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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1860
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1860-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1860
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- Deutsch
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Die Evangel. Buchhandlung in Berlin noch einmal. Die Auslassung derselben in Nr. 8. des Börscnbl. ist so nich tig als täuschend. Das besagte Circular ist zugleich in die Rhein provinz wie auch nach Schlesien, demnach gewiß in alle Provinzen Preußens gegangen. Wenn nun die 150 evangel.-theologischen Le sezirkel in Preußen die Offerte des Hrn. Kritz acceptiren, welchen will er denn mit den vielleicht 4 Exemplaren seiner in Berlin cour- sirenden Journale befriedigen? Natürlich fast keinen! Wohl aber hat er mit unbegreiflichem Leichtsinne hundert Buchhandlungen in ein schiefes Licht gebracht. Uns wird geschrieben: „Der p. p. Kritz erbietet sich, alle von uns gelesenen Zeit schriften 25 Proc. unter dem Ladenpreise zu liefern. Obgleich ich diesem Anerbieten nicht recht traue, wenigstens darin eine ver deckte Offerte eines in Berlin bestehenden Lescinstitutes sehe, so mußte doch diese Angelegenheit zur Berathung gebracht werden. Das Ergebniß der Berathung der Herren Amtsbrüdec lief auf die fast allgemeine Annahme hinaus: Wenn Hr. O. Kritz uns 25 Proc. versprechen kann, so werden wohl die Hrn. I. Max ck Eo., mit denen wir so lange schon in Verbindung stehen, uns >0 Proc. von den Journalen zu gewähren sich bereitwillig finden lassen." Das Resultat des mit scheinbar großer Feinheit von Hrn. Kritz auscalculirten Planes wird also nur sein, das ohnedies mühsame und rcsultatlosc Journalgeschäft aus ein Minimum herabzudrücken, ohne für sich irgend einen Vortheil zu erzielen Ob die Verleger evangel.-theologischer Journale sich bei ihm dafür zu bedanken haben, möchten wir bezweifeln; denn wenn der verdeckte Plan, den Debit derselben in der gedachten sogenannten „Evangelischen Buchhandlung" allein zu concentriren, in Erfüllung gegangen wäre, so dürften sie kaum ihre Rechnung dabei finden. Verwerflich ist es unter allen Umständen, wegen eines mög lichen, ganz unbedeutenden Vorthcils einengroßen Theil seiner Col lege» zu compromictircn. Breslau, den 3l. Januar 1860. Josef Max <L Co. Berichtigung. Das in Nr. 5. des Vbrsenbl. mitgctheiltc ,,Verzeichniß der den Vorschlägen dcroesterr. So rt i me n te r bcigctrctenen Verleger" enthält hinsichtlich einer Anzahl Stuttgarter Verleger Ungcnauigkcitcn, die einer Berichtigung bedürfen. Sechszchn Stuttgarter Verleger, die in diesem Verzeichnisse als ,,auf Vorschlag 1. und 3. eingcgangen" ge nannt werden, sind nämlich diesen beiden Punkten keineswegs rein bei getreten, sondern nur mit nachstehenden wesentlichen Modifikationen: Zu Art. 1. Statt des vorgcschlagenen Extrarabattes von 10 Proc. bei Baarbc- zügen haben die sechszebn Stuttgarter Verleger sich verpflichtet, feste Bestellungen und Continuationen gegen baar mit 40H, bei ordinären, mit 33>^ flh bei Nettoariikeln zu liefern, bei letzteren aber sich einzelne Ausnahmen Vorbehalten. Die vorgeschlagene Z u rü ckci n l ö s u n g v o n ü b rig b le i b e n de n Continuationen, welche von den Sortimentern gegen baar bezogen worden, haben die Sechszchn nicht angenommen. Zu Art. 3. Die 6stg Vergütung für auf laufende Rechnung vor dem In. Januar zu leistende Abschlagszahlungen wurde von den Sechszchn nur zugesichcrt unter der zweifachen Bedingung, daß 1) die betreffenden oesterr. Sortimenter in der darauf folgenden Oster- I messe ordnungsmäßig bezahlen und etwaige Ucberrräge keine »falls den dritten Theil des Saldo übersteigen dürfen, 2) die etwaigen Ueberträgc spätestens bis 15. Octobcr be zahlt werden. Endlich haben die Sechszchn sich zu diesen Vergünstigungen nur verpflichtet gegenüber von denjenigen oesterrcichischcn Firmen, welche die Rechnung von 1858 bis Ende December 1850 vollständig s a'l d ir t haben, auch dieselben bloß für 1860 gültig, nach 1860 für widerruflich erklärt. Miscellcn. Leipzig, 31. Januar. Das frische Leben, welches sich in dem hiesigen B uch h an dI u n g sg eh i Ifen - V crein namentlich