Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1853

1853.sj 1345 A n z e i g e b l a t t. (Inscratc von Mitgliedern de« Börscnvcrein» werden die drcigcspaltcne Petit-Zeile oder Raum mit S Pf. GeschäftlicheEinrichtungen und Veränderungen. s9167.j Statt Circulair. St. Petersburg, d. 8/20. August 1853. ?. ?. Hierdurch beehre ick, mich, Ihnen die ergebene Anzeige zu machen, daß ich mit dem I. Septbr. am hiesigen Orte eine Buch-Handlung und Lesebibliothek unter der Firma: V. I. Schmiedekamps, eröffnen werde. Gestützt auf vielseitige praktische Erfahrungen, welche ich mir während einer zwölfjährigen buchhändlcrischcn Laufbahn erwor ben habe, so wie auf die bedeutenden Verbin dungen, deren ich mich hier erfreue, glaube ich meinem Etablissement einen sichern Grund zum Fortbestehen geben zu können und verspreche mir davon einen sichern Erfolg. Indem ich Sic bitte, mich in meinem Be streben durch Ihr gütiges Vertrauen unterstützen zu wollen, darf ich Ihnen die Versicherung geben, daß ich demselben durch strenge Ordnung, Thätigkeit und pünktliche Erfüllung meiner Ver pflichtungen Nachkommen werde. Ich nehme mir daher die Freiheit, Sie ganz ergebenst zu bitten, mir inJhrcn Büchern einConto zu er öffnen und meine Firma auf Ihre Leipziger Auslieferungsliste setzen zu lassen- Herr Leopold Voß hat die Güte gehabt, meine Commission zu übernehmen und wird der selbe stets in den Stand gesetzt sein, bei Credit- Verweigcrung, feste Bestellungen baar einzu- ldsen- Ich ersuche Sic aber, mich mit Zusendung solcher zu verschonen, welche ihrcrTendcnz wegen in Rußland dem Verbote unterliegen könnten. Neuigkeiten naturwissenschaftlichen und mcdicinischen Inhalts jedoch, so wie Kupfer- werkc würden mir in mehrfacher Anzahl will kommen sein. Alles Uebrige wähle ich selbst und bitte dcßhalb um Einsendung von Wahlzelteln, Anzeigen, Placaten rc. Indem ich Sic schließlich noch auf bcige- drucktes Zcugniß verweise, empfehle ich mich Ihrem Wohlwollen und zeichne Hochachtungsvoll ergeben V. I. Schmicdckampf. Mir Vergnügen bescheinige ich hiermit, daß Herr V. I. Schmicdckampf vom I. Januar 1852 bis zum 31. Decembcr desselben Jahres in meiner Buchhandlung als älterer Commis ge arbeitet hat, in welcher Zeit er besonders dem Handverkauf mit Umsicht und Pünktlichkeit Vor stand. Sein uncrmüdcter Fleiß, so wie die Soli dität seines Charakters, empfehlen ihn der Gunst seiner Geschäftsfreunde, und glaube ich die Ueber- zeugung aussprcchen zu können, daß er ein ihm geschenktes Vertrauen stets mit Erfolg recht fertigen werde. St. Petersburg, den 5. August 1853. Julius Gillis. Firma: H. Schmitzdorff. sDa« Original hiervon befindet sich in den Händen des Herrn L. Voß.s s9i68.s ^ Verkauf. ^ Wegen anderweitiger Unternehmen ist in einer Stadt Preußens eine Buchhandlung, verbunden mit einer ausgcwählten, 4000 Bdc. starken Leihbibliothek und einer vollständigen Schreibmaterialicnhandlung zu verkaufen. Als kleines Zweig-Geschäft zur Handlung hat die selbe ein Cigarren- und Parfümericn-Lager, ver schiedene andere Niederlagen, die sich zum Ge schäfte passen und welche der Handlung allein für die Kreise übergeben wurden, und endlich auf den Spielkartcn-Dcbit für die Stadt, so wie mehrere Agenturen für den ganzen Kreis.— In den vier umliegenden Kreisen ist dies die alleinige Buchhandlung und Leihbibliothek und in diesen hat die Handlung fast immer 1000—1200 Kunden. Das Geschäft im Gan zen bringt, bei der bisher angewandten Tä tigkeit, einen jährlichen Xeitc>-L.vau<:e von 1400—1600 — Ein Localblatt, welches die Handlung 8 Jahre im Verlage hatte, und das durch die Preßgcsetzgcbung einging, soll jetzt wieder in's Leben gerufen werden, wodurch der Handlung ein neuer Zufluß eröffnet wird.