Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1855

1864 fM 134 nem Grabe noch einige wenige Worte liebevoller Erinnerung zu sprechen. Gegenüber dem Ernste des Grabes und im Hinblick auf die allgemein bekannte Bescheidenheit des verewigten Neff können wir ihm nicht Lobeserhebungen spenden wollen, die er, wenn er noch .lebte, selber nicht gerne hören würde. Denn seinem natürlichen und einfachen Sinne war alle Ostentation und Ruhmredigkeit zu wider. Er strebte daher auch niemals nach irgend einer äußeren Aus zeichnung unter seinen Mitbürgern. Aber seine Hinterbliebenen und seine Freunde dürfen an seinem .Grabe wohl dem schmerzlichen Gefühl Luft machen, welches sie er griffen hat, indem sie einen so zuverlässigen, treuen und lieben Freund schon so früh verlieren und in die Erde senken müssen. Wir, die wir ihn lange vermissen werden, wollen ihm das Zcugniß geben, daß er den zeitlichen Segen, den er den Seinigen zurückläßt, nur erkauft bat durch einen seltenen Fleiß, durch eine lebenslange uner- müdcte Arbeit und durch eine Rechtlichkeit, die allein im Stande war, 'ihm in einem ungewöhnlichen Umfange ein wahrhaft beneidenswür- diges Vertrauen im In- und Ausland zu erwerben, — ein Vertrauen, wie cs im Geschäftsleben Keiner erwirbt, der cs nicht verdient. In dem er sich selber nützte, hat er Andern noch mehr genützt. Sein ganzes Leben war dem Dienste Anderer gewidmet. Er hat seine Auftraggeber und Kunden nicht nur mit musterhafter Solidität und Aufmerksamkeit bedient, sondern auch durch seine große Erfahrung und klare Auffassung der eigentlichen Geschäfts-Angelegenheiten als Beratherund Vermittler manchem Bedrängten aus derNoth geholfen, manchen Ungestümen besänftigt, manchen Kleinmüthigen erhoben. Dabei war ihm eine seltene Ruhe und Milde eigen, ein sich nicht stören lassendes loyales Benehmen- Nicht nur Stuttgart, son dern ganz Deutschland verliert in ihm einen seiner besten, ehrenwcr- thesten, intelligentesten Buchhändler. Wer ihn aber näher kannte, wer, wieso mancher der hier An wesenden, seit 20 Jahren fast täglich seinen Umgang genoß, dem wird seine vielumfassende Bildung, sein gesundes und klares Urtheil, die eigcnthümliche Feinheit seines Geistes und die Sanftmuth seines Charakters unvergeßlich bleiben. Man konnte keinen liebenswür digeren und geistreicheren Führer auf dem Markte unserer Literatur finden, wie ihn- An dem Namen „Paul Neff" haftet die Erinne rung einer kaufmännischen Gabe, Tüchtigkeit und Kraft, der, von der Pike ausgedient, alles auS sich selbst geschaffen und gewirkt und neben einer schönen materiellen Errungenschaft einen ehrenvollen, makellosen Ruf und eine Achtung, wie man sie nicht blos dem Gelbe und der Industrie, sondern auch dem Geiste zollt, hinterlassen hat. Er wird jüngeren Buchhändlern immer als ein nachahmungswürdigcs Beispiel vorleuchten, wie dieß auch schon während seines Lebens der Fall war. Möge sein Geist insbesondere auf den ihm gleichnamigen Nef fen, der mit ihm zugleich erkrankte, Gott sei Dank! aber jetzt in der Genesung begriffenen Paul Neff übergehen, den er sich zum Nach folger erzogen hat, wie einen Sohn mit der ganzen Zärtlichkeit eines Vaters. Ec selbst ruhe nun aus von den Mühen seines Lebens; er finde den Lohn der Anspruchslosen und Redlichen." (Süddtsche. Buchhändl.