seit der Feier seines sünfundzwanzigjähcigen Bestehens zeigt, hat sich wiederum in einer neuen, wenn auch schon seil langem angc- strebten Weise bekundet, indem am Abend vom 26. v. MlS. ein erster wissenschaftlicher Vortrag stattfand, dem auch eine große An zahl der hiesigen Herren Principale und dem Vereine nicht angc- hörcnde Gehilfen außer dessen zahlreich erschienener Mitgliedschaft beiwohnte. Bei so ansehnlichem Auditorium entwickelte Hr. A. von Zahn, ein hiesiger Künstler und Kunstschriftstcller, in höchst an sprechender, lebendiger Rede einen Abriß der Geschichte der Il lustration von Chodowiecki bis auf die Gegenwart un ter Bezugnahme auf eine reichhaltige Sammlung vorgelegtcr Pro ben, und bot damit, was sich in Zeit einer Stunde nur über dieses reichhaltige Thema sagen läßt. Es würde an diesem Orte zu weit führen, eine vollständige Analyse von Hrn. von Zahn's dankcns- werther Leistung zu geben; es sei daher hier nur bemerkt, daß der selbe seit Cbodowiecki's Tode bis herab in die dreißiger Jahre die künstlerische Illustration fast nur im Argen liegend darstellen konnte, bis der Holzschnitt in Deutschland, in Berlin zuerst wieder künst lerisch versucht, durch englisch - französische Leistungen in den Unter nehmungen von Dcnnig, Finck L Co.*) die weiteste Anerkennung fand und die Kunst wieder für die Illustration gewann. Es wurde dann weiter der Berliner Holzschnitcschule, der großen Verdienste von F. W. Gubitz gedacht und wohl nur durch ein Versehen nicht auch Unzelmann erwähnt, dann wie I. I. Weber unter Kretzschmar's Leitung, des größten Meisters im modernen Holzschnitt, eines Schü lers von Unzelmann (nicht von Gubitz), die Leipziger, zu so hoher Berühmtheit gelangte Schule gegründet habe**), und Georg Wi gand es gewesen sei, der sich unsterbliches Verdienst erworben habe um Hervorrufung der Dresdener Schule, um Befruchtung und An regung namentlich Ludwig Richtcr's. Nach Darstellung der be kannten süddeutschen Leistungen, niedcrgelegt in der Cotta'schen Bibel, den „Fliegenden Blättern", den „Münchener Bilderbogen" rc., wurde noch auf die Bedeutung des neuern Kupfer- und Stahl stichs und der Lithographie für die Illustration hingewiesen, auf die *) Man gestatte uns zu dieser so grundlosen Ehrcnerweisung die schul dige Berichtigung, daß vielmehr der geniale Gottlob Franckh es war, der im Jahre 1837 unter der Firma ,,Verlag der Klassiker in Stuttgart" jene glänzenden Prachtwerke: ,.Tausend und eine Nacht", „Don Quixote", „Paul und Dirginie" u. A. in Deutschland einfükrtc, und dessen Verlag 1839 in den Besitz jener Pforzkeimer Kaufherren überging, ohne von den selben mehr eine wesentliche Fortbildung zu erfahren. Als das erste größere deutsche -Original holzschnittwerk folgte dann im Jahre 1840 aus dem Verlag von I. I. Weber in Leipzig die Geschichte Fricdrich's des Großen von Kugler, mit 500 Originalholzzcichnungen von Adolph Menzel, das den Ausgangspunkt für eine Reihe von illustrirtcn Unternehmungen bildet. A. d. Red. **) Auch hier halten wir uns zu der Richtigstellung verpflichtet, daß im Gegentheil den treibenden und strebenden Kräften Hrn. Webcr's das ausschließliche Verdienst gebührt, nicht „unter Kretzschmar's Leitung" (!), sondern mir dessen williger und geschickter Hilfleistung die Leipziger Holzschncidcrschule gegründet und gebildet zu haben. Bei aller Anerken nung der Kretzschmar'schen Leistungen muß es ferner ungerecht erscheinen, für seine Rangordnung unter den modernen Holzschneidern allgemeinhin die Superlativform gebraucht zu sehen; denn was die wahrhaft künst lerische Vollendung des Holzschnitts anlangt, so ist es von der Wahrbeit geboten, hier öffentlich der bescheidenen Tyätigkeit Hrn. Fleget's zum Mindesten den gleichen Rang zuzucrkenncn. Im klebrigen wollen wir bei dieser und der vorstehenden Note eine mißverstandene Auffassung unseres Berichterstatters annehmen, indem wir andernfalls um so weniger umhin könnten, eine so mangelhafte Darstellung aus der Geschichte des deutschen Buchhandels nachdrücklich zu tadeln, als dieselbe zunächst in einem Kreise stattgefunden hat, wo unrichtige Kenntnisse am nachtheiligsten wirken. A. d. Red.
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