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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1860
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1860-03-05
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1860
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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allerdings nichts ins Geschäft gelegt als meine Arbeit, meine Erfahrungen und meine besten Lebensjahre, habe aber auch nichts gerettet als das trö stende und mich über so . . . Angriffe hinwegsehende Bewußtsein, als ehrlicher Mann gehandelt zu haben. In diesem Bewußtsein und beseelt von dem Wunsche, unsere Gläu biger gedeckt zu sehen, kann ich denselben nur wiederholt anrathen, un sere gemachten Propositionen anzunehmcn; Land oder Bücher ist die einzige Deckung, die wir gegenwärtig bieten können. Geld haben wir nicht und können unter den gegebenen Verhältnissen auch keins anschaffen, selbst wenn uns die günstigsten Zahlungsbedingungen offerirt werden, da unser Geschäft in andern Händen ist, und noch jahrelanger sehr geschickter Leitung bedarf, um die darauf ruhenden Lasten zu tilgen. Unsere Ver bindlichkeiten in Deutschland belaufen sich im Ganzen auf 13 — 14000 Dollars, während der Correspondent dieselben auf 80000 Dollars angibt; wieder ein Beweis, wie gut derselbe unterrichtet ist. Halten Sie dagegen die dreimal größere Summe, die wir hier schulden, während wir den größ ten Thcil unseres Umsatzes mit importirten Artikeln machten, so erhellt daraus, daß wir nach Kräften für die Deckung unserer europäischen Geschäfts freunde besorgtwaren. Wir haben beidcrOfferte unseres Verlages ausdrück lich bemerkt, daß verschiedene unserer Artikel sich nicht zum Absatz in Deutsch land eignen, daß die betreffenden Käufer aber leicht im Stande sein wür den, mit einer anderen amerikanischen Buchhandlung ein Arrangement deß- halb zu treffen, die dieselben sehr gern zu den offerirten Preisen überneh men würde, beabsichtigten also durchaus nicht Deutschland zu nöthigen, unsere Nachdrücke zu kaufen. Wir wußten im voraus, daß wir dadurch den eigenen Verkauf unseres Verlags für längere Zeit bedeutend vermin dern würden; doch überwanden wir bei unfern Nachfolgern diese Rück sichten für deren eigenes Interesse, was gewiß für dieselben Anerkennung verdient. Wir riethen unseren Freunden, nicht zu klagen und kostspielige Rechts anwälte zu bezahlen, da wir nicht wünschten, daß dieselben noch mehr Geld opfern möchten, und solche Schritte zu nichts führen und nur die Beutel der Advoeaten füllen; unter keinen Umständen werden wir für so verursachte Kosten aufkommen. Wir zahlen ohne diese Verfolgung, wenn wir können, und sicher ist unter Tausenden kein Einziger, der mit solcher Zähigkeit, mit solcher Ausdauer und mit solchen Opfern bis zum letzten Moment seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen suchte, als gerade John Weik. Wir haben in unserem Circular und ebenso noch brieflich den meisten unserer Gläubiger erklärt, daß wir uns stets als ihre Schuld ner betrachten würden, möchten sie unsere Offerte annchmen oder nicht, und daß wir unsere Verpflichtungen erfüllen würden, sobald uns die Möglichkeit dazu geboten sei! Mehr läßt sich nicht sagen, und die Ab sicht, als ehrlicher Mann zu handeln, klarer auszudrücken. Ich hoffe, daß die Red. des Börsenbl. uns Raum zu dieser Entgeg nung geben, und dadurch das große Unrecht gegen uns wieder gut machen wird, was sic durch unbedachte Aufnahme des Angriffs gegen uns sich zu Schulden kommen ließ.*) Philadelphia, den 28. November 1859. Hugo Liebing, Theilhaber der Firma: John Weik L Co- Beilage I. Der Unterzeichnete war seit dem Jahre 1854 Buchführec im Ge schäfte des Hrn. John Weik in Philadelphia. Am I. Juli 1857 trat Hr. Hugo Liebing in dessen Geschäft als Theilhaber ein, und es war deßhalb ndthig, daß das Jnventarium ausgenommen und ein genauer Abschluß der Bücher gemacht wurde, welches letztere ich besorgte und dessen Resultat sich wie folgt stellte: Activa. Doll. Cts. Lagervorräthe, Stereotvpplatten, Geschäftseinrichtung re. 95,813. 3. Außenstände in den Büchern 27,870 Doll. 84 Cts. Außenstände an Wechseln 10,248 ,, 87 ,, 38,119. 71. Güter auf dem Wasser 803. II. Baar in Caffa k5. — 134,750. 