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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1873
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1873-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1873
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18731022
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187310221
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18731022
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- Public Domain Mark 1.0
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1873
- Monat1873-10
- Tag1873-10-22
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Srscheint -utzcr Sonntags täglich. — Bis °rsch 9 Uhr eingehende Anzeigen kommen in der nächsten Nummer zur Ausnahme. Börsenblatt Beiträge für das Börsenblatt sind an die Redaction — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu senden. für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum de» BörscnvereinS der Deutschen Buchhändler. .V? 245. Leipzig, Mittwoch den 22. Oktober. 1873. Nichtamtlicher Theil. Die Ausstellung der deutschen periodischen Presse in Wien. Der deutsche Buchhändler-Börsenverein und die sür alle gemein nützigen Zwecke so hervorragend empfängliche deutsche Postverwal tung haben für die Ausstellung in Wien eine großartige Sammlung der periodischen deutschen Presse veranstaltet und zwar in einer Aus dehnung, die an einer absoluten Vollständigkeit kaumZweifel aufkom- men läßt. Letzteres wurde bewerkstelligt durch die stricte Erfüllung der Ordre, alle die Proben der Zeitungen und Journale, soweit sie täglich erscheinen, von einem Tage zu entnehmen, die wöchentlichen Zeitschriften und Monatshefte oder Vierteljahrsschriften aber von dem diesem Tage Nächstliegenden Erscheinungstermin zu beschaffen! Die Idee zu dieser Sammlung erhielt wesentliche Festigkeit durch den Vorgang der Londoner Ausstellung von 1872, wo die Tagespressc und Journalistik der Welt dargestellt worden ist, und auch in der Thai diese Vorführung durch ihreVollständigkcit und weit mehr durch die Bedeutung einer solchen Thal überraschend wirkte. Die Aufstellung dieser reichhaltigen Sammlung der Weltjournalistik war in London vortrefflich bewerkstelligt an den Wänden der langen Corridvrs, welche die einzelnen Theile der Ausstellungsräume ver binden. Ja diese Ausstellung verwandelte diese langweiligen, langen Corridvrs in interessante Stätten, die für das Studium sehr viel Treffliches boten. Es war daher mit Recht zu hoffen, daß in Nach folge dieses Londoner Versuches auf der Wiener Ausstellung Achn- liches geleistet werden könnte. Allein, so wenig es an Material, an Zeitungen und Jour nalen fehlte, so sehr ungenügend ist die Aufstellung geblieben, die geradezu die ganze Idee iin Sande verlaufen läßt! Wir sagen dies mit Bedauern.. Alle diese reiche Ausbeute ist nahezu ohne Ordnung an der hohlen Wand eines Ansbaus des Unterrichtspavillons an- gcnagelt, aber, was noch schlimmer ist, so eng übercinandcrgeschichtct, daß von vielen Zeitungen nicht einmal der Titel, viel weniger irgend etwas von dem Inhalt, und sei es auch nur ans der ersten Seite, er sichtlich ist. Die Rotundcnwand ist mit einer Papierdecke aus Zci- tnngspapier von circa 6 Fuß Höhe und 20 Fuß Länge bedeckt; — wozu, vielleicht zur Abhaltung von Feuchtigkeit?, das ist die ver wunderte, aber berechtigte Frage der Ausstellungsbcsucher. Freilich wenn derselbe an dem Anfangspfeiler genau einen angeklebten Zettel von ca. U Fuß im Quadrat bemerkt und denselben liest, so erfährt er, daß derselbe von einer Colleetivausstellung der deutschen periodischen Presse berichtet; allein kaum Einer unter Hunderten sieht den Zet tel und entziffert daraus, daß die wilde Papierbekleidnng der Wand diese Ausstellung ausmachcn solle. Er kommt eher ans den Gedan ken, daß auf dem nächststehcnden Tische diese Collection ausgelegt sei, denn dort finden sich einzelne Zeitungsblätter und ungeordnet und willkürlich zusammengehestete technische Journale in ziemlich starken Bündeln. Ja, meine Herren Buchhändler und Journalisten, so sieht Ihre Colleetivausstellung in Wien ans, während sie berechtigt war, einen imposanten Ausstellungsgegenstand zu bilden. Trösten Sie sich; die Langsamkeit der Bauten und deren lächerliche Unzweckmäßigkeit, die Hast der Installation, vielleicht auch die Geringschätzung des Be lehrenden, das eine solche Ausstellung aber bieten kann, wenn sic gut durchgeführt wird, haben Ihre Hoffnungen, wie so viele andere, die der strebende Industrielle an die Wiener Ausstellung knüpfte, voll ständig zu Schanden gemacht. Lassen Sie die Sache verlaufen, da sie nicht zu ändern ist. Vielleicht hat das friedliche Zusammensein der Amtsblätter mit den großen Zeitungen, der konservativsten und der freiheitlichsten Blätter doch einen Nutzen, — man sieht ja nur den Titel und nichts vom Inhalt. Die Gewerbeblättcr werden die Belletristik und ihre Monatsblätter nicht weiter bekehren, wenn sie dieselbe auch bisweilen hart zudecken. Lassen Sie ruhig die Convolute auf dem Tische ruhen, deren oberstes Heft alle anderen von ihm bedeckten ungesehen macht, für alle die Blicke des Beschauers empfängt, — denn es steht ja auch hier zum Ueber- fluß ein Zettel: „Man bittet die Gegenstände nicht zu berühren!" Aber Sie Iverden durch diese Art und Weise der Ausführung Ihrer trefflichen Idee wenigstens die Lehre empfangen, daß Sie bei künf tigen Gelegenheiten einen Bnchhändler-Decorateur von Profession mit der Aufstellung betrauen, der jedem Blatt die berechtigte und zu seiner Beurtheilnng und Vergleichung mit andern Blättern noth- wendige Stellung und den genügenden Raum gibt, — der als Sor timenter genau sortirt, politisch undunpolitisch, belletristisch und ge werblich u. s. w. u. s. w., und der endlich sein Werk bekrönt mit einer großen, glänzenden Denkschrift, die dem Publicum von Ihrem Vor haben und Ihrer Idee erzählt und dadurch Anlaß gibt, daß der durch die zahllosen Dinge und Undinge aus der Weltausstellung ohnedies bis zur Ermattung gehetzte Besucher im Sinne dieser Idee ans eine nähere Betrachtung der dargestellten Cnlturbilder freudig eingeht. 8. Misccllen. Aus Berlin berichtet die Dtsch. Allg. Ztg.: „Eine gewisse Kategorie der vom Anslande eingehenden Zeitungen unterliegt einer Steuer. Es ist nun zwischen der Postbehörde und dem Finanzministerium ein Ccntralverfahrcn für die Erhebung dieser Steuer bei solchen Zeitungen, welche unter Kreuzband cingehen, dahin vereinbart worden, daß die Postanstaltcn am 15. eines jeden Monats von denjenigen Personen, welche ihnen als regelmäßige Empfänger einer unter Band eingehenden ausländischen steuer pflichtigen Zeitung bekannt sind, sich die betreffenden Steuerquit tungen vorzeigen lassen. Wenn eine solche Quittung nicht vor- gewiescn wird, oder nicht vorgewiesen werden kann, so erhält die Steuerbehörde Anzeige hiervon." Si-:r-igfler Jahrgang. 522
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