Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1855

I7lü 124. 1555.^ habt, sich in Saga» zu ctabliren. Von die sem Vorsatz hat genannter Herr mir während der ganzen Verhandlung nie ein Wort gesagt, mir denselben also absichtlich verschwiegen. Ob seine jetzige eben erwähnte Behauptung wirklich auf Wahrheit beruht, kann ich natür lich, unter den obwaltenden Umständen nicht wissen, es kann dieselbe aber sicher nicht dem Herrn Schönborn als Rechtfertigung dienen, muß vielmehr die Thatsache in ein noch viel häßlicheres Licht stellen, als sie von Anfang stand. Herr Schimborn wurde mir von mei nem Herrn Wirth als ein mit der hiesigen Gegend und ihren Verhältnissen ganz unbe kannter Mann mit der Bemerkung vorgestellt, von Herrn Aderholz in Breslau an ihn und durch ihn an mich empfohlen zu sein, und daß er die Absicht habe, mein Geschäft käuflich zu übernehmen. Auf Grund dieser Empfehlung, und aus sein ausdrückliches Verlangen, ihn mit dem Umsatz und Gang meines Geschäfts vollständig bekannt zu machen, gewährte ich ihm die Einsicht in alle meine Hand- lnngsbücher und wies ihm so meine Absatz- quellcn nach, obschon die Angabe des Gesammt- Umsatzes ihm vollständig den Umfang des Ge schäfts nachwies, was nicht, wie Herr Schön born in seinerRechtfertigung angiebt, hß Stunde, sondern fast K Tag in Anspruch nahm. Ohnedem hat mich derselbe nicht nur ein, sondern meh- ' rere Male besucht, bis ich mir endlich, nach dem mir seine Pläne von Freunden mitgetheilt, , seine ferneren Besuche (leider zu spät) schrift- ! lich verbat. Warum hat mir nun Herr Schonborn, bei seinem Zusammentreffen mit mir, nicht gleich mitgetheilt, daß er den festen Entschluß gefaßt, sich hier zu ctabliren? Weil er gar wohl! wußte, daß ich ihm dann eher alles Andere, als meine Geschäftsbücher zeigen würde. Es lag also nur in seiner Absicht, meine Ge- j schäftsgeheimniffe zu erfahren, und zwar für , jeden Fall! Herr Schönborn hat sich mir als mit Stadt und Umgegend gänzlich fremd vor stellen lassen, behauptet aber jetzt in seiner Rechtfertigung, daß er mit den hiesigen Ver hältnissen nicht unbekannt sei. Warum hat mir I vielgenannter Herr das Gegentheil gesagt? Weil er einen scheinbar soliden Grund suchte, ! um das Verlangen der Einsicht meiner Ge- ! schäftsbücher motiviren zu können. Herr Schönborn hat mich nie nach der Kaufsumme gefragt — ich erkläre dies hier nochmals —, sondern ich habe ihm dieselbe bei seinem letzten Besuche mitgetheilt, um ihn zu einer Erklärung zu veranlassen. — Daß Herr Schönborn diese Summe für zu hoch gehalten, erfahre ich jetzt erst aus seiner Rechtfertigung; mir hat er dies nicht gesagt, überhaupt auch jede Unterhandlung über diesen Punkt sorgfältig vermieden. Wenn ich dies Alles und noch vie les Andere, was der Raum anzuführen nicht er laubt, zusammen fasse, so muß ich bei meiner ersten Behauptung verharren, und so erkläre ich denn hier nochmals: daß Herrn Schönborn nur die Einsicht in meine Bücher und die Ermittelung meiner Absatzqucllcn zu dem Etablisse ment einer dritten Buchhandlung in Sagan bewogen hat. So ist die Sache und nicht anders. Herr Schönborn hat mich zum Vorthcil seines Etablisse ments hintcrgangen. Das Gedeihen feines Ge schäfts wird ihm auch den Lohn seiner Hand lungsweise reichlich bringen. — Dies meine letz ten Worte in dieser Angelegenheit. Eine Reihe von Jahren schon habe ich die Ehre, ein Glied der großen Kette des deutschen Buchhandels zu bilden, und keiner meiner Herren Collegen wird mir eine Unredlichkeit nachsagen können. — Auch jetzt soll mich Gott bewahren, durch Unwahrheiten Jemanden verdächtigen zu wollen ; ich habe nur einfach den Lhatbestand mitge theilt und stehe für die volle Wahrheit dessel ben ein. Mag nun Herr Schönborn mich noch mals „als Lügner" bezeichnen, mich soll es wenig kümmern- Ein Mann, der kein Mittel scheut, um zu seinem Zweck zu gelangen, wird auch dies Mittel nicht verschmähen, die Wahr heit zu verdrehen und solche zur Lüge zu stempeln. Sagan, den 22. Septbr. I85ö. F. A. Julie». Uebersicht des Inhalts. Neuigk. des deutschen Buchhandels. — Die Lage unseres Geschäftes. — Nothgedrungenc Erklärung. — Anzeigeblatt Nr. »883.