Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1855
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- 1855-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1855
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- Deutsch
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1812 131 ren Täuschungen und Verlusten", die wir im Buchhandel bis dahin leider heute zu erleiden, dabei gemeinhin recht grob zu beschreien und zu verdammen, morgen dann aber wieder durch leichtsinniges Ver gessen neu gegen uns hinaufzubeschwören pflegen. Können und Müssen wir nicht, gerade heraus gesagt, mit solchen Individuen eine jedwede Verbindung schließen und sie somit mittelbar aus unscrm Kreise entfernen!? — Wie dürfte es einem deutschen Verleger noch cinfallen, einem solchen Manne nun wiederum neuen Credit zn eröffnen, um viel leicht über Jahr und Tag den Nachsatz hiezu erspare man mir und schlage statt dessen jene schwarze Seite des Haupt-Buches auf, die besser spricht, als alles Raisonnemcnt! Müssen wir nicht höchlich erstaunen, und muß es uns nicht tief empören, wenn wir es ansehen müssen, daß große chrenwerthe Ver leger in solchen Fallen wiederum neu ihre Hand dazu bieten, die Manipulationen solcher Leute zu begünstigen, und zwar zur Schande des ganzen Buchhandels, und dabei wahrlich noch nicht einmal zu ihrem eigenen speciellen Vortheile! — Hier sollten wir uns zurufen: „Einigkeit macht stark" '— und sollten prüfen, „an wen" wir unsere Waare Massen und „wie" damit gcwirthschaftct wird! — Und dies ist möglich und ausführbar im Buchbandel, und zwar in ihm besser und leichter, als irgendwo anders! — Da laßt uns anfangen, unsere Klugheit und unsere Stärke und unsere Ehre zu suchen, und da werden wir sie finden. 1. 8. HI. Mitgetheilt von I. Eggers. Ueber die amerikanischen 'rr»«le-ü»l«8. Cincinnati, 21. September 1855. (Schluß.) An Käufer. V e rk a u fs b e d i n g u n g e n. Auf alle Käufe aus dem ganzen Katalog, die sich auf 1000 Dollars und darüber belaufen, 4 und 6 Monate Credit; auf Käufe vom gan;en Katalog weniger als 1000 Dollars und mehr als 100 Dollars 4 Monate Credit, und auf alle Käufe weniger als 100 Dollars Baarzahlung. Acceptable, indossirte Sola-Wechsel, die vom ersten Tage des Verkaufs datirt sein müssen, und zahlbar in der Stadt Philadelphia, sind erforderlich; die Rechnungen sind voc Ablieferung der Waaren und innerhalb 15 Tagen nach dem Verkaufe zu berichtigen; und alle Rechnungen, die nicht innerhalb 20 Tagen berichtigt sind, sind einem Aufschläge von 1 unterworfen, und Zinsen, Versicherung und Lagergebühr werden angerechnet, bis die Rechnung berichtigt ist — diese Norm wird ohne Ausnahme erzwungen werden, und alle Waaren, die nicht innerhalb 30 Tagen berichtigt sind, werden entweder für Rechnung des Käufers wiederverkauft oder den Con- Iriduenten zurückgegeben. Die Waaren werden an den Verkäufer innerhalb 30 Tage von dem letzten Verkaufstage abgeliefcrt. Ausstellungen müssen von Seiten der Käufer an die Contri- buenltn innerhalb 4 Monate von dem letzten Verkaufstage gemacht werden. Für Kisten, für Verpackung und Verschiffung wird den Käu fern 1 auf den Betrag der Factur belastet. Ich unterlasse es, die Regulationen und Veckaufsbedingungen der Irsäs-^slos von New-Dork und Cincinnati, da dieselben nur in unwesentlichen Punkten von obigen abweichen, ebenfalls zu über setzen. So z. B. müssen in Cincinnati alle Rechnungen unter 200 Dollars baar bezahlt werden, und Jrrthümer in Bezug auf Quan titäten und Sorten der Bücher sind innerhalb 10 Tage nach ihrem Empfange anzuzeigen. Die von Bangs, Brother L Co. in New-Pork geleitete Irsäs-ssls nahm ihren Anfang am 4. Sept., die der publisker'« iwsooialion daselbst am 18. Sept.; die Philadelphia-leade-sale hat am 16. Sept. begonnen, und die in Cincinnati