsch dr Mönnich in Würzburg, wurde seitens des akademischen Senats der Universität Wllrzburg der Titel eines »U n i v e r s i t ä t s b u ch h ä n d le r s« ver liehen und der Firma das Recht zugestandcn, künftighin »Universi- t ä ts b n ch h an d l u n g» firmieren zu dürfen. Gestorben: am 8, Juni nach langem, schwerem Krankenlager Herr Ludwig Friese, Hauptkassiercr der Firma E, S. Mittler L Sohn in Berlin. Der Verstorbene hat dem namhaften Verlagshause säst 38 Jahre lang aus wichtigem Posten in Zuoerlässigkeit und Treue wertvolle Dienste geleistet. Seine Ehrenhaftigkeit, Herzensgute und sreundschaft- liche Gesinnung haben ihm die Liebe seiner Mitarbeiter und das Wohl wollen und Vertrauen seiner Vorgesetzten eingetragen, sodatz ihm ein treues Gedächtnis gesichert ist, Max Weber 's. — Prosessor vr, Max Weber, der berühmte Natio nalökonom, der seit wenige» Monaten als Nachfolger Luso Brentanos an der Münchener Universität wirkte, ist dort am 14, Juni im Alter von KS Jahren unerwartet verschieden. Seine erste Arbeit bctras die »Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter« (Stuttgart 1889), mit der er zum Hi, zur, promovierte, Ihr solgten die Veröffent lichungen: »Die römische Agrargejchichtc in ihrer Bedeutung sllr das Staats- und Privatrecht- (Stuttgart 1891>, »Der Nationalstaat und die Volkswirtschastspolitik» sFreiburg 1895), »Tic Börse» (Güttin gen 1896), Weber gehörte in der heutigen Volkswirtschaftslehre, wie Schmollcr, Töunies, Simmel, Sombart u, a,, der »soziologischen Rich tung« an. Feinsinnige Beiträge zur Methodologie der Volkswirt schaftslehre und zur Psychologie und Erkenntnistheorie des gewerb lichen Lebens hat er in dem von ihm mit W. Sombart und Edg, Jasss hcrauSgegebeneu »Archiv für Sozialwisscnschast« veröffentlicht. Eines seiner bedeutendsten Werke, die »WlrlschaftLethik der Weltreligionen«, erschien 1915, ^ Sprechsaal. Schriftsteller Verleger. Ein Wort zu den Nöten der Zeit. Es ist in der letzten Zeit mehrfach über die Not der Geistesarbei ter und besonders der Schriftsteller geschrieben worden und dies in Auffassungen, die nicht immer ganz zutreffend die tatsächlichen Ver hältnisse darlegten. Es lohnt sich deshalb, die Zustände, worin der Grund für die Notlage der Schriftsteller zu suchen ist, einmal näher und rein sachlich durch Gegenüberstellung von Autor und Verleger zu beleuchten. Daß eine Notlage der Schriftsteller besteht, ist Tatsache, und dar über ist an sich kein Wort zu verlieren, und daß cs Pflicht und Be streben der Verleger sein muß, dieser Notlage soweit als möglich zu steuern, darüber besteht ebenfalls kein Zweifel. Die Frage ist nur, ans welchem Wege man die Möglichkeit einer Änderung und Besserung der Verhältnisse erreicht. In allen Handelszweigen haben die Fabrikanten, Lieferanten und Händler die um eine Vielfaches erhöhten Kosten in jedem Falle ans die Waren geschlagen, sodaß die Verteuerung immer von den Kon sumenten, den Käufern und Verbrauchern, getragen werden muß. Das Buch ist nicht in diesem Sinne als Ware zu betrachten, denn es gehört bekanntlich nicht zu den Gegenständen des täglichen Bedarfs, und deshalb kann bei Festsetzung der Bücherpreise die wirkliche Teuerung nicht auf die Bücher selbst geschlagen werden. Wenn mau dies tun wollte, würde bei den gegenwärtigen Verhältnissen, die eine 45fache Verteuerung des Papiers, eine 15sache Verteuerung des Druckes und eine 20fache Verteuerung der Buchbiuderkostcn bedingen (ungerechnet die hohen Spesen, die dem Verleger in seinem Betriebe durch mehrfach 631
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