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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1860
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1860-03-05
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1860
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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Nach Auflösung meines eigenen Geschäfts in New-Pork war Hr. Weik so freundlich, mir eine paffende Stelle in seinem Geschäfte anzu bieten, die ich bis heute bekleidete; seit dieser Zeit habe ich weder mit Hrn. Weik, noch später mit dessen Affocie, Hrn. Liebing, die geringsten Differenzen gehabt; diese Herren haben mich sowohl wie alle ihre Leute, die sie während meiner Anwesenheit in ihrem Geschäfte hatten, anständig bezahlt, und nie irgend eine derartige Zumuthung gemacht, wie sie der saubere Corrcspondent ausspricht. Da ich indessen bestimmt voraussetzen muß, daß nur ich mit dessen Bemerkung gemeint bin, so gebe ich noch folgende Erläuterung: Beim Ucbertrilt in das Geschäft der Hrn. Weik L Co. gestatteten mir dieselben als besondere Vergünstigung, neben meinem Salär, verschiedene meiner, früher von New-Uork aus assortieren Kunden, mit denen ich näher befreundet war, direct zu afforliren, und erlaubten mir von diesen Verkäufen 10 Proc. Extrarabarc für mein Delkredere. Auf diese Weise habe ich ein ziemlich starkes Bücherconlo mir Weik L Eo. geführt, doch haben mir dieselben, ganz abgesehen davon, stets Geld gegeben, wenn ich dessen bedurfte, und ich habe dieselben, wenn ich schuldig war, regelmäßig gedeckt. Der re. Lang, von dem dieser Angriff unzweifelhaft herrührt, har mich schon in New-Uork, später hier, oft um Darlehen angcsprochcn, die ich ihm aus dem einfachen Grunde ver weigerte, weil derselbe allgemein als vollendeter ... bekannt ist. Im August dieses Jahres sollte ich ihm ein Exemplar von Heinc's Werken, das er einem Apotheker verkauft haben wollte, liefern und das Geld so fort nach Ablieferung erhalten. Ich verweigerte abermals, und nun wurde auch Hr. Schäffer, jüngerer Gehilfe bei Hrn. Weik L Co., förm lich bestürmt, ihm ein Exemplar zu borgen, jedoch ebenfalls erfolglos. Endlich verlangte Lang, mich selbst zu sehen, wobei ich folgende Er klärung abgab: ,,Jch habe dieselbe Meinung über Sie, wie die ganze honnete Welt, Sie verdienen kein Vertrauen und haben Alle, die Ihnen glaubten, zum Besten gehabt." Lang ließ sich dadurch jedoch nicht irre machen und erwiderte mir: ,,ich brauche mir ja nur das Exemplar zu belasten und bekäme somit rasch mein Geld dafür". Darauf entgegnere ich ihm: „Sobald ich Bücher aus dem Geschäft entnehme, werden sie mir so gut belastet, wie baares Geld, mit einem Wort, ich liefere Ihnen nichts!" Auf eine dagegen von Lang gemachte Acußerung über John Weik L Co. sagte ich weiter: „Wenn ich so leichtsinnig wäre, Ihnen Credit zu geben, und Weik se Co. erführen es, so würde ich sicher des bisher genossenen Vertrauens derselben verlustig werden." Lang gab auch hierauf noch nicht nach, sondern sagte: „Sie bringen mich zum Selbstmord, aber ich begehe denselben nicht, bevor ich mich nicht gerächt habe! Ich werde Sie und John Weik L Co. todc zu machen suchen, alle Einzelnheiten werden gesammelt und veröffentlicht, dies sei der Lohn für Ihren Humanismus!" Ich lachte und ging meiner Wege; er hat ver sucht, seine Rache auszuführcn, der Koch, mit dem er geworfen, wird jedoch ihn allein besudeln; denn wer die Verhältnisse der Hrn. John Weik L Co. näher kennt, weiß, daß seine ganzen Miltheilungen erlogen sind. Philadelphia, den 18. November 1859. Julius Hclmich. Beilage III. Gleich Hrn. Hclmich und Hrn. Barklenwcrper bestätige ich, daß die Hrn. Weik L Co., in deren Geschäft ich seit Oktober 1856 angestellt bin, mich stets anständig, human und sogar freundschaftlich behandelten, daß ich stets regelmäßig bezahlt wurde und mir nie im entferntesten Zu- muthung gemacht wurde, Bücher als Zahlung zu nehmen, wovon sich Jeder überzeugen kann, der sich die Mühe nehmen will, mein Salär- conto in den Büchern der Hrn. Weik k Co. nachzusehen. Hr. Lang quälte mich, ihm Bücher für meine Rechnung von Weik L Co. zu liefern, was ich fedoch, auf Abrathen des Hrn. Hclmich, ent schieden ablehnte, da ich denselben ohnedies genügend kannte. Philadelphia, den 18. Novbr. 