wird am 25. d. eröffnet werden. Die Einrichtung, daß die Iraäe-ssles zu verschiede nen Zeiten anfangen, ist äußerst zweckmäßig; die Buchhändler sind dadurch in den Stand gesetzt, nötigenfalls alle Ir-xie-salo« besuchen zu können, wobei ihnen die ausgedehnten Verbindungsmittel dieses Landes sehr zu Statten kommen. So wird Ncw-Uork von Cin cinnati aus in 30A Stunden erreicht, in welcher Zeit die Eisenbahn eine Strecke von mehr als 800 englischen Meilen zu durchlaufen hat. Da jeder amerikanische Buchhändler, mit Ausnahme der großen Verlagshandlungen, auch 8lgtionor^ hält (iä est Papier, Blankbü cher, Schreib- und Zeichnenmatecialien u. s. w.), so schließen die Irsäe-ssles immer den Verkauf .von 8lationsrx in sich, ebenso wie Stereotyp-Platten alter und neuer Werke. Demjenigen, der sich vom Buchhandel zurückziehen will, ist hier eine treffliche Gelegenheit geboten, seinen Waarenvorrath schnell umzusetzen. Obgleich die Ii-säo-sales durchaus nicht den ganzen buchhändlerischen Verkehr dieses Landes in sich schließen — viele Verleger, und unter ihnen nicht die unbedeutendsten, steuern nichts zu den Irscie-Mos bei — so befände man sich doch sehr im Jrrlhum, wenn man glauben wollte, daß Bücher bei diesen Auktionen ä taut prix verschleudert würden. Da bei den New-Vorker und Philadelphia-lrsäe-ssles sel ten weniger denn 150 Käufer gegenwärtig sind, so ist die natürliche Folge davon, daß die Concurrenz unter den Bietenden selbst so groß ist, daß courante Bücher fast denselben Preis bringen, zu welchem sie von den Verlegern im Privatwege verkauft werden. So können z. B. die bei D. Appleton A Co. in New-Aork erschienenen Ollcn- dorff'schen Lehrbücher, dann Wecke wie VVsksler'»! äioliona,-)', sowie! das ganze Heer gangbarer Schulbücher, auf den Irgäv-salos selten billiger gekauft werden, als wie direct vom Verleger. Halbcourants Sachen werden natürlicher Weise bedeutend billiger, oft mit 60 vom Ladenpreise loSgeschlagen, aber doch bringen sie in der Regel mehr als die Herstellungskosten, und der Verleger steht sich bedeuten! besser dabei, als wenn er die Bücher auf seiner Niederlage verstau! den lassen und aufKäufer warten würde, wie die Juden auf ihren M>' sias. In diesem Lande veraltet Alles viel schneller, als ui Europas der Kaufmann muß auf einen raschen Umschlag seines Lagers be dacht sein, und auch der Buchhändler muß sich dieser eisernen Noth-1 Wendigkeit fügen. Und nun vollends die große Anzahl ungangbarer und veralteter Bücher, deren Absatz ganz und gar von einem billiger Preise abhängt, die sich längst bezahlt haben, und die auf den llraäo-D «sie« dann doch immer nocb bedeutend mehr als Maculaturw^rths bringen. So kaufte ich vor einigen Jahren aus der New-Dv > .'r! Irsäe-ssle 10 Eremplare der Biographie von Jenem Lind, ein nicb-si lich ausgestattetes Werkchen, dessen ursprünglicher Preis 75 CentSl war, zu 15 Cents, und da wir es auf diese Weise zu 25 Cents ver! kaufen konnten, so fand es zu diesem billigen Preise raschen Absatz! Es ist dieses allerdings keine großartige Transaktion, allein ich wolltet ! es nur als Beispiel anführen, um anzudeuten, von welchem Pcin- ! cipe die amerikanischen Buchhändler ausgchen. Ja, es giebk Ver leger, die Werke, namentlich Ausgaben von Classikern, ausschließlich für Irslie-ssles und andere Bücherauctionen drucken lassen. Mit Ausnahme lateinischer und griechischer Classikec in Schulausgaben, deutscher, französischer, italienischer, spanischer Wörterbücher, Gram matiken, Anthologien und Lesebücher, sogenannter text-doolcs, wer den auf diesen Irsäo-sslos fast ausschließlich englische Bücher ver kauft — deutsche Bücher würden so gut wie gar keinen Preis brin gen. Die Buchhändler versammeln sich in großen Sälen, geräumig
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