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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1853
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1853-11-21
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1853
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- Deutsch
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1895 1853.1 Schiller's rc- Gedichten. Diese klassische Literatur wird sich unserer Ueberzcugung nach immer mehr Anerkennung bei den der deutschen Sprache irgend mächtigen Amerikanern verschaffen. Außer Eotta's Verlag finden wir nur noch folgende deutsche Verleger vertreten: F. A. Brockhaus in Leipzig, Fr. Vicwcg und Sohn in Braunschweig und B. G. Teubner in Leipzig. Trotz dem, daß wir hier bedeutendere Verleger vor uns haben, vermissen wir zunächst bei Allen einen Agenten, und weil dieser fehlt, lie gen die Bücher ganz zerstreut unter einander. Die Herren Brock haus und Teubner haben ihre Verlagswerke allerdings einbinden lassen, allein so monoton, daß man versucht wird zu glauben, die beiden Leipziger Verleger hätten nur Einen Buchbinder. Die Herren Vieweg und Sohn sandten Alles broschirt. Wissen denn die Herren nicht, daß in Amerika der Pankee ein Buch ohne Einband kaum würdigt, und daß der äußere Schein nie vernachlässigt werden darf? Außer diesen merkantilischen Fehlern aber, setzt die Handelszeitung hinzu, dürfen wir den Inhalt mit gutem Gewissen loben. (Südd. Buchh. Ztg.) Johannes Müller in Amsterdam. (Aus dem dlieuvvsblall voor llen Loelibsnllel.) Der 11. Oktober brachte uns die Nachricht von einem schmerz lichen Verlust für den Buchhandel, durch das Ableben des allgemein geachteten Johannes Müller zu Amsterdam- Seit einer Reihe von Jahren war er als Buchhändler, sowohl wegen seiner vielumfasscn- dcn Kenntnisse und Thätigkcit, als wegen seines redlichen und recht schaffenen Eharacters bekannt, so daß er dem Stande, welchen er bekleidete, zur wahren Ehre gereichte. In Erefeld den 21. Oktober 1786 geboren, empfing er dort die erste Anleitung zum Buchhandel in der Buchhandlung von A. ter Meer, und beschloß, nachdem er sich hinreichende Kennt- niß verschafft hatte, in Holland sich niederzulassen, um den damals noch wenig sagenden deutschen Buchhandel mehr auszubreiten und kräftig zu heben. Sein Etablissement in Amsterdam fand am I.Mai 1809 statt, und recht sehr bald hatte er die Freude zu sehen, daß sein Geschäft sich immer mehr und mehr ausbrcitete; ein gutes Lager war nothwcn- dig, da der Wunsch der Gelehrten unseres Vaterlandes lebhaft wurde, schneller, als es seither der Fall war, mit dem Gang und der Rich tung der Wissenschaften in Deutschland bekannt zu werden. In dieser Zeit cristirtc in Amsterdam das Eomptoir für Litera tur und Kunst, gegründet durch den alten Herrn F. A. Brockhaus. Dessen vorhandenes Lager wurde von Müller, nach seiner Associa tion mit Hrn. Js. Tirion (Enkel des berühmten Js. Tirion) im Jahr 1811 übernommen. Bei seinem Eifer, die neuesten Erzeug nisse ausländischer Verleger bekannt zu machen, gaben die eben aufgckommencn Tauchnih'schen Stercotypausgabcn, Ausgaben von sehr bedeutendem Einfluß auf die Ausbreitung klassischer Wissen schaft, seinem Geschäft eine bestimmte Richtung, welche von dieser Zeit an hauptsächlich den klassischen Fächern gewidmet war. Sehr ehrenvoll für den Geschiedenen war das Ancrkenntniß vieler Gelehrten in unserm Lande, daß sie Johannes Müller sehr verpflichtet seien. Durch seine unermüdliche Thätigkcit und Liebe für das erwählte Fach, ward er unwillkürlich angefcuert, sich selbst auf den wissenschaftlichen Standpunkt emporzuarbeitcn, und mit den Früchten seiner Studien ihnen vom größten Nutzen zu sein- Seine reiche Kcnntniß der vorzüglichsten Werke in jedem Fache, die seit Jahren (vorzüglich solche, die in Deutschland) erschienen waren, worin ihm sein vortreffliches Gcdächtniß hülfrcich zur Seite stand, war namentlich das, was ihm den Namen eines tüchtigen Buch händlers verschaffte. Durch Klarheit des Geistes und ein