85. *) Nachdem wir über den Gegenstand jetzt Rede und Gegenrede Raum gegeben haben, so können darüber weitere Beiträge nur soweit Aufnahme finden, als sie zur Erörterung von geschäftlichen Beziehungen dienen, wogegen wir persönliche Auslassungen jetzt ausschließen müßten. D. Red. Passiva. Schulden an acceptirten Wechseln an Capital-Gläubiger 51,475 Doll. 32 Cts. Schulden an acceptirten Wechseln für gekaufte Maaren 29,568 ,, 6 ,, Buchschulden an amerikanische Gläubiger 16,453 ,, 14 ,, Buchschulden an europ. Gläubiger (incl. der verschiedenen Com missionslager) 10,324 ,, 81 ,, 113,820. 83. Ueberschuß 20,930 Doll. 2 Cts. Für die Richtigkeit dieser Aufstellung kann ich bürgen, da sich seit jenem Abschlüsse keine Fehler vorgcfunden haben. Auf die übrigen Beschuldigungen in dem im Börsenbl. Nr. 131. ver öffentlichten Briefe erwidere ich Folgendes: daß sowohl Hr. Weik wie Hr. Liebing in glänzenden Privatverhältnisse» leben, ist eine Verläumd- ung. Ich habe stets jeden Betrag, den diese Herren für ihren Privat gebrauch aus der Casse nahmen, genau ausgeschrieben und ihnen auf den rcsp. Conti belastet. Daraus erhellt, daß Hr. Weik nicht mehr als 1500 Dollars, Hr. Liebing jedoch nur 1200 Dollars per Jahr bezogen. Daß sie davon nicht in glänzenden Privatvcrhältniffen leben konnten, wird ein jeder vernünftige Mensch, der nur im Geringsten mit den hie sigen Verhältnissen bekannt ist, bestätigen können. Im Gegentheil schränkten sich beide auf die größtmögliche Weise ein, um ihren Ver bindlichkeiten Nachkommen zu können, und haben gewiß viel einfacher gelebt, als mancher Commis in einem der hiesigen Engros-Geschäfte. Hr. Liebing geht gerade so arm aus dem Geschäfte, als er hineingekom men ist, und hat die vielen Jahre vergeblich schwer gearbeitet. Ein anderer Punkt, den ich nicht unberücksichtigt lasse» kann, ist der, daß sich Hr. Weik schon längst ein herrliches Haus erbaut haben soll. Dies ist ebenfalls eine Verläumdung. Der Schreiber des Briefes scheint sich nicht die Mühe gegeben zu haben, die früheren Verhältnisse der Mad. Weik kennen zu lernen, sonst müßte er gewußt haben, daß sie vor ihrer Berheirathung ein eigenes Geschäft betrieb und sich darin eine ziemliche Summe Geldes verdient batte, die sie theilweise Hrn. Weik, den Rest ihren Schwägern lieh, bis sich eine Gelegenheit bieten würde, dieselbe sicher und vortheilhaft permanent anzulegen. Mit diesem Gilde kaufte sie durch Hilfe eines ihrer Schwäger das Haus und Grundstück in West-Philadelphia, auf dem sie jetzt wohnen, und an das Hr. Weik keine weiteren Ansprüche nach den hiesigen Gesetzen hat, als nach dem Tode seiner Frau als Erbe einen Theil des Wcrthes desselben zu fordern. Das Haus ist selbst sehr einfach cingerichtit, obgleich der Platz sehr hübsch auegelegt ist und deßhalb wohl zu einem der netten Wohnsitze in der Nähe der Stadt gerechnet werden kann. Letzteres hat er aber nur der vielen Arbeit der Frau und Mutter des Hrn. Weik zu verdanken, die von früh bis spät darin selbst arbeiten, die Unkosten scheuend, die durch fremde Hilfe entstehen würden. Das Haus selbst ist auf die einfachste Weise möblirt, kein unnöthiger Zicrrath darin, und dieselben Möbel größtcntheils, die bei ihrer Berheirathung angeschafft wurden. Mad. Weik ist als eine äußerst sparsame, fleißige Frau allgemein bekannt. Was die Bezahlung meines Salärs betrifft, so muß ich bestimmt erklären, daß ich stets prompt bezahlt wurde, und daß mir nie zugc- mulhet worden ist, Bücher dafür aus dem Geschäfte zu nehmen. Daß das Fallissement hier geheim gehalten sein sollte, ist albernes Geschwätz; jedenfalls mußte jeder von den im Geschäfte angcstellten Leuten so viel Zartgefühl besitzen, daß er es nicht sofort Jedermann erzählte; wenn sie aber darüber von fremden Leuten befragt wurden, erklärten sie stets offen die volle Wahrheit. Ich selbst wurde kurze Zeit nach dem Fallissement von Leuten darüber befragt, von denen ich nicht erwarten konnte, daß sie es bereits erfahren haben konnten; ein Beweis, daß ge wiß kein Geheimniß daraus gemacht wurde. Schließlich bemerke ich noch, daß ich seit dem I. Januar 1859 aus dem Geschäfte der Hrn. Weik L Co. ausgetreten und jetzt els Buch führer in der hiesigen Office der Northern Assucance Comp, in London angestcllr bin, und deßhalb keinen Beweggrund haben kann, die Sache in irgend einem andern als dem wahren Lichte darzustellen. Otto Bardenwcrper. Beilage II. Ich Endunterzeichncter bestätige hierdurch, daß ich weder gegen Hrn. Lang, noch gegen irgend eine andere Person je geäußert habe: daß ich genöthigt sei, mein Salär von den Hrn. Weik L Co. in Maaren hcr- auszunehmen, und erkläre dies hiermit als eine . .. Lüge, nur er funden, um den Hrn. Weik L Co. öffentlich zu schaden.
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