-Ztg.) (Inserate von Mitgliedern des Börsenvereins werden Gesch äftliche Einrichtungen und Veränderungen. s13016.j Berlin, rien 16. October 1854. r. k>. Burcb Oegenwärtiges beekre icb mied, 8ie ru benackricktigen, dass icb am kiesigen Orte unter <ier Virma kewLk eine -NuvIrlirrncklunL; etadlirt Bube, für welcbe Herr L, IVieudraclr in I-eiprig <1ie Oommission übernommen bat. Von meinen Onternebmuugen werde icb wir erlauben, 8!e später in Kenntnis» ru setren, einstweilen bitte icb, von nacbstebenüem Oircu- lur des Herrn 6»rl David, nack welckem L. v. l-ossow's Beis eb a nd b ucb für Ita lien in meinen Verlag übergegangen und für lkecknung 1855 mit mirru verreck neu äst, gefälligst I>iotir ru nekmen. klocbacbtungsvoll ergebenst Berlin, 8. luni 1855. ?. k. Hiermit die flnreige, dass mit dem beu- tigen l'agej Ll. V. L.V88NVV 8 ireiseltsnelbuel» kür Uslieir In den Lesitr des Herrn d. Hemalr über- gegangen ist. 8ämmtkicüe Disponent«, so- A n z e i g e b l a t t. die dreigespaltenc Petit-Zeile oder deren Raum mit s inie sämmtlrc^e uom 1. Januar 1855 «i aus- Ae/ie/erte Anemplare sind au/Oonto rlessetäerr sä übertragen. Uocbacbtungsvoll (13017.j 8tuttgart, den 20. 8eptember 1855- k>. k. IVlit Gegenwärtigem beekre icb mick, Iknen mitrutbeilen, dass ick seit 1. 8eptember d. I. meinen 8obn Kusiav Vei8k als Ikeilnebmer in meine Lucbbandlung auk- genommen kabe. Icb erlaube mir, ikn, der seitber in den geackteten Handlungen der Her ren klar! BoLmaun in8tuttgart, L 6roos (Llradern. Anstalt für Literatur L. Lunst) in 8 el d ei b erg, Derd. vütuutler (V Vrube L. Or. NarrwitL) in Berlin und Srau- ruüller in IVien arbeitete, Ibrem treundli- cken IVoklwollen ru empfeblen, und bitte, von seiner Ontersckrikt ltenntniss ru nebmen. IVIlt Meldung und Blrgebenbeit. dlulius Olistav HVeisv wird reicknen-I dulius ^Veise. Lin eigenkändig unterreicbnetes Lxemplsr ist beim vereliriicden Vorstsod des Uorsenvereins in Ueiprig und dus süddsutscken Nucbdündlervereins in 8tuttALrt niedergelegt worden. Pf. siichs-, alle übrige» mir I» Pf. sdchs. berechnet.) si3oi8.s ^7 Schmidt'« Schriften, für Justiz-Subaltern-Beamte: Anleitung zur Ausbildung im Justiz-Sub- altern Dienst—Ergänzungen zu den Pceuß. Rechtsbüchern — Gerichts-Secretair — Stempelgesetz — Gebührentaxen — Expe ditions-Formulare re. (Verlag von Raucrt in So rau) habe ich den Wünschen des Autors und der Wittwe des Verlegers gemäß zum Commissions- Debit wieder übernommen, weshalb die Bestel lungen von jetzt ab an mich zu richten sind. Auch Warsany, Vcrzeichniß sammtlicher Städte d- Preuß. Monarchie re., aus dems. Verlage, ist nur durch mich zu beziehen. Berlin, Ende Octbr- 1855. Carl Hcymann. (13019.s In meinen Verlag ist übergegangen: Die Vorposten und ihre Verrichtungen. Ein Taschenbuch zum Gebrauch im Kriege für Landwehr-Offiziere u. Landwehrmän ner aller Waffen, sowie für den Land sturm. Faßlich vorgetragen u. durch li- thogr. Figuren erläutert von Ferd- v. Schachtmeyer, Rittmeister a- D. s 15 S-s ord., 11^S-s no. in Rechnung, lO S-s g. baar. Berlin, October 1855. Carl Heymann.