scharfes Urtheil unterstützt, verstand er (wiewohl oft, wegen der Mannich- faltigkcit der neuen Ausgaben im Auslande, nicht ohne häufige Opfer) stets für die Ausbreitung seines Buchhandels die rechten Werke zu wählen und in Vorrath zu halten, welche sowohl für den öffentlichen Unterricht, als zum eignen Studium zweckmäßig erschienen. (Zum Beweis hiervon möge sein im Jahre 1837 hcrausgegcbencr wis senschaftlich geordneter Eatalog dienen, welcher noch in vielen Bi bliotheken zu finden ist.) Auch dem Buchhandel im Allgemeinen wurde dadurch ein nicht unbeträchtlicher Vorthcil erzielt, wie cs sich ja deutlich zeigt, daß der von Zeit zu Zeit immer mehr zugenommene Debit der Erzeugnisse der deutschen Presse, ein zweites Geschäft bei uns geworden ist. Während eines 44jährigen Verkehrs in unserer Mitte gab Herr Müller, obwohl ein Ausländer, bei verschiedenen Veranlassun gen den stärksten Beweis, daß er sich an den erwählten Platz ganz für sein Leben gebunden hielt, daß er sowohl unser Land als unser Volk so lieb, als das seines eigenen Vaterlandes gcwonnncn hatte. Mit Aufopferung seines eigenen Handelsvorthcils, vermied er stets den Verkauf von Werken und Flugschriften, in welchen die Ehre und Würde unseres Staates vcrläumdct und absichtlich in ungün stigem Lichte dargestellt ward (u. 'a. „Strick v. Linschotcn, vertraute Briefe über Holland," 3 Thlc. 1817 und„Wienbarg, Holland" 2 Thle. 1832). Als Freund und Beförderer jeder Einrichtung, welche dem allgemeinen Nutzen, der Ausbreitung der Wissenschaft dienlich sein konnte, fand man ihn stets zur Theilnahmc daran bereit, und selten wird man wohl bei Jemand, der im Auslände geboren und erzogen wurde, ein so klares Urtheil gefunden haben. In hohem Grade genoß er die Achtung und das Vertrauen Hochgestellter und sonst in hohem Ansehen stehender Personen unseres Vaterlandes; eben so hatte er viele Freunde sowohl unter den Gelehrten als unter seinen Berufsgenossen, und wird er aufrichtig von Allen, welche ihn um gaben und ihm in seinem Wirkungskreise nahe standen, betrauert. Als Verleger gebührt dem Geschiedenen eine ansehnliche Stelle im Niederländischen Buchhandel. Verschiedene Klassiker, vortreff liche Werke über Jurisprudenz, Staatswissenschaften und Geschichte sind in seinem Verlage erschienen. Eben so viele Lehrbücher, welche alsbald in ganzen Gymnasien cingcführt wurden, und vor allem seine Unternehmungen für die Kunde der Javanischen Sprache und Li teratur, machten ihn allenthalben bekannt, während noch viele wich tige andere Unternehmungen durch ihn vorbereitet wurden. Im Buchhandlungsvcrkchr selbst trug er sehr viel zur Einführung von Ordnung und Regelmäßigkeit bei, was auch von den meisten seiner Collegen dankend anerkannt worden ist. Zum Beweis seiner Kennt- *niß der Verhältnisse möge der Brief dienen, welchen ec im Jahre 1838 über den Handel und das Glcichstellen von im Auslande ge druckten holländischen Büchern mit den im Jnlande erschienenen, an Hrn. W. Mcsschert in Rotterdam richtete, welchen Brief der Vor stand des Buchhandels aus allgemeines Verlangen öffentlich bekannt machen ließ. Wir erlauben uns keine Schilderung von dem, was er seinen Angehörigen war. Sein plötzlicher Tod, obschon ihm eine lang wierige Krankheit vorangegangen war, ist für sie ein unersetzlicher Verlust. Wir theilcn den Wunsch seiner geachteten Witwe (in einer besondern Mittheilung an seine Freunde), daß man seiner stets mit Liebe und Achtung gedenken möge, und freuen uns, daß der Ver storbene einen Sohn als Nachfolger hintcrlasscn hat, zu dem wir das vollste Vertrauen hegen, daß er in die Fußtapfcn seines würdi gen Vaters treten wird. Als einen besondern Zufall, halten wir es nicht für unpassend hier zu bemerken, daß das Haus, welches der Verstorbene 1833 bis 1853 bewohnte, nun seit beinahe zwei Jahrhunderten dem Buch handel gewidmet ist- Zuerst durch den berühmten Clemens de Jonge, nachher im Jahr 1692 durch H. Wetstein, welcher sein Wappew
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