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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1855
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1855-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1855
- Sprache
- Deutsch
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894 68 Zur Karte dcS Buchhandels. (Börsenblatt Nr. 51.) Der Entwurf einer „Bibliopolischcn Karte" ist nicht neu, bereits im Jahre 1842 brachte Hr. Eyraud in Neuhaldensleben eine solche zur Ausführung*); freilich würde diese den jetzigen Ansprüchen nicht mehr genügen, denn der Zweck einer solchen Karte soll nicht allein eine trockene Aufzählung der Orte sein, in denen sich Buchhandlun gen befinden, es müßte ebensowohl auf die Verbreitung des Buch handels (vielleicht seit Anfang des XIX. Jahrh.), als auf die Fort schritte der Cultur und wennmöglich der bedeutenderen Gewerbe Rücksicht genommen werden. Unter Zugrundlegung der Schulischen Buchhändler-Geographie würde die Berücksichtigung interessanter Notizen nicht schwierig sein. Um etwas Vollständiges und Zweckmäßiges zu liefern, würde die Ausführung auf 1 Blatt schwerlich genügen, und die Karte vor Ueberladung zu bewahren, würde durch Notizen am Rande derselben die Zweckmäßigkeit und Brauchbarkeit erhöht werden. Ich habe mir bereits früher einen Plan entworfen, zu dessen Ausführung ich aber noch nicht kommen konnte, und erlaube mir, denselben unmaßgeblich mitzuthcilen. I. Norddeutschland. Bl. 1. Preußen (excl. Westphalen und Rheinprovinz) und Sachsen mit den dazwischen befindlichen kleinen Für- stenthümern. - 2. Rheinprovinz und Westphalen und die übrigen deut schen Länder, Mecklenburg, Oldenburg, Hannover, Braunschweig, Cassel rc. (auf diesem Blatte könnte auch Belgien u. Niederlande Berücksichtigung finden). II. Süddeutschland. Bl. 3. Bayern, Pfalz, Baden und Württemberg (hier könnte auch die Schweiz berücksichtigt werden). - 4. Oesterreich mit seinen Kronländecn (kann aus dem Grunde auf einen kleinern Raum gedrängt werden, als die nominelle Bezeichnung wenig Raum bean sprucht). - 5. Europ. Rußland mit Schweden und Norwegen, in soweit es herbeizuziehen wäre- (Zu Cartons für die übrigen europäischen Staaten würde sich Raum auf den Blättern wohl finden.) Die Randbemerkungen können sehr compresse Notizen über den Umfang der Staaten, mit alphab. Reihenfolge der Städte und Be zeichnung der Zahl der Buchhandlungen und Buchdruckereien rc. mittelst Zeichen, enthalten. Bei den Staaten wäre die Angabe des Datums der gültigen Preßgesctze nicht ohne Interesse**). Die Bezeichnung der Städte, in denen sich Buchhandlungen befinden, müßte, wie auf der Eyraud'schen Karte, je nach Größe der Städte, zur Bezeichnung der Einwohnerzahl durch Wahl der Schrift stattsinden, während die Bezeichnung der Staaten und Pro vinzen nur durch Angabe des großen Anfangsbuchstabens stattsinden könnte. Die ethnographische und konfessionelle Bezeichnung geschieht durch Totalfarben, während zur Darstellung der Verbreitung des Buchhandels, sowie der Culturfortschritte der Bevölkerung, die lineare Bezeichnung geeignet wäre. Im klebrigen stimme mit den Ansichten des Herrn Rögner überein und will wünschen, daß sich der vielseitig wünschcns- *) Wenn wir nicht sehr irren, hat unser verstorbener College L. Hilsenberg in Erfurt vor 16—18 Jahren ebenfalls eine Buchh.