—12000. — Leipziger Börse am 28. September 1838 Adolf L Co. >>947. AnonymeII887. N888.II88S, >1890 >,891. >1892,1 >982, >>984. >>985.»988,1 1987. >1988. >1990. >1999. ASH-r L Co. 1190«. Ba-deckcr in I. >1.899. Bänsch in M. >1938. Banget ,L S. >>974. Bechhold >1942. Beck in N. >1893- Beffer'S B. IN B. >1885. Bohns >1946, Borndrück >1994. Braumüller 11933. Brockhaus >1943. Deistung II991. Detkcn 11894. Duncker, Fr. >1909. 11980. Dürr 11920. Enk- 11998. Ernst >1905. Ernesti >1973. Fernau »978. Fischer 11924. Fleischer, Fr. >1997. Gortz >1935. Geiger I192I. GropiuS 11950. Grote »914 >>94>. Gumpel »948. Gumpcrt 11995. Haacke »964. Hartmann in L. 11932.1 >983. >1985. Hartung 1 1900. Helm in Slr. II98I. Herbig in L. »902. Hermann in Fr. »959. Hertz in B. »981. Horvath in P, »888. Jacoby »975. Julien »884, 12000. Junfermann »903. Junge »933. Kahnt >1916. Kaiser in L. »949. Kampmann >1940. Köhler in L »960. Korn, W. G. »898. Kößling »989. Kuhlmcy >1958. Lamdeck »988. Lassar »928. Leuckart »957. Leoy »930. Lippert »952. Liter.-Bureau »917. MaSke >1953. Mayer in A. »971. Mayer, G. in L. II95I. Mejdinger »918. Natanson »907. Nicolai »915. Nijhoff »923. Nitzsch L G. »944. Nutt »967. »989. Otto in E. »893. »979. Peters »883. Post »972. Riese in H. »938. Roeder »925. >1966. Rücker L P. >1910. Schäffer in L. »931. Scheuerlen II927. Sch-urmann »945. schletter »938. Schmid'S S. »926. Schmidt in H. »937. »982. Seidel »919. Siegel »996. Spanier »983. Springer »978. L-teinhöf-l »912. Strauß »922. »92g. »934. Teubner I19I3. Thimm »901. »954. Trübner 4- Co »908. »9». Voigt in W. »992. Völcker »939. Weber in St. »977. W-ndeborn »970. »993. Wiegandt -- G. 1 >904. Wiegandt'S V. >1897. Winter'S V.-H. »898. - 1.eipriger öürse am 28.8eptkwlier1855. im 14 Hlaler-Pu88. 6«? Amsterdam pr. 250 dt. 0. Augsburg pr. 150 dt. 0. kerlin pr. 100 Pr. drt. k. 8. >2Mt. Ii. 8. »2 Mt. k. 8. >2 Mt. ik. 8. kremen pr. 100 dsdr. ä 5 »^^2 Mt. k. 8. kreslau pr. 100 ,/S pr. drt. <2 Mt- k. 8. Frankfurt a/M. pr. 100 ?I. in 8.W. ^2 Mt. tk. 8. Lamburg pr. 300 Mk. keo. <2 Mt. dondon pr. I Pf. 8t. pari« pr. 300 Pres. iti. 8. >Vien pr.I500.donv. in 20ü.puss. <2 Mt. 13 Mt. .^ugustd'or ä 5 ä Mk. kr. unll ä 21 k. 80 auf 100 pr. driedricbsd'or L 5 ,/S idem „ d». ^nd. ausl. douisd'or a 5,/ naeb ger. ^usmünrungfusse ... „ d^. k.kuss.vvicbt.Imperiale ä5ko.pr.8tüek Lolland, vue. ä 3 ^8 auf 100 kaiaerl. d°. d°. „ d°. Vre8l. d°. d°. ä 65^ „ d°. paasir d°. d°. ä «z. „ d°. Idem 10^u. 20 1<r d». Oold pr. Mark fein^dölln. . . ^ . 8i1ber „ do. d° kdtuatniiuiiier^, Lrtieii, otc. »3^ von 1839 u. 500 5 4^ von 1847 von 500 ^ a 4s^ von 1852)"°'' (von >00 . . . . . von 1851 von 500 0. 200 ^ j kßöniAl. aiitoks. »anckronteubriofv i o, >0»0 unck 500 ^ . . jk1<-in°ro ^ -1°. 8°. <1°. 8°. laosilror d°. ^ctien der ebem. 8.-ka^r. kkd. bi« Mieb. 1855 ä 4 ^, 8päter ä 3^ ä 100 ^ 6°. d°, -»rieb«. - 8et»1e«. Lkd. » 4 ^ a 100 deipriZer 8tadt-Ot,IiFLtioiien - » o. Ivon 1000 und 500 . . . ^ ^ ^ Kleinere d°. d°. d°. ä 4^ 6°. d». 6». s 4^^ 8äcli8. erbl. Pfänder, tv. 500 . . . ä A WO u. 25 ^ i, 32^ 0/ oOO ^ . . I a 4/g ch 7 ,00 u. 25 ^ 8°. -i 3 tzh -1°. a 3fl> A «>». ü Obligationen ä 3^ ^ rbüringi8el>e Li8enb. - priorit. Obligat. . K. Preu88. 8t. dredit-da886N80Neine . o, )von 1000 und 500 - ^ ^ ^ ^kleinere d°. 8taat8-8ebuld-8el»eine a 3^r l^. K. Oe8tr. Metall, pr. 150 ll. ä 4^ ^ d°. d°. d°. d». ä 5 ^ deipriger d^, I. Lm>88. ä 250,^ pr.100 deipLiger do. II. d°. in Ouittbog. do. dpx. Ore8d. 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