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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.08.1853
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1853-08-29
- Erscheinungsdatum
- 29.08.1853
- Sprache
- Deutsch
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1853.^ 1331 Nichtamtlicher Theil. An die Deputation dcS Buchhandels zu Leipzig. Die Verlagsbuchhändlcr in Leipzig haben bis jetzt keine andere Gelegenheit, die Erzeugnisse ihrer College» zu sehen und kennen zu lernen, als wenn sic sich dieselben ü Oonä. verschreiben, was beiden Thcilcn unnöthigc Arbeit und doppelte Schreiberei verursacht. Ich richte daher an die Deputation das Gesuch, sämmtlichen Buchhänv- lern Leipzigs Gelegenheit zu verschaffen, die Erzeugnisse der Leipziger Pressen kennen zu lernen. Ein Local dürfte „die deutsche Buch händlerbörse" bieten. Die Verleger würden sicher auf eine Auffor derung der Deputation ihre Producte mit Factur gern überschicken. Einer der Herren Dcputirtcn würde natürlich abwechselnd — und mit Zuziehung der übrigen Mitglieder des Vereins — die Mühe über nehmen, die cingegangencn Schriften aufzulegen und nach 2—4 Wochen nebst Original-Factur an die Einsender zurück zu schicken. Ich würde cs auch im Interesse des Buchhandels für sehr zweckmäßig halten, wenn Gelehrten und Bücherfreunden der Zutritt gestattet würde. Otto Wigand. Der deutsche Buchhandel in Amerika. Winke für Verleger Deutschlands. Vor etwa neun Jahren wurde, so viel uns erinnerlich, von einem Verein deutscher Verleger die Idee ausgenommen, für ihren Verlag neue Absatzquellen in Amerika zu suchen, und sandten dieselben zu dem Ende Herrn Garrigue nach Amerika, um an Ort und Stelle zu erkunden, ob und wie diese Idee ins Leben zu fördern sei Was Hr. G. damals berichtet, ist uns nicht bekannt, nur so viel wissen wir, daß aus der Sache Nichts wurde- Nachdem wir nun den ame rikanischen Buchhandel sowohl wie den deutschen Buchhandel in Amerika, durch persönliche Anschauung und praktische Erfahrung in fremden Buchhandlungen und jetzt in eigener kennen gelernt, fühlen 'wir uns durch unsere Anhänglichkeit und Liebe zum Buchhandel, welchem wir uns seit zwanzig Jahren gewidmet, lebhaft angeregt, unsere Ansichten darüber, auf welchem Wege für Werke deutscher Literatur ein umfangr eicher Absatz in Amerika zu erzielen ist, hire vorzulcgcn. Der amerikanische Buchhändler achtet Bücher gleich jeder an dern Waare, bekümmert sich weniger um den inner» Werth derselben als darum, ob das Buch verkäuflich und Geld damit zu machen ist. Die Verleger betreiben unter sich Tauschhandel, so daß sic die in Tausch igenommcncn Artikel dem Sortimcntshändlcr zu den näm lichen Bedingungen, wie der Verleger selbst, verkaufen, daher die Sortimentshandlungcn ihren Hauptbcdarf in der Regel nur durch einen der bedeutendsten Verleger beziehen. Die Auflagen werden immer sehr stark gemacht, und um schnell zu verkaufen, die Preise äußerst niedrig gestellt, wodurch bei einem, im Einzelnen zwar geringen Nutzen, im Ganzen aber ein recht ansehnlicher Gewinn gemacht wird. Auch gicbt cs bedeutende Verleger, welche ihren Verlag lediglich durch Agenten durch das ganze Land verkaufen lassen. Diese bekom men nämlich die Bücher zum Drittel oder zur Hälfte der angenom menen Preise und verkaufen sie an Buchhändler und Jedermann so theuer sic können, ohne dabei auf feste Preise zu halten. Die Bücher werden stets elegant gebunden ausgcgebcn, ansgenommcn davon sind Romane und periodische Schriften, welche gewöhnlich brochirt erscheinen. In Commission wird Nichts versandt, sondern nur gegen baar, oder drei bis höchstens sechs Monate auf Rechnung. In derselben Weise, wie der amerikanische Buchhandel, muß auch der deutsch-amerikanische