-Karte herausgegeben. **) Die als wünschenswerth bezeichneten Randbemerkungen könnten ebenfalls auf einem besonders beizugebende» Text, unter Anwendung einer zweckmäßigen Abbreviatur, Platz finden. werthcn Ausführung nicht die geringe Theilnahme entgegenstellt, welche in der Regel die den Buchhandel speciell betreffenden litera rischen Unternehmungen haben. Bielitz. L. Mohr, (in der Zamarski'schen Buchhandlung.) Neapel, im Mai. Ein englischer Freund schreibt dem Londoner Athenäum aus Neapel: ,,Ein Todtenschlaf scheint auf dem Antlitz dieser Stadt der Sirenen zu ruhen- Keinerlei neues Werk geht aus der Presse hervor; keinerlei neue Idee kommt zur Erscheinung; nichts deutet auch nur entfernt eine Thätigkeit des Geistes an, und so weit man vorwärts zu sehen vermag, ist auch kein Schutzengel zu erwarten, der die im Todesschlaf befangene Schöne wieder erweckt. Vergebens forsche oder blättere ich in einem mir vorliegenden Literaturblatt: da ist höchstens von einem juristischen Werk die Rede, oder es finden sich einige Notizen von archäologischem Interesse, oder auch ein paar Sonetten an eine Theater-Primadonna. Das sind die einzigen Symptome einer noch vorhandenen Lebensfähigkeit der Geister. Da ich meiner eigenen Beobachtung nicht hinlänglich traute, so be fragte ich einen hiesigen Buchhändler, und dieser bestätigte meine Wahrnehmungen, indem er sagte: „An Talenten fehlt es uns nicht, wir besitzen literarisch gebildete Männer genug, aber alle werden durch einen unsichtbaren moralischen Einfluß paralysirt. Niemand wagt zu schreiben, weil ihn der freie Ausdruck seiner Meinung, gleichviel über welche Gegenstände, in's Verderben führen kann — und wer es auch wagen wollte, der hat doch nicht Lust, die Erzeug nisse seines Geistes von irgend, einem Priester-Censor verstümmeln zu lassen. Wir sind todt, Herr, und ich glaube nicht, daß wir je mals wieder auferstehen werden." AuS Preußen. Die im Verlage der Finckc'schen Buchhandlung in Hildesheim vor Kurzem erschienene Schrift: „D ie deutsche Politik Preu ßens und das Berliner Centralpreßbüceau". ist, nachdem dieselbe vom Polizeipräsidium zu Berlin vorläufig mit Beschlag be legt worden, jetzt vom Stadtgerichte zu Berlin für den ganzen preu ßischen Staat verboten und zur Vernichtung verurtheilt worden. Paris, 15. Mai. Der gerichtlich angeordnete Verkauf der berühmten Libri'schen Bibliothek hat stattgefunden. — Am theuersten ist ein Excmpl. des liauäouio oomts äs lllsnäres (1200 Fr.) fortgegangcn, dann eine Ausgabe von Ariost's Orlando l'urioso vom Jahr 1530 (1010 Fr.); aber auch andere seltene Bücher wurden gut bezahlt. So Leresval Io Oalloys (1530, Folio) mit 580 Fr., Dante's Ouaeslio äs aqua st tsrra (1508, 4.) mit 530 Fr., ls lriomplio äe8 neul proux (Xkbeville, , 1487) mit 430 Fr., ein Exemplar von Tasso's Kerusslemms, mit An merkungen von der Hand des Ald. Manutius, mit 400 Fr-, die erste Ausgabe von kraueliiers'a I'art äs lauleonnerio mit 260 Fr., eine Ausgabe von Aesop's Fabeln, mit drei Zeilen von der Hand Galilei's, mit 175 Fr. -c. Ncw-Pvrk, den 20. April. DicPräsidentenwahlder Deu tschcn Gesellschaft ist jetzt end lich, am Mittwoch Abend, zu einem Resultate gediehen. Unser Col lege, Herr Rudolph Garcigue Hai mit bedeutender Majorität den Sieg davon getragen und wird fortan mit einem jährlichen Gehalte von 2500 Dollars den für die deutsche Emigration so wichtigen Posten bekleiden. Die Augsburger Allgemeine Zeitung findet es
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