1859. August Schäffer. MiScellen. Belege direkter Verlegerthätigkeil. — 1) Die Hrn. Fr. ViewcgL Sohn in Braunschweig offeriren in direkten Circu laren an die Magistrate ihr neucsWerk von Frick über die Feuer spritze (Ladenpreis 2 Thlr. 20 Ngr.) in Partien zum „Buchhän d- lcr-Preise" von netto 2 Thlr., mit einem Freiexemplar auf je sechsauf einmal bestellte Exemplare. Wo da der Gewinn des Sorti mentsbuchhändlers bleibt, ist leicht zu berechnen! — 2) Hr. Carl Heymann in Berlin offerirt in direkten Circularen an die Ver waltungsbehörden und die Beamten unter dem Vorgeben, „daß ver schiedene neue größere Verlagsuntcrnehmungen seine Hauptauf merksamkeit erfordern", 21 diverse Werke seines Verlages, einzeln zu sehr ermäßigten Preisen, zusammen genommen (statt gegen 20 Thlr.) für nur 3 Thlr., unter dem Hinzufügen, daß, wenn 4 Expl. auf einmal bestellt werden, oder überhaupt für 12 Thlr. Bestel lung gemacht wird, nur 10 Thlr.! cinzuscnden seien. — Wir ent halten uns Angesichts dieser That suchen für diesmal aller, dem Sorlimenterherzen sehr nahe liegenderReflexionen und überlassen uns dem frommen Wunsche, mit gegenwärtigen Zeilen an diesem Orte einen Stein zum Wiederaufbau des alten, bei den jetzigen Grund- zustanden des deutschen Buchhandels nun einmal nicht ohne die größte Gefahr antastbarcn Systems im gegenseitigen Verhältnis des Verlags- und Sortimentsgeschäftcs bcigebracht zu haben. L. Ein neues Berliner Verlegers! ücklcin. — Auf der Rückseite des Umschlages zu Heft 1. des Schulblattes für die Pro vinz Brandenburg, Jahrgang 1860, ist zu lesen: „Nach einer mir zugegangcnen Benachrichtigung will der Herr Verleger meiner ,Er klärung der biblischen Geschichten. Ein Handbuch für Lehrer. 2. Aust. 1858/ F. Appelius hicrselbst, Commandantenstraße 55., das ge nannte Werk (Ladenpreis *1-^6 N-s) für den Prqis von 27VLS-f denjenigen verabfolgen, welche sich mit ihren Bestellungen direct an ihn wenden. Bormann." Eines Commentars bedarf diese Anzeige nicht, sic zeigt aber, wohin einzelne Verleger geralhen und wie sehr man sich bestrebt, den SortimentSbuchhändlcr zu ermuntern, sich für anderweitige Verlagsartikel zu verwenden. Der alte hochverehrte Hr. L- Oehmigke war dem Sortimenter gegenüber einer der nobelsten Verleger, um so mehr schmerzt es, derartige Ausbietereien seines frühern Verlages zu Tage kommen zu sehen. Nächstens dürfen wir wohl erwarten, zu lesen: Schnaase's Gebetbuch ist für 20 S-s vom Verleger F. Appelius in Berlin rc. direct zu beziehen u. s. w. L. 8. In Deutschland, in der Schweiz und in Sardinien, wie in England, können bekanntlich corrigirte Druckbogen (in Eng land sogar mit dem Manuscriple) unter Kreuzband gegen die ge wöhnliche, ganz geringe Tare frankirt versendet werden. Auch die französischen Postämter nehmen dergleichen Sendungen, wenn sie aus dem Auslande kommen und frankirt sind, ohne Be denken an und lassen sie frei abgeben. Aber sic selbst befördern, sei es für Frankreich oder für das Ausland, dergleichen Bogen nur gegen volles Briefporto, sobald auch nur ein Buchstabe als Correclur beigeschrieben ist. Die Folge ist, daß dergleichen Sendungen un möglich sind ohne ungeheuere Kosten, denn die Correcturen sind ja der Zweck derselben. Sollte dieser Mißstand nicht ein vergessener Rest der exceplionellen Gesetzgebung von 1852 sein? Wenigstens steht er in offenem Widerspruch mit dem allgemeinen Princip literari scher Liberalität der französischen Gesetzgebung und noch mehr mit der dankbar von Europa anerkannten Fceisinnigkeit des Kaisers hin sichtlich der Erleichterungen des internationalen Verkehrs. Frank reich bildet die einzige illiberale Ausnahme in Europa im angeregten Punkte. Wir empfehlen diesen Uebclstand der Aufmerksamkeit der französischen Presse, resp. Regierung. (Dtsch. Allg. Zkg.) Verbote. Der Rath der Stadt Leipzig hat unterm 22. Fcbr. die provi sorische Beschlagnahme des 7. u. 8. Bandes von dem Werke: Neues Haus-Lexicon. Eine Handbibliothek praktischer Lcbens- kenntnissc rc. 2. Aust, der 3. Ausg. Leipzig 1859, Polet, verfügt, weil darin eine widerrechtliche Nachbildung des im Verlage von Breitkopf L Härtel erschienenen 6. 7. u. 8. Bandes von dem „Hauslexikon rc. Leipzig 1838" zu erblicken ist.
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