gehandhabt werden, wenn er lohnend werden und Bedeutung erlangen soll. Wenn daher die Verleger Deutschlands, oder auch-die bedeutendsten nur, sich vereinigten, in Phi ladelphia, der Hauptstadt des transatlantischen Deutschlands, oder in Ncw-Vork, quasi ein Verlags-Geschäft, mit welchem das Exportircn der amerikanischen Literatur zu verbinden, zu gründen und ihren Verlag unter der Bezeichnung: „Amerikanische Ausgabe" mit der Firma des besagten Geschäfts versehen, gleichsam als sei das Buch an dem betreffenden Orte erschienen, daselbst stets vorräthig hielten, so würden alsdann die deutschen Buchhandlungen Amerikas ihren Be darf, von dem besagten Etablissement beziehen müssen, wie cs natürlich auch in beiderseitigem Interesse läge, und schon hierdurch würde das Unternehmen hinreichend gesichert sein. Halten dann die Ver leger auf möglichst niedrige Preise, so sind sie vor Nachdruck, ein sehr zuberücksichtigcnderPunkt, in Amerika vollkommen ge schützt Wir leben der fcstcnUebcrzcugung, daß auf diesem Wege der deutsch-amerikanische Buchhandel in Kurzem ein Ansehen und einen Umfang erreichen würde, der selbst die größten Erwartungen übertreffen möchte; die Sache muß nur mit Energie und Umsicht in Angriff genommen werden. Der Anfang wäre leicht gemacht durch die vorhandenen, mit neuen Titeln zu versehenden Vorräthc. Das selbe gilt auch von Kupferstichen, Lithographien und überhaupt von Bildern, bei denen es jedoch vorthcilhaft, daß die Benennungen in englischer Sprache mit hinzugesügt würden. Mehrfach wurde uns von amerikanischen Buchhändlern in Städten von 10 bis 20,000 Einwohnern, wovon ein großer Theil Deutsche, geäußert, daß sie, um den Nachfragen nach deutschen Büchern zu genügen, sic darum auch Laecr halten würden, wenn sie solche billiger beziehen könnten, als sie durch die deutschen Sorti ments-Buchhandlungen hier im Lande zu bekommen seien. Solcher Städte giebt cs in den Vereinigten Staaten eine große Zahl. Also auch nach diesen Orten, wohin bisher nur selten ein deutsches Buch dringt, würde auf Absatz zu rechnen sein, sobald deutsche Bücher leichter und billiger zu beziehen sein wären. Zu welch' schönen Hoffnungen der deutsch-amerikanische Buch handel berechtigt, beweist das rasche Aufblühen desselben seit ein paar Jahreü. Gegenwärtig entwickeln die deutschen Buchhändler eine ungemeine Thäligkcit. Bei F- W. Thomas in Philadelphia er scheint in einer eleganten Octav-Ausgabe und zählt bereits über 5000 Subscribcntcn: „Zschokkc's Novellen und Dichtungen. 3 Bde. oder 45 Lieferungen ä 10 Cts., compl. 4Dollars 50Cts.", umfassend die Saucrlä n dcr'sche Ausgabe in 15 Bänden, welche hier 8 Dollars kostet. Bei demselben Verleger erscheinen jetzt in zweiter Auflage: „Thomas Paine's sämmtlichc Werke, 3 Bände oder 24-Lieferungen, a 10 Cts." Strodtmann L Lorey in Phila delphia bringen seit Juli im nämlichen Format und gleicher Tendenz und Ausstattung derMünchener fliegenden Blätter: „dieLocomotive", per Band in 26 Wochcnnummcrn l Dollar 50 Cts-, und bei Her mann I. Meyer in Ncw-Vork erscheinen seit Juni: „Me per's Monatshefte, per Heft 25 Cts.", welche bereits gegen 5000 Ab nehmer haben. Möchten vorliegende Andeutungen Beachtung finden- Philadelphia, August 1853. Sehr wünschenswerth wäre cs, weitere Stimmen über den an geregten Gegenstand zu hören, wenn damit nur der Zweck des Ganzen: „bedeutender und m a sse n h aft er Absatz deutscher Literatur" erreicht wird. Mein im Octobcr >844 dem deutschen Verlagshan del vorgelegtec Plan zur Vereinigung aller Interessen, um für ge meinschaftliche Rechnung in Amerika einen großen Markt zu gründen, scheint nach Vorstehendem, noch stets, und trotz dem sich seitdem die 194*
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