— Die Anlegung einer Lithographie zur Handlung würde für dieselbe, bei der ausgebreiteten Kundschaft, welche sie besitzt, sehr rentable sein, da eine Steindruckerei in den 4Kreiscn noch nicht cpistirt.— Der Käufer dieser Handlung würde von fest bestellten Werken für 2500—3000 Fortsetzungen, welche in der Folge erscheinen, und dann abzuliefern sind, mit übernehme». Die Zahlungs-Bedingungen sollen auf Verlan gen sehr günstig gestellt werden, wenn dem Ver käufer eine Sicherheit gestellt wird. — Auf frankirte Anfragen von Personen, die ernstlich solch Geschäft zu kaufen gedenken, wird Herr Julius Springer in Berlin nähere Auskunft ertheilen. sLlös.j Verkauf. In einer Residenzstadt ist ein Sorti- mentsgeschäst zu verkaufen. Junge Männer, welche über 5000 -/i zu disponiren haben, können damit ihre Zukunft gründen, und nicht leicht dürfte eine schönere Requisition zur Selbstständigkeit geboten werden. Die Adresse beliebe inan unter den Buchstaben 6. >V. 6. an Herrn Bernhard Hermann in Leipzig gelangen zu lassen, worüber so gleich die nähere Auskunft ertheilt werden soll. s9i70.j Verkaufs-Offerte. Ein Sortiments-Geschäft in Schlesien bin ich beauftragt, wegen Kränklichkeit des Besitzers, unter sehr billigen Bedingungen zu verkaufen. Dasselbe ist in allen Branchen des Geschäftes tüchtig sortirt, hat bedeutende courante Papiervorräthe, ausgezeichnete Leih bibliothek von über 8000 Nummern, fortge führt bis aus die neueste Zeit, so wie auch Journalzirkel. — Ernst gemeinten Anfragen werde gern nähere Auskunft ertheilen. Leipzig, im August 1853. F. G. Beyer. «- fächs., aUe übrigen mit LO Pf. sächs. berechnet.) s9i7i.j Verkauf eines größeren Verlags-Geschäfts. Der Proccß zwischen A. Bccher's Verlag und den Actionärcn der K. Hofbuchdruckerei zu Guttcnberg, dessen ich in meinem Circulär von 7. April 1849 Erwähnung that, ist nun beendigt und ich bin von gerichtlicher Stelle beauftragt worden, Adolph Bechcr's Verlag in Stuttgart dem öffentlichen Verkaufe äuszusetzen. Darauf Reflectirende wollen sich in srankirten Briefen in baldigster Frist, längstens aber binnen vier Wochen, direct hierher an mich gefälligst wen den, um die darauf bezüglichen weitern Mit theilungen machen zu können. Stuttgart, den 26. August 1853. K. Thi'encmann, gerichtlich bestellter Verwalter v. A. Bccher's Verlag. s9l72.j Compagnon-Gesuch. Behufs Ausdehnung eines Verlagsgeschäfts wird ein Thcilnehmer an demselben gesucht. Adressen mit Angabe deS disponiblen Kapitals werden unter 6. 11. an die Redaction des Bör senblattes franco erbeten. s9173.j Aus demVerlagc derHerren R.Fried länder St Sohn ist in den meinigen überge gangen : Hellas. Vorträge über Heimath, Geschichte, Literatur und Kunst der Hellenen von Friedrich Jacobs. Aus d. handschriftlichen Nachlaß des Verfassers herausgegebcn von E. F. Wüsteinann. Eleg. geh. I ^ 15 N-f. Eleg. geh. 1 ^ 25 S-f. Das Buch hat sich in der kurzen Zeit, seitdem es erscheinen (1832) bereits überall Freunde erworben, und ist der Verbreitung in den weitesten Kreisen fähig. Nicht nur ist es dem Gelehrten von Interesse und Werth; — es bietet in der, Jacobs eigenen, anmuthigen und zierlichen Form jedem Gebildeten eine zugängliche und verständliche Uebersicht über Land und Volk, Geschichte, Literatur und Kunst des herrlichen Volkes; namentlich ist es als eine wertbvolle Gabe für die reifere Jugend, im Anschluß an Bccker's Erzählungen aus der alten Welt und Schwad s Sagen des klassischen Alterthums angelegentlich zu em pfehlen. Ich gewähre Ihnen in Rechnung 33i/g9h; gegen baar 40 9h und 0/8 Expl., und bitte auf bcistehendem Wahlzettel zu verlangen; die gebundene Ausgabe kann ich jedoch nur fest geben. Berlin, 27. Aug. 1853. Franz Duncker W. Besser'S Verlagshdlg.. (ville Wahljttlkl